Hallo, danke für Deine ausführliche Erklärung. Mir ist schon bewusst, dass Win und Linux himmelweite Unterschiede sind. Auch bin ich mir im klaren, das man sich in ein neues System einlernen muss. Doch was erwartet ihr von zukünftigen Ubuntu - Nutzern? wie sollen die Deiner Meinung nach aussehen?
Erwartungen an Ubuntu/Linux wurden nicht erfüllt
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Hallo pirate2014, eine sehr interessante Frage... Wir erwarten von den Nutzern gar nichts... Die "Umsteiger" erwarten etwas - wir können euch nur sagen ob man diese Erwartungen evtl. erfüllen kann. Mit dem was Du in einem anderen Thread - ich beziehe mich auf NERO - forderst, wirst Du so nicht finden. NERO arbeitet mit vielen Entwicklern an dem Produkt NERO schon seit vielen Jahren daran. Man hat sich sogar einmal die Mühe gemacht NERO4 auf Linux umzusetzen. DAS war kaufmännischer Schwachsinn, denn was man da umgesetzt hat gab es schon in den freien Programmen besser gelöst. Würde NERO ihr aktuelles Produkt für Linux anbieten sieht die Sache anders aus - denn so etwas gibt es nicht in einem All-in-One-Paket für Linux. Also nochmal ganz kurz... probiert doch erst mal die Möglichkeiten in Linux aus - seid ihr nicht zufrieden - kein Problem ==⇒ der Weg steht jedem frei. Im Gegenteil zu Windows oder Mac. Ich schildere Dir mal ein Beispiel: Ein spezieller Kunde von mir betreibt eine spezielle Architektensoftware seit dem Jahr 2000. Es befinden sich dort über 10.000 Projekte - falls es bekannt ist - solche Dinge müssen 30 Jahre archiviert werden! Diese Software funktioniert NUR unter Windows2000. Diese Software verwendet zum Leidwesen aller eine sehr komplizierte relationale Datenbank - ähnl. FOXPRO - aber eben nicht FOXPRO. Die Software hat NUR eine IMPORT-Funktion - keine EXPORT-Möglichkeit. Der Hersteller ist 2004 pleite gegangen. Dieser Rechner mit diesen Daten wurde 2007 in eine VM überführt - als VM-Windows2000 und muss heute noch arbeiten um Anfragen usw. beantworten zu können. 2009 hat der damalige Geschäftsführer mit einem ehemaligen Programmierer dieser Software Kontakt aufgenommen um evtl. eine Lösung zu erhalten die Daten aus dieser Spezial-Software zu überführen. Der Programmierer hat als Rückmeldung einen Preis von 1,50e pro Datensatz benannt. Auf Grund der komplizierten Struktur dieser DB kommt man mit allen Datensätzen auf ca. 450.000€ - für lumpige 10.000 Eintragungen. Wo ist nun der Einsparungseffekt? Mh, der Vorteil von Windows-Software? In der Zwischenzeit arbeitet der Kunde mit mit einer offenen Linuxlösung - alle Daten können dank MySQL frei gelesen werden. Bye HS |
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Danke das Du meine Frage beantwortet hast. Zwar zwischen den Sätzen, aber Ok. Linux (Ubuntu z.b.) wird nur etwas für Leute bleiben, die mind. den IT Systemtechniker Ausbildung inne haben. Oder ähnlich. Hab ich. Jetzt lachst Du dir sicher eins ins Fäustchen und denkst, was das für´n Horst. Mir egal. Aber, ich versuche, wie gesagt, ich versuche seit gut 15 Tagen Ubuntu zum laufen zu bringen, auf einem neuen System. Der Versuch auf einem alten Sempron sollte nur ein Experiment sein. Aber bisher habe ich Ubuntu nicht annähernd zum laufen gebracht, das es eine Otto-Normal-Familie (Anwender) überstellt werden kann.
Das sind nur 4 Beispiele, die man einem Otto-Normal User nicht zumuten kann und auch nicht sollte. Ich persönlich habe auch wenig Zeit und Lust, ständig nach Programmen zu suchen, die vllt. mal einwandfrei laufen, oder in deutscher, verständlicher Sprache zu finden sind. Kurz um: der Einstieg sollte einfacher werden, Bearbeitet von rklm: Formatierung! |
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Der Einstieg ist einfacher als jemals zuvor. Ich benutze seit fast acht Jahren ausschließlich Ubuntu, bin auch heute kein IT-Systemtechniker, genauso wenig wie meine Eltern, die seit über einem Jahr klaglos mit ihrem vorbereiteten Ubuntu-Rechner arbeiten. Dass man beim Umstieg auf Hürden stößt, ist normal. Dann fragt man jemanden (was du zumindest hier bei uns kaum getan hast) oder sucht selber eine Lösung (innerhalb weniger Sekunden habe ich zum Beispiel deine Desktop-Icon-Lösung in unserem Wiki gefunden: Unity (Abschnitt „Programm-Starter-auf-der-Arbeitsflaeche-anlegen“)). Eine Sache ist klar: Wer auf ein anderes Betriebssystem umsteigt und niemanden dafür engagiert, es wunschgemäß einzurichten, muss es selber tun und Eigeninitiative zeigen. Wir leisten dabei gerne Hilfe. |
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Hallo pirate2014, wenn es spezielle Hardwareprobleme sind ist es schwierig solche Dinge zu beschreiben. Ich halte mich an die im Firmenumfeld "goldene" Regel nur stabile Systeme einzurichten. D.h. solange 14.04LTS noch nicht das erste ServicePack (also PointRelease #1) hat werde ich 14.04LTS ignorieren. Ist übrigens bei Windows nicht anders. Ich kenne jetzt direkt keine Firma die auf Windows8/8.1 umsteigt - man landet jetzt erst bei Windows7. Zu (1), den FF auf Deutsch umstellen, sollte sich lösen lassen, wenn man einmal die SPRACHUNTERSTÜTZUNG aufruft und evtl. fehlende Sprachpakete nachinstallieren lässt. Ist zumindest unter XUBUNTU so gehandhabt - arbeite bei Kunden NUR mit XUBUNTU. Zu (2), wie? Das geht - aha - noch nicht gewußt. Hab diese Funktion auch bemängelt im UNITY. Aber UNITY verfolgt eine andere GUI-Strategie. Zu (3), es gibt schon einige Videobearbeitungsprogramme. Das Problem ist, das es verschiedene proprietäre Codecs gibt die nicht als Standard bei einer Installation vorhanden sein dürfen. Dies hat NUR rechtliche Probleme. Diese Codecs finden sich aber in den Paketquellen - mh, ich welcher genau weis ich auch nicht, aber es gibt diese definitiv. Ich weis, das man beim Projekt GSTREAMER diese Codecs in Paketen mit dem Namen "ugly" zusammen gefasst hat. Zu (4), das ist aber problemlos möglich - ging schon seit seit 10.04LTS. Ich hoffe nicht, das man den Installer in 14.04LTS dahingehend eingeschränkt hat. Wäre ein NoGo - also nicht tolerierbar. PS: Ich lese nun schon einiger Zeit die Gruppe der Suppportmeldungen für die 14.04 und bin erstaunt, wie viele Windows-Umsteiger eingetroffen sind. War irgendwie kein guter Zeitpunkt - die Veröffentlichung von 14.04 und der Abgang von WindowsXP. Im LAUNCHPAD sind die Meldungen für Bugs bzw. vermeintliche Bugs enorm gestiegen. Einige Supporter sind in der Zwischenzeit so genervt, da man alles widerkäuen muss. Bei Windows-Benutzern ist das Selbststudium nicht gängig - d.h. das lesen im WIKI. Zum Glück kann ich jede Supportanfrage bei meiner Hotline abrechnen - somit habe ich nichts gegen widerholte Anfragen. Hier im UU-Forum sollte man allerdings schon beherzigen, das man auch noch etwas anderes am Tag machen möchte. Mh, war das eben in der LOUNGE wo einer gemeint hat, das hier gezielt Windows-Affine User gezielt BAD NEWS einstreuen. Von der Hand zu weisen ist das natürlich nicht. Aber MICROSOFT hat so etwas eigentlich nicht nötig - ist doch der größte Linux-Support-Händler der Welt. Man möchte nur Linux nicht in der breiten Masse sehen. Deswegen wird von dort immer FUD kommen - solange es freie Software gibt, wird auch der größte Linux-Support-Händler FUD gegen Linux streuen. Bye HS |
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Bei Videoprogrammen und Codecs bin ich so vorgegangen: 1. Wikiartikel Codecs 2. In der Paketverwaltung nach diversen Begriffen, etwa: Codec, encode, encoder, encodes..., gesucht, die Beschreibungen durchgelesen, sah es nach extern verwendbarem Codec aus, installiert. Nach dem Motto, wer weiß, ob ich den Codec mal brauche. Als ich dann auf gstreamer gestoßen bin, suchte ich gezielt danach und installierte alles, inklusive böse klingendes, ugly, bad... Die Schritte hielt ich in einer Protokolldatei fest, damit ich die nicht wieder von Anfang an "erarbeiten" muss. Manche (die meisten?) Videobearbeitungsprogramme greifen auf externe Codecs zu und bringen nicht alle mit, würde auch zu viel Redundanz führen, zumal die systemweiten nur einmal zu aktualisieren sind. Linux und einfacher für Anfänger: Windows und die Art der Auslieferung mit meinem ersten Rechner haben mir den Einstieg sehr erleichtert. Als Kaputtmacher (funkferngesteuerte Autos auseinanderbauen war kein Problem, zusammenbauen schon usw.) und Neugieriger (was passiert, wenn ich die explorer.exe von Dos aus lösche?) kam mir die CD mit einer damals schon innovativen Wiederherstellungsroutine "retten.exe" sehr gelegen. Nachdem ich mal von einer PC-Welt Heft CD ein nicht ganz passendes (zu alt?) Bios aufspielte, half mir der Medion Support und schickte per Post eine Bootdiskette zu. Für den Linuxeinstieg setzen viele auf den Weg, alle Schritte, die einem so eine vorinstallierte und -konfigurierte Installation abnehmen würde, selbst zu erledigen. Aus der Sicht von damals (totaler Neuling im Rechnerbereich) hätte mich das auch überfordert. Mit Linux schloss ich durch einen schwarzen Bildschirm nach dem Booten (Suse 6 irgendwas) direkt wieder ab, wohl weil ich das Durchwühlen umfangreicher Dokumentation noch nicht gewohnt war. Windows kam mit "Erste Schritte" und funktionierte vom ersten Einschalten an. Nun ist es heute so, dass es auch mit Ubuntu vorinstallierte Rechner gibt, so einen würde ich mir als kompletter Neueinsteiger holen, weil dann Hardwareprobleme unwahrscheinlich sind (die Firmen achten schon auf Kompatiblität zum Zielsystem). Insgesamt tendiere ich dazu, dass der Umgang mit Rechnern (dadurch dass man mit eigenen Daten und denen von anderen hantiert) zu einem Grundfach werden sollte. Entweder man beschäftigt sich selbst damit oder vertraut sich einem professionellen EDV Support an. Ganz unbedarft einfach rumzuklicken (ähnlich wie es viele in Facebook und Whatsapp tun), ist in einer immer digitaler werdenden Welt nicht mehr zeitgemäß. Ich fahre ohne Führerschein ja auch kein Auto und kann nicht sagen, "Sicherheit für mich und andere ist mir egal, ich will nur von A nach B kommen". |
Supporter
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Das würde ich so nicht unterschreiben. Trifft vielleicht gerade noch so auf DELL zu, die allerdings wieder an den Paketquellen rumgespielt und eigenes verteilt haben. Bei den meisten Anbietern ist das vorinstallierte Linux-System aber eher ein Alibi-System und der Anbieter selbst rät gleich noch zur passenden Windows-Lizenz. Der Support steigt beim Thema Linux dann sowieso gleich aus.
Naja, ECDL hilft auch nur äußerst beschränkt, zu verstehen was man da tut. 😛 |
![]() Anmeldungsdatum: Beiträge: 8985 |
Aber nur bei Herstellern, die auch wirklich auf Kompatibilität achten. Leider gibt es Händler, die z.B. Laptops mit Ubuntu anbieten, dann aber WLAN nicht funktioniert und der Akkustand nicht richtig angezeigt wird. So ein Ding hatte ich mal. Da wird einfach was auf die Festplatte geknallt, damit irgendwas drauf ist. Es gibt aber auch Anbieter wie System76. Da kann man auf die Hardware Kompatibilität bauen |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 3425 |
Ok, die vorinstallierten Windowse sind auch nicht immer optimal, hätte ich mir denken können. 😬 Gibt's auch vorinstallierte Linuxrechner, denen eine kurze gedruckte Einführung mitgeliefert wird?
An den dachte ich auch nicht. Ich weiß nicht, wie verankert heutzutage das Fach Informatik schon ist, vom Gefühl (mit Blick auf die Zukunft) her, würde ich das als Grundfach, wie Mathe und Deutsch, einordnen. Dabei stelle ich mir eine Welt vor, in der sich jeder ein kleines Tool selbst programmieren kann und möchte. Insgesamt kommt's mir heute so vor, dass viele Computer noch als Feind ansehen, ja nicht damit beschäftigen, viel zu kompliziert, obwohl die Kisten im Alltag eine immer größere Rolle spielen. Ok, geht mir mit dem Kochen, das für viele noch grundsätzlicher ist, genauso. 😬 |
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Spargel oder Spinat sind sehr leichte und leckere Gerichte. 😉 Einfach alles reinhaun und bisschen Salz überall ran (Kartoffeln, Spargel, Eier, Spinat). Soll nun keiner sagen, wir essen alle nur Pizza. *grad beim Tippen Berliner mampf* 😉
Ich find das auch nicht richtig, Linux immer in die unvollkommene Ecke zu stellen und auf die Tränendrüse zu drücken, dass doch alle kein Geld haben. Natürlich fließt Geld in Linux, der Kernel ist Milliarden schwer. Canonical pumpt Millionen in Unity und Ubuntu. Die Software taugt entsprechend auch was. Es gibt nur bisher kaum Bedarf für Idiotensoftware, die einem mit drei Klicks eine Video-DVD bastelt. Unter Linux denkt man da mit - man braucht ein Videobearbeitungsprogramm und sucht sich da 1-2 aus und nimmt das gefälligste. Genauso verfährt man mit dem Brennprogramm - und da ist K3b Nero eher überlegen als unterlegen. Nero bringt bestimmt auch nicht die besten Videobearbeitungen mit - sondern eben nur eine einfache Oberfläche. Man kann aber auch mal 3 cm weiter denken, dass man eben das Dateiformat von Video-DVDs ermittelt und manuell einstellt und dann umwandelt. Ist ja nun nicht so, als ob das ein riesiger Lernaufwand wäre, den Linux da abverlangt. Linux ist kein Idioten-Betriebssystem, auch wenn Ubuntu mit Unity auch in diesem Bereich nach Kundschaft fischt - und ihr das in 3 Monaten auf dem Handy (Ubuntu Phone) vermutlich auch mehr oder minder gelingen wird. Codecs installieren und dann läuft auch die Videobearbeitung. Warum auch nicht. Grüße, Benno |
Supporter
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Mit dieser Aussage bedienst du aber das Klischee, wonach Linux absichtlich kompliziert gestaltet wird um Windows Umsteiger zu ärgern oder aus elitärem "Unter-sich-bleiben-wollen". Ich les' hier schon seit einiger Zeit mit, und glaub mir, es gibt Leute die diese These ernsthaft vertreten. Solche Leute denken auch Windows wäre einfacher zu bedienen und meinen das auch noch ernst. Es gibt aber bei uns Menschen kein angeborenes Windows-Wissen. Das, woran man sich gewöhnt hat, kann man irgendwann im Schlaf bedienen.
viele grüsse |
Supporter
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Die Unterschiede in der "Bedienung" sind hinsichtlich ihres Schwierigkeitsgrades marginal - anders, aber meist selbsterklärend anders (ausgenommen Win8 und Unity). Bei der Reparatur von Problemen mit der Hardwareunterstützung bleibt man bei Win allerdings länger in der grafischen Oberfläche, für den Anfänger immer hilfreich. |
Moderator
![]() Anmeldungsdatum: Beiträge: 8162 |
... für den Anfänger meist angenehmer. Das Rumgeklicke ist oft nicht zielführend, die Hilfe in Foren aufwendiger und am Besten noch über ein Youtube-Video zu leisten 😉. |