Thorsten_Reinbold
Anmeldungsdatum: 10. Juli 2006
Beiträge: 4784
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Ich möchte an dieser Stelle einmal folgenden Blogeintrag zu Diskussion stellen. Mit Abstand einer der besten Artikel der letzten Zeit zum Thema, leider auf Englisch. Ich hatte vor ihn zu übersetzen, aber das ist einfach zu Umfangreich. Beleuchtet wird die teils unausgegorene Art und Weise, mit der neue Funktionen verbuggt oder einfach zu schnell in Ubuntu gedrückt werden und warum das für Endanwender nachteilig ist. Zumindest grob zusammengefasst. Ich kann dem Autor nur zu 100% zustimmen, schön daß Jemand das so klar auf den Punkt bringt. Was haltet ihr davon? Was müsste Canoncial eurer Meinung nach anders machen? Wo hakt es noch? Ich freue mich auf eine ruhige und sachliche Diskussion. ☺ Moderiert von primus pilus: Thema in das richtige Forum verschoben.
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Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
Beiträge: 3065
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Meiner Meinung nach gar nicht so viel. Dafür aber entscheidendes. Z.B. die dämliche(!!) sture Updatepolitik. Vor Release wird zurückgepatcht was das Zeug hält, nur damit die Beta Software nutzbar ist. Ist jetzt ein wenig übertrieben aber mal ein paar Beispiele. Wir haben in Lucid KDE 4.4.2. Es gibt bald 4.4.5 Was ein reines Fehlerbeseitigungsupdate ist. Keine neuen Funktionen sind hinzu gekommen. Kommt es in die Quellen? Nein! Aber er werden 'ein paar' Fehlerbeseitigungen rückportiert. Auf den anderen bleibt man halt sitzen bis Maverick. Dort gehts dann von vorn los. Weiteres: es gibt massig Beta Software in den Quellen, welche in der Lebenszeit des Releases hoch auf die Final gebracht werden. Aber kommen diese in die Quellen? Nein! Es wird sich 3/5Jahre um die Betasoftware gekümmert und diese rumgepatcht.
Ein Versionsupgrade auf die aktuelle 'Fehlerbeseitigungsversion' sowie auf die nächst folgende Final, bei Vorreleaseversionen, sollte IMMER gemacht werden. Mit Firefox bekommt Canonical so langsam den Umschwung. Hoffentlich machen sie was drauf. Stable sollte nicht heißen, sich um halbgaren Müll kümmern zu müssen, sondern funktionstüchtige Software zu Pflegen. Mit Lucid Lynx sind wir leider eher bei dem ersteren. So ein kaputtes System hab ich noch nie gehabt. Was haltet ihr von einer Petition für so etwas? :p
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
Beiträge: 29240
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Also ich möchte kein Rolling Release. Aber du trägst dann sicherlich für Canonical die Verantwortung, wenn die reine Fehlerbeseitigungsversion dann doch andere Änderungen oder Bugs enthält, die das System unbenutzbar machen. Und sicherlich pflegst du auch die Datenbank für Ubuntu, wo dann von 1000en Projekten drinsteht, welche Version eine Fehlerbereinigungsversion sein soll. Und dass KDE 4.0 keine Final sein sollte, wußten wir ja nach dem Release auch alle. 😈
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Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
Beiträge: 3065
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Benno-007 schrieb: Also ich möchte kein Rolling Release. Aber du trägst dann sicherlich für Canonical die Verantwortung, wenn die reine Fehlerbeseitigungsversion dann doch andere Änderungen oder Bugs enthält, die das System unbenutzbar machen. Und sicherlich pflegst du auch die Datenbank für Ubuntu, wo dann von 1000en Projekten drinsteht, welche Version eine Fehlerbereinigungsversion sein soll. Und dass KDE 4.0 keine Final sein sollte, wußten wir ja nach dem Release auch alle. 😈
Das hat ja nichts mit RR zu tun. Es geht nur darum, dass sie lieber Beta (und zum Teil auch alpha) Software pflegen als diese auf die entsprechende final zu heben. Ich verstehe einfach nicht warum ich jeden blöden Fehler 2 mal melden soll. Ein mal bugs.kde.org und nochmal auf launchpad, bzw bei anderen Projekten auf deren Seite. KDE ist da nur nen sehr gutes Beispiel. Weil sie im Grunde völlig Sinnfrei Fehlerbeseitigungen erstellen. Dazu kommt auch noch, dass Fehler, die schon längst geläst sind, immer wieder gemeldet werden, weil sie eben nur im Upstream gelöst sind, nicht in den Distributionspaketen. Denn die großen Distributionen bleiben alle auf ihren alten Paketen sitzen und patchen da lieber einzelne Bausteine zurück. In meinen Augen eine völlig sinnfreie Aktion.
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uname
Anmeldungsdatum: 28. März 2007
Beiträge: 6030
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Ich glaube Canonical übernimmt sich mit einem 6-monatigen Release-Zyklus und die gesamte Ubuntu-Gemeinde meint, diesem sinnfreien Treiben hinterher laufen zu müssen. Der Menschlichkeit wäre schon geholfen, wenn man diese Zwischenreleases einfach in Snapshot A,B,C umbenennt und diese auch so behandelt. Wer dann wirklich den neusten Kram will installiert diese Snapshot-Releases und der Rest bleibt beim einzig wahren Stable-Release, welches "ungefähr" im Frühjahr eines geraden Jahres rauskommt. Verschiebungen um ein paar Monate sollten möglich sein. Durch geeignete zusätzliche Distributionsnamen (ähnlich Stable, Testing, Sid in Debian) könnte der gemeine Anwender sein Ubuntu-Release zu einem Rolling-Release machen.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2757
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uname schrieb: Ich glaube Canonical übernimmt sich mit einem 6-monatigen Release-Zyklus und die gesamte Ubuntu-Gemeinde meint, diesem sinnfreien Treiben hinterher laufen zu müssen. Der Menschlichkeit wäre schon geholfen, wenn man diese Zwischenreleases einfach in Snapshot A,B,C umbenennt und diese auch so behandelt. Wer dann wirklich den neusten Kram will installiert diese Snapshot-Releases und der Rest bleibt beim einzig wahren Stable-Release, welches "ungefähr" im Frühjahr eines geraden Jahres rauskommt. Verschiebungen um ein paar Monate sollten möglich sein. Durch geeignete zusätzliche Distributionsnamen (ähnlich Stable, Testing, Sid in Debian) könnte der gemeine Anwender sein Ubuntu-Release zu einem Rolling-Release machen.
Das klingt sehr sinnvoll. Allerdings hat sich M.S. mit seinem "Art of release" Konzept so weit aus dem Fenster gelehnt, das ich das nicht so schnell kommen sehe. Obwohl soviel müßte sich gar nicht ändern, es wäre schon viel gewonnen, wenn die Zwischenversionen nicht mehr so maßiv als einsteigerfreundlich beworben würden und die Qualitäsanforderungen an die LTS Versionen etwas erhöht würden. Damit eine zwei Jahre unterstütze LTS Version sich auf dem Desktop durchsetzt, wäre es außerdem nötig, möglichst viele Software auch über die Backports aktualisieren zu können, also diese weiter auszubauen. Eine rolling release Version für gemeine Anwender halte ich dagegen für unrealistisch, die Entwicklerversionen sind ja im allgemeinen ein mix aus Debian unstable und experimental + canonical zugaben, da müßte sich das Konzept schon sehr ändern, um das für unbedarfte Anwender geeignet zu machen.
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Der wirklich entscheidende Punkt in dem durchweg guten Blogeintrag ist, dass Ubuntu mal gut darin war sich zu beschränken – zu fokussieren. Als Beispiel möchte ich upstart anbringen, gute Idee mit enormen Potential (es gibt keinen Server, der nicht sehr von einem upstart, wie es irgendwann mal werden soll, profitieren könnte, die Leute benutzen trotzdem lieber sysv + monit + usw) und geradezu überfällig. Trotzdem kommt es in 10.10 daher als wäre es vor zwei Monaten angefangen worden mit obskurer 0.0.3 Administration. Hätte man vor 18 Monaten gesagt, wir machen ein upstart-Release, alles was sich nicht mit upstart verzahnen lässt, fliegt aus main. Es wäre womöglich der "push" gewesen, der upstart zu einem richtig guten init-Deamon gemacht hätte. Jetzt ist Ubuntu zwar ziemlich "committet", systemd macht aber das Rennen. Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, das ist alles totaler Mist. Wer eine Distribution machen will, die andere Fokusse setzt als Ubuntu, aber Subsets von Ubuntu (ubuntu-minimal z.B.) und die Infrastruktur (Launchpad) nutzen will, der sollte dazu ermutigt werden, trotzdem muss eine scharfe Trennung her. Es ist Blödsinn, dass die in main sind. Die Ressourcen sind begrenzt – vollkommen richtig, aber es wird in vielen Fällen so gehandelt als wäre dem nicht so. Ubuntu muss abspecken. Wege, die innerhalb von 1-2 RCs nicht konsequent gegangen werden (können), müssen weg. Wenn die so interessant sind, dann wird sie jemand anders gehen und man kann es sich zu einem späteren Zeitpunkt noch mal neu überlegen. Ich glaube übrigens nicht, dass die Erhöhung der Releasezeit hilfreich ist, das ist eine Milchmädchenrechnung. Wichtig ist nur, dass die richtigen Ziele konsequent ausgewählt werden und wenn etwas 2 Zyklen braucht, dann ist das ok. Alles was länger dauert muss erstmal weg.
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hakaishi
Anmeldungsdatum: 28. April 2008
Beiträge: 525
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Wenn Ubuntu seine Pakete nicht aus SID holen würde wären viele Probleme weg. Und wenn man dennoch die neuste Software möchte, sollte man einführen, dass man als Entwickler bei seinen Programmen, wenn sie weitestgehend ausgereift sind, ein entsprechendes Kürzel an die Versionsnummer hängt, dass jeder sehen kann, dass sie für ein stabiles System in Frage kommen. *igitt, was für einen Satz habe ich denn da geschrieben...* Gruß, Hakaishi
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pitt-admin
Anmeldungsdatum: 11. Juli 2010
Beiträge: 1875
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uname schrieb: Ich glaube Canonical übernimmt sich mit einem 6-monatigen Release-Zyklus und die gesamte Ubuntu-Gemeinde meint, diesem sinnfreien Treiben hinterher laufen zu müssen. Der Menschlichkeit wäre schon geholfen, wenn man diese Zwischenreleases einfach in Snapshot A,B,C umbenennt und diese auch so behandelt......
Im Prinzip gibt es das ja LTS oder jedes halbe Jahr Update. Ich persönlich bevorzuge die LTS Update. Gruß
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Hoermaenn
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2005
Beiträge: 37
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Das habe ich mir auch gedacht. Es gibt doch die LTS Version (Stable und ausgereift) und die zwischendrin Versionen aka Snapshot alle 6 Monate. Man muss von LTS nicht updaten.
Ich hoffe durch die Market Repo's wird es besser mit neueren Programmversionen auf ältere Ubuntu Versionen.
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revalklaus
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2009
Beiträge: Zähle...
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Ich glaube, es wäre sinnvoller, eine einzige Ubuntuversion zu machen auf die über viele Jahre aufgebaut wird, und nicht diese "Halbjahresversionen". Kaum hat man "Ubuntu neue Version" installiert , geht es los mit den Updates, und ist das halbe Jahr rum , ja dann, könnte man sagen jetzt funktioniert diese Version zum Richtigen Arbeiten. Wenn man Windows XP installiert , da kommen 77 updates zum Installieren. Brauchst ja nur gucken wieviele Updates in einer Woche unter Ubuntu kommen. Gruss Klaus.
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Antiqua
Anmeldungsdatum: 30. Dezember 2008
Beiträge: 4532
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revalklaus schrieb: Ich glaube, es wäre sinnvoller, eine einzige Ubuntuversion zu machen auf die über viele Jahre aufgebaut wird, und nicht diese "Halbjahresversionen".
Erkläre mir bitte, was genau du damit meinst. Es gibt nämlich bei Ubuntu sogenannte LTS-Versionen, auf denen viele Jahre aufgebaut werden kann.
Kaum hat man "Ubuntu neue Version" installiert , geht es los mit den Updates, und ist das halbe Jahr rum , ja dann, könnte man sagen jetzt funktioniert diese Version zum Richtigen Arbeiten.
wer zwingt dich, dieses Versionsupdaterennen mitzumachen. Bleib bei der LTS, dann hast du Ruhe und kannst richtig Arbeiten.
Wenn man Windows XP installiert , da kommen 77 updates zum Installieren.
Ja, das sind aber nur Updates von Microsoft für Microsoft. Dann gehts (nach ein paar Reboots 😉) erstmal ans Installieren von brauchbarer Software und ab da kommen dann die Updates für Adobe (Reader, Flash, evtl noch mehr), Updates für Java, Updates für den Virenscanner, Updates für den Browser (oder verwendest du den bei XP installierten IE 6?), Updates für den Mail-Client (oder benutzt du Outlook-Express), Updates für einen vernünftigen Mediaplayer, Updates für die Brennsoftware, Updates für $FOO und Updates für $BAR. Natürlich kommen die Updates nur bei Software automatisch, die auch eine solche Updatefunktion eingebaut hat. Das ist übrigens nicht wirklich jede, auch wenn der Autostart bei XP oft zugemüllt ist mit solchen Update-Tools (für jedes Programm bitte ein eigenes). Für die Programme, die keines haben wird dann einfach nach Zufallsprinzip mal eine neue Version installiert, wenn man drüberstolpert, daß es eine neue Version gibt. Wenn nicht machts auch nix und man werkelt mit Software, die bekannte Lücken hat... ist ja alles kein Problem, weil es ja für XP so gut wie keine Schadsoftware gibt 😉 Brauchst ja nur gucken wieviele Updates in einer Woche unter Ubuntu kommen.
Ja, aber lieber bekannte Sicherheitlecks für alle Programme automatisch gestopft, als $siehe_oben
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revalklaus
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2009
Beiträge: 189
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Antiqua schrieb: revalklaus schrieb: Ich glaube, es wäre sinnvoller, eine einzige Ubuntuversion zu machen auf die über viele Jahre aufgebaut wird, und nicht diese "Halbjahresversionen".
Erkläre mir bitte, was genau du damit meinst. Es gibt nämlich bei Ubuntu sogenannte LTS-Versionen, auf denen viele Jahre aufgebaut werden kann.
Servus Antiqua. Des ist ganz einfach erklärt.
Ich finde es sollte nur LTS-Versionen geben.
Und die zwischen den LTS-Versionen sollten nur als Testversion bereit gestellt werden. Gruss Klaus.
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Antiqua
Anmeldungsdatum: 30. Dezember 2008
Beiträge: 4532
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revalklaus schrieb: Antiqua schrieb: revalklaus schrieb: Ich glaube, es wäre sinnvoller, eine einzige Ubuntuversion zu machen auf die über viele Jahre aufgebaut wird, und nicht diese "Halbjahresversionen".
Erkläre mir bitte, was genau du damit meinst. Es gibt nämlich bei Ubuntu sogenannte LTS-Versionen, auf denen viele Jahre aufgebaut werden kann.
Des ist ganz einfach erklärt.
Ich finde es sollte nur LTS-Versionen geben.
Und die zwischen den LTS-Versionen sollten nur als Testversion bereit gestellt werden.
ok, nochmal 😉: Antiqua schrieb: wer zwingt dich, dieses Versionsupdaterennen mitzumachen. Bleib bei der LTS, dann hast du Ruhe und kannst richtig Arbeiten.
und auch wenn mich hier eventuell einige steinigen werden, es gibt noch andere Distries. Wenn du mit dem Versions-Konzept von Ubuntu nich zurechtkommst, sieh dich mal nach anderen um. Es gibt einige, deren Schwerpunkt bei den Releases auf Stabilität liegt und nicht wie bei Ubuntu auf Einhalten von komischen Release-Terminen auf biegen und brechen oder zweifelhaften Verbesserungen (Plymouth, Upstart, Dash, etc.).
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
Beiträge: 29240
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Auf Desktops ist Upstart doch toll, zumindest, wenn man nicht viel an den Startscripten frickelt. Mir würde dazu ja ohnehin die /etc/rc.local reichen, die es noch immer gibt. So schnell hat noch kein PC bei mir gebootet. 😀 20 Sekunden bei 10.04, egal ob von Platte oder (DVD-Image-)komrimiert und hardwareseitig zugriffsoptimiert (Flash) von USB-Stick. ☺ Plymouth wäre toll, wenn man sich gescheite Themes einbaut. Auf Youtube sah ich da mal ein Video, wo ein Sonnenauf- und Untergang dort gezeigt wird. Ziemlich cool, obwohl ich sowieso nicht viel Wert auf PC-Styling lege. Man kann es übrigens durch ESC oder F1 ausblenden, um die dahinterliegenden Meldungen lesen zu können. Die Dash verhielt sich bei mir bisher immer wie die Bash - kennt jemand die genauen Unterschiede? Die Bash ist ja aber auch installiert, zumindest kann man Bashscripte starten und sie funktionieren gewöhnlich, jedenfalls meine einfachen. 😉 Ist die Dash vielleicht schlanker oder einfacher oder gibt es einen bekannten Grund, dass sie bei Ubuntu verwendet wird? Der Ruhezustand funktioniert endlich auch. Zudem habe ich mir eine eigene Ubuntu-DVD mit UCK gebastelt, nur 3D will da erst, wenn ich es auf einem Stick installiere...
450 MB Wiki sind auch gleich mit auf der eigenen Live DVD. 😀 Man muss aber das neueste UCK von Maverick (unter Lucid) herunterladen, das alte funktioniert nicht bis zum Ende.
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