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Festlegen wo welches Fenster geöffnet werden soll

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 21.10 (Impish Indri)
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deta

Anmeldungsdatum:
11. Juni 2009

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Hallo

ich habe seit kurzen 2 Bildschirme, eine klasse Sache.

Kann ich bestimmen oder einstellen, wo was geöffnet werden soll?

Wenn ich z.b. auf dem Rechten Bildschirm, mein Mail Programm (Thunderbird) offen habe und dort einen Link in einer Mail anklicke. Macht er mir den Browser auch auf den rechten Bildschirm auf. Soll aber per default immer auf den Linken aufgehen. Klar kann rüber geschoben werden, wäre aber echt gut wenn er das immer gleich im Linken Bildschirm aufmachen würde.

cu Deta

wired2051

Avatar von wired2051

Anmeldungsdatum:
28. Februar 2007

Beiträge: 2717

Ich bin kein Auskenner, weiss aber, dass mehrere Monitore unter KDE immer wieder Ärger machen. Ich selber nutze seit Jahren daher lieber einen grossen Monitor mit Anordnung der Fenster am Bildschirmrand sowie virtuelle Arbeitsflächen.

Hast Du es schon mit den Fensterregeln bzw. Speziellen Einstellungen für Fenster/Programme versucht? Dort kann man Arbeitsfläche/Bildschirm erzwingen oder bei Initialisierung anwenden.

In 2022 sollen übrigens einige Probleme in Multi-Monitor-Umgebungen beseitigt werden.

hth

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2009

Beiträge: 12070

Hallo!

Da gibt es einige Stellrädchen, die du nutzen kannst. Das Zusammenspiel ist durch die sture Logik dahinter bisweilen unintuitiv. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das zu bewerkstelligen, hängt aber auch von der Hardware (Anschlüsse) ab. Zudem gibt es einen Unterschied zwischen Wayland und X, da diese grundlegend anders arbeiten. Bei X hast du einen Server, der für alle Fenster zuständig ist, was es einfacher macht Abhängigkeiten zu bilden. Wayland ist dagegen wesentlich dynamischer. Je nach Grafikkarte und verwendetem Treiber funktioniert das stabil oder eben auch nicht. NVidia mit nouveau und Intel funktionieren gut. Meine AMD (RX550) zickt bisweilen rum, Fehlerquelle unbekannt — liegt irgendwo im closed source Teil. NVidia mit NVidia-Treiber habe ich nicht getestet.

Ich nehme mal mein Beispiel, das ich gerade vor Augen habe: Die beiden Bildschirme sind per DaisyChain[1] mit der o.g. RX550 verbunden, Plasma Wayland aktiv, die Bildschirme haben bei mir die (virtuellen) Anschlüsse DP-2 und DP-3, was ein wenig irreführend ist, da auch ein echter DP-2 ungenutzt existiert.
An der Stelle kommt die Plasma-Konfiguration zum Tragen. Wenn du Monitore im laufenden Betrieb ansteckst/abstöpselst oder an-/ausschaltest, wird automatisch auf eine andere Konfiguration gewechselt, so dass du auch da mehrere haben kannst. Ich meine da gab es mit X auch so einige unlösbare Problematiken, bin mir aber gerade nicht mehr sicher wie das genau war.

Als generelle Systemeinstellungen gibt es dann unter „Fensterverwaltung“ folgende (Die Bezeichnungen sind mehr oder minder frei übersetzt, da ich keine deutsche Oberfläche verwende):

  • Unter „Fensterverhalten“ habe ich „Aktiver Bildschirm folgt der Maus“. Letzteres ist für dein Vorhaben auszuschalten.

  • Unter „Erweitert“: Fensterplatzierung: Ausprobieren. Ich habe da „Minimal überschneiden“, was die Fenster nebeneinander öffnet, soweit es der Platz zulässt. Da du aber nicht auf Platz, sondern auf Bildschirm achtest, wäre „überlappend“ oder so ggf. besser.

  • ebenfalls da: Programme, die sich ihre Position merken: an-/abschalten. Wenn du einen Bildschirm erzwingen willst, egal wo du das Fenster vorher hingeschoben hast: deaktivieren

Dazu gibt es dann noch die Aktivitäten-Einstellungen und die virtuellen Bildschirme. Ich möchte bspw., das Emacs immer auf der 3. Aktivität „nana“ startet, der Passwortspeicher auf allen Aktivitäten zu sehen ist, oder ähnliches. Dafür gibt es „Fensterregeln“. Die einfachste Möglichkeit diese einzustellen ist bei aktivem Programm mit Rechtsklick auf den Rahmen/die Titelleiste „mehr…“ und „Spezielle Einstellungen für dieses Programm“ aufzurufen. Das bietet dann vorausgefüllt die Fensterklasse und alle möglichen Unterfenster als Ansatzpunkt für die Regeln.

Beispiel Emacs wäre dann: über “Eigenschaft hinzufügen“ unter „Größe und Position“ den Punkt „Aktivitäten“ zu wählen und dort dann „Bei Initialisierung anwenden“ und “nana“ auswählen. Jeder Programmstart würde dann unabhängig von allen oberen Punkten dazu führen, dass Emacs sich auf der Aktivität Namens „nana“ öffnet, weitere daraus resultierende Instanzen verhalten sich aber weiter nach obigen Regeln. Was anderes erzwingen, auch für weitere Fenster, ginge aber auch, auch soweit, dass sich ein Programm in einer bestimmten Aktivität auf einem bestimmten virtuellen Bildschirm an einer festgelegten Position „festfrisst“ und diese auch nicht mehr veränderbar ist.

Damit es dann doch nicht all zu einfach bleibt, fummeln noch diverse KWin-Scripte da rein, wenn man welche nutzt und aktiv hat.

Für dein Vorhaben würde ich vermutlich auf den X-Server wechseln, der ist für unflexible Layouts besser geeignet, sagt zumindest mein subjektives Empfinden. Für Tests und Spielereien empfehle ich dir einen separaten Benutzer anzulegen, damit du nicht deine ganze Konfiguration zerschiesst. Voraussetzung für X: Kein Touchscreen oder solche „modernen“ Errungenschaften. Da wird der bisweilen eklig. Du kannst dann nach dem Test von „außen“ (anderer Nutzer, virtuelle Konsole) einfach alle Dateien aus dem Homeverzeichnis des neuen Nutzers löschen, um eine andere Konfiguration auszuprobieren.


  • 1: DisplayPort-Verbindung, bei dem die Monitore miteinander verbunden und dann nur mit einem Kabel zum PC verbunden sind: Monitor1→Monitor2→Computer
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