Skittles
Anmeldungsdatum: 6. April 2006
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Moin, ich selbst benutze kein Ubuntu mehr, aber bin dennoch regelmäßig hier im Forum und betrachte das Treiben quasi mit ein wenig Abstand. Anreißen möchte ich hier das System von Ubuntu wie mit neuen Programmversionen umgegangen wird. Die Philosophie besagt ja, dass innerhalb eines Releases die Version stabil (gleiche Versionsnummer) gehalten wird und lediglich Sicherheitsupdates eingepflegt werden. Wenn man jetzt aber mal durchs Forum schaut, scheint dieses System für die Benutzer mehr oder weniger irrelevant, wenn nicht sogar störend, zu sein. Andauernd werden nahezu blind irgendwelche Fremdquellen eingesetzt, egal ob sinnvoll oder nicht. Das fing an mit Services wie getdeb und wurde vom lauchpad mit diesen PPA-Repos auf die Spitze getrieben, PPA scheint das Zauberwort zu sein mit dem sich alle Probleme lösen lassen. Wenn ich das Wiki richtig verstehe, kann mehr oder weniger jeder, der ein Paket gebaut bekommt, sein Werk dort einstellen und verteilen, was auch massenhaft geschieht. Es gibt quasi für alles ein PPA und mit wenigen Klicks wird Software installiert, ob drüber nachgedacht wurde oder nicht. Das wundersamste, was ich bisher gesehen habe, war ein Kernel, der einfach mal auf die aktuelle Version aktualisiert wurde, und sich die betroffene Person danach wunderte, dass der Grafiktreiber nicht mehr lief. Durch diesen massiven Einsatz dieser Quellen kommt in mir die Frage auf: Ist das Konzept mit den 6-monatigen Releases überhaupt von den Benutzern gewünscht, wenn quasi eine Lösung existiert, mit dem man sein System in eine Art unüberwachte Rolling-Release-Distribution aus Fremdquellen umwandeln kann und dies auch häufig durchgeführt wird?
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Wulfnoth
Anmeldungsdatum: 29. Juli 2008
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Ich denke du darfst die Benutzerschaft hier im Forum nicht mit der Gesamtheit der Ubuntu-Nutzer gleichsetzen. Wer hier im Forum mitliest und sich aktiv Gedanken über neue Versionen von Einzelprogrammen macht, ist schon einen Schritt weiter als die meisten. Ich möchte den Nutzer nicht völlig dumm darstellen aber sogar mit als relativ erfahrenem Benutzer ist die Kernelversion egal, da seit dem 26er meine komplette Hardware unterstützt wird. Ebenso bei allen anderen Programmen!
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kutteldaddeldu
Anmeldungsdatum: 1. Juli 2008
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Skittles schrieb:
Durch diesen massiven Einsatz dieser Quellen kommt in mir die Frage auf: Ist das Konzept mit den 6-monatigen Releases überhaupt von den Benutzern gewünscht, wenn quasi eine Lösung existiert, mit dem man sein System in eine Art unüberwachte Rolling-Release-Distribution aus Fremdquellen umwandeln kann und dies auch häufig durchgeführt wird?
Offensichtlich ja - sonst würden sich die Betreffenden (wenn man darunter jetzt die erfahreneren Ubuntu-Nutzer versteht, d.h. nicht die absoluten Anfänger) ja Arch o.ä. installieren. (Was ja viele nach einer gewissen Zeit auch machen - aber viele eben auch nicht. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man eine richtige RR-Distribution hat oder nur einige wenige Fremdquellen.) Häufig gibt es wohl auch einen Meinungsumschwung in die andere Richtung: Mir geht es bspw. so, dass ich mittlerweile extrem konservativ geworden bin, was Fremdquellen angeht. (Und mich mein - etwas längerer - Versuch mit Arch und mein - sehr kurzer - Versuch mit Sidux auch nicht wirklich begeistert haben.) Es gilt halt, wie fast immer bei Linux: Für jeden das, was ihm am besten gefällt - und Ubuntu deckt da eben ein bestimmtes Segment ab. Wer etwas anderes will: Es gibt ja genügend Auswahl.
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Mike1
Anmeldungsdatum: 2. Januar 2008
Beiträge: 2092
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Da wäre vielleicht ein offizielles Repo in dem man aktuelle Versionen beliebter Software findet nicht schlecht.
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Geissbock
Anmeldungsdatum: 4. Juni 2007
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Ich finde es z.B auch blöd das unter Ubuntu nur OpenOffice 3.0 installiert ist und kein offizielles Update in den Quellen auf 3.1 ist. Ich dachte immer solche Updates werden immer angeboten wenn es nicht ein kompletter Versionssprung von 2 auf 3 z.B ist.
Das selbe war doch auch beim letzten Mal schon beim Wechsel von 2.4 auf 3.0 das Problem.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2757
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Geissbock schrieb: Ich finde es z.B auch blöd das unter Ubuntu nur OpenOffice 3.0 installiert ist und kein offizielles Update in den Quellen auf 3.1 ist. Ich dachte immer solche Updates werden immer angeboten wenn es nicht ein kompletter Versionssprung von 2 auf 3 z.B ist.
Das selbe war doch auch beim letzten Mal schon beim Wechsel von 2.4 auf 3.0 das Problem.
Nein, innerhalb eines Ubuntu releases werden keine neuen Programmversionen aufgenommen, auch keine kleinen Sprünge. Es gibt nur wenige ausnahmne, wie z.B. Firefox, wo kleinere Versionssprünge in der Regel gleichbedeutend mit Sicherheitsupdates sind. Aber im normalfall muß man ein halbes Jahr mit der selben Version auskommen, oder eben Fremdquellen benutzen bzw. selbst kompillieren. Ich denke das user die x fremdquellen in ihre sources list eintragen, und jedes neue Paket bei getdeb ausprobieren, auch eher Anfänger sind (installieren von Paketen lernt man ja sehr schnell). Mit etwas mehr (negativer) erfahrung werden dann sicher viele Fremdquelle wieder auf ein minimum reduzieren. Es lohnt einfach nicht, sich die systemstabilität und das nächste Update wegen einem kleinen Versionssprung in einem unwichtigem Programm zu versauen.
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BodomBeachTerror
Anmeldungsdatum: 24. März 2008
Beiträge: 788
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Naja, also ich f[r meinen Teil hasse es wenn ich was an den Repos 'ndern muss. Bei mir sind nur die Ubuntu repos drinnen und sonst nichts. Und aktuellere Software habe ich mir auch noch nie eigenh'ndig installiert!
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toddy
Ikhayateam
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2007
Beiträge: 9506
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Skittles schrieb: Durch diesen massiven Einsatz dieser Quellen kommt in mir die Frage auf: Ist das Konzept mit den 6-monatigen Releases überhaupt von den Benutzern gewünscht, wenn quasi eine Lösung existiert, mit dem man sein System in eine Art unüberwachte Rolling-Release-Distribution aus Fremdquellen umwandeln kann und dies auch häufig durchgeführt wird?
Moin, nein, ich glaube nicht, dass es überholt ist. Es ist schon ganz sinnvoll sich da entsprechende Releases zu bauen, die dann einen gewissen Grad der Stabilität gewährleisten können. Mit den ganzen Fremdquellen gehen manchen ziemlich locker und einige nicht ganz so locker um. Also, das auf alle Ubuntu-Nutzer zu übertragen, halte ich nicht für die Realität. Gruß Torsten
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Der_Hausgeist
Anmeldungsdatum: 2. September 2008
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Früher, und als ich mal etwa ein Jahr bei Debian war, da hatte ich viele Fremdquellen im System. Das hat sich jetzt, dank neuem Rechner und aktueller Ubuntu-Version aber geändert. Ich habe keinerlei Fremdquellen drin. Alles original!
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Tamar
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2009
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Ärgerlich ist es allerdings, wenn die in einem Release enthaltene Software Bugs hat, die erst in einer neueren Version behoben wurden (z. B. KDE-Bug 185805). In dem Fall hat man dann (je nach Bug) meist kaum eine andere Wahl, als entweder eine neuere Version als Backport einzuspielen, oder das betroffene Programm gleich zu selbst zu kompilieren. Zum Glück passiert sowas ja eher selten, aber ärgerlich ist es.
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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Tamar schrieb: Ärgerlich ist es allerdings, wenn die in einem Release enthaltene Software Bugs hat, die erst in einer neueren Version behoben wurden (z. B. KDE-Bug 185805). In dem Fall hat man dann (je nach Bug) meist kaum eine andere Wahl, als entweder eine neuere Version als Backport einzuspielen, oder das betroffene Programm gleich zu selbst zu kompilieren. Zum Glück passiert sowas ja eher selten, aber ärgerlich ist es.
Amen! Ein anderes Beispiel ist TeXmacs in Ubuntu 9.04. Seit dem Release ist das Paket defekt (das Programm stürzt ab, wenn man das Handbuch anzeigen lässt), und das Ubuntu-Team tut *nichts* dagegen. Und das ist bei weitem nicht das erste mal, dass ich so etwas erlebe.
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HmpfCBR
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2007
Beiträge: 4597
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Hello World schrieb: Amen! Ein anderes Beispiel ist TeXmacs in Ubuntu 9.04. Seit dem Release ist das Paket defekt (das Programm stürzt ab, wenn man das Handbuch anzeigen lässt), und das Ubuntu-Team tut *nichts* dagegen. Und das ist bei weitem nicht das erste mal, dass ich so etwas erlebe.
Solche Dinge gehen mir auch auf den Zeiger (z.B. rkward), allerdings liegen TeXmacs und rkward nunmal in universe. Paketquellen: Universe Die universe-Komponente umfasst ein breites Spektrum an freier Software, die unabhängig von ihrer Lizenz nicht vom Ubuntu-Team unterstützt wird.
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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Und was nützt einem ein Betriebssystem, in dem die meiste Software keine Bugfixes erhält? Naja, ich benutze ja auch kein Ubuntu mehr (außer auf dem Netbook).
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Der_Hausgeist
Anmeldungsdatum: 2. September 2008
Beiträge: 115
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Hello World schrieb: Und was nützt einem ein Betriebssystem, in dem die meiste Software keine Bugfixes erhält? Naja, ich benutze ja auch kein Ubuntu mehr (außer auf dem Netbook).
Lies doch mal den Beitrag über dir. Da wird doch erwähnt, warum das Paket nicht supportet wird.
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Tamar
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2009
Beiträge: 18
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Der Hausgeist schrieb: Hello World schrieb: Und was nützt einem ein Betriebssystem, in dem die meiste Software keine Bugfixes erhält? Naja, ich benutze ja auch kein Ubuntu mehr (außer auf dem Netbook).
Lies doch mal den Beitrag über dir. Da wird doch erwähnt, warum das Paket nicht supportet wird.
Das gilt aber nicht nur für universe-Pakete. In meinem Fall war der "Schuldige" die libkexiv2. In Fällen wie diesem wäre es für den Benutzer wirklich einfacher, wenn eine neuere Version zur Verfügung gestellt werden würde. Ich finde, das passt einfach nicht zu der von Ubuntu gewünschten Benutzerfreundlichkeit. Benutzer die (warum auch immer) keine Programme selbst kompilieren wollen/können und auch keine Backports nutzen wollen, haben dann einfach das Problem, dass sie nicht vernünftig arbeiten können.
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