NVMEs und SSDs lassen sich nicht sicher löschen.
Weil die physisch so beschrieben werden, wie der interne Treiber es will.
Darauf hast du mit externen Tools keinen Einfluss. Denn der Treiber arbeitet nach einem nur dem Hersteller bekannten Algorithmus, um die einzelnen Sektoren möglichst gleichmäßig zu belasten. Und da hat jeder Hersteller ein eigenes Patent, welches sich vermutlich auch mit jeder neuen Speicher-Generation ändert. Und selbst die Hersteller wissen unter Umständen nicht genau, wann welcher Bereich beschrieben wird. Das ist ähnlich wie mit neuronalen Netzen. Man weiß dass sie funktionieren und wie sie grob arbeiten, aber was sie zu einem bestimmten Zeitpunkt genau machen, wissen selbst die Ersteller des Netzes nicht. Unter HDDs hatte man teils selbst die Kontrolle wo physisch die Daten hingeschrieben werden. z.B. beim berühmten Defragmentieren. Dass ist bei Flashspeichern vor allem den heutigen nicht mehr der Fall. Weil da die Daten quasi absichtlich stark fragmentiert abgelegt werden, um den Verschleiß geleichmäßig zu halten. Da kannst du 5 mal die SSD/NVME überschreiben. Ein par Bereiche werden davon trotzdem garnicht tangiert, weil diese nach Meinung des Treiber-Algorithmus noch nicht "alt" genug waren. Du musst ja auch bedenken, dass Flashspeicher einen nicht unerheblichen Anteil an Reservesektoren haben. Das heist, selbst wenn du eine SSD knallvoll schreibst, hast du sie nur abzüglich der Reservesektoren vollgeschrieben. Also eigentlich ist die SSD sogar größer als sie vorgibt. Damit sie eben auch im vollgeschriebenen Zustand noch halbwegs dem gleichmäßigen Zellschutz nachkommen kann, in dem Platz zum Daten umherschieben verbleibt.
Die einzigen Möglichkeiten die man hat:
- Von Anfang an vollverschlüsselt arbeiten. Ohne den Key (sofern er die Mindestvorraussetzungen erfüllt) kann niemand mit den Daten was anfangen. Wenn man dennoch Angst hat, dass in hundert Jahren die AES Verschlüsselung geknackt wird, kann man die SSD einmal komplett vollschreiben und so zumindest 80% der Daten (vermutlich vollständig) zerstören.
- Wenn die NVME bereits unverschlüsselt sensible Daten erhält, jeden einzelnen Speicherchip zerstören (das Board mittig durchbrechen reicht nicht).
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- im Prinzip gibt es dann noch spezielle Herstellertools zu den jeweiligen Platten, die den internen Treiber umgehen oder die Anweisung geben, einen anderen Algoritmus zu verwenden, wodurch dann tatsächlich einfach von Anfang bis Ende jede Speicherzelle überschrieben wird. Ob man diesen Herstellertools wirklich trauen kann, bzw. diese "fehlerfrei" arbeiten, ist dann aber wieder eine andere Geschichte. Ist ja alles ClosedSource. Und man muss davon ausgehen, dass die Firmen irgendwelchen ominösen "Leitlinien" der "nationalen Sicherheit" des jeweiligen Landes unterstellt sind und Backdoors (oder schlichtweg "fehlerhafte Software") einbauen müssen.
Am Ende gilt es eben die Eskalationsstufen abzuarbeiten. Will man persönliche Nacktfotos von sich vernichten, reicht es vermutlich einfach die SSD komplett überschreiben. Sind die Daten höherwertig hilft es nur noch die Platte komplett zu vernichten. Im Zweifelsfall ins Feuer werfen, zerstört sämtliche Bits vollständig, wenn man das gescheit macht. Gibt auch Schredder, die Platinen schreddern oder eben Firmen die das kostenpflichtig übernehmen (wie im Falle von den genannten Banken z.B.), sofern man denen vertraut.