Seit längerer Zeit war ich auf der Suche nach einem einfach zu handhabenden Betriebsystem für mein Schulungszentrum. Es sollte auch für Anfänger einfach zu bedienen sein, Systemkomponenten dürften nicht verändert werden können und das ganze musste einfach zu aktualisieren und obendrein auch noch billig sein. Nicht wenige Forderungen, doch bei Ubuntu fand ich all meine Vorstellungen erfüllt. So entschloss ich mich zu einem radikalen Schritt und stellte alle meine Schulungsgeräte auf Ubuntu um. Da ich Schulungen im Bereich Internet mit Firefox und Officeanwendungen mit Openoffice anbiete, hatte ich auch gleich alle Programme die ich brauchte. Viele meiner Kunden finden das Arbeiten mit Ubuntu angenehm und weniger verwirrend als mit Windows. Auch für mich als Administrator ist die Wartung extrem vereinfacht worden. Alle zwei Wochen melde ich mich auf meinen PCs und Laptops als Administrator an, erledige die Aktualisierungsverwaltung und fertig. Keine nervenden Updates für jedes einzelne Programm wie bei Windows.
Auch ich begann meine Büroarbeit unter Ubuntu zu erledigen, zwar benötigte ich etwa zwei Wochen manchmal nervigen Suchens und Installierens bis ich all meine Anwendungen zum Laufen brachte (Webcam, Palm, ODBC Datenbank Anbindung, Widescreen, Dualdisplay, DVD Wiedergabe etc.)Dank den Wiki Einträgen fand ich fast immer eine gute Lösung. Herzlichen Dank all den Autoren für die qualitativ hochstehenden Anleitungen. Jetzt läuft die Sache ganz anständig und ich bin sehr zufrieden mit der Stabilität und Zuverlässigkeit von Ubuntu (6.06 Dapper Drake). Ich testete das ganze ja insgesamt auf 5 Geräten unterschiedlicher Hersteller und hatte bei keinem Gerät nennenswerte Probleme.
Natürlich gibt es Dinge, die ich sehr vermisse:
- Allen voran ist da Dreamweaver den ich häufig brauche und keinen Ersatz gefunden habe. Nvu und quanta+ verfolgen zwar lobenswerte Ansätze doch sie kommen halt nicht an Dreamweaver heran. Angeblich gibt es User die es geschafft haben Dreamweaver 8 mit wine zum Laufen zu bringen, doch bei mir klappte das überhaupt nicht. Eigentlich würde ich gerne auf Windows verzichten, doch so muss ich mich halt immer noch hin und wieder damit herumschlagen. Aber eigentlich ist das nicht ein Ubuntuproblem sondern hängt mit der Produktephilosophie von Adobe zusammen. Adobe sagt der Linuxmarkt sei zu fragmentiert, um Linuxprodukte anzubieten. Hat nicht OpenOffice bewiesen, dass es auf allen Plattformen läuft?
- Auch Treiber für so genannte Winmodems wären nicht schlecht. Hab zwar einiges ausprobiert doch bisher erfolglos.
- Ein einfach zu handabendes Videobearbeitungsprogram wäre toll. Cinelerra hat zwar tolle Importfunktionen, doch nachher tatsachlich einen Film zu schneiden fand ich ein Ding der Unmöglichkeit. Für zukünftige Versionen würde ich mir eher verbesserte Hardwareunterstützung und ein Wine, dass mit den häufigst gebräuchlichen Windowsprogrammen zurchtkommt wünschen, als Desktopeffekte und andere Spielereien. Im Grossen und ganzen eine tolle Sache ich möchte jedenfalls nicht mehr auf Ubuntu verzichten und hoffentlich findet es unter den Usern eine breite Akzeptanz.
Gibt es Schweizer User und Userinnen in der Nähe von Bern die an einem Austausch und Weiterverbreitung von Ubuntu interessiert wären? Meldet euch doch via Kontaktformular auf http://www.didaktis.ch/.