zerwas
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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Da es bisher im Forum kein Thema zum "Free Network Project" (kurz Freenet) gab, will ich hiermit mal den Stein des Anstoßes anstoßen (aber nicht, dass sich jemand noch am Stein stößt!). Die ersten Fragen sollte der brandneue sich noch in der Baustelle befindliche Wiki-Artikel (und Wikipedia-Artikel) zu Freenet beantworten. Dieser Thread soll dazu dienen, alles andere zu klären, nämlich
Da sich Freenet mit den Jahren und vor allem seit den letzten Versionsänderungen mehr und mehr mausert und ich nun auch eine 700 MByte ISO-Datei innerhalb kürzester Zeit herunterladen kann hoffe ich, dass es jetzt zusehnds besser um die Popularität dieses Netzwerks bestellt sein wird. – zerwas
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cuartetoclash
Anmeldungsdatum: 12. August 2007
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Grundsätzlich ist für mich alles in dieser Richtung sinnvoll, aber was unterscheidet dieses Projekt etwa von Tor?
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zerwas
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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cuartetoclash schrieb: Grundsätzlich ist für mich alles in dieser Richtung sinnvoll, aber was unterscheidet dieses Projekt etwa von Tor?
Tor hat einen komplett anderen Ansatz: Es stellt eine Schicht zwischen Internet und Endpunkt dar. Freenet dagegen bildet ein eigenes Netz, sozusagen ein zweites/paralleles (in diesem Fall anonymes u. zensurresistentes) "Internet". Mit dem Internet selbst hat es erst einmal gar nichts(sic) zu tun. Zusätzlich hat Tor im Gegensatz zu Freenet nicht den Anspruch, vollkommene Anonymität zu bieten (genauso wenig wie I2P dies verfolgt). Andere verfügbare Anonymisierungsdienste sind prinzipbedingt so aufgebaut, dass Daten, die über einen Rechner bereitgestellt werden, offline sind, sobald dieser Rechner vom Netz ist. Bei Freenet ist das nicht der Fall.
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Dee
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2006
Beiträge: 20087
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Als ich den Punkt "Seiten und Inhalte völlig anonym und zugleich zensurresistent zu veröffentlichen" gesehen habe, war der Haken bei "Nein" sehr schnell gesetzt. "Anonym" ist in meinen Augen ein sehr schlechter Punkt und hat mit (meiner Definition von) Freiheit nicht viel zu tun. In Verbindung mit "zensurresistent" nennt man das wohl eher Anarchie. Gruß Dee
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zerwas
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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Dee schrieb: Als ich den Punkt "Seiten und Inhalte völlig anonym und zugleich zensurresistent zu veröffentlichen" gesehen habe, war der Haken bei "Nein" sehr schnell gesetzt. "Anonym" ist in meinen Augen ein sehr schlechter Punkt und hat mit (meiner Definition von) Freiheit nicht viel zu tun. In Verbindung mit "zensurresistent" nennt man das wohl eher Anarchie.
Aber Anarchie beinhaltet Freiheit. Und: Wie sonst, wenn nicht über einen so "radikalen" Weg, sollen Menschen in Ländern ihre Meinung äußern können, ohne sich vor der Staatsmacht fürchten zu müssen (siehe China, wo Blogger über Jahre hinweg ins Gefängnis gesperrt werden. Einen guten Überblick zum Thema gibt auch der Wikipedia-Artikel. – zerwas
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Mucki0501
Anmeldungsdatum: 2. April 2008
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Freiheit bedeutet nicht nur Anarchie, sondern auch Liberalismus, oder Grün bzw. hat diese ganze Sache einfach mit seinem Recht auf Informationsfreiheit und Privatsphärezu tun. Ich finde den Ansatz sehr gut, wie will man jedoch verhindern das das FreeNet von NSA und dergleichen überwacht wird?
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zerwas
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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Mucki0501 schrieb: Freiheit bedeutet nicht nur Anarchie, sondern auch Liberalismus, oder Grün bzw. hat diese ganze Sache einfach mit seinem Recht auf Informationsfreiheit und Privatsphärezu tun.
Hm, das klingt besser als meine Antwort auf Dees Beitrag. 😊
Ich finde den Ansatz sehr gut, wie will man jedoch verhindern das das FreeNet von NSA und dergleichen überwacht wird?
Das will man gar nicht - weil man es nicht kann. Bzw.: Was meinst Du mit Überwachung? Eine Überwachung der Inhalte des Netzwerks oder eine der Strukturen? Werden die Inhalte überwacht, so müssen schon konkrete Daten aus dem Leben des Veröffentlichers enthalten sein, wie z.B. Wohnort oder der Name. Ansonsten können sie dort überwachen, so viel sie wollen, schließlich lässt es sich nicht rückverfolgen, wer was geschrieben hat.
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Mucki0501
Anmeldungsdatum: 2. April 2008
Beiträge: 112
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Genau das meinte ich mit Überwachen, das man guckt wer was ins Netz gestellt hat und gezielt bei im Zuhause vorbeischaut und dergleichen. Den Schutz dagegen finde ich sehr gut habe mir gerade mal den Wiki-Artikel angeschaut, gefällt mir. Auch die Argumente des Entwicklers, warum keine Zensur und warum Anonymität sind sehr gut.
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Dee
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2006
Beiträge: 20087
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Nur zur Sicherheit: Ich habe Freiheit und Anarchie nicht gleichgesetzt. Ich verstehe unter Freiheit aber etwas anderes als die Definition des "Freenets". Die würde ich eben mehr in die Sparte Anarchie einordnen, aber das ist wie gesagt eine Definitionssache. Für mich wäre das Freenet aber etwas, das ich meiden würde. Gruß Dee
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Mucki0501
Anmeldungsdatum: 2. April 2008
Beiträge: 112
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Aber Anonymität und Informationsfreiheit sind doch Teile der Freiheit bzw. warum sind es für dich keine Teile der Freiheit? Eine Sache stört mich nur an der ganzen Sache, nämlich die Sache mit den Beschwerden. Ich finde es natürlich gut, wenn Kinderporno und dergleichen im FreeNet verboten werden, jedoch was ist wenn es zu Themen kommt in der es einfach verschiedene Moralansichten gibt und sich genug Leute beschweren um die Identität des Knotens offenzulegen, was hat das noch mit Anonymität zu tun?
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Aladin
Anmeldungsdatum: 19. Januar 2007
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Eine wichtige Sache zu zusätzlich hat Tor im Gegensatz zu Freenet nicht den Anspruch, vollkommene Anonymität zu bieten.
Freenet bietet gegenüber von Tor nur eine sehr schwache Anonymität; dieses stellt das Freenet-Projekt unter Freenet FAQ klar: Freenet does not offer true anonymity in the way that Tor and the Mixmaster cypherpunk remailers do. Most of the non-trivial attacks (advanced traffic analysis, compromising any given majority of the nodes, etc.) that these were designed to counter would probably be successful in identifying someone making requests on Freenet.
Das Tor-Projekt dient (im Gegensatz zu Freenet) einer aktiven akademischen Gemeinschaft als Forschungsgrundlage (siehe Freehavens Selected Papers in Anonymity/Anonymity Bibliography). Des weiteren hat das Tor-Projekt eine Liste von Anwendungsbeispielen für die Nutzung eines anonymisierenden Netzwerks veröffentlicht (siehe hierzu Who uses Tor?).
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zerwas
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. April 2005
Beiträge: 2561
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Mucki0501 schrieb: was ist wenn es zu Themen kommt in der es einfach verschiedene Moralansichten gibt und sich genug Leute beschweren um die Identität des Knotens offenzulegen, was hat das noch mit Anonymität zu tun?
Das ist nicht möglich. Wie stellst Du Dir das vor ❓
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Mucki0501
Anmeldungsdatum: 2. April 2008
Beiträge: 112
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Im Wiki-Artikel stand dies unter Demokratischer Zensur, jedoch habe ich nicht vollständig gelesen da stand das der Programmierer von FreeNet von dieser Möglichkeit abrückte. Sorry
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Dee
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2006
Beiträge: 20087
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Mucki0501 schrieb: Aber Anonymität und Informationsfreiheit sind doch Teile der Freiheit bzw. warum sind es für dich keine Teile der Freiheit?
Natürlich ist Informationsfreiheit ein Teil der Freiheit, das habe ich auch nicht in Frage gestellt. Nur Anonymität gehört in meinen Augen nicht dazu. Wieso sollte das ein Teil der Freiheit sein, seine Aussage - hinter der man stehen sollte - hinter etwas zu verstecken? Für mich wäre Freiheit eher das Gegenteil, nämlich dass jeder sieht, wer etwas gesagt hat. Das nennt man Transparenz. Du hast schon ein richtiges Beispiel angeführt, wieso ich gegen (allgemeine) Anonymität im Netz bin. Gruß Dee
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Marc_BlackJack_Rintsch
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2006
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@Dee: Weil man sich nur dann wirklich frei äussern kann, wenn man keine Angst vor Verfolgung haben muss. "Du kannst gerne sagen wass Du willst, aber wenn uns Deine Meinung nicht gefällt stellen wir Dich an die Wand oder sperren Dich ein und werfen den Schlüssel weg" ist eben keine Freiheit. In Fällen wo so etwas droht, braucht's eben auch Anonymität um Freiheit zu gewährleisten.
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