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The Register berichtet über XLibre Xserver, ein modernisierter XServer

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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trollsportverein

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21. Oktober 2010

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The Register:

Vergangenes Jahr verbesserte der Entwickler das Multi-Monitor Verhalten:

"DEI" seht in den USA für "Diversity, equity, and inclusion". Womöglich sind diesem Entwickler nicht nur irgendwelche Red-Hat DEI-Krieger auf den Senkel gegangen, sondern haben auch den Zugang zum Freedesktop GIT blockiert. Was die Behauptung von "Diversity, equity, and inclusion" nur allzu deutlich ad absurdum führt.

Obendrein gibt es auch technische Gründe. Der XServer ist "Diversity, equity, and inclusion" freundlicher, als die DEI-Krieger. Denn um die Barrierefreiheit soll es bei Wayland nicht gut stehen. So berichtet The Register dazu (übersetzt mit Deepl):

Wir finden es daher sehr ironisch, dass X11 derzeit in Bezug auf die Barrierefreiheit wesentlich besser ist als Wayland, das in diesem Bereich eine ausgesprochen schlechte Bilanz aufweist.

sh4711

Anmeldungsdatum:
13. Februar 2011

Beiträge: 1201

trollsportverein schrieb:

... "DEI" seht in den USA für "Diversity, equity, and inclusion". Womöglich sind diesem Entwickler nicht nur irgendwelche Red-Hat DEI-Krieger auf den Senkel gegangen, sondern haben auch den Zugang zum Freedesktop GIT blockiert. Was die Behauptung von "Diversity, equity, and inclusion" nur allzu deutlich ad absurdum führt.

DEI ist der Tod jeder freien und offenen Software bzw. jeder freien und offenen Gesellschaft. Das merken die leider erst wenn es zu spät ist. Und am Ende will es keiner gewesen sein ... wie immer.

Andererseits ist es auch nicht so offensichtlich ... man löscht ja nur, wenn man öffentlich verbrennen würde, dann würden vielleicht ein paar mehr ins Grübeln kommen.

Also, verbeugen wir uns weiter vor der Kathedrale und werfen uns vor Ihr in den Staub. Halleluja 😉

🙄 wieso gab es eigentlich die Aufklärung?

bibamah

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23. April 2025

Beiträge: 54

Die Frage ist m.E. eher, wo die Leute, die X JETZT forken, die letzten Jahre waren. X bekommt - zumindest nach meinem Wissensstand - schon länger keine essentielle Weiterentwicklung und größeren Updates mehr. Weil "alle" auf Wayland fokussieren, weil - wiederum nach meinem Wissensstand - daran in Sachen Konzeptionierung und Sicherheit vieles besser ist als bei X und aufgrund des Aufbaus von X das auch nicht modernisiert werden kann.

Wenn jemand jetzt X weiterentwickeln will, hätte er auch schon vor Jahren das machen können. Der aktuelle Fork ist nach meinem Verständnis politisch motiviert und nicht technisch. Bleibt die Frage, wie nachhaltig erfolgreich das wird. Sehe ich eher ähnlich wie damals die diversen Forks, als Distros auf systemd umgestellt haben und Leute unbedingt beim alten Init-System bleiben wollten. Veraltete Technologien durchziehen wollen hat bei Linux eine Lange Tradition.

sh4711

Anmeldungsdatum:
13. Februar 2011

Beiträge: 1201

Wenn ich das richtig sehe, gab es seine ersten Beiträge zum xserver Anfang 2024 und mit dem Fork startete er Mitte 2025.

Von daher sehe ich nicht, dass er mit der Intension startete um einen Fork zu erstellen. Das scheint sich erst im Laufe der Zeit entwickelt zu haben.

Politisch motiviert, ja, aber das schreibt er ja auch. xorg hat durch DEI zu viel politische Schlagseite bekommen.

user_unknown

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10. August 2005

Beiträge: 17630

bibamah schrieb:

Wenn jemand jetzt X weiterentwickeln will, hätte er auch schon vor Jahren das machen können.

Wie kann man wissen, ob das jmd. auch schon vor Jahren hätte tun können? Vielleicht hatte er keine Zeit dafür, vielleicht hatte er nicht den Wissensstand, das Interessengebiet, Wichtigeres zu tun, …

Der aktuelle Fork ist nach meinem Verständnis politisch motiviert und nicht technisch.

Kannst Du Indizien dafür nennen?

Meinen Informationen zufolge hat der Entwickler, der den Fork jetzt launchte, seit langer Zeit Patches eingereicht, die nicht bearbeitet wurden und schließlich en bloc und ohne Begründung gelöscht wurden.

Es sieht ein wenig so aus, als ob die Hüter von Xorg eine Weiterentwicklung blockieren um Wayland konkurrenzlos zu stellen.

Bleibt die Frage, wie nachhaltig erfolgreich das wird. Sehe ich eher ähnlich wie damals die diversen Forks, als Distros auf systemd umgestellt haben und Leute unbedingt beim alten Init-System bleiben wollten.

"Unbedingt" klingt ja so, als hätten sie überhaupt keine Gründe/Argumente gehabt, sondern so, als seien es trotzige Kinder. Ich war anfangs auch skeptisch gegenüber systemd und den damit verbundenen Änderungen, vornehmlich weil mein diesbezügliches Wissen jetzt out of date ist, und ich neue Sachen lernen musste.

Manches davon ist für mich weniger benutzerfreundlich, aber ich der Schwerpunkt meiner Linuxnutzung ist der eines Desktopusers, nicht der eines Sysadmins und SystemD muss natürlich beiden Einsatzgebieten genügen und daher muss man kompromissbereit sein.

Veraltete Technologien durchziehen wollen hat bei Linux eine Lange Tradition.

Zum Beispiel?

Wenn ich bedenke, seit wie vielen Jahren ich schon höre, dass jetzt Wayland kommt, und damit fast alles besser wird, aber mit virtuellen Maschinen geht es noch nicht, dann frage ich mich, was denn die großartigen Fortschritte sind, außer dass ein Aufkleber "NEU" draufpappt. Ich stecke aber nicht im Thema drin und kriege nicht viel mehr mit, als das allernötigste. Für mich ist jedenfalls Wayland noch nichts. Dass gleichzeitig Xorg eingefroren schien, war verschmerzbar für mich, aber nicht schön. Da ich selbst nichts zu Xorg beizutragen habe kann ich mich aber auch nicht beschweren.

Wenn es jetzt so aussieht, als sei jeder Fortschritt bei Xorg willentlich blockiert worden, dann riecht das übel für mich.

Bei aller Liebe zu Verschwörungstheorien kann ich mir nicht vorstellen, wie jmd., aus politischer Motivation auf die Idee kommen sollte, Xorg weiterzuentwickeln, statt Wayland zu unterstützen. Das interessiert doch nur einen Bruchteil der Anwender und Entwickler; der Großteil der User weiß nicht mal, dass da ein Konflikt im Schatten gärt.

Welche Entwicklung tatsächlich weiter ist, um inklusiv genannt werden zu können, kann ich nicht beurteilen, aber mein Eindruck von denen, die sich DEI auf die Fahnen geschrieben haben, ist oft, dass das Lippenbekenntnisse sind, die in der Praxis nicht auf die Probe gestellt werden sollen, sondern der politischen Lagerbildung dienen und in grotesken Ächtungen und Mobbing enden.

Frieder108

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7. März 2010

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Naja, zur Technik selber kann ich nichts sagen, bin weder Entwickler, noch Programmierer - aber so als Nutzer kann ich sagen, das mit dem Multi-Monitoring funktioniert unter Wayland wunderbar, ich möchte es nicht mehr missen.

Wenn ich mein Läppi von der Docking im laufenden Betrieb trenne und später im Laufe des Tages wieder einstöpsele, dann ist alles wieder da, wo es vorher auch war - unter X11 war das ein mega Gefummele und mit diversen Neustarts verbunden.

Nur mal so meine 2½ Cent dazu. 😉

sh4711

Anmeldungsdatum:
13. Februar 2011

Beiträge: 1201

user_unknown schrieb:

..., sondern der politischen Lagerbildung dienen und in grotesken Ächtungen und Mobbing enden.

Und da endet dann auch abrupt das Inklusivsein und die Doppelmoral beginnt.

Frieder108 schrieb:

... - unter X11 war das ein mega Gefummele und mit diversen Neustarts verbunden.

Kann ich auf xubuntu 22.04 an Desktop-PC nicht bestätigen.
Vielleicht solltest du von KDE zu xfce wechseln 😛

tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

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sh4711 schrieb:

Kann ich auf xubuntu 22.04 an Desktop-PC nicht bestätigen.
Vielleicht solltest du von KDE zu xfce wechseln 😛

Klar, auf eine Distri, die aus dem Support ist. 😎

sh4711

Anmeldungsdatum:
13. Februar 2011

Beiträge: 1201

tomtomtom schrieb:

... Klar, auf eine Distri, die aus dem Support ist. 😎

Stimmt 😭 muss ich noch ändern

Frieder108

Avatar von Frieder108

Anmeldungsdatum:
7. März 2010

Beiträge: 9684

sh4711 schrieb:

Kann ich auf xubuntu 22.04 an Desktop-PC nicht bestätigen.

*buntu ist nicht mehr meine Welt. 😉

Vielleicht solltest du von KDE zu xfce wechseln 😛

Wozu? Funktioniert doch mit Plasma und Wayland wunderbar. Und es geht ja nicht nur ums Multi-Monitoring, ich hab auch noch nen Touch-Monitor im Einsatz, der funktioniert mit Plasma dermaßen gut ootB, das ist ein wahrer Traum. 😛

trollsportverein

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21. Oktober 2010

Beiträge: 5232

Wenn mal Wayland bloß funktionieren würde, bei mir tut es das nicht, und bei gar nicht mal so wenigen, die hier im Forum Hilfe suchten, half auch nur der betagte, aber auch bewährte XServer.

Aber fast mag es so scheinen, als hätte die Aufmerksamkeit um den XServer nun zumindest auf Debian und Ubuntu Seite zu sehr schneller Reaktion geführt, die Geschichte bei RedHat und dem X.Org Security Team ging zuvor über Monate

Aufgefallen ist es wohl bei Benutzung von animierten Mauszeigern. Über den Einstieg bei:

... lässt sich zu den Sourcecode Änderungen bei Debian durch hangeln. Zusammengefasst, es sind bloß kleine Prüfungen eingebaut worden.

Marantkurz

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7. September 2023

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trollsportverein

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21. Oktober 2010

Beiträge: 5232

LinuxNews untertitelt ein Kapitel im Artikel "X.org-Server-Fork: Neues Leben für X11 oder Weigelts Agenda?":

"Aussichtsloser Fork"

Und Fedora, das Testbett für RedHat so:

¯\_(ツ)_/¯

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