Yasser
Anmeldungsdatum: 30. März 2005
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Liebe (Leidens-)Genossen! Kurz zu mir und (La)TeX: Ich bin ein echter Fan und auch Dante-Mitglied. Ich will, dass die Entwicklung nicht stehen bleibt. Und ich habe lange Erfahrung mit Latex (etwa 6 Jahre), Doktorarbeiten und Diplomarbeiten, Klausuren, Prüfungsfragen, Anleitungen ... "gesetzt", auch sehr erfolgreich. Warum dieser Beitrag? Selbst mit Hilfe von LaTeX-liebhabenden Informatikern sind viele Probleme einfach nur zweitklassig und sehr aufwändig zu lösen. Man muss einen Haufen Pakete für rudimentäre Funktionen nachladen Literaturverwaltung toll? Ja, solange kein Prof. eine eigene Vorstellung hat! Eigene Layouts? Uiuiuiui! Nur für Enthusiasten! Und nein, das Standardlayout ist sicher nicht das beste bzw. als einziges geeignet!
Einige konkrete Beispiele: mal versucht, einen Kreis als Zeichen einzufügen, der etwa so groß ist wie ein O hoch? Format von Überschriften anpassen oder gar das Inhaltsverzeichnis? Tabellen an sich? Wem kann man das zumuten? Ein eigenes Buch dafür?
Was stimmt in der Philosophie nicht? ich habe das Gefühl, dass LaTeX immer noch auf 486ern laufen kann! Wozu? Das führt zum nächsten Thema: Modularität und Plug-Ins sind modern, aber etwas mehr Grundfunktionen bitte! Textfarbe ändern muss so drin sein, den Stil von Überschriften ändern auch, oder die Einstellung der Randbreite! es geht nicht immer darum, sauberen und Textsetzter-konform ein Dokument zu erstellen. Manchmal muss man einfach Vorgaben einhalten!
Was tun? Und hiermit komme ich zu der eigentlichen Frage: Leider kann ich nicht ernsthaft programmieren und hätte auch nicht die Zeit, es zu lernen und umzusetzen. Allerdings möchte ich mich mittel/langfristig an der Entwicklung von einem aktuellen TeX-Makro beteiligen. Das wird sicher nur durch Beteiligung in Form von Geld möglich sein. Und hier der wichtige Punkt: Die Programmierung möchte ich nicht den Alteingesessenen überlassen (ist nicht böse gemeint). Ich würde gerne Mitspracherecht haben, wenn ich (vll. viel) Geld investiere. Vielleicht ist es ja auch möglich, Gleichgesinnte zu finden. An Planung, Organisation und Definition von Funktionalität würde ich mich gerne maßgeblich beteiligen. Grundsätzlich dachte ich daran, lang- und mittelfristig etwas wie eine Stiftung zu gründen. Kann man vll. Master- oder Bachelorarbeiten zu dem Thema fördern? Gibt es Professoren, die sich für sowas interessieren (wahrscheinlich nur FH!?)? Bitte nicht das klassische "Beteilige dich lieber an bestehenden Projekten". Man sehe sich die Projekt-Homepage von LaTex3 an. Auch Berichte von Eingeweihten sprechen eher dafür, dass bei diesem Projekt (gegenwärtig) nicht mehr viel passiert! Von Technikern für Techniker lautet mein Urteil! Muss nicht schlecht sein, ist aber nicht das, was ich anstrebe! Bin mal gespannt auf Antworten und freue mich über sachliche Kritik!
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Kniggemeier
Anmeldungsdatum: 3. Dezember 2009
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Ich frage mich was besser ist: Latex zu ändern oder einen Editor zu schreiben, der Latex im Sinne von WYSIWYG umsetzt?
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moron
Anmeldungsdatum: 22. April 2007
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Latex ist einfach ein Krampf. Trotzdem benutze ich es auch wenn immer es geht. Das liegt daran, weil es einfach keinen WYSIWUG-Editor gibt, der es besser macht!
Vielleicht stellenweise, aber dafür haperts dann an anderen Ecken und Kanten. Ich für meinen Teil kann programmieren - mache es auch gern - aber ich muss zugeben, durch Latex-Code bin ich noch nie durchgestiegen. Für mich einfach völlig undurchsichtig. Es ist schon interessant, dass es heutzutage immernoch keine vernünftige Textverarbeitung gibt! Eine die einfach zu bedienen, transparent in der Konfiguration und natürlich Texte produziert, die einfach toll aussehen.
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Osmosis
Anmeldungsdatum: 14. Juli 2008
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Mit KOMA Scripts ist schon einiges besser, da ist schon sehr vieles dabei, so dass man nicht extra nochmal viel von Hand nachladen muss. Damit lassen sich auch sofort Überschriften anpassen, aber auch das Inhaltsverzeichnis anders zu gestallten ist nicht übermäßig schwer.
Mich juckt es z.B. auch nicht das ich ggf. für meine Anforderungen ein Paar Pakete nachladen muss, wenn die Paketliste steht dann steht sie, da brauch ich nicht mehr was dran zu ändern. Ich selber habe immer sehr viel mit Formeln zu tun, daher habe ich das amsmath Paket noch dabei, da habe ich auch einen Kreis zur Verfügung, dieser ist nur wenig größer als ein O.
Auch habe ich kein Standard Layout, sondern eigene Titelseite, was schon etwas aufwändiger war und eigene Seitenabstände. Das ist aber nen zwei Zeiler und bricht einem nicht den Hals. Mit verschiedenen Schriften und Farben wurde es ja unter XeTex schon einfacher und soll unter LuaTex auch nochmal einfacher werden. Ich kann verstehen das weniges sehr frickelig ist bei LaTex, doch sehe ich das dies schon sehr stark abgenommen hat. Was genau ist dein Problem bei Tabellen? Ich erstelle diese meistens in einer Tabellenkalkulation und exportiere diese dann nach Tex. Was genau soll bei Literaturverwaltung das Problem sein? Wenn man keinen Textsatz konformen Text haben möchte muss ich gestehen ist man bei Tex wohl falsch. Auch ist mir noch nie begegnet das Vorgaben derart abwegig waren als das man sie nicht mit Tex hätte umsetzen können. Nach dem ich deinen ganzen Text nochmal gelesen habe, bleiben für mich folgende Probleme über:
Man muss für bestimmte Funktionen die du als Grundfunktion beschreibst Pakete laden Manches was du möchtest lässt sich mit Tex nicht so lösen wie du es gerne hättest Bei der Literaturverwaltung bist du von deinem Professor abhängig Die Erstellung von Titelseiten ist zu Kompliziert
Da wäre meine Antwort auf die jeweiligen Probleme:
Nicht für jeden sind die Grundfunktionen die du brauchst, die die alle als Grundfunktionen wahrnehmen. Jemand der keine Formelnschrieben muss, braucht keine und dann sind die Pakete einfach überflüssig. Viele "Grundfunktionen" sind aber z.B. schon bei der Nutzung von KOMA-Scripts vorhanden. Mich würde interessieren was du nicht so haben konntest wie du wolltest. Ggf. kann man daraus ja wieder ein Paket schnüren. Bei der Literaturverwaltung ist man immer vom Vorgesetzten Abhängig. JabRef ist da aber schon sehr gut und kann mit EndNote umgehen. Citavi als Freeware kann z.B. auch mit Tex. Da hast du recht, ein Titelseitengenerator wäre wirklich etwas feines.
Gerade der letzte Punkt wäre in meinen Augen nicht schlecht. Ein einfaches Werkzeug was einen befähigt schnell und schön eine Titelseite seiner Wahl zu erstellen.
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fenris_kcf
Anmeldungsdatum: 27. August 2009
Beiträge: 249
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Ich hab mich schon öfter gefragt, ob es vielleicht sinnvoll wäre, eine Art LaTeX-Clone mit XML-Syntax zu schreiben. Hätte meiner Meinung nach einige Vorteile. Auch fänd ich es schön, wenn man die Pakete einer LaTeX-Distribution als Pakete für GNU/Linux-Distributionen schnüren könnte, auch wenn das eher utopisch ist. Wäre jedenfalls praktisch, weil wenn ich daran denke, was es teilweise für einen Krampf ist, die LaTeX-Pakete manuell einzufügen, dann vergeht mir bisschen die Lust an LaTeX.
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Osmosis
Anmeldungsdatum: 14. Juli 2008
Beiträge: 59
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Mit XSLT gibt es doch eine beschreibung in XML die in Tex wandeln kann. Das sollte doch schon ein guter Ansatz sein.
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fenris_kcf
Anmeldungsdatum: 27. August 2009
Beiträge: 249
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Hmm, also wenn, dann eher komplett neu schreiben und nicht nur einen Übersetzer zu LaTeX.
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zerwas
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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Hallo, Kniggemeier schrieb: einen Editor zu schreiben, der Latex im Sinne von WYSIWYG umsetzt?
Da gibt es doch schon einen erstklassigen: Lyx Beim Schreiben mit Lyx spare ich einiges an Zeit gegenüber einem LaTeX-Editor oder simplen gedit. Hinzu kommt, dass wesentlich angenehmer ist, den Text wie in LyX zu lesen anstatt als LaTeX-Quelltext vor sich liegen zu haben und daran zu schreiben. Natürlich ist es keine Allround-Lösung für alle Problemstellungen aber mir genügt er für praktisch alle Zwecke. Man kann auch selbstgeschriebenes LaTeX einbinden, wenn es nötig ist.
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rue
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2006
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Ich habe mit LaTex angefangen. Ehrlich gesagt ärgere ich mich darüber in Grund und Boden. Von dem Geld, das ich inzwischen für LaTex-Bücher ausgegeben habe hätte ich mir längst MS Office Pro kaufen können. Und die Stunden und Nächte, die ich mir nur mit LaTex um die Ohren geschlagen habe - hätte gleich mit Office geschrieben wäre ich längst fertig. Die beste Kombination für wissenschaftliche Arbeiten sind die Programme Citavi und Microsoft Office. Dazu ein vernünftiges Grafikprogramm und pdf-Ersteller, auch wenn es Geld kostet. Der Zeitaufwand, mit dem zuweilen freie Software verbunden ist, ist unverhältnismäßig hoch. Alles in allem haben mich Linux und LaTex eine Menge kostbarer Zeit gekostet. Lieber zahle ich und habe Anwendungen mit denen ich schnelle und professionelle Ergebnisse erzielen kann. Was nutzt LaTex, wenn ich für die Einarbeitung bereits länger brauche als für die eigentliche Diplomarbeit? Und danach benötige ich LaTex nie wieder im Leben. Und von Dante habe ich auch nicht den Support bekommen, den ich erwartet hatte. LaTex ist nicht einmal in der Lage den Formvorgaben der Hochschulen zu entsprechen, Änderungen sind aufwändig, geschweige denn wenn man erst einmal anfangen muss Style-Dateien für Literaturlisten usw. selbst zu programmieren ... eine Katastrophe. Seit ich mich von LaTex verabschiedet habe kann ich mich endlich wieder auf meine Diplomarbeit konzentrieren, ohne dass der Workflow immer wieder durch stundenlanges Wälzen von LaTex-Büchern und Experimenten unterbrochen wird. Wenn ich etwas raten kann: Wer schnell fertig sein will und sich nicht die Nächte um die Ohren schlagen will: Lasst LaTex bleiben, nehme OpenOffice.org oder MS-Office und Citavi für die Literaturverwaltung. Und nochwas: Für Mac und Windows gibt es wunderbare Diktiersoftware - Exzerpte und Zitate aus Büchern: Nie wieder tippen, einfach vorlesen und der PC wandelt es von selbst in Text um. Nie wieder Sehnenscheidenentzündungen vom Tippen.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17432
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Sollte es für Diplomarbeiten nicht fertige Layoutvorlagen geben? Außerdem hörte man bis vor kurzem immer, daß Word sich gerne verabschiedet, wenn es mehr als 4 Seiten sind mit Grafik und Fußnote - aber vielleicht hat MS das Problem ja jetzt, nach 20 Jahren, langsam in den Griff bekommen.
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barristan
Anmeldungsdatum: 10. November 2007
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user unknown schrieb: Außerdem hörte man bis vor kurzem immer, daß Word sich gerne verabschiedet, wenn es mehr als 4 Seiten sind mit Grafik und Fußnote - aber vielleicht hat MS das Problem ja jetzt, nach 20 Jahren, langsam in den Griff bekommen.
Ach die Probleme gibt es schon lange nicht mehr auch OO.org Writer ist sehr gut für große Dokumente geeignet, ich habe währen des Studiums eine 200 Seitige Arbeit zusammen mit anderen verfasst (wir einigten uns auf odt) und ich hatte nie Abstürze, Hänger usw. Bei den Diplomarbeiten hat gerade einer seine mit LaTeX verfasst, der Rest mit Word und paar mit OO.org Writer, keiner hatte Probleme. LaTeX ist toll, wenn man ein Dokument erstellt und das Layout überhaupt nicht anpassen muss oder möchte und auch nur wenige Grafiken drin hat. Auch Bücher werden fast nie mit LaTeX geschrieben, das ist auch so ein weit verbreitetes Märchen.
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Osmosis
Anmeldungsdatum: 14. Juli 2008
Beiträge: 59
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Ich finde beide dargestellten Extreme sehr befremdlich. Weder war ich für LaTex bisher gezwungen Bücher zu kaufen und dies auch noch im Werte von Office Pro., noch bin ich bei Office nach 4 Seiten in der Absturzhölle. Grüße
Osmosis
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Skittles
Anmeldungsdatum: 6. April 2006
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An sich ist LaTeX schon super, aber es nerven einfach ein paar Sachen. Für rudimentäre Sachen muss man stundenlang googlen ... Ganz schlimm wirds, wenn man auf die Idee kommt 3-4 Abbildungen hintereinanderzupacken und wenn man diese noch in einer bestimmten Reihenfolge haben möchte.
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FLoH.tar
Anmeldungsdatum: 6. Januar 2006
Beiträge: 470
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Hatte auch meine Diplomarbeit mit LaTeX geschrieben. Hatte keine Probleme damit. Vorteil finde ich, dass man eben gerade 100% Kontrolle über den Quelltext hat und direkt damit arbeiten kann, ohne den Inhalt vor lauter Markup nicht mehr zu sehen. Was allerdings nur gilt, wenn man mit den KOMA-Voreinstellungen leben kann. Mein Prof stellte zum Glück nicht so enge Vorgaben an die Form, ja ich durfte die Seiten sogar beidseitig drucken. Die nächste Generation schimpft sich übrigens LuaTex, und in der Tat ist das ein Konglomerat aus der Programmiersprache Lua und TeX. Damit programmiert man Druckwerke, und setzt sie nicht mehr.
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ui
Anmeldungsdatum: 22. November 2008
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Welches deutsprachige LaTeX-Forum würdet Ihr mir denn empfehlen?
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