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[Ikhaya] Schulrechner des Kantons Genf migrieren auf Ubuntu

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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Faktotum

Anmeldungsdatum:
9. März 2008

Beiträge: 79

Meiner Meinung nach ist im Schulbereich Linux die einzig sinnvolle Umgebung, da hier vielerlei Anforderungen von Schülern und Lehrern aufeinandertreffen und eigentlich nur durch ein so flexibles System wie Linux zu bedienen sind. Auch die Administration von Linux-Systemen ist um einiges einfacher als mit Win.
Doch leider setzt sich Linux in Schulen einfach nicht durch! Man könnte doch meinen dass die Städte und Gemeinden angesichts knapper Kassen kostengünstige Alternativen wie Linux der M$-Lösung vorziehen müssten. Aber komischerweise setzt man nach wie vor auf die proprietäre Software. Ich hab es erst zum Anfang des laufenden Schuljahres wieder gemerkt: Unsere Schule war bis Ende des letzten Schuljahres mit einem Netzwerk ausgestattet, das Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre aufgrund des aufkommenden Internet-Booms aufgebaut wurde. Doch leider blieb die Entwicklung des Netzwerkes (sowohl auf Hard- als auch auf Softwareseite) auf dem Stand der neunziger stehen. Zwar wurden anfang des neuen Jahrtausends (ich glaub es war 2002) neue Rechner angeschafft und der fürs Netzwerk zuständige Lehrer verlegte in Stundenlanger Eigenarbeit einige Meter Kabel, aber alles wurde immer nach dem Motto "never touch a running System" gemacht. Die Serversoftware war eine uralte Novell-Version auf einer Kiste, die schon bei 20 angemeldeten Clients im Netz zusammenbrach. Zudem lief auf alle Clients Windows 95 bzw. 98, was immer wieder Schwierigkeiten beim Datenaustausch mit USB-Sticks etc machte. Im Zuge einiger Renovierungsarbeiten an der Schule wurde dann die gesamte Netzwerkinfrastruktur von einer Firma erneuert. Jetzt haben wir 5 Netzwerkverteilerräume auf dem Schulgelände, 6 LAN-Dosen in jedem Klassenzimmer, alles im GBit-Standard. Unsere Server-Infrastruktur wurde komplett ausgelagert in ein von der Stadt betriebenes Rechenzentrum an dem sämtliche Schulen der Stadt per Glasfaser angebunden sind. Das Netz ist jetzt zwar schön modern aber es hat sich nichts daran geändert dass immernoch alles mit Windoof läuft. Mitlerweile läuft zwar auf unseren Clients XP, aber von Linux will man weiterhin nichts wissen.
Schon seit Jahren versuche ich die mit der Netzbetreuung beauftragten Lehrer bei uns vom Einsatz von freier Software, und vor allem Linux-Servern und Clients überzeugen, aber ich bekomme immer das selbe zu hören: "Das ist doch alles viel zu kompliziert", "Da müsste ich mich doch erst einarbeiten", "Ich bin doch viel zu alt um mich damit auseinanderzusetzen", "Linux ist was für Bastler" oder "Es läuft doch alles wunderbar".... Ich habe sogar schonmal vorgeschlagen eine eigene AG zu starten die die Netzwerkadministration komplett übernehmen würde. Keine Chance. Ein weiteres Problem ist, dass die Lehrer in den Schulen in den wenigsten Fällen mit ihren Netzen machen können was sie wollen. DIe meisten Schulen (so auch unsere) haben Verträge mit irgendwelchen Netzwerkfirmen, die die Infrastruktur eigentlich am laufen halten sollen. Die Lehrer sind nur als "Notfallhelfer" ausgebildet. Wenn irgendwer an dem System rumfummelt ohne das vorher mit der Firma abgesprochen zu haben, erlischt der Garantieanspruch.. Krank!
Viele haben in diesem Threat bereits das Problem angesprochen dass die wenigsten andere Systeme als WIndows kennen ... Leute, es ist noch schlimmer! DIe wenigsten wissen DASS es Windows gibt. Der Computer zeigt das halt immer an, aber was das ein soll weiß keiner!!
Und wenn die von Zuhause mitgebrachte Datei dann in der Schuke nicht aufgeht, dann ist der COmputer wieder der Böse .. oder der Admin.
Das Problem mit der Software-Prägung erlebe ich ständig. Andauernd kommen Schüler, vor allem aber Lehrer verzweifelt zu mir "Du, ich hab mir da nen Computer gekauft, aber ich finde das Word nicht......."
Was wir in den Schulen brauchen ist vllt nicht zwingend ein Komplettumstieg auf Linux (auch wenn das das beste wäre), sondern Aufklärung!! und zwar zuallererst bei den Lehrern. Die Schulnetze werden nicht nach den Bedürftnissen der Schüler ausgelegt (die ja damit lernen sollen), sondern nach den Wünschen und v.a. Gewohnheiten der Lehrer! Das kann doch nicht sein, oder?
Ich fordere daher endlich mal sinnvollen IT-Unterricht an Schulen, für Schükler wie für Lehrer. Es gibt ja bereits Fächer wie "ITG" oder so, aber was lernt man dabei? Nicht etwa ein paar Grundleagen zum Thema Coputer oder internet, nein, den Umgang mit M$ Office!!! Ich versteh' dieses Bildungssystem manchmal echt nicht

(sorry für den langen Beitrag .. ich musste mich nur mal auskotzen)

Doomi1989

Avatar von Doomi1989

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21. Mai 2007

Beiträge: 137

Hallo Faktotum,

du solltest erstma deiner Schule / besser gesagt den Lehrern gute Argumente bringen
dazu solltest du auch mal versuchen wenn du die zeit hast und eine vereinbarung machen
könntest mit deinen Lehrern eine Installations-Party zu starten im Bereich Desktop und
Serverintegration das sie Linux auch mal von der guten Seite kennenlernen und nicht immer
dieser Spruch kommt Linux ist nur was für Bastler;)!

Ich sag mir immer eins wer Verstand hat der wählt den richtigen Weg;)

Soviel von mir und halt mich auf denn Laufenden

MFG Doomi1989 ☺

Faktotum

Anmeldungsdatum:
9. März 2008

Beiträge: 79

Hallo Doomi1989,

danke für den Hinweis. Eine Install-Party wäre mal eine tolle Idee. Nur fürchte ich dass die Sache zumindest in der Schule nun gelaufen ist. Wie ich ja bereits geschrieben habe läuft die Netzwerk-Geschichte nun komplett über die Server der Stadtverwaltung. Unsere Lehrer haben eigentlich im Bereich Computer überhaupt nichts mehr zu sagen. Sie sind nur noch lokale "Aushelfer". Erst heute ist wieder die Internetverbindung zusammengebrochen, bei uns kann da keiner mehr was machen. Und schon seit Wochen kämpfen wir im Unterricht mit dem Problem, dass wir auf eine ganz bestimmte Webseite von einem Wirtschaftsplanspiel keinen vernünftigen Zugang haben. Aber wir bekommen nur immer zu hören dass man da nix machen könnte....

Eine Installations-Party wäre im Prinzip eine Super Sache, nur müsste ich erst einmal Lehrer finden die überhaupt wissen was ein Betriebsystem ist.. Ich hab' schon einmal zu kämpfen gehabt... bei unserer Webseite! Die war total verkommen (schlechtes Layout, keine Informationen, veraltet....). Schon drei Schüler vor mir hatten versucht die Sache in die Hand zu nehmen, wurden aber vom "zuständigen" Lehrer jedesmal abgewiesen... Ich hab dann einfach mal den Weg über den Schulleiter genommen, der war recht schnell überzeugt.. aber wenn es um die Netzwerk-Infrastruktur geht... So nett unser Informatiklehrer auch sein mag.. so stur ist er auch ..

aber vielen Dank erstmal, ich werde den Kampf nicht so schnell aufgben!

DenniX

Avatar von DenniX

Anmeldungsdatum:
3. Juni 2007

Beiträge: 380

9000 ist eine starke Zahl.

Wünschte, es wäre bei mir in der Schule ebenfalls so... Aber bei uns sind die Lehrer zu sehr Microsoft-fixiert.
Mit Linux kommen wir offiziell erst in der 13. in Berührung...

Microsoft kam, sah und siegte (leider wieder einmal)...

Faktotum

Anmeldungsdatum:
9. März 2008

Beiträge: 79

Ich bin mir nicht sicher ob das noch hier her gehört, aber ich wollte nur mal kurz berichten dass ich mit unserem Admin gesprochen habe.
Er meint da sollten wir uns mal in Ruhe drüber unterhalten, er möchte aber nicht einfach so alles auf einen Schlag umstellen. Er meint als erstem Schritt würde er gerne mal ein paar Software-Pakete (wie M$ Office) durch Open-Source ersetzen... Wenn das gut läuft könnte man darüber nachdenken auf ein paar Rechnern testweise Linux als Dualboot aufzuspielen ... Das Argument mit den Kosten zieht bei ihm wohl am besten.. aber vllt kann ich ihn ja auch noch von anderen Vorteilen überzeugen!

Chocwise

Avatar von Chocwise

Anmeldungsdatum:
23. Mai 2007

Beiträge: 147

Faktotum hat geschrieben:

Ich bin mir nicht sicher ob das noch hier her gehört, aber ich wollte nur mal kurz berichten dass ich mit unserem Admin gesprochen habe.
Er meint da sollten wir uns mal in Ruhe drüber unterhalten, er möchte aber nicht einfach so alles auf einen Schlag umstellen. Er meint als erstem Schritt würde er gerne mal ein paar Software-Pakete (wie M$ Office) durch Open-Source ersetzen... Wenn das gut läuft könnte man darüber nachdenken auf ein paar Rechnern testweise Linux als Dualboot aufzuspielen ... Das Argument mit den Kosten zieht bei ihm wohl am besten.. aber vllt kann ich ihn ja auch noch von anderen Vorteilen überzeugen!

Informier dich über die Vorzüge des OpenSource-Gedankens und über Freie Software im Allgemeinen, wenn du darüber nicht ohnehin schon genügend informiert bist. Dann beriesel deinen Pauker damit, dass er die Chance hat seinen Schülern einen großen Batzen Freiheit und Unabhängigkeit zu vermitteln, den Horizont zu erweitern, nicht nur schnöde MS Office-Benutzerei in die Schülerhirne zu füllen. 😉

Würd ich zumindest so machen, weils mir persönlich wichtig ist. XD

getready

Anmeldungsdatum:
12. April 2008

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Ich denke, sowohl der finanzielle Aspekt als auch der Bildungsgedanke sind zwei Punkte, die für eine Umstellung sprechen. Windows hat eh jeder im Laufe der Zeit in seinem häuslichen Umfeld und kommt damit problemlos in Kontakt. Linux ist eher für viele, die nicht gerade Cracks sind ein Neuland und wenn man auch Linux kennenlernt, dann ist das so gut wie eine neue Sprache zu lernen.
Finanziell ist für eine Schule Linux natürlich auch besser, da eben die ganzen teuren Programme wegfallen.
Aber irgendwie frag ich mich auch, ob gänzliches Umstellen so 100%ig das Beste ist, denn die gewissen Office Sachen sollte man ja später mal im Beruf brauchen und wenn man dann nur Linux Erfahrung hat, steht man schon blöd an. Und gerade in der Schule kommt man noch am ehesten an die Möglichkeit ran, Officeprogramme kostenfrei kennenzulernen.

Faktotum

Anmeldungsdatum:
9. März 2008

Beiträge: 79

Natürlich ist M$ Office in Unternehmen heute quasi Standard. Aber ich frage mich wie lange das noch so bleibt. Angesichts der steigenden Beliebtheit von freier, insbesondere open source Software etwickelt sich diese auch immer besser. Mittlerweile gibt es genügend ofiziell anerkannte Standards die proprietäre Formate wie das M$ .doc und seine lieben Verwandten praktisch unnötig machen. Und die wichtigen office-alternativen können meines Wissens alle mit diesen Formaten umgehen. Wer braucht da noch M$?
Abgesehen davon denke ich dass (zumindest allgemeinbildende) Schulen nicfht die Aufgabe haben die Schüler auf M$ -Software zu schulen. Wenn M$ die dabei anfallenden Kosten für Lizenzen, Hardware,... übernehmen würde gerne, aber die Schulen zahlen ja durchaus stattliche Beträge für ihre Hard- und Softwareinfrastruktur.. und wirklich profitieren tut davon nur der große Softwareriese.
Man muss die Diskussion über M$ Office in der Schule auch einmal von einer anderen Seie aus betrachten. Es geht ja nicht nur darum ob man M$ Office, OpenOffice oder sonstwas für besser oder schlechter hält, sondern man muss auch einfach einmal schauen wofür man die Software in einer Schule denn überhaupt braucht. Und zumindest an meiner Schule (allgemein bildendes Gymnasium) werden die PC-Räume eigentlich zu ungefähr 80% nur zur Webrecherche genutzt. Die Office-Anwendungen dienen hierbei eigentlich nur als kleine Helferlein um mal eben ein paar Textblöcke von mehreren Webseiten auf einem Dokument zusammenzufassen. Es geht garnicht darum irgendwelche tollen Word-Tricks oder Excel-Kniffe zu lernen, sondern die Software ist lediglich aus Gewohnheit da. Sie wird im Prinzip nur oberflächlich genutzt. Selbst Präsentationen für Referate werden in den seltensten Fällen in der Schule gemacht. Wir Schüler/Innen machen unsere Referate beinahe komplett zu Hause. In der Schule muss PowerPoint dann meist nur noch zum abspielen der Präsentationen herhalten. Ich denke für das bisschen was wir in der Schule mit Office wirklich machen (also in der Praxis) brauchen wir keine teuren M$-Office-Pakete. Da kann man getrost auf offene Software zurückgreifen.

Wass mir bei einer Umstellung von M$_windows auf Linux Sorgen machen würde sind ein paar andere Anwendungen die sich mittlerweile im Unterricht ganz gut geschlagen haben. So gehört z.B. im Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) seit ein paar Jahren die Programmierung von FIscherTechnik zum Unterricht. Und ich glaube nicht dass es die dafür notwendige, grafische Programmieroberfläche auch für den Linux-Desktop gibt.... genauso verhält es sich mit der Messwert-Software CassyLab die wir in den naturwissenschaftlichen Fäcvhern hin und wieder benutzen... hier haben wir uns in den vergangenen Jahren unbewusst einfach viel zu abhängig von M$ gemacht.. schade eigentlich.. aber vllt findet sich da noch eine Lösung.

gg6

Anmeldungsdatum:
10. November 2007

Beiträge: 49

Ein paar Thesen:

1.
Es liegt nicht am Betriebssystem, wenn ein Schüler etwas über die Hintergründe von Hard- und Software oder über informatische Grundprinzipien und Problemlösungsstrategien lernt, sondern am Unterrichtsaufbau. Auch Windows bietet jede Menge Analyse-Tools. Viele Informatiklehrer, die ich kenne, sind auch in dieser Hinsicht recht engagiert.

Leider wollen die meisten Schüler gar nicht so viel über die Hintergründe wissen. Vor 10 Jahren gab es mehr Schüler, die Kommandozeilenbefehle kannten oder systemnah programmiert haben. Genau genommen kenne ich derzeit keinen einzigen. Selbst das Wissen auf dem Gebiet der Textverarbeitung ist zurück gegangen, weil es jetzt nicht mehr im Lehrplan steht. Man war offenbar der irrigen Meinung, das würden die Schüler von sich aus, zu Hause lernen. Da will man aber nur spielen, saugen und chatten. Wozu Absatzattribute? Der Durchschnittsmensch (egal ob Schüler oder Erwachsener) will den PC nicht verstehen, sondern benutzen.

2.
Bei uns werden die Computerräume etwa zu 50% im Fachunterricht benutzt. Das geht von den Sprachen über Mathematik, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften bis hin zur Kunst. Dafür gibt es praktisch nur Windows-Versionen. Und die meisten Firmen denken nicht einmal daran, auf Linux zu portieren.

3.
Schüler und Lehrer verwenden zu Hause zu 99% Windows. Viele Schüler kennen noch nicht einmal die Inkompatibilitäten der verschiedenen MS-Office-Varianten. Bei unterschiedlichen Office-Paketen und verschiedenen Betriebssystemen würden sie noch viel größere Schwierigkeiten bekommen. Die meisten könnten zu Hause dann auch nicht mehr üben, da sie nie im Leben Linux installieren würden.

4.
Die Kosten für Windows-Systeme sind im Prinzip nicht höher. Das Betriebssystem gibt es sowieso dazu. Für einen Rechner ohne Betriebssystem wird von der Lieferfirma genauso viel berechnet wie für einen Windows-Rechner. Verlangt man eine Linux-Installation, wird es teurer. Bei den meisten anderen Standardanwendungen gibt es auch unter Windows gute Alternativen (die teilweise sogar aus der Linux-Welt kommen). Wir verwenden z.B. OpenOffice, Firefox, Audacity, Gimp und Inkscape. Für Videoerstellung und -bearbeitung haben wir (leicht eingeschränkte) Software geschenkt bekommen.

5.
Für einige Anwendungsbereiche gibt es noch keine adäquate FREIE Software in der Linux-Welt, oder ich habe nur noch keine gefunden. Gesucht werden eine einfache und komfortable Videobearbeitung und ein ebensolches Computer Algebra System sowie ein grafisches Programmiersystem (wie Delphi oder Visual Basic). Damit können sich die Schüler auf Struktogramm und Code konzentrieren und erreichen trotzdem ein ansehnliches Programm. Das ist wichtig, will man die Ergebnisse anschließend vor Eltern oder gar im Internet präsentieren.

6.
Informatik wird auch oft von nicht dafür ausgebildeten Lehrern unterrichtet, weil bisher nicht ausreichend ausgebildet wurde. Die haben schon mit Windows genug zu tun und ich möchte Ihnen auch keinen Vorwurf machen.

Das sind ein paar Gründe, die einer breiten Anwendung von Linux-Umgebungen derzeit noch im Wege stehen. Trotzdem können es die Schüler natürlich benutzen (Dual-Boot oder VM) und bekommen es verschiedentlich auch zu sehen (z.B. beim Thema Betriebssysteme). Im Server-Bereich dagegen kommt es an vielen Schulen bereits zum Einsatz. Da kann man wirklich richtig sparen.

GG

sharkattack

Avatar von sharkattack

Anmeldungsdatum:
7. April 2005

Beiträge: 444

gg6 hat geschrieben:

4.
Die Kosten für Windows-Systeme sind im Prinzip nicht höher. Das Betriebssystem gibt es sowieso dazu. Für einen Rechner ohne Betriebssystem wird von der Lieferfirma genauso viel berechnet wie für einen Windows-Rechner. Verlangt man eine Linux-Installation, wird es teurer. Bei den meisten anderen Standardanwendungen gibt es auch unter Windows gute Alternativen (die teilweise sogar aus der Linux-Welt kommen). Wir verwenden z.B. OpenOffice, Firefox, Audacity, Gimp und Inkscape. Für Videoerstellung und -bearbeitung haben wir (leicht eingeschränkte) Software geschenkt bekommen.

Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Man kann auch PCs ohne Betriebssystem oder sogar mit vorinstalliertem Ubuntu kaufen und diese sind dann auch billiger. Des Weiteren sehe ich einen Kostenvorteil für die Zukunft, da die Systeme erstens weniger Ressourcen benötigen und zweitens direkt immer auf die neuste Version (Distributions-Upgrade) aktualisiert werden können. Bei Windows sind, für die Aktualisierung auf eine neue Version, dabei immer Neuinstallationen erforderlich. Auch wenn der Kostenvorteil pro PC vielleicht nur etwa 45 Euro sein mag, ist dies auf eine grosse Anzahl von Rechnern doch einiges. Dies wäre in diesem Fall beispielsweise 9000 * 45 Euro = 405'000 Euro, was meiner Meinung nach sehr viel Geld ist, mit dem man in Zukunft etwas viel sinnvolleres anstellen kann.

Gruss

Bordi Team-Icon

Avatar von Bordi

Anmeldungsdatum:
5. März 2006

Beiträge: 4549

Ich meine vor allem dass der Soziale Ansatz von Linux sicher sehr Wertvoll für den Schulstoff sein könnte. Ich meine damit dieses "andere Denken" das Linux einfach mit sich bringt, sich gegenseitig zu helfen, für einander da sein → auch wen mal Hilfe benötigt wird von jemandem den man eigentlich gar nicht kennt. Mit Linux und der Community lernt man auch das man nicht nur im eigene Quartier, Dorf oder Land gute Freunde haben kann, sonder auch in anderen -ev. weit entfernten- Ländern. Ob in der Schule genug Zeit bleibt, um die Schüler so weit zu bringen, das sie auch Aktiv werden/können, wage ich mal zu bezweifeln. Aber wenn, dan wäre auch das sicherlich etwas sehr wertvolles, das später sehr hilfreich sein kann, wen es darum geht auch mal Kreativ zu werden oder den ersten Schritt zu wagen.

Chocwise

Avatar von Chocwise

Anmeldungsdatum:
23. Mai 2007

Beiträge: 147

@ Bordi:
Sehr schön formuliert und IMO zutreffend.
Guter Beitrag. 😉

gg6

Anmeldungsdatum:
10. November 2007

Beiträge: 49

sharkattack hat geschrieben:

Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Man kann auch PCs ohne Betriebssystem oder sogar mit vorinstalliertem Ubuntu kaufen und diese sind dann auch billiger.

Das könnte klappen, wenn man als Lehrer selbst aussuchen könnte. Zumindest bei uns schließt aber die Stadt für mehrere Jahre Verträge mit bestimmten Firmen ab, bei denen dann gekauft werden muss. Und die stellen eben immer die Betriebssysteminstallation in Rechnung. Und wenn man sie ganz ohne Software kaufen möchte, sind die Preise dann auch nicht niedriger. Da werden eben irgendwelche anderen Kosten höher veranschlagt. Der Lehrer bekommt ja die Rechnung in der Regel nicht zu sehen. Er muss nur den Empfang der Technik und eventuell mit bezahlte Dienstleistungen quittieren.

sharkattack hat geschrieben:

Dies wäre in diesem Fall beispielsweise 9000 * 45 Euro = 405'000 Euro, was meiner Meinung nach sehr viel Geld ist, mit dem man in Zukunft etwas viel sinnvolleres anstellen kann.

So ist das bei uns noch nie gelaufen. Jede Schule meldet ihren Bedarf einzeln an. Das wird dann unter den "erlaubten" Firmen einzeln ausgeschrieben und schließlich einzeln geliefert. Auf diese Weise bekommt man nicht einmal einen vernünftigen Hardware-Rabatt.

GG

gg6

Anmeldungsdatum:
10. November 2007

Beiträge: 49

Bordi schrieb:

Ich meine vor allem dass der Soziale Ansatz von Linux sicher sehr Wertvoll für den Schulstoff sein könnte. Ich meine damit dieses "andere Denken" das Linux einfach mit sich bringt, sich gegenseitig zu helfen, für einander da sein → auch wen mal Hilfe benötigt wird von jemandem den man eigentlich gar nicht kennt. Mit Linux und der Community lernt man auch das man nicht nur im eigene Quartier, Dorf oder Land gute Freunde haben kann, sonder auch in anderen -ev. weit entfernten- Ländern. Ob in der Schule genug Zeit bleibt, um die Schüler so weit zu bringen, das sie auch Aktiv werden/können, wage ich mal zu bezweifeln. Aber wenn, dan wäre auch das sicherlich etwas sehr wertvolles, das später sehr hilfreich sein kann, wen es darum geht auch mal Kreativ zu werden oder den ersten Schritt zu wagen.

Das war und ist auch in der Windows-Welt so. Da sich die Supporter ja in Nichtwissen oder Langeschweigen überbieten ist man häufig auf die Hilfe einer Gemeinschaft angewiesen.

Ein für mich wesentlicher Unterschied ist, dass es unter Linux mehr Projekte gibt, an denen man mitwirken kann, falls man die entsprechenden Fähigkeiten besitzt. Allerdings muss jeder Programmierer früher oder später auch Geld verdienen und da kommen ja jetzt glücklicherweise viele Firmen hinzu, die auch Linux-Programmierer angemessen bezahlen. Das freut mich.

Nach längerer Pause habe ich nun wieder einen PC mit Linux. Hauptgrund war allerdings, weil mir das Windows-8-Konzept absolut nicht gefällt.

Für die Schule habe ich auch bereits Überlegungen angestellt. Allerdings ist es nach wie vor so, dass es bestimmte Lernprogramme, die im Unterricht eingesetzt werden, nur in Windows-Versionen gibt. Leider hat Wine bereits beim ersten (MS Mathematics 4.0) versagt. Das Programm wurde nicht einmal gestartet. Es gab auch keine Fehlermeldung. Es wurde wohl einfach ignoriert. 😉

Gruß, GG.

Alio

Anmeldungsdatum:
12. November 2007

Beiträge: 177

Leichenschänder 😀