rowihei
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 28
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Hallo zusammen, habe mich schon lange nicht mehr geäußert, aber jetzt bin ich 67 und habe Zeit ... etwas mehr halt.
Seit 2004 nutze ich Ubuntu oder Ableger davon. Auch einige Bekannte konnte ich überzeugen, ihrem alten PC nochmal ein Chance zu geben, oder einen preiswerten PC ohne OS zu kaufen.
Aber es wird lästig, alle paar Jahre all diese Systeme zu UPGRADEN, und ewig lebe ich ja auch nicht... Leider ist in meinem Bekanntenkreis auch niemand so richtig tief in Linux drin und Jüngere interessieren sich meist nur für Smartphones und das Drumherum.
Ich suche deshalb eine Alternative, die der Anwender selbst pflegen=upgraden kann.
Einige Anforderungen sind mir wichtig:
sparsamer Ressourcenverbrauch, somit auch auf Alt-Hardware lauffähig, auf aktueller Hardware dadurch flott meine Wahl war bisher Lubuntu, aber durch den Umstieg auf LXQT ist das auch nicht mehr so optimal und LXDE wird nicht mehr weiterentwickelt, stirbt also irgendwann habe mir schon ein paar mal E17 und Abkömmlinge angesehen, sehr sparsam, flott aber etwas zu viel ungewohnte Konfiguration möglich, Anwender versauen es irgendwann
2. Einfache Installation von Software
3. Unkomplizierte Sicherung persönlicher Daten (home)
4. Sicherung des Systems als iso-Image (ohne home) zur Weitergabe der angepassten Distribution an Andere oder als System-Backup
habe schon fast alles durch remastersys pinguybuilder bodhibuilder respin distroshare ... ist immer ein Gefrickel gewesen und ich habe oft Änderungen machen müssen, bis es zufriedenstellend lief es gab mal ein Dreamlinux, da war das integriert. Auch das kleine flotte SliTaz kann das prima von Haus aus - Ubuntu NICHT Halte ich neben guter Eindeutschung für sehr wichtig, um Linux weiter zu verbreiten !
5. Upgrade sollte fast so leicht laufen wie "apt update && apt dist-upgrade"
unter Lubuntu bin ich mit der vom System angebotenen Upgrade-Funktion schon mehrmals abgesoffen - habe vielleicht zu viele Anpassungen im System mintupgrade unter LMDE steigt auch aus, wenn man z.B. einen anderen desktop dazu installiert als einzig sichere Variante: root und home auf getrennte Partitionen und dann eben Neuinstallation der aktuellen Version auf alte Systempartition und home nicht formatieren > auch nix für Oma
6. Fernwartungssoftware installierbar
habe früher gitso verwendet - aber geht nicht mehr - bin bei anydesk gelandet ja, ich weiß, keine Opensource, aber das einzige Ding das funktioniert (außer unter E17/Enlightenment)
Zu guter Letzt bin ich (hoffentlich) fündig geworden MX-Linux:
Basiert auf debian-stable Soll ein Rolling-Release sein sauber konfiguriretes XFCE und FLUXBOX als Desktop zur Auswahl hat das schöne tool mx-snapshot an Bord. Macht prima iso für den Nachbarn anydesk dejadup softmaker-freeoffice sind installierbar und funktionieren
Hat jemand evtl. noch eine andere/bessere Idee ?
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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rowihei schrieb: Zu guter Letzt bin ich (hoffentlich) fündig geworden MX-Linux:
Das ist ein Widerspruch in sich, debian-stable ist das komplette Gegenteil von rolling release. Wenn du keine Upgrades mehr machen willst wird dir nur ein echtes Rolling-Release bleiben. Im debianoiden Sektor kommen am ehesten noch Debian Sid selbst und siduction ran, das sind aber beides keine Systeme, die man Leuten, für die man das System administrieren muss, vorsetzen will. Fast für alle deine Punkte wäre imho Manjaro das Mittel der Wahl, nur ein "erstellt ISO aus System"-Tool fällt mir dazu gerade nicht ein (geht natürlich trotzdem, siehe Build Manjaro ISOs with buildiso).
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rowihei
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 28
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tomtomtom schrieb: rowihei schrieb: Zu guter Letzt bin ich (hoffentlich) fündig geworden MX-Linux:
Das ist ein Widerspruch in sich, debian-stable ist das komplette Gegenteil von rolling release. Wenn du keine Upgrades mehr machen willst wird dir nur ein echtes Rolling-Release bleiben. Im debianoiden Sektor kommen am ehesten noch Debian Sid selbst und siduction ran, das sind aber beides keine Systeme, die man Leuten, für die man das System administrieren muss, vorsetzen will. Fast für alle deine Punkte wäre imho Manjaro das Mittel der Wahl, nur ein "erstellt ISO aus System"-Tool fällt mir dazu gerade nicht ein (geht natürlich trotzdem, siehe Build Manjaro ISOs with buildiso).
Danke tomtomtom, 'hab ich inzwischen auch gemerkt, das MX-Linux nicht rollt - habe mich wohl vergriffen, AntiX-Linux stammt aus dem selben Stall und soll wohl rolling sein - NEIN basiert auch auf stable.
Manjaro hatte ich auch schon im Blick, aber stammt nicht von debian ab, demzufolge müßte ich eine Menge umlernen ....
Melde mich wieder .
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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rowihei schrieb: Manjaro hatte ich auch schon im Blick, aber stammt nicht von debian ab, demzufolge müßte ich eine Menge umlernen ....
Wie gesagt: Im Debian- oder Ubuntubereich gibt es keine "echten" und vor allem leicht handlebaren Rolling-Release-Distributionen. Es gäbe da noch PCLinuxOS, das nutzt zwar RPM als Paketformat, verwaltet das aber über APT. Ein eigenes Tool zur Erstellung angepasster ISOs bringt es auch mit. Hab ich schon lange nicht mehr benutzt und kenne da den aktuellen Stand allerdings nicht.
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HasserDesErfolges
Anmeldungsdatum: 19. August 2010
Beiträge: 138
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Falls man Debian testing installiert und in der sources.list "testing" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges testing? Bzw. falls man Debian stable installiert und in der sources.list "stable" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges stable?
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fleet_street
Top-Wikiautor
Anmeldungsdatum: 30. August 2016
Beiträge: 1901
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Das ist jetzt aber nicht der Versuch das Thema zu entführen? 😉 Ja, genau so ist es. Auf meinem Testsystem hatte ich bspw. eoan durch devel ersetzt, habe daher focal bereits hinter mir und bin schon bei groovy. („Nicht nachmachen!“) 😇 Für weitere Details bitte eigenes Thema aufmachen.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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HasserDesErfolges schrieb: Falls man Debian testing installiert und in der sources.list "testing" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges testing?
Im Prinzip schon. Allerdings hat testing mehrere Monate vor dem nächsten Release einen ebensolangen Freeze.
Bzw. falls man Debian stable installiert und in der sources.list "stable" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges stable?
Ja, bleibt sie. Sobald eine neue Version herauskommt und man z.B. ein # apt-get update && apt-get dist-upgrade ausführt bekommt man dann die neue Stable-Version. Ein Rolling-Release hast du damit aber trotzdem nicht.
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habkainzmer
Anmeldungsdatum: 19. Mai 2019
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Hallo rowihei Hier kommen jetzt meine Anmerkungen zu Deinem 6-Punkte-Programm:
1. sparsamer Ressourcenverbrauch, somit auch auf Alt-Hardware lauffähig, auf aktueller Hardware dadurch flott
Sofern Du nur Office und Browsen machst, musst Du Dich nicht mit minimalistischen Desktops begnügen. Ich habe hier beispielsweise Mint 18 und Mint 19 jeweils mit dem Standard-Desktop Cinnamon sowohl auf meinem Desktop-PC mit leistungsstarker Grafikkarte als auch auf meinem alten Notebook (ca. 10 Jahre) mit Intel-Onboard-Grafik laufen. Habe gestern noch auf dem Notebook im Browser das Pokalendspiel live angesehen; lief alles flüssig und ruckelfrei in normaler Auflösung. Nur bei animierten Games ist ein stärkerer Rechner mit echter Grafikkarte ratsam. Mint setzt zwar auf Ubuntu auf (, das ich mit dem jeweiligen Standard-Desktop benutze), hat aber ein divergierendes Konzept (kein Ubuntu-Klon mit anderem Desktop). 2. Einfache Installation von Software
Ist wie Du selbst schreibst, bei den meisten (großen) Distros einfach. Es gibt auch immer mehr Möglichkeiten, Software abseits der offiziellen Paketverwaltungen zu installieren. Das ist nicht ganz ohne Risiko, aber manchmal nicht zu vermeiden, wenn die offiziellen Quellen das passende Programm (bzw. Version) nicht anbieten. Beispielsweise benutze ich neben dem Firefox unter anderem auch Vivaldi als Browser. Der ist nicht bei jedem Linux in den Paketquellen. Ich hatte mir das DEB-Paket heruntergeladen und doppelklickend installiert. Der Browser wird dann auch in den Paketquellen geführt und somit bei OS-Updates automatisch aktualisiert. Also alles Easy. 3. Unkomplizierte Sicherung persönlicher Daten (home)
Da ich Multi-OS-User bin, benutze ich die traditionellen Benutzerordner kaum (Home oder Persönlicher Ordner in Windows). Benutzerdaten organisiere ich vielfach freihändig (mit selbst ausgedachter Ordnerstruktur) unter der Vorgabe, dass ich möglichst von verschiedenen OSen darauf zugreifen kann. Backups von Home-Daten erfolgen daher bei mir in der Regel durch manuelles Kopieren. Wenn auch Windows lesend und schreibend zugreifen soll, müssen die dafür vorgesehenen Volumes natürlich in FAT32 oder NTFS formatiert sein. Ist aber auch kein Problem, da Linux zuverlässig NTFS-Partitionen lesen und beschreiben kann. Nur die Windows-Objektrechte werden von Linux ignoriert. 4. Sicherung des Systems als iso-Image (ohne home) zur Weitergabe der angepassten Distribution an Andere oder als System-Backup
Sowas könnte man gebrauchen, habe aber diesbezüglich noch nichts ausprobiert. Wenn es nur um ein Image-Backup eines installierten OS geht, so verwende ich das Tool Laufwerke (Discs). Damit lassen sich Installationen bitgenau sichern und ggf. an gleicher Stelle wieder restaurieren. (Bedingung: das zu kopierende OS darf zum Zeitpunkt der Aktion nicht laufen. Also Discs von anderen OS (Live-Medium) aus starten.) Ob man auf diesem Wege Installationen lauffähig auf andere Rechner verpflanzen könnte, habe ich noch nicht recherchiert. 5. Upgrade sollte fast so leicht laufen wie "apt update && apt dist-upgrade"
Da Du ja auch an Distros mit Rolling-Release-Modus interessiert bist, empfehle ich in diesem Punkt ebenfalls PCLinuxOS. Vor knapp 2 Jahren habe diese Distri anhand einer mittlerweile 3 Jahre alten ISO (unter UEFI) installiert. Zuanfangs ging es mir vor allem um "Kontrast". Also, ich stehe beispielsweise mehr auf statische Distris mit langen Support-Zeiträumen (LTS). Da wollte ich mal sehen, wie lange so ein Rolling Release durchhält ohne jegliche Neuinstallation. Bisher schlägt es sich tadellos, obwohl ich etliche Programme (aus Synaptics) nachinstalliert habe. Die periodischen System-Updates (inklusive Programme) lassen sich mit drei simplen Klicks in Synaptics ausführen (aktualisieren, vormerken, ausführen). Libre Office besitzt einen separaten Updater, der aber genauso einfach zu bedienen ist, aber nicht jedesmal funktioniert. Dann muss man mit der aktuell installierten Fassung von Libre Office auskommen, bis der Updater selbst geupdatet wurde. Eine weitere Besonderheit von PCLinuxOS ist das Fehlen von Sudo! Anders als Ubuntu/Mint und Windows legt PCLinuxOS bei der Installation keinen administrativen Benutzer an (Systemverwalter), sondern nur einen Standard-Benutzer mit eingeschränkten Rechten. Zusätzlich muss ein Root-Passwort vergeben werden. Immer dann wenn unter Ubuntu/Mint Sudo-Aktionen erforderlich wären, wird in PCLinuxOS stattdessen nur nach dem Root-Passwort gefragt. Einen explizit konfigurierten Benutzer namens root (beim Anmelden) gibt es aber nicht. PCLinuxOS läuft bei mir mit KDE-Desktop. Das ist der eleganteste Linux-Desktop mit den meisten Möglichkeiten. Hat aber auch so ein paar Macken. Unter PCLinuxOS sind mir bisher aber keine nennenswerten aufgefallen. Die andere Hälfte der PCLinuxOS-User benutzt den konservativeren Mate-Desktop, der als zweiter Standard-Desktop gilt. Übrigens war PCLinuxOS vor etlichen Jahren (wie Ubuntu oder Mint) auch mal auf Platz Eins bei DistroWatch. Ältere, aber etablierte Distris rutschen im Laufe der Jahre aber in den Hitparaden regelmäßig nach hinten. Nicht zuletzt deswegen, weil ihre Benutzer Downloads und Infos dann eher aus Distri-eigenen Quellen beziehen. Hitparaden spiegeln daher vorrangig den In-Status neuer Linux-Distris. Aber das nur am Rande. 6. Fernwartungssoftware installierbar
Da müssen andere was dazu sagen, da ich mich mit diesem Thema noch nicht befasst habe.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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habkainzmer schrieb: Mint setzt zwar auf Ubuntu auf (, das ich mit dem jeweiligen Standard-Desktop benutze), hat aber ein divergierendes Konzept (kein Ubuntu-Klon mit anderem Desktop).
Sehr guter Witz. Deshalb verwendet man offenbar den selben Kernel (den man noch festtackert und Sicherheitsupdates unterdrückt) und gut 99,9% der Pakete aus den Ubuntu-Repos und *Trommelwirbel* einen anderen Desktop.
Da Du ja auch an Distros mit Rolling-Release-Modus interessiert bist, empfehle ich in diesem Punkt ebenfalls PCLinuxOS. Vor knapp 2 Jahren habe diese Distri anhand einer mittlerweile 3 Jahre alten ISO (unter UEFI) installiert. Zuanfangs ging es mir vor allem um "Kontrast". Also, ich stehe beispielsweise mehr auf statische Distris mit langen Support-Zeiträumen (LTS). Da wollte ich mal sehen, wie lange so ein Rolling Release durchhält ohne jegliche Neuinstallation. Bisher schlägt es sich tadellos, obwohl ich etliche Programme (aus Synaptics) nachinstalliert habe. Die periodischen System-Updates (inklusive Programme) lassen sich mit drei simplen Klicks in Synaptics ausführen (aktualisieren, vormerken, ausführen). Libre Office besitzt einen separaten Updater, der aber genauso einfach zu bedienen ist, aber nicht jedesmal funktioniert. Dann muss man mit der aktuell installierten Fassung von Libre Office auskommen, bis der Updater selbst geupdatet wurde.
Schön zu hören, dass es der Distri noch "gut geht". 😉
Eine weitere Besonderheit von PCLinuxOS ist das Fehlen von Sudo! Anders als Ubuntu/Mint und Windows legt PCLinuxOS bei der Installation keinen administrativen Benutzer an (Systemverwalter), sondern nur einen Standard-Benutzer mit eingeschränkten Rechten. Zusätzlich muss ein Root-Passwort vergeben werden. Immer dann wenn unter Ubuntu/Mint Sudo-Aktionen erforderlich wären, wird in PCLinuxOS stattdessen nur nach dem Root-Passwort gefragt.
Das ist weder "eine Besonderheit von PCLinuxOS" noch wird man dazu gezwungen, so zu arbeiten. Sudo lässt sich nachinstallieren und konfigurieren, wenn man es denn möchte. Wie bei jeder mir bekannte Distribution auch. Die Distributionen, die sudo standardmäßig verwenden und nicht auf Ubuntu basieren dürften übrigens auch recht selten sein.
Übrigens war PCLinuxOS vor etlichen Jahren (wie Ubuntu oder Mint) auch mal auf Platz Eins bei DistroWatch. Ältere, aber etablierte Distris rutschen im Laufe der Jahre aber in den Hitparaden regelmäßig nach hinten. Nicht zuletzt deswegen, weil ihre Benutzer Downloads und Infos dann eher aus Distri-eigenen Quellen beziehen. Hitparaden spiegeln daher vorrangig den In-Status neuer Linux-Distris. Aber das nur am Rande.
Wie der Anbieter von "Distrowatch" selbst angibt, hat seine Seite nicht mehr Aussagekraft, als wie oft die jeweiligen Seiten zu den Distributionen dort aufgerufen werden. Das lässt sich also ziemlich leicht manipulieren, nicht umsonst war da über einen längeren Zeitraum das berühmt-berüchtigte "Snow Linux" weit oben. 😛
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habkainzmer
Anmeldungsdatum: 19. Mai 2019
Beiträge: 33
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tomtomtom schrieb:
[PCLinuxOS] Sudo lässt sich nachinstallieren und konfigurieren, wenn man es denn möchte.
Mag sein. Allerdings ist es Teil der PCLinuxOS-Philosophie das nicht zu tun. Aus Anwendersicht bedeutet es zunächst nur, dass man mit einem Benutzer weniger auskommt und dass sicherheitskritische Aktionen einen Tick bequemer ausführbar sind. Unter Ubuntu/Mint kann man diesbezüglich in eine Sackgasse geraten, wenn die Aktion aus der GUI heraus gestartet wird. Es gibt nämlich zwei Typen von Dialogfenstern, die dann aufklappen können. Meist ist es so, dass nach einem administrativen Benutzer gefragt wird, dessen Passwort man eintippen soll. In einigen Fällen aber wird man direkt nach dem eigenen Sudo-Passwort gefragt. Ist man jedoch nur als Standardbenutzer angemeldet, hat man natürlich kein Sudo-Passwort. Die Aktion kann nicht abgeschlossen werden. Man muss die Aktion stattdessen im Terminal ausführen. Welche Philosophie besser oder schlechter ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Experten in diesem Punkt unterschiedlicher bis gegensätzlicher Meinung sind. Beispielsweise wurde ich vor einiger Zeit bei der Installation von Mint 19.3 von einem Dialogfenster überrascht, wo ich danach gefragt wurde, wie ich es mit dem Root-Passwort halten will. Ich mußte erstmal googeln, um zu verstehen, was das Ganze soll und was man eigentlich von mir will. Letztendlich ging es darum, welchen der beiden Sicherheitsaspekte ich persönlich priorisiere (dementsprechend war das Häkchen (nicht) zu setzen). Übrigens war dies ein Punkt, wo sich Ubuntu und Mint voneinander unterschieden. Ein potentieller Benutzer klopft das Konzept einer Distribution erstmal dahingehend ab, inwieweit es seinen eigenen Bedürfnissen und Vorlieben entgegenkommt. Abstammung und damit verbundene Abhängigkeiten interessieren ihn gewöhnlich erstmal nicht. Zumal letzteres zu den Selbstverständlichkeiten freier Systeme gehört. Derzeit ist es vor allem der Snap-Zwang, wo Mint einen eigenen Weg gehen und sich den Ubuntu-Vorgaben nicht beugen will. Da ich momentan weder Ubuntu 20.4 noch Mint 20 schon installiert habe, kann ich aus eigener Anschauung noch nichts dazu sagen, wie sich das konkret aus Anwendersicht auswirkt.
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Wibuntu
Anmeldungsdatum: 21. Januar 2011
Beiträge: Zähle...
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Derzeit ist es vor allem der Snap-Zwang,
muss man aber nicht mitmachen, man kommt auch ohne Snap aus.....
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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habkainzmer schrieb: Übrigens war dies ein Punkt, wo sich Ubuntu und Mint voneinander unterschieden. Ein potentieller Benutzer klopft das Konzept einer Distribution erstmal dahingehend ab, inwieweit es seinen eigenen Bedürfnissen und Vorlieben entgegenkommt. Abstammung und damit verbundene Abhängigkeiten interessieren ihn gewöhnlich erstmal nicht. Zumal letzteres zu den Selbstverständlichkeiten freier Systeme gehört.
Das ist im Endeffekt eine simple Konfigurationssache. Lustigerweise sind natürlich sämtliche Pakete aus den Ubuntu-Quellen (also etwa 99,9999999999999999999% der im System verfügbaren .deb-Pakete) natürlich kein Stück danach konfiguriert, was dir da angeboten wird, denn die übernimmt Mint 1:1 von Ubuntu, da es dessen Quellen komplett einbindet.
Derzeit ist es vor allem der Snap-Zwang, wo Mint einen eigenen Weg gehen und sich den Ubuntu-Vorgaben nicht beugen will.
Es gibt keinen "Snap-Zwang". Und der Herr Lefebvre hat sich entschieden, Ubuntu als Unterbau zu verwenden, den hat niemand dazu gezwungen. Wenn ihm die Entscheidungen des Projektes nicht gefallen zwingt ihn niemand das weiterhin als Grundlage zu verwenden.
Da ich momentan weder Ubuntu 20.4 noch Mint 20 schon installiert habe, kann ich aus eigener Anschauung noch nichts dazu sagen, wie sich das konkret aus Anwendersicht auswirkt.
Ubuntu: Wie bisher auch wird niemand dazu gezwungen, irgendein Snap zu nutzen. Es wurden auch seit der Einführung von Snaps noch nie so wenig wie derzeit mit der Standardinstallation ausgeliefert. Dafür aber der "Snap Store" als Standard-Paketverwaltungs-Programm als Snap (technisch gesehen ist das ein um die Schnittstelle zur Verwaltung von Flatpak beschnittenes
Ubuntu Software, der Grund dafür, dass als Snap auszuliefern dürfte also die Ausbootung des ungeliebten Konkurrenten sein. Das Canonical unter dem NIH-Syndrom leidet wissen wir ja inzwischen ganz gut, da scheinen weder Unity noch MIR irgendwelche Erkenntnisse erzeugt zu haben. Mint: Standardmäßig wird die Installation von snapd unterbunden.
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habkainzmer
Anmeldungsdatum: 19. Mai 2019
Beiträge: 33
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Stichwort NIH-Syndrom: Das Problem ist alt, den Fachausdruck dafür kannte ich noch nicht. Das mir bekannteste Beispiel für das NIH-Syndrom ist die Russische Oktoberrevolution, die ja bekanntlich im November stattfand. Wäre die Kalenderreform im 16ten Jahrhundert statt von einem katholischen Papst von einem orthodoxen Kirchenobersten initiiert worden, wäre es kein Problem gewesen, den neuen Kalender zu übernehmen. (Dafür hätte dann womöglich die lateinische Welt ein Problem gehabt.) Häretiker haben aber grundsätzlich Unrecht zu haben und daher hackt man sich lieber den Arm ab und nimmt in Kauf, dass es irgendwann im Juni schneit und es um vier Uhr nachmittags schon dunkel ist. Ende Off-topic.
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HasserDesErfolges
Anmeldungsdatum: 19. August 2010
Beiträge: 138
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tomtomtom schrieb: HasserDesErfolges schrieb: Falls man Debian testing installiert und in der sources.list "testing" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges testing?
Im Prinzip schon. Allerdings hat testing mehrere Monate vor dem nächsten Release einen ebensolangen Freeze.
Bzw. falls man Debian stable installiert und in der sources.list "stable" als Version einträgt. Bleibt die Installation ein ewiges stable?
Ja, bleibt sie. Sobald eine neue Version herauskommt und man z.B. ein # apt-get update && apt-get dist-upgrade ausführt bekommt man dann die neue Stable-Version. Ein Rolling-Release hast du damit aber trotzdem nicht.
Sicher. Aber mit "meinem" Verfahren wollte ich dem Thread-Starter helfen. Denn Rolling Release ist nicht immer wartungsfrei.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 52312
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HasserDesErfolges schrieb: Sicher. Aber mit "meinem" Verfahren wollte ich dem Thread-Starter helfen. Denn Rolling Release ist nicht immer wartungsfrei.
"Dein Verfahren" auch nicht. Daher die Liste der "known issues" vor jedem Upgrade bei Debian, die durch die langen Zeiträume zwischen den Versionen nicht kürzer wird.
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