Danton
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2008
Beiträge: 172
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Tids schrieb: War der Grund für Systemd und gegen Upstart nicht auch, dass man bei RedHat keinen Code zu Upstart zufügen dürfte, weil Canonical die Rechte an allem Code haben will? Mir liegt da noch sowas im Kopf.
Ja das ist auch etwas, was mich etwas stört und weswegen ich auch dort wohl nicht groß Code beitragen würde.
BTW: Gilt das eigentlich für jeden Code von Canocial? Also auch den von den Sachen die zu KDE oder GNOME direkt oder als neue Anwendung beigetragen wurde?
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Renate55
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2009
Beiträge: 716
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Bei Archlinux setzen sie auf systemd (ob die zu den Guten oder Bösen gehören - die Interna kenne ich nicht so). Das systemd ist unter Archlinux-Nutzern auch umstritten. Für den Nutzer ist erstmal wichtig, daß es sicher ist und daß es funktioniert ☺ , egal ob systemd, init oder upstart und egal, wer sich wie profiliert und wer an was auch immer schuld ist. Das systemd tut auf meinem Rechner seinen Dienst, Upstart wahrscheinlich auch. Nur beim Herunterfahren bockt ich nehme an systemd ab und zu.
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Danton
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2008
Beiträge: 172
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yollywau schrieb: Bei Archlinux setzen sie auf systemd (ob die zu den Guten oder Bösen gehören - die Interna kenne ich nicht so). Das systemd ist unter Archlinux-Nutzern auch umstritten.
Ja das stimmt, es liegt daran das Arch mit möglichst wenig Änderungen ihre Pakete ausliefern will, also quasi nur die Pakete verteilen und nur nötige Bugfix/Minor Patches vom Upstream nehmen wenn es nötig ist.
So weit ich weiß tragen auch ein paar Arch Entwickler an systemd bei. Für den Nutzer ist erstmal wichtig, daß es sicher ist und daß es funktioniert ☺ , egal ob systemd, init oder upstart und egal, wer sich wie profiliert und wer an was auch immer schuld ist. Das systemd tut auf meinem Rechner seinen Dienst, Upstart wahrscheinlich auch. Nur beim Herunterfahren bockt ich nehme an systemd ab und zu.
Systemd ist vom Konzept ganz gut (mit Upstart hatte ich ihn meinen 1,5 Jahren (K)ubuntu wenig gemerkt da ich, nur einen Desktop hatte und dort nicht wirklich an den Diensten etwas umgeändert hatte bzw. das System selber eingestellt hatte; also Dienste wie nfs-server,sshd,cups oder bumblebee ein/ausschalten). Systemd sollte nur Modularer werden und nicht versuchen Probleme lösen die nicht existieren. Damit meine ich das Funktionalitäten wie journald bis aufs weiterreichen der Logs an einem Log-Dienst wie syslog-ng abschaltbar sein sollten, das systemd-logind nicht von systemd abhängig sein soll (ConsoleKit ist ja anscheinend tot), der acpid teil von Systemd sollte abschaltbar sein und solchen Spielchen wie Binary Logs sollte man gleich aus dem Kopf bekommen. Bei mir macht systemd auf meinem Laptop(Thinkpad Edge E530), wie auf meinem Desktop keine Probleme (beides Arch Linux, KDE 4.9.x).
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pitt-admin
Anmeldungsdatum: 11. Juli 2010
Beiträge: 1875
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Steffen_FG schrieb: okay, da ich gerade in der passenden Stimmung bin, bekommt der »Danton« sein Futter, um das er so sehnlichst bettelt 😀 ich mache keinen Hehl daraus, dass ich großen Firmen im Linuxbereich sehr kritisch gegenüberstehe. Ich weiß, dass man sie braucht, ich weiß aber auch, dass von ihnen teilweise Dinge und Entscheidungen zu erwarten sind, die ich persönlich als sehr fragwürdig einstufe.
Ein schöner zutreffender Artikel (Danke dafür), Red Hat hat seinen hohen Platz im Desktopbereich abgeben müssen das kann weh tun und dann blockiert man halt alles was aus der Ecke kommt, eigentlich schade. Obwohl systemd wohl etwas flexibler ist. Was den Code anbetrifft ist meine Kenntniss das canoncial bestimmen wollte was da rein kommt und nicht alles akzeptieren wollte oder habe ich mich verlesen?
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DonKrawallo
Anmeldungsdatum: 9. August 2007
Beiträge: 1449
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pitt-admin schrieb: (...) Red Hat hat seinen hohen Platz im Desktopbereich abgeben müssen das kann weh tun und dann blockiert man halt alles was aus der Ecke kommt, eigentlich schade. (...)
Leider so nicht ganz richtig. Fedora hatte eine Zeit lang upstart im Einsatz. Wie lange genau kann ich jetzt gerade nicht sagen, würde mich aber überraschen wenn es weniger als 2 Releases sind. Wenn ich mich richtig erinnere, müsste upstart bei Fedora 12 noch Standard gewesen sein, was bedeuten würde, dass upstart bei RHEL 6 Standard ist oder zumindest eine zeitlang war. Auch bei unity gab es Bemühungen das für Fedora verfügbar zu machen. Es scheiterte aber an mehreren Bugs in den abhängigen Bibliotheken (also kein Problem bei unity selber). Von einer reinen Blockadehaltung kann also nicht die Rede sein. Ja, es gibt einen spürbaren Teil der Fedora Benutzer und Entwickler die ubuntu und Canonical ablehnend gegenüber stehen, aber die Masse derjenigen, die die Entwicklungen von Canonical in Fedora sehen wollen, ist mindestens genauso groß. Gruß DonKrawallo
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Steffen_FG
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
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das mit der Blockadehaltung stimmt, aber wohl auch nur zum Teil. Denn wie Don Krawallo schon schrieb, gibt es bestimmt ebenso viele Leute, die Unity (z.B.) in Fedora sehen wollen, wie es Leute gibt, die das ablehnen. Blöd finde ich nur, wenn ausgerechnet die Leute, die "Gewicht" haben, deren Meinung etwas zählt usw. solch eigenartige Verhaltensweisen an den Tag legen. Diese Leute werden dann auch dafür sorgen, dass ihre Nachfolger, Mitstreiter usw. genau so ticken = die "Firmenstrategie" ist auf negative Art und Weise festgelegt. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier auch eine große Portion gekränkter Stolz mitschwingt. Bei den o.g. Leuten und auch denjenigen, die ich in meinem "Machwerk" meine, scheint das sicher so zu sein. "was denn... wir haben auf dem Desktop versagt - und die dort schaffen das, was wir nie hinbekommen haben". Statt sich daran zu beteiligen und die Sache positiv zu sehen und ihren Nutzen daraus zu ziehen... und das finde ich einfach bekloppt.
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pitt-admin
Anmeldungsdatum: 11. Juli 2010
Beiträge: 1875
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Danke für die Info, hatte es anders in Erinnerung, vieleicht auch nicht richtig übersetzt 😳
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
Beiträge: 5072
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Steffen_FG schrieb: Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier auch eine große Portion gekränkter Stolz mitschwingt. Bei den o.g. Leuten und auch denjenigen, die ich in meinem "Machwerk" meine, scheint das sicher so zu sein. "was denn... wir haben auf dem Desktop versagt - und die dort schaffen das, was wir nie hinbekommen haben". Statt sich daran zu beteiligen und die Sache positiv zu sehen und ihren Nutzen daraus zu ziehen... und das finde ich einfach bekloppt.
Speziell bei Unity liegt das Problem darin, dass dafür Änderungen an GTK und anderen Bibliotheken notwendig sind, die Upstream nicht übernehmen will. Diese Änderungen auf die Dauer für eine Distribution zu pflegen ist relativ viel Aufwand, und als Distributor muss man sich überlegen, ob man die dafür nötige Arbeitszeit nicht besser anders verwenden kann.
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Steffen_FG
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
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diesch schrieb: Steffen_FG schrieb: Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier auch eine große Portion gekränkter Stolz mitschwingt. Bei den o.g. Leuten und auch denjenigen, die ich in meinem "Machwerk" meine, scheint das sicher so zu sein. "was denn... wir haben auf dem Desktop versagt - und die dort schaffen das, was wir nie hinbekommen haben". Statt sich daran zu beteiligen und die Sache positiv zu sehen und ihren Nutzen daraus zu ziehen... und das finde ich einfach bekloppt.
Speziell bei Unity liegt das Problem darin, dass dafür Änderungen an GTK und anderen Bibliotheken notwendig sind, die Upstream nicht übernehmen will. Diese Änderungen auf die Dauer für eine Distribution zu pflegen ist relativ viel Aufwand, und als Distributor muss man sich überlegen, ob man die dafür nötige Arbeitszeit nicht besser anders verwenden kann.
das ist ja alles richtig und auch okay, meiner Meinung nach. Man muss ja nicht. Worauf ich hinaus will, ist: zuerst tut man alles (oder zumindest sehr viel) dafür, dass man Canonical und Ubuntu in eine Ecke drängt. Indem man ihnen Rattenfängerei, Kapitalismus, Unfähigkeit, Schmarotzertum und zum Schluss Spaltung des Ökosystems vorwirft. Was erwartet man als Reaktion? Dass die so beschuldigten alles anders machen? Ja, könnten sie. Um dann wieder Vorwürfe zu kassieren, wegen anderer "Vergehen" o.ä. Also stehen sie in ihrer Ecke und machen ihr eigenes Ding. Wie Mint auch. Mint macht so wie ich das sehe, auch sein eigenes Ding. Und? Der Erfolg gibt beiden (Ubuntu und Mint, obwohl sie unterschiedliche Wege gehen) recht. Wenn es bei denjenigen, die ich mit meinem "Machwerk"-Beitrag vor 1 bis 2 Seiten gemeint habe, eine Mentalität des aufeinander zugehens gäbe - und nicht die "so wie wir das machen, ist es richtig, und alles andere ist Sh!t" - dann würde doch jeder irgendwie mehr davon profitieren. Gibt es nicht. Also gibt es diese Situation, so wie sie eben jetzt existiert und es wird immer weiter so gehen. Schade, denn das verursacht Verluste, die völlig unnötig sind.
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kaputtnik
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2007
Beiträge: 9245
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Steffen_FG schrieb: Wenn es bei denjenigen, die ich mit meinem "Machwerk"-Beitrag vor 1 bis 2 Seiten gemeint habe, eine Mentalität des aufeinander zugehens gäbe - und nicht die "so wie wir das machen, ist es richtig, und alles andere ist Sh!t" - dann würde doch jeder irgendwie mehr davon profitieren. Gibt es nicht. Also gibt es diese Situation, so wie sie eben jetzt existiert und es wird immer weiter so gehen. Schade, denn das verursacht Verluste, die völlig unnötig sind.
Das ist doch typisch für die ganze OSS-Welt. Freier Code führt nun mal dazu, das „jeder“ sich sein eigenes Ding basteln kann. Letztlich ein Grund für die viel gerühmte „freie Auswahl“. Ob die Beweggründe nun gekränkter Stolz, Neid oder einfach nur Unzufriedenheit mit bestehenden Dingen sind ist dabei egal. Es führt aber zum größten Nachteil von OSS: Verschwendung von Programmierressourcen, weil es kein aufeinander zugehen gibt. Das wird es auch nie geben, weil die menschliche (männliche?) Psyche einmal so ausgelegt ist. Da geht um ganz archaische Dinge wie Revierkämpfe und Schwanzvergleiche. Jeder möchte der Chef sein. Kritisieren von anderen gehört ebenso dazu wie der Versuch sein Ding zu machen. Ein Verhalten das man in allen Lebensbereichen findet. Oh, sorry, ich bin abgeschweift. Es ging ja um die Ubuntuentwicklung...
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YEPHENAS
Anmeldungsdatum: 8. Juni 2009
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Steffen_FG schrieb: okay... soweit ich weiß, folgt das o.g. Beispiel den von freedesktop.org festgelegten Standards. Wenn also alle Distributionen sich an diesen Standard halten, ist das kein Problem. Gnome tut dies z.B. nicht. Standards sind wofür da? Zum Ignorieren? Oder zum befolgen?
Was ist denn bitte ein "Freedesktop-Standard"? Systemd ist übrigens auch ein Freedesktop-Projekt. Ist das dadurch neuerdings auch ein Standard?
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k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
Beiträge: 1253
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Newubunti
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2008
Beiträge: 4768
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IMO lassen sich solche Diskussionen wie diese mit der folgenden Formel zusammenfassen: Der Vorteil an Open Source ist, dass jeder machen kann was er will. Der Nachteil an Open Source ist, dass jeder machen kann was er will.
Gruß,
Martin
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