schmadde
Anmeldungsdatum: 25. Juli 2022
Beiträge: Zähle...
|
Hi, ich hab mal eine ganz doofe Frage bevor ich Linux auf meinem Laptop installiere und mir das Windows zerschiesse 😉 Das letzte Mal, dass ich Linux und Windows im Dual Boot installiert habe, hiess der Bootloader noch "LILO" und es gab nur BIOS und IDE oder SCSI Platten und nur MBR Partitionen - kein (U)EFI, kein NVMe, kein GPT. Damals habe ich immer Linux in eine primäre Partition installiert und den (1st stage) Bootloader in den Bootsektor dieser Partition. Dann konnte man selbst bei überschreiben des MBR immer durch aktivieren der richtigen Partition das entsprechende OS installieren und die Daten waren sowieso getrennt. Ich hab in der Zwischenzeit Linux immer als einziges OS installiert und als Computer für "kommerzielle und Spezial-Software" einen Macbook gehabt. Jetzt hab ich wieder ein Windows Laptop (LG Gram 17), der zwei M.2 Steckplätze für NVMe SSDs hat und möchte auf der primären SSD Windows lassen und auf der zweiten Linux (erstmal das Standard-Ubuntu) installieren und beim Booten wechseln. Jetzt hab ich aber völlig den Draht zum aktuellen Boot-Prozess verloren und möchte erstmal wissen wie das alles funktioniert, bevor ich rumbastele und was zerschiesse. Mein spärliches Wissen ist, dass der Bootprozess jetzt von UEFI kontrolliert wird und es gibt glaube ich eine eigene EFI-Partition auf den "Platten", richtig? Ist die auf der primären Platte oder ist auf beiden eine drauf? Wie geschieht die Auswahl zwischen den OSen? Gibts da einen Bootloader der dort auf die EFI-Partition draufkommt oder kann EFI das selbst? Wie behilft man sich bei Problemen? Gibts irgendwo eine halbwegs verdauliche, aber technisch nicht zu oberflächliche Beschreibung über den Bootprozess, wie er in heutigen Systemen vonstatten geht? Danke für Hinweise
schmadde
|
DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
Beiträge: 16818
|
Das wird jetzt von GRUB gemacht. Bei einer 2. SSD ist das aber wirklich kein Problem, da da die 1. SSD bezüglich Windows einfach nicht angetastet wird.
Nur im UEFI kommt ein neuer Eintrag rein.
|
Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4665
|
Du hast 2 Platten, also nutze den Vorteil. Bei einer Standard UEFI Installation wird eine vorhandene EFI System Partition (ESP), hier von Windows, mit benutzt. Willst du das vermeiden und Probleme vermeiden die künftig daraus entstehen könnten, klemme die Win Platte vorübergehend ab oder deaktiviere sie, falls das UEFI/BIOS das anbietet. Dann installierst ganz normal. Nach erfolgreicher Installation, klemmst Windows wieder an und führst ein Grub-Update durch. Dann wird Windows in den Bootloader mit eingebunden. Das Installations Medium muss explizit für GPT/UEFI eingerichtet sein. Kann man gut z.B. mit dem Windows Tool Rufus machen. Primär und erweiterte Partitionen gibt's nicht mehr. Nur noch primär. Der entsprechende Aufwasch entfällt daher. Du deaktivierst vorab zwingend Fastboot im UEFI/BIOS und in Windows. Google verrät wie letzteres geht.
|
DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
Beiträge: 16818
|
Das Installations Medium muss explizit für GPT/UEFI eingerichtet sein. Kann man gut z.B. mit dem Windows Tool Rufus machen.
Wenn man das originale ISO von Ubuntu auf dem Stick schreibt ohne es zu ändern ist das nutzbar für einen UEFI-Boot.
|
Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4665
|
DJKUhpisse schrieb: Das wird jetzt von GRUB gemacht. Bei einer 2. SSD ist das aber wirklich kein Problem, da da die 1. SSD bezüglich Windows einfach nicht angetastet wird.
Durch die Nutzung der ESP wird sie aber "angetastet', und das kann man je nach Konfiguration eben vermeiden. Ansonsten kann eine Platte, die nicht dran ist bei einer Dualboot Installation, auch keinen Schaden irgendwelcher Art nehmen. Soll ja schon vorgekommen sein, wenn man nicht aufpasst. Es gibt noch zig andere Möglichkeiten einen Stick zu erstellen, Klar! Windows ist eh vorhanden, Rufus ist mit der entsprechenden Voreingestellung "narrensicher", daher erwähne ich es lieber als andere Tools.
|
Lidux
Anmeldungsdatum: 18. April 2007
Beiträge: 14945
|
Hallo schmadde, Herzlich Willkommen auf Ubuntuusers. Neue Rechner bedeutet auch meistens ein vorinstalliertes W11 und ein EFI der eine Installation eines UNIX Systems erschwert bzw. unmöglich macht ..... Gruss Lidux
|
black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10674
|
Hej Lidux, OT Lidux schrieb: ...vorinstalliertes W11 und ein EFI der eine Installation eines UNIX Systems erschwert bzw. unmöglich macht .....
wenn Du dazu mehr weißt, wäre es ja nützlich, das hier kundzutun (?!) Die mir bekannten "Hemmnisse"
TPMCheck SecureBootCheck RAMCheck StorageCheck CPUCheck DiskCheck
dürften ja bei einem vorinstallierten Win11 entfallen (und lassen sich ggf. auch 'bypassen'), bleibt UEFI, wäre interessant zu wissen. /OT Gruß black tencate
|
schmadde
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 25. Juli 2022
Beiträge: 6
|
Lidux schrieb:
Neue Rechner bedeutet auch meistens ein vorinstalliertes W11 und ein EFI der eine Installation eines UNIX Systems erschwert bzw. unmöglich macht .....
So neu ist der Rechner gar nicht, habe schon 1,5 Jahre versucht mich an Windows zu gewöhnen, komme aber irgendwie nicht damit zurecht und habe immer mehr Probleme gehabt in letzter Zeit, drum will ich wieder ein Linux haben. Auf dem Rechner ist Win 10 drauf und booten mit einem Live Ubuntu System hat schonmal geklappt. Ich hab jetzt mal https://www.happyassassin.net/posts/2014/01/25/uefi-boot-how-does-that-actually-work-then/ überflogen und glaube eine grobe Vorstellung davon zu haben, wie das Booten unter UEFI funktioniert. Offenbar gibts bei UEFI so ne Art eingebauten Bootmanager, man kann aber auch eigene haben - wie läuft das bei einer "normalen" Ubuntu Installation? SSD ausbauen will ich nicht, das auf und zuschrauben ist immer so ein Akt und einen von den Gummifüßen die die Schrauben abdecken habe ich schon verloren. Ich habe jetzt mal einen bootfähigen Windows Klon erstellt und hoffe damit einen brauchbaren Fallback zu haben. Was ist der Grund, warum man die Windows Disk weg haben will während der Installation? Ich werds wohl nacher mal wagen zu installieren...
|
Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4665
|
Offenbar gibts bei UEFI so ne Art eingebauten Bootmanager, man kann aber auch eigene haben - wie läuft das bei einer "normalen" Ubuntu Installation?
Im Prinzip ändert sich für dich nichts im Ablauf, falls früher schon mal Dualboot gehabt. Das Ding startet, du siehst irgendwann Grub und suchst dir das aus was du willst. Machst du nichts, startet das oben gelistetete Betriebssystem. I.d.R. das womit Grub installiert wurde. Hier Ubuntu. Hinter den Kulissen hat sich insofern was verändert, als dass nun Booteinträge nicht mehr im MBR der Platte erfolgen, sondern zunächst auf dem Motherboard des Rechners und in der Folge in der bereits erwähnten ESP Partition auf der Platte. Dies kann, im Gegensatz zum früheren MBR, Bootdateien von mehreren Betriebssystemen beherbergen. Zur Info:
Im Bootbereich des UEFI/BIOS wurde noch lange ein Modus angeboten, mit dem der alte MBR/BIOS Bootmodus simuliert wurde. Nannte sich CSM oder/und Legacy. So praktisch das war, zu so viel Problemen hat es geführt. Stirb jetzt langsam aus! Kannst ja Mal nachschauen, ob bei dir noch vorhanden. Aber besser nicht nutzen, auch kein Both oder Auto falls vorhanden. Es hat sich als am sinnvollsten erwiesen, den Modus zu nehmen, der vorinstalliert ist durch Windows bei Dualboot.
|
Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4665
|
Lidux schrieb: Hallo schmadde, Herzlich Willkommen auf Ubuntuusers. Neue Rechner bedeutet auch meistens ein vorinstalliertes W11 und ein EFI der eine Installation eines UNIX Systems erschwert bzw. unmöglich macht .....
Wie kommst denn darauf? Neben den Dingen, die seit eh und je beachtet werden müssen, hat sich nichts geändert! Was interessiert Linux W11? Was nicht heißen soll, dass es bei bestimmter beschissener Hardware nicht zu Problemen kommen kann, aber pauschal gilt das nicht!
|
black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10674
|
Hej schmadde, schmadde schrieb: ...wie läuft das bei einer "normalen" Ubuntu Installation?
zeig doch erst mal ein sudo parted -l (bitte in codeblocks → {{{...}}}), das gibt Aufschluß über den Bootmodus von Windows. Gruß black tencate
|
schmadde
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 25. Juli 2022
Beiträge: 6
|
Es funktioniert erstmal jetzt. Default ist ubuntu statt windows, aber das sollte o.k. sein. Ich hab von Problemen mit Hibernate Modus gelesen, ist das relevant, wenn ubuntu seine eigene EFI Partition hat (wie heisst das nochmal? ESP?)?
|
von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
Beiträge: 7756
|
schmadde schrieb:
Ich hab von Problemen mit Hibernate Modus gelesen, ist das relevant,
Es ist Dir nicht grundlos gesagt worden: Fastboot deaktivieren.
|
Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4665
|
schmadde schrieb: Es funktioniert erstmal jetzt. Default ist ubuntu statt windows, aber das sollte o.k. sein. Ich hab von Problemen mit Hibernate Modus gelesen, ist das relevant, wenn ubuntu seine eigene EFI Partition hat (wie heisst das nochmal? ESP?)?
Zum "Default": Du hast neben Grub immer auch die Möglichkeit, das Boot Menü des Rechners aufzurufen. Geht i.d.R über einer sehr niedrige oder hohe F-Taste gleich nach Einschalten. Welche das bei deinem Rechner ist, steht im Manual oder bei Google zu finden. Dort findet sich neben Grub dann auch der Windows Bootmanager. Ist praktisch, wenn Linux/Grub mal streikt etc.
|
schmadde
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 25. Juli 2022
Beiträge: 6
|
von.wert schrieb: schmadde schrieb:
Ich hab von Problemen mit Hibernate Modus gelesen, ist das relevant,
Es ist Dir nicht grundlos gesagt worden: Fastboot deaktivieren.
Lt. dem dort verlinkten Heise-Artikel ist das nur relevant, wenn man von Linux aus die Windows-Partitionen mounted. Ich wüsste kein Anwendungsszenario wofür ich das brauchen würde. Gemeinsam genutzte Daten liegen auf dem NAS, schreibende NTFS Mounts habe ich noch nie genutzt, war früher auch buggy, keine Ahnung wie das heute ist. Oder gibts da noch andere Stolpersteine?
|