Hallo miteinander,
ich beschäftige mich schon eine Weile mit Mercurial und würde den Wiki-Artikel gern ergänzen. Der neue Abschnitt soll die Installation von Mercurial und TortoiseHg aus den Ubuntu-Paketquellen und PPAs enthalten. Ich habe den beabsichtigten neuen Abschnitt mit Ubuntu 8.04, 9.04, 9.10 und 10.04 getestet und auch schon Screenshots angefertigt. Hier mein Entwurf mit Bitte um kurzes Feedback (siehe unten).
Tschüss
Tony
Nautilus-Integration mit TortoiseHg
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Installation aus den Paketquellen
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Bei Subversion-Nutzern unter Windows hat sich TortoiseSVN als Standard-GUI für die Arbeit mit Subversion etabliert. TortoiseSVN integriert sich als grafische Shell-Erweiterung in den Windows-Explorer und lässt sich bequem über das Kontextmenü (rechte Maustaste) aufrufen und bedienen. Nach diesem Vorbild wurden einige GUIs für Subversion und andere Versionsverwaltungen erstellt, so auch TortoiseHg für Mercurial. Im Gegensatz zum Vorbild TortoiseSVN gibt es nicht nur eine Windows-Version mit Explorer-Unterstützung sondern auch eine für Linux, die sich in den Nautilus einbettet.
Seit Ubuntu 10.04 Lucid Lynx ist TortoiseHg in den Paketquellen (universe) enthalten und kann einfach mit
sudo apt-get install tortoisehg-nautilus
installiert werden.
Installation aus PPAs
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Da monatlich neue Releases von Mercurial und TortoiseHg gemeinsam erscheinen, sind die Versionen aus den Ubuntu-Paketquellen veraltet. TortoiseHg ist außerdem bis einschlielich Karmic Koala nicht enthalten. Wer also aktuelle Versionen nutzen möchte oder (für ältere Ubuntu-Versionen) eine grafische Shell-Integration in den Nautilus wünscht, kann sich alternativ aus den passenden PPAs bedienen:
Mercurial : https://launchpad.net/~mercurial-ppa
TortoiseHg: https://launchpad.net/~tortoisehg-ppa
Man kann dabei jeweils wählen, ob man Releases, stabile Snapshots oder ganz aktuelle, weniger gut getestete
Versionen (Snapshots) haben möchte.
Hier wird die Installation aus den PPAs am Beispiel von Lucid unter Verwendung der Release-Repositories beschrieben.
Zuerst muss man die Paketquellen hinzufügen: sudo add-apt-repository ppa:mercurial-ppa/releases für Mercurial und sudo add-apt-repository ppa:tortoisehg-ppa/releases für TortoiseHg.
Nutzer älterer Ubuntu-Version (bis einschließlich 9.04) müssen die Paketquellen von Hand hinzufügen: sudo gedit /etc/apt/sources.list
#Mercurial PPA
deb http://ppa.launchpad.net/mercurial-ppa/snapshots/ubuntu lucid main
#TortoiseHg PPA
deb http://ppa.launchpad.net/tortoisehg-ppa/releases/ubuntu lucid main
und danach die Schlüssel importieren:
sudo apt-key adv --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv-keys 323293EE für das Mercurial-PPA und
sudo apt-key adv --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv-keys D5056DDE für das TortoiseHg-PPA.
Hinweis: "lucid" dabei durch die eigene Ubuntu-Version ersetzen! Weitere Informationen dazu finden sich auf oben genannten PPA-Webseiten.
Diese Vorgehensweise bietet sich auch in den neueren Ubuntuversionen an, wenn man Probleme mit einem Proxy-Server hat (offener Launchpad-Bug 516032, https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/software-properties/+bug/516032 "add-apt-repository doesn't work behind a proxy").
Nach dem obligatorischen Paketquellen-Update:
sudo apt-get update
kann man nun die aktuellen Releases von Mercurial und TortoiseHg installieren:
sudo apt-get install mercurial für Mercurial und
sudo apt-get install tortoisehg-nautilus für beides.
Unter Ubuntu 8.04 Hardy Heron muss noch das Paket python-iniparse installiert, sonst kann man die Einstellungen in TortoiseHg nicht ändern. sudo apt-get install python-iniparse
Bei den anderen Ubuntu-Versionen wird python-iniparse automatisch über Abhängigkeiten installiert.
Damit TortoiseHg im Nautilus zur Verfügung steht, muss man sich einmal bei Gnome ab- und wieder anmelden. Danach gibt es im Nautilus den neuen Punkt "TortoiseHG" im Kontextmenü (rechte Maustaste).
Benutzung von TortoiseHg
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Nun sollte man als erstes einen globalen Benutzernamen (wird für Commits und andere Aktionen benötigt) festlegen:
TortoiseHG->Globale Einstellungen->Reiter Übernehmen
SCREENSHOT 1
Außerdem bietet es sich an, wenn man (im Reiter TortoiseHG) einen visuellen Editor wie z.B "gedit" einträgt, damit man die Mercurial-Konfigurationsdateien bei Bedarf direkt aus TortoiseHg heraus öffnen und bearbeiten kann.
Nun kann man Projektarchive erstellen und Änderungen aufzeichnen.
SCREENSHOT 2 TortoiseHG → Projekt-Archiv hier erstellen
Im Nautilus gibt es für die Listenansicht den neuen Punkt "HG Status" (klick auf Bearbeiten->Einstellungen,Reiter Listenspalten). Setzt man vor "HG Status" ein Häkchen, sieht man in der Listenansicht immer den aktuellen Status von Dateien eines Mercurial-Projekts. Daneben verdeutlichen Overlay-Icons ebenfalls den Status.
2 SCREENSHOTs (Listenansicht und Symbolansicht) Projektarchiv mit new_file.txt added_file.txt modified_file.txt clean_file.txt/committed_file.txt
Insgesamt lässt sich TortoiseHg sehr einfach bedienen und integriert sich gut in Nautilus.
An ein paar Ecken und Enden hakt es aber geringfügig:
* Nachdem man ein Projektarchiv angelegt hat, muss man vor dem ersten Commit den Ordner mit Nautilus kurz verlassen und wieder öffnen, erst dann erscheint "Commit" im Kontextmenü.
* Unvollständige Übersetzung. Die Menüs weisen einen deutsch-englischen Sprachmix auf. Man kann auch nicht eine andere Sprache (z.B. nur Englisch) einstellen.