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Fragen zum Start eines OpenSource Projektes (Lizenz, Entwick

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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cLinx Team-Icon

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28. Oktober 2007

Beiträge: 2453

@cLinx: Bitte informier Dich erst über Lizenzen... Du hast den wichtigsten Teil: NC = NonCommercial nämlich vergessen. (Steht im übrigen auch ganz oben in diesem Thread.)

😳 Sorry, kommt nich wieder vor. Wohl zu wenig geschlafen 😬

JoeBlack

(Themenstarter)

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9. Oktober 2006

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Hey Ho,

meine Forschungen gehen übrigens weiter. Ich denke, ich werde während der Alpha- und Beta-Phase die Q_Public_License einsetzen und Nicht-Privaten Anwendern die Nutzung untersagen. Die Lizenz gefällt mir ganz gut, vor allem was die Verbreitung von Veränderungen, Hinweis auf das Original und die Kosten für die Veränderung betrifft.

Ich muss auch zugeben, mit der Microsoft_Public_License zu liebäugeln.

Naja, ich schlaf nochmal ne Nacht drüber, aber es wird wohl die QPL.

Jan-Nik

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Anmeldungsdatum:
22. Juli 2006

Beiträge: 427

Was ist daran so schlimm wenn eine Firma deinen Quellcode als Basis nimmt und ein Projekt drumm baut und das dann verkauft? Da gibt's ja folgende Sachen die passieren können:

1. Sie verunstalten dein Projekt!
→ Kein Problem: Die Firma wird also keinen Erfolg haben und du kannst so weiter machen wie bisher.

2. Sie verbessern dein Projekt so dass es jetzt noch viel besser ist.
→ Noch besser! Du kopierst ihren Quellcode (der ja auch unter der GPL sein muss) und baust ihn in dein Programm ein.

3. Sie lassen dein Projekt fast so wie du es gemacht hast.
→ Wer wird ihnen nun Geld bezahlen wenn man sich dein Programm auch kostenlos runterladen kann von dir? Von daher wird das niemand machen.

Wo genau hast du also Angst vor? Bedenke dass du einfach Code von bestehenden GPL Anwendungen kopieren kannst oder z.B. eine GPL-Library verwenden kannst wenn du die GPL verwendest.

JoeBlack

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
9. Oktober 2006

Beiträge: 225

Jan-Nik hat geschrieben:

Was ist daran so schlimm wenn eine Firma deinen Quellcode als Basis nimmt und ein Projekt drumm baut und das dann verkauft? Da gibt's ja folgende Sachen die passieren können:

Bingo, genau das stört mich. Dass eine Firma meine Arbeit nehmen und dafür Schottern nehmen könnte.

Jan-Nik hat geschrieben:

1. Sie verunstalten dein Projekt!
→ Kein Problem: Die Firma wird also keinen Erfolg haben und du kannst so weiter machen wie bisher.

2. Sie verbessern dein Projekt so dass es jetzt noch viel besser ist.
→ Noch besser! Du kopierst ihren Quellcode (der ja auch unter der GPL sein muss) und baust ihn in dein Programm ein.

3. Sie lassen dein Projekt fast so wie du es gemacht hast.
→ Wer wird ihnen nun Geld bezahlen wenn man sich dein Programm auch kostenlos runterladen kann von dir? Von daher wird das niemand machen.

Alles nette Beispiele, aber ich das schon differenzierter. Etwa: Firma nimmt mein Produkt, verkauft es fast identisch weiter, während meine Arbeit unbeachtet vor sich hin dümpelt. Ein bisschen Sicherheit als Entwickler hätte ich schon gerne. Deswegen wähle ich die QPL, ich halte sie für eine gute Lizenz um trotz Open-Source mich als Entwickler nicht volltändig von meinem Werk abkapseln zu können.

Jan-Nik hat geschrieben:

Wo genau hast du also Angst vor? Bedenke dass du einfach Code von bestehenden GPL Anwendungen kopieren kannst oder z.B. eine GPL-Library verwenden kannst wenn du die GPL verwendest.

Es stimmt, das ist ne Klasse Sache. Das was mich jedoch an der GPL vor allem stört, ist der Geld-Faktor. Bei mir dreht sich echt alles im Magen um, wenn ich mir vorstelle, dass meine Arbeit anderen böse grauenvollen Leuten Geld beschert. Und irgendwie komme ich mir bei der GPL entmündigt vor. Natürlich sehe ich das grundsätzliche Problem: Für mich als Konsument ist die GPL ne Klasse Sache. Für mich als Produzent weniger.

Ein_Stein

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14. November 2006

Beiträge: 631

Ähm, ich glaube hier versteht einer den OpenSource-Gedanken noch nicht wirklich.
Ich als Entwickler würde mir total verarscht vorkommen, wenn der Maintainer eines Programms meinen Code (Laut QPL darf ja nur gepatcht werden...) dann einfach in sein Programm einbauen kann, ich aber gar nichts davon habe.
Und wirklich anwenderfreundlich ist das auch nicht...
Was soll der Linuxeinsteiger mit einem Patch anfangen?
Das tolle ist meines Erachtens doch gerade, dass _jeder_ den Code nehmen, aufbohren und weiterveröffentlichen kann.

Aber wie wäre es denn, wenn du deine App unter die GPL stellst, mit dem Zusatz, dass dein Programm nicht komeriell weitergegeben werden darf.

Und warum fürchtest du bitte, dass jemand deinen Code verbessert und selbst die Ernte bekommt?
Wenn du Angst haben musst, ein besserer Programmierer könnte dein Werk verbessern, bist du hier glaube ich am falschen Ort (Das ist nicht böse gemeint...).
Ich denke von FOSS ist der Community-Gedanke nicht wegzudenken. Normalerweise schreibt man ein Programm, dass andere Community-Mitglieder ihren Nutzen daraus ziehen und glücklich sind. Ich persönlich freue mich, wenn ein guter Programmierer meinen Code aufgreift, verbessert und in anderen Projekten verwendet. Das ist eine Art von Bestätigung. Und andere User freuen sich auch.

Und nebenbei erwähnt: Ich kenne keinen FOSS-Entwickler (und ich kenne einige, darauf kannst du dich verlassen...), der deinen Code stillschweigend verwenden würde, ohne das mit dir abzusprechen und deinen Namen zu nennen...

Natürlich gibt es Ausnahmen: Je nachdem, was du für eine App schreibst, könnte OpenSource ungeeignet sein.
Ich als Militär-Mensch würde z. B. meine Software nicht meinen Feinden nachwerfen...
Also wie schon in meinem ersten Post:
Sag doch bitte mal, was du für eine App schreibst!
Das würde uns allen weiterhelfen!

Viel Spaß noch beim Entwickeln und viel Glück in deinem Studium wünscht
Sebastian

P. S.: Ich will mit meinem Post keinem zu nahe treten! Also bitte nicht falsch verstehen...

adun Team-Icon

Avatar von adun

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29. März 2005

Beiträge: 8606

Wenn es dir wie du schreibst "Hauptsächlich um den Geldfaktor" geht, würde ich eher eine Mehrfachlizenz (wie bei Qt) empfehlen als etwas selbst geschustertes bei dem dann unklar ist, wie sich die Lizenz zu anderen verhält und ob sie überhaupt vor Gericht bestehen würde.

Hat sich bei Qt ja auch besser bewährt als die QPL.

Jan-Nik

Avatar von Jan-Nik

Anmeldungsdatum:
22. Juli 2006

Beiträge: 427

JoeBlack hat geschrieben:

Jan-Nik hat geschrieben:

Was ist daran so schlimm wenn eine Firma deinen Quellcode als Basis nimmt und ein Projekt drumm baut und das dann verkauft? Da gibt's ja folgende Sachen die passieren können:

Bingo, genau das stört mich. Dass eine Firma meine Arbeit nehmen und dafür Schottern nehmen könnte.

Das geht schonmal nicht, weil die GPL besagt dass niemand Geld für die Software an sich nehmen darf, nur für den Vertrieb (also CDs oder Downloads).

Jan-Nik hat geschrieben:

1. Sie verunstalten dein Projekt!
→ Kein Problem: Die Firma wird also keinen Erfolg haben und du kannst so weiter machen wie bisher.

2. Sie verbessern dein Projekt so dass es jetzt noch viel besser ist.
→ Noch besser! Du kopierst ihren Quellcode (der ja auch unter der GPL sein muss) und baust ihn in dein Programm ein.

3. Sie lassen dein Projekt fast so wie du es gemacht hast.
→ Wer wird ihnen nun Geld bezahlen wenn man sich dein Programm auch kostenlos runterladen kann von dir? Von daher wird das niemand machen.

Alles nette Beispiele, aber ich das schon differenzierter. Etwa: Firma nimmt mein Produkt, verkauft es fast identisch weiter,

Das ist 3.

während meine Arbeit unbeachtet vor sich hin dümpelt.

Momentmal: Ein Programm welches von einer Firma verkauft wird kann man fast identisch bei dir kostenlos runterladen, warum sollte dein Programm also vor sich hin dümpeln? Im Gegenteil: Keiner wird den Schrott der Firma kaufen.

Ein bisschen Sicherheit als Entwickler hätte ich schon gerne. Deswegen wähle ich die QPL, ich halte sie für eine gute Lizenz um trotz Open-Source mich als Entwickler nicht volltändig von meinem Werk abkapseln zu können.

Das geht auch bei der GPL nicht, da du trotzdem noch das Copyright hast, also wenn jemand dein Programm kopiert darf er nicht einfach entfernen, dass das Programm von dir ist.

simpson-fan

Anmeldungsdatum:
29. April 2007

Beiträge: 1088

Jan-Nik hat geschrieben:

JoeBlack hat geschrieben:

Jan-Nik hat geschrieben:

Was ist daran so schlimm wenn eine Firma deinen Quellcode als Basis nimmt und ein Projekt drumm baut und das dann verkauft? Da gibt's ja folgende Sachen die passieren können:

Bingo, genau das stört mich. Dass eine Firma meine Arbeit nehmen und dafür Schottern nehmen könnte.

Das geht schonmal nicht, weil die GPL besagt dass niemand Geld für die Software an sich nehmen darf, nur für den Vertrieb (also CDs oder Downloads).

Vollkommen falsch. Du dürftest teoretisch auch Pidgin auf eine CD packen oder zum Download anbieten und dafür 50€ verlangen. Es wird nur niemand kaufen, da es das Ding auch kostenlos gibt.

Jan-Nik

Avatar von Jan-Nik

Anmeldungsdatum:
22. Juli 2006

Beiträge: 427

simpson-fan hat geschrieben:

Jan-Nik hat geschrieben:

JoeBlack hat geschrieben:

Jan-Nik hat geschrieben:

Was ist daran so schlimm wenn eine Firma deinen Quellcode als Basis nimmt und ein Projekt drumm baut und das dann verkauft? Da gibt's ja folgende Sachen die passieren können:

Bingo, genau das stört mich. Dass eine Firma meine Arbeit nehmen und dafür Schottern nehmen könnte.

Das geht schonmal nicht, weil die GPL besagt dass niemand Geld für die Software an sich nehmen darf, nur für den Vertrieb (also CDs oder Downloads).

Vollkommen falsch. Du dürftest teoretisch auch Pidgin auf eine CD packen oder zum Download anbieten und dafür 50€ verlangen. Es wird nur niemand kaufen, da es das Ding auch kostenlos gibt.

Aber nur für den Vertrieb (also die CD oder den Download). Wenn du jetzt der Maintainer von Pidgin bist darfst du nicht sagen: "Pidgin kostet 50€" sondern nur "Für 50€ könnt ihr es euch runterladen oder ne CD bestellen". Den Download oder die CD kann dann jeder zu dem Preis weitervermarkten den er will, denn das eigentlich Programm darf nichts kosten.

simpson-fan

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29. April 2007

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Falsch, das angebotene Programm darf ausdrücklich kommerziell sein.

http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html

Jan-Nik

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Anmeldungsdatum:
22. Juli 2006

Beiträge: 427

simpson-fan hat geschrieben:

Falsch, das angebotene Programm darf ausdrücklich kommerziell sein.

http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html

Sorry aber ich glaube du irrst dich da: Auch auf der Seite steht nur was vom Vertrieb. Folgender Absatz:

Bei Freier Software müssen Anwender den Vertriebspreis nicht unbedingt bezahlen, um die Software benutzen zu können. Sie können sich eine Kopie des Programms von einem Freund besorgen, der selber eine Kopie hat, oder einen Freund um Hilfe bitten, der einen [guten] Netz-Zugang hat. Oder mehrere Benutzer könnten sich zusammen tun, um den Preis für eine einzelne CD-ROM untereinander aufzuteilen und dann kann jeder Einzelne von ihnen die Software [bei sich] installieren. Ein hoher Preis für eine CD-ROM ist kein großes Hindernis, wenn die Software frei ist.

Bedeutet ja wohl, dass deine GPL-Software jederzeit z.B. in die Ubuntu Paketquellen aufgenommen werden darf, dadurch kommt man auch kostenlos drann. Wie ich sagte: Das eigentliche Programm darf nichts kosten, nur Vertrieb/Download/CD-ROM/Support.

simpson-fan

Anmeldungsdatum:
29. April 2007

Beiträge: 1088

Hi!

Naja, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Das was in dem Absatz steht ist ja genau das was freie Software ausmacht. Ob der Verkäufer der Software jetzt Geld für CD, sein Mittagessen oder die Klospühlung im Heim daheim verlangt ist egal. Software darf verkauft werden aber die Freiheiten bleiben uneingeschränkt. Außerdem muss der Quelltext erst dann rausgerückt werden wenn das Programm bereits gekauft wurde.

Gruß simpson-fan

Jan-Nik

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Anmeldungsdatum:
22. Juli 2006

Beiträge: 427

simpson-fan hat geschrieben:

Naja, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Das was in dem Absatz steht ist ja genau das was freie Software ausmacht. Ob der Verkäufer der Software jetzt Geld für CD, sein Mittagessen oder die Klospühlung im Heim daheim verlangt ist egal. Software darf verkauft werden aber die Freiheiten bleiben uneingeschränkt.

Das ist genau das was ich ganz am Anfang gesagt habe: Der Vertrieb darf was kosten aber die Software an sich nicht. Beispiel: Eine Spielemagazin darf sich nicht das neuste Need For Speed kaufen und dann bei ihrer Zeitschrift beilegen. Stände Need For Speed unter der GPL, dürfte man das aber.

Ein_Stein

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Anmeldungsdatum:
14. November 2006

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Schlagt euch doch\^^

Aber die Idee mit dem Dual-Quatsch finde ich jetzt weniger prickelnd.
Das stiftet nur Verwirrung...

lg stein

Dee Team-Icon

Avatar von Dee

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9. Februar 2006

Beiträge: 20087

Der Vertrieb darf was kosten aber die Software an sich nicht.

Hihi, sehr interessante Interpretation der GPL. Vor allem, wo Du die Grenze ziehst... Ist der (passwortgeschützte) kostenpflichtige Link zu einer GPL-Software schon Vertrieb oder ist das nur der Verkauf eines Programmes? *g*

Gruß, Dee