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Hi,

ich habe mein Laptop über Kabel an einem Netzwerk hängen, in dem ein Proxy benötigt wird und darüber einige Internetzugriffe (dummerweise auch IMAP und SMTP) gesperrt sind, aber einige Systeme existieren auf die ich drauf muss. Zudem habe ich einen WLAN Verbindung zur Verfügung, die keine Einschränkungen hat. Jetzt würde ich den Anwendungen auf meinem Laptop gerne beibringen, allen Traffic in das Netz 10.* über die Netzwerkkarte zu schicken und allen anderen Traffic über die WLAN Karte. Wie müsste ich da vorgehen?

gruss Dave

Was sagt denn

netstat -rn

?

Wenn's da nicht ohnehin schon drinsteht, dann

sudo route add -net 10.0.0.0 netmask 255.0.0.0 dev wlan0

Dirk

mmh, so hab ich mir das auch gedacht, funktioniert aber leider nicht. Die Routingtabelle sieht wie folgt aus:

VORHER:

Ziel            Router          Genmask         Flags   MSS Fenster irtt Iface
0.0.0.0         10.128.18.1     0.0.0.0         UG        0 0          0 eth0
10.128.18.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 eth0
169.254.0.0     0.0.0.0         255.255.0.0     U         0 0          0 wlan0
192.168.3.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 wlan0

NACHHER:

0.0.0.0         10.128.18.1     0.0.0.0         UG        0 0          0 eth0
10.0.0.0        10.128.18.1     255.0.0.0       UG        0 0          0 eth0
10.0.0.0        0.0.0.0         255.0.0.0       U         0 0          0 eth0
10.128.18.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 eth0
169.254.0.0     0.0.0.0         255.255.0.0     U         0 0          0 wlan0
192.168.3.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 wlan0

Das leider nix gebracht. Dann dachte ich fummel noch ein wenig weiter, und bin bei folgender Tabelle gelandet:

Ziel            Router          Genmask         Flags   MSS Fenster irtt Iface
0.0.0.0         192.168.3.1     255.255.255.0   UG        0 0          0 wlan0
10.0.0.0        10.128.18.1     255.0.0.0       UG        0 0          0 eth0
10.0.0.0        0.0.0.0         255.0.0.0       U         0 0          0 eth0
10.128.18.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 eth0
169.254.0.0     0.0.0.0         255.255.0.0     U         0 0          0 wlan0
192.168.3.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 wlan0

Hilft leider auch nichts. Was bietet sich an, um das weiter zu analysieren, ich bin leider noch nicht so wirklich fit in Ubuntu?

gruss Dave

davidkoenig09 schrieb:

[...] allen Traffic in das Netz 10.* über die Netzwerkkarte zu schicken und allen anderen Traffic über die WLAN Karte.

oops, mein Vorschlag war verdreht, sorry. Also default route über 10.* und eth0, während 192.* über wlan0 geht. Ok.

Hier steht aber doch schon alles drin:

davidkoenig09 schrieb:

VORHER:

Ziel            Router          Genmask         Flags   MSS Fenster irtt Iface

default route weist auf den Router und geht über eth0:

0.0.0.0         10.128.18.1     0.0.0.0         UG        0 0          0 eth0

Gesamter Traffic im 10.128.18.*-Netz geht über eth0:

10.128.18.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 eth0

Gesamter Traffic im 192.168.3.*-Netz über wlan0

192.168.3.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U         0 0          0 wlan0

Passt alles (soweit ich das sehen kann).

Hilft leider auch nichts. Was bietet sich an, um das weiter zu analysieren, ich bin leider noch nicht so wirklich fit in Ubuntu?

Erstmal ein Reboot, damit die Routing-Tabelle wieder passt. Ich hoffe, es ist nichts statisch eingetragen worden.

Vielleicht sollten wir mal die Netzumgebung unter die Lupe nehmen:

• Sind wirklich alle angesprochenen Systeme entweder im Netzwerk 10.128.18.* oder 192.168.3.*? (Also bspw. 10.128.20.20 wäre es schon mal nicht) Alles andere wird über die Default Route ins Internet geschickt und verirrt sich dort vermutlich.

• Haben wir da irgendwo einen Rechner, auf dem eine Firewall aktiviert ist? (Sehr beliebt: Windows Rechner)

• Wie funktioniert ping? Von beiden Rechnern in beide Richtungen (nicht)? Wie sehen die Routing-Tabellen auf den Zielrechnern aus?

Der nächste Schritt wäre evtl. was mit ARP, aber vorerst suchen wir mal das Offensichtliche.

Dirk

Hi,

ja den Dreher hatte ich schon bemerkt und entsprechend passend eingetragen, kein Problem also.

Also die internen Systeme sind im 10.* Netz auf eth0 das über den gateway 10.128.18.1 angesprochen wird. Das unblockierte Internet erreiche ich auf dem 192.* Netz via wlan0 das über den gateway 192.168.3.1 angesprochen wird. In beiden Netzen handelt es sich um Komponenten die ich nicht kenne, auf die ich keinen Einfluss habe. Firewalls können in beiden Systemen mal ausgeschlossen werden. Eine mögliche Ursache könnte noch sein, dass ich ja in beiden via DHCP einen DNS Server zugewiesen bekomme und es da zu falschen Namensauflösungen kommt.

gruss Dave

davidkoenig09 schrieb:

Hi,

Also die internen Systeme sind im 10.* Netz auf eth0 das über den gateway 10.128.18.1 angesprochen wird.

Und diese Systeme sind alle (!) unter 10.128.18.* zu erreichen? In der Routing-Tabelle (Netmask) steht hier definitiv ein Class-C Netz drin.

Das unblockierte Internet erreiche ich auf dem 192.* Netz via wlan0 das über den gateway 192.168.3.1 angesprochen wird.

Ah, Moment, das ungeblockte Internet. Wenn das genutzt werden sollte, sollte die default route dahin weisen! Denn mit der jetzigen Einstellung erreichst Du nur alles, was sich unter 192.168.3.* verbirgt (wieder ein Class-C Netz). UNd das ist zudem ein privates Netzwerk, d.h. wird unter Umständen nicht weitergeroutet. Was verbirgt sich denn hinter der IP 192.168.3.1? Ein NAT-Router?

Teste mal folgende Einstellung (ausgehend von der VORHER-Einstellung):

route del -net default gw 10.128.18.1
route add -net default gw 192.168.3.1 

und für den Fall, dass 10.* tatsächlich ein Class-A netzwerk ist:

route del -net 10.128.18.0 netmask 255.255.255.0
route add -net 10.0.0.0 netmask 255.0.0.0 dev eth0

bzw., wenn der letzte nicht erfolgreich war

route add -net 10.0.0.0 netmask 255.0.0.0 dev eth0 gw 10.128.18.1

Eine mögliche Ursache könnte noch sein, dass ich ja in beiden via DHCP einen DNS Server zugewiesen bekomme und es da zu falschen Namensauflösungen kommt.

Zum Testen kannst Du ja in der /etc/resolv.conf (gibt's da eine Ubuntu-Spezialität?) einen richtigen DNS eintragen, aber (wichtig!) der sollte halt auch erreichbar sein ☺

Dirk