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Private Wissens-Datenbank

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Wolle69

Anmeldungsdatum:
2. August 2007

Beiträge: 176

Servus!

Ich denke schon längere Zeit über das folgende Problem nach:

Ich besitze mehrere Rechner und administriere noch eine Handvoll mehr, alles jedoch nur sporadisch und im privaten Bereich. Die Rechner sind alle aus verschiedener Hardware zusammengestückelt und wenn mal was ist, muss ich meistens erstmal vor Ort sein, um zunächst eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, bevor es ans eigentliche Problem geht. Schön wäre hier eine Art Datenbank. Man trägt ein, was man weiß und beim nächsten Mal erspart man sich so einiges (Anfahrt bis 70km ein Weg) an vermeidbarem Ärger. Außerdem sind verschiedene Betriebssysteme in verschiedenen Versionen am Start, es kommt verschiedene Anwendungssoftware zum Einsatz und manchmal hat man es auch mit dem einen oder anderen exotischen Problem zu tun. Wenn man sich hier die einmal gefundene Lösung kurz und einfach formuliert, geht beim nächsten Mal ("Windows neu aufsetzen...") der Hickhack nicht wieder von vorne los, sondern man guckt einfach in die eigene Wissens-Datenbank, findet sofort die Lösung zu Problemen ggf. inkl. hinterlegten Treibern, Patches, Anleitungen, Bildern und so weiter...

Außerdem wächst die Zahl meiner Zugangsdaten mit jedem neuen (spezialisiertem) Forum, was zu irgendeinem Problem gehört stetig an. Hier müssen sich teilweise nicht nur Passwörter gemerkt werden. Viel schlimmer ist das noch mit Email-Accounts oder Zugangsdaten zu Paypal, Ebay, Handy-, Internet- oder Webspaceprovider, Homebanking, Rechner-Logins und und und. Mal grob überschlagen bin ich da jetzt schon bei 30-40 Datensätzen... Diese sind aber alle auch irgendwie sensibel, d.h. man sollte schon "sichere Passwörter" und für verschiedene Accounts auch verschiedene Passwörter nutzen. Da stößt mein Hirn mitunter schon an Grenzen, was manchmal sehr ärgerlich sein kann. Natürlich ist das alles nicht Top-Secret, aber es wäre schon ausgesprochen dämlich, sich eine Textdatei mit den Zugangsdaten zum (bspw.) Homebanking irgendwo auf dem Rechner anzulegen, oder? Und das gute alte Papier? Ich hab's mehrfach probiert, Fazit: Naja, nicht wirklich praktikabel, nicht durchsuchbar, nicht gut änderbar, unflexibel...

Also: Wie speichert man eigenes Wissen geordnet/kategorisiert nur für einen selbst ganz privat? Wie geht man in diesem Kontext mit sensiblen Daten um? Gibt es da allgemein nutzbare Fertiglösungen? Mir ist bis jetzt keine bekannt außer Schlüsselbundprogrammen, die mir aber zu unflexibel hinsichtlich der ablegbaren Datenstrukturen sind.

Ich hatte zwei Ideen:

1. Eigenes Wiki auf Live-System (CD) mit grafischer Oberfläche. Vorteile: durchsuchbar, änderbar, flexibel, komfortabel, z.B. im Netz gefundene und abgespeicherte (ggf. ergänzte) Tutorials für bestimmte Probleme ließen sich einfach einbinden. Nachteile: Aufwand bei der Erstellung? Kann man das überhaupt so einfach einrichten, dass Wiki-Änderungen bei einem Live-System dann auf CD gebrannt werden? Verschlüsselung? Live-System mit grafischer Oberfläche ist zumeist nicht schlank, ergo langsam...

2. Spartanisches Live-System (Kommandozeile), nur ein Benutzer, komplett verschlüsselt, Ablage der Daten in einer Verzeichnisstruktur, ggf. unter Verwendung von Hard- und/oder Softlinks (geht das auf einer CD überhaupt?), um eine Kategorisierung (z.B. gleicher Account für Emails wie auch für einen Instant-Messenger) zu erreichen. Daten nur in Textdateien, dazu ein entsprechender Editor (joe etc.). Vorteile: recht einfach machbar, Daten sind "rein", d.h. keine Meta-Formate, keine Vermittlersoftware (Texteditor und Verschlüsselung mal ausgenommen). Nachteile: Einfügen von Bildern in Dokumentation nicht möglich (najaaaa... Bilder kann man auch ohne Windows/Gnome/... anzeigen), keine Hyperlink-Funktion innerhalb der Nutzdaten, Brenn-Funktion zum Speichern der Nutzdaten auf Kommandozeile evtl. kompliziert, Einbindung von "fertigen" Lösungen/Tutorials bspw. in html nicht möglich...

3. Passwortmanager. Tja, die die ich gefunden habe, sind zumeist ausschließlich für Passwörter, damit zu unflexibel...

Seht ihr andere Möglichkeiten? Gibt es sowas schon? Stecken da irgendwo Ansatzfehler drin? Dass sowas nur funktioniert, wenn man es pflegt und gewisse Anwendungshinweise beachtet, ist mir durchaus bewusst, aber das mache ich lieber, als mich ständig (je Problem so ca. 1x im Jahr) erneut auf die Suche nach Lösungen zu begeben, die ich doch irgendwann schonmal irgendwo gesehen hatte...

Ciao

Wolle

narrowtux

Anmeldungsdatum:
17. März 2008

Beiträge: 203

Mach dir nen USB-Stick mit Truecrypt und darein legst du eins der Portablen Wikis, die du bearbeiten kannst und die du auch speichern kannst. Mir fällt nur grade kein Name ein für dieses Wiki, aber es gibt eins, vielleicht weiß jemand anderes, was ich meine.

Solo0815

Avatar von Solo0815

Anmeldungsdatum:
7. Juni 2006

Beiträge: 400

Wie mein Vorredner schon geschrieben hat, entweder ein USB-Stick mit Truecrypt-Container und da rein nen USB-Webserver oder einfach den vorgenannten Webserver auf den USB (unverschlüsselt). Mit dem Web-Server kann man dann das Wiki anlegen, das einem am besten passt.

Hier noch ein Link zu Wikis: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wiki_software 🇬🇧

homer65

Avatar von homer65

Anmeldungsdatum:
8. November 2005

Beiträge: 506

Hallo zusammen,

ich habe mir für sowas eine kleine Notiz Datenbank Anwendung programmiert. Diese läuft auf einem VServer, so das ich von überall per Internet dran komme. Das ganze ist eine JSP Anwendung und läuft mit Tomcat und MySQL. Wer Interesse daran hatt, kann mir seine EMail Adresse zukommen lassen, dann bekommt er von mir den Source.

Gruß Christian

nailor

Avatar von nailor

Anmeldungsdatum:
8. November 2005

Beiträge: 150

+1 ☺

Schau dir mal das Desktopwiki Zim an, das nutze ich sehr zufrieden für ähnliche Zwecke: http://wiki.ubuntuusers.de/Zim

Und dann zum Verschlüsseln (falls erforderlich) eine etablierte Lösung deiner Wahl (TrueCrypt, encfs, ...)

Und pack das Live-System auf einen USB-Stick statt auf eine CD, dann ist auch das Problem mit dem dauerhaften Speichern von Daten eine simple Sache. usb-creator-gtk wird mit Ubuntu mitgeliefert: http://wiki.ubuntuusers.de/live-usb

Wolle69

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
2. August 2007

Beiträge: 176

Servus!

Ja, das klingt doch schonmal nach einer guten Menge an Ideen! Besonders nett finde ich den Vergleich der Wiki-Software auf der englischen Wikipedia. Hier werd ich aber wohl ein paar mal ausprobieren. Doku-Wiki reizt mich, weil es wohl Inhalt und Metadaten trennt und das Dateisystem als Datenbank nutzt (kommt man also im Zweifelsfall auch ohne die entsprechende Software ran). MoinMoin hat auch was. Naja, wie gesagt: hier muss ich wohl mal ein bisschen rumprobieren.

Was die Verschlüsselung angeht: damit habe ich mich noch kaum beschäftigt, finde aber nach erstem Einlesen den Truecrypt-Ansatz ganz nett. Das Ganze dann natürlich auf einem USB-Stick - da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Rein aus Interesse an der Machbarkeit wäre es ja mal lustig zwei Live-Systeme auf den Stick zu schaufeln, beide verschlüsselt, eins versteckt. Wenn man die Dateisysteme dann noch auf einem anderen Linux (oder Windows?) mounten und ggf. bearbeiten könnte, wäre das ja praktisch das Maximum an Flexibilität, Komfort und Sicherheit, was ich mir im Moment vorzustellen vermag.

Also in diesem Sinne erstmal vielen Dank, ich weiß jetzt erstmal, wie ich die Sache weiter angehen werde.

Ciao

Wolle

P.S.: Dennoch sind weitere Ideen immer gerne gesehen! Hab im Moment eh noch eine dringlichere Baustelle und daher hierfür noch keine Zeit...

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