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Standard-Filemanager in ubuntu 16.10 ist SCHRECKLICH langsam

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 16.10 (Yakkety Yak)
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ViennaTom

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28. Dezember 2014

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Nachdem ich jetzt ubuntu installiert und fertig konfiguriert habe

ubuntu 16.10 / parallel boot mit Windows 7 Prof HP z-620, 2 x E5-2680, 64GB RAM, 256GB SSD, GTX 1060 6GB und Samsung UE43KS7500 (4K , 4:4:4, 60Hz) ueber HDMI

und zur "produktiven Arbeit" mit Dateien übergegangen bin, muss ich leider feststellen, daß ubuntu in manchen Dingen von Windows deutlich abgehängt wird. Wenn ich mit dem File manager z. B. 1000 Dateien ( Summe ca 20 - 25GB) auf einer externen USB-3.0 HDD verschiebe (wobei die Dateien auf der Partition bleiben und nur in einen anderen Ordner kommen), dauert es ca 45 Minuten (!) - warum? Wenn ubuntu intelligent wäre, würde es die Dateien lassen und nur deren Ordnerzugehörigkeit umschreiben, was max ca. 1/1000 sek. pro Datei dauern darf. So wie es aussieht, lädt er aber alle Dateien über USB ins System, um sie von dort wieder neu zurückzuschreiben (?!?). Anders kann ich mir diese Langsamkeit nicht erklären. Desweiteren muss ich immer wieder feststellen, daß das "Reinladen" eines Ordners mit vielen (z. B. 5000) Fotos beim wiederholten Mal immer noch lange dauert. Wird nur zw. den Ordnern herumgebrowst und nichts geschrieben / gelöscht / verschoben etc., so müsste er doch auf einem 64GB System in der Lage sein, ein paar Tausend Dateinamen, Zugriffsdatumsangaben sowie Vorschaubildchen so zu cachen, dass das 2.te man in einen Ordner Reinschauen nicht wieder Minuten dauert (!?)... Erwarte ich hier etwa zuviel von einem System? Win 7 und der WinExplorer sind in solchen Sachen nicht perfekt, aber DEUTLICH schneller. Man hat dort beim Verschieben auch nicht die Angst, der File Manager könnte sich aufgehängt haben, da es einen brauchbaren Fortschrittsbalken gibt. Zur Ehrenrettung von ubuntu: Versteht sich von selbst, daß ubuntu insgesamt kein schlechtes System ist und auch Vorteile hat, welche ich hier aus 2 Gründen nicht erwähne: 1. Rege ich mich immer nur über das auf, was nicht gut geht und 2. hilft es niemandem, der ähnliche Probleme hat, nur die guten Dinge zu beschreiben / loben.

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ViennaTom schrieb:

Wenn ich mit dem File manager z. B. 1000 Dateien ( Summe ca 20 - 25GB) auf einer externen USB-3.0 HDD verschiebe (wobei die Dateien auf der Partition bleiben und nur in einen anderen Ordner kommen), dauert es ca 45 Minuten (!) - warum?

Ist das Dateisystem zufälligerweise NTFS? Falls ja: Das Problem ist bekannt. Leider gibt es dafür aktuell keine Lösung, da NTFS nunmal von Microsoft ist und nur mittelmäßig von Linux unterstützt wird.

Wenn ubuntu intelligent wäre, würde es die Dateien lassen und nur deren Ordnerzugehörigkeit umschreiben, […]

Macht Ubuntu in der Regel auch so. Beim Verschieben von Daten innerhalb einer Partition werden lediglich die Metadaten geändert, mehr nicht (kann man auch im Terminal mit dem Befehl mv testen - das geht innerhalb von Millisekunden, auch bei tausenden von Dateien).

Desweiteren muss ich immer wieder feststellen, daß das "Reinladen" eines Ordners mit vielen (z. B. 5000) Fotos beim wiederholten Mal immer noch lange dauert.

Möglicherweise wäre ein Bildbetrachter hierfür besser geeignet? Ich persönlich verwende aktuell gThumb und bin damit ganz zufrieden.

Wird nur zw. den Ordnern herumgebrowst und nichts geschrieben / gelöscht / verschoben etc., so müsste er doch auf einem 64GB System in der Lage sein, ein paar Tausend Dateinamen, Zugriffsdatumsangaben sowie Vorschaubildchen so zu cachen, dass das 2.te man in einen Ordner Reinschauen nicht wieder Minuten dauert (!?)...

Sollte auch so der Fall sein. Ich nehme an du verwendest Nautilus als Dateimanager? Ich habe das eben mal bei mir getestet, Bilder werden schon gecacht (und liegen dann unter ~/.cache/thumbnails), allerdings ist Nautilus trotzdem nicht gerade für seine Geschwindigkeit bekannt. Abhilfe schafft hier ein anderer Dateimanager

Zur Ehrenrettung von ubuntu: Versteht sich von selbst, daß ubuntu insgesamt kein schlechtes System ist und auch Vorteile hat, welche ich hier aus 2 Gründen nicht erwähne: 1. Rege ich mich immer nur über das auf, was nicht gut geht und 2. hilft es niemandem, der ähnliche Probleme hat, nur die guten Dinge zu beschreiben / loben.

Wissen wir, und dafür ist das Forum ja auch da: Probleme zu beheben und Lösungen zu finden.

ViennaTom

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Danke für die rasche und kompetente Antwort!! Gut erkannt - das Format ist bei mir immer NTFS, weil ich mit OS X (Tuxera), Ubuntu und Windows- Systemen auf die Datenfestplatten zugreifen will. Wäre exFAT hier evtl. eine bessere Lösung?

"Macht Ubuntu in der Regel auch so. Beim Verschieben von Daten innerhalb einer Partition werden lediglich die Metadaten geändert, mehr nicht (kann man auch im Terminal mit dem Befehl mv testen - das geht innerhalb von Millisekunden, auch bei tausenden von Dateien). "In der Regel", heisst bei welchen Dateisystemen genau? Nur EXT4?

Kann man "langsame" USB3.0Platten (Seagate Backup Plus slim, etc...) in ubuntu irgendwie über einen superschnellen Stick (Mushkin Impact, Flash Voyager GTX,...) oder die interne SSD cachen?

ViennaTom

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Also dieser Filemanager hier heisst "Dateien", ist aber glaub ich Nautilus.

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ViennaTom schrieb:

Wäre exFAT hier evtl. eine bessere Lösung?

Gute Frage. Einige Benchmarks sprechen dafür, manche Erfahrungsberichte sprechen dagegen. Wenn NTFS bei dir unbenutzbar ist würde ich exFAT einfach ausprobieren und sehen, was passiert.

Beachte aber unbedingt die Hinweise in unserem Wiki: exFAT

Achja, und falls du es ausprobierst wäre ich um eine Rückmeldung sehr dankbar. Ich hab exFAT bisher noch nicht selbst getestet, es würde mich aber interessieren wie gut es läuft.

"In der Regel", heisst bei welchen Dateisystemen genau? Nur EXT4?

Soweit ich weiß bei allen Dateisystemen, die das unterstützen. Also definitiv ext2/3/4, btrfs, xfs, FAT, NTFS und vermutlich noch sehr viel mehr. Es könnte wie gesagt auch ein Problem des Dateimanagers sein, d.h. es muss nicht unbedingt am Dateisystem oder Ubuntu liegen.

Kann man "langsame" USB3.0Platten (Seagate Backup Plus slim, etc...) in ubuntu irgendwie über einen superschnellen Stick (Mushkin Impact, Flash Voyager GTX,...) oder die interne SSD cachen?

Spontan fällt mir jetzt bcache ein. Aber ob das sauber mit NTFS zusammenspielt - keine Ahnung (müsste es aber eigentlich, da blockbasiert). Würde ich aber nicht empfehlen, schon gar nicht wenn die Platte extern angesteckt wird (einerseits, weil man es konfigurieren muss, andrerseits weil das wohl weniger für externe Festplatten gedacht ist und Dateisystemzugriffe sowieso vom Kernel gecacht werden).

Nachtrag: Vereinzelte Benchmarks die ich jetzt gesehen habe zeigen eine Verdopplung der Datenrate mit exFAT anstelle von NTFS. Das ist zwar in meinen Augen etwas unrealistisch, spricht aber trotzdem für exFAT.

ViennaTom

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Ich überlege ob ich exFat versuchen soll. Da ein Wechsel auf eine neue Festplatte bevorsteht (die alte wird zu klein), macht mir das gar keine extra Mühe, auf ein anderes file system umzusteigen. Vorher informiere ich mich noch umfassender, welche Möglichkeiten es gibt - ich werde dann berichten.

ViennaTom

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28. Dezember 2014

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Prinzipiell könnte ich mir ext4 als System für meine Datenfestplatte vorstellen, die haupts. unter ubuntu genutzt wird. Für OS X und Win7 den Paragon Treiber -wäre das ne brauchbare Lösung, auch halbswegs performant unter ubuntu?

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ViennaTom schrieb:

Für OS X und Win7 den Paragon Treiber -wäre das ne brauchbare Lösung, auch halbswegs performant unter ubuntu?

Da bin ich überfragt. Es gibt allerdings eine 10-Tage-Testversion, die könnte man ja ausprobieren ☺

ViennaTom

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OK, aber zumindest der Zugriff auf EXT4 über USB 3.0 unter ubuntu sollte doch flott gehen?

Benno-007

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Na zumindest so, wie es USB 3.0 eben leisten kann...

ViennaTom

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28. Dezember 2014

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In dem Fall wohl eher nur so schnell wie die Platte ist (<=100MB/s). OT: Ich überlege wegen der 4TB Backup Plus FAST Portable - diese ist schneller als die Backup Plus slim, leider aber hat sich der Preis hierzulande vor kurzem verdoppelt (?!). Was die Dateisysteme anbelangt, habe ich hier offenbar ein Rätsel mit vielen Kombinationen entdeckt: Ich könnte theor. auch HFS+ non journaled formatieren, für Win 7 gibts nen Paragon Treiber. Also: Bei NTFS bleiben und schnellere Platte kaufen oder exFAT oder ext4 mit 2 x Paragon oder HFS+ mit 1 x Paragon oder UDF? ......

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ViennaTom schrieb:

OK, aber zumindest der Zugriff auf EXT4 über USB 3.0 unter ubuntu sollte doch flott gehen?

Jup - der Linuxkernel hat dafür ja einen nativen Treiber, d.h. mit ext4 erreichst du in etwa die maximale Geschwindigkeit der Festplatte.

ViennaTom schrieb:

Also:
Bei NTFS bleiben und schnellere Platte kaufen oder

Das wird zumindest unter Linux nicht viel bringen - der Treiber ist hier ja der Knackpunkt, nicht die Geschwindigkeit der Festplatte.


Am sinnvollsten wäre es aus meiner Sicht, exFAT auszuprobieren. Sollte das nicht funktionieren kann man entweder auf NTFS oder ext4 setzen, mit den jeweils von Paragon verfügbaren Treibern. Wobei ich selbst nicht viel davon halte Treiber einzukaufen, aber allzuviele Möglichkeiten gibt es hier ja nicht.

NTFS hätte zudem, wie auch exFAT, den Vorteil, dass man es an nahezu jedem Rechner benutzen kann (wenn auch mit schwankender Geschwindigkeit - je nach Treiber).

Benno-007

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28. August 2007

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NTFS erzeugt vor allem eine gehörige CPU-Last während dem Abruf vieler Daten.

ViennaTom

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28. Dezember 2014

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"NTFS hätte zudem, wie auch exFAT, den Vorteil, dass man es an nahezu jedem Rechner benutzen kann (wenn auch mit schwankender Geschwindigkeit - je nach Treiber)." Naja von NTFS komme ich ja - dieses ist eben langsam.

"NTFS erzeugt vor allem eine gehörige CPU-Last während dem Abruf vieler Daten." Mein System ist kein 386SX-16 sondern ein Dual-Xeon mit 16 Kernen / 32 Threads - CPU-Load sollte nicht so das Hauptproblem sein.

Was mich zudem noch wundert, ist daß ein "langsamer" file manager bei ubuntu offenbar Standard ist:

"allerdings ist Nautilus trotzdem nicht gerade für seine Geschwindigkeit bekannt. Abhilfe schafft hier ein anderer Dateimanager ☺"

Wenn man dann einen anderen Dateimanager als "Abhilfe" empfohlen bekommt, wirft das die Frage auf, was ein "schnellerer" Dateimanager so alles für Nachteile mitbringt, die schwer genug wiegen, daß der langsame zum Standard-filemanager in ubuntu werden konnte..?

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31. Dezember 2008

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ViennaTom schrieb:

Mein System ist kein 386SX-16 sondern ein Dual-Xeon mit 16 Kernen / 32 Threads - CPU-Load sollte nicht so das Hauptproblem sein.

Soweit ich weiß kommt es bei ntfs-3g Treiber auf die Single-Thread-Performance an, nicht auf die Anzahl der Kerne. Aber das sollte hier dann eigentlich auch kein Problem sein. Das ist … eigenartig. Kannst du ausschließen, dass es an der Festplatte liegt? Falls ja, wie sieht die Geschwindigkeit bei Dateioperationen über den Terminal aus (Kopieren, Umbenennen, etc)?

Ein hoher Füllgrad kann aufgrund der Dateifragmentierung ebenso Performanceprobleme bereiten.

Wenn man dann einen anderen Dateimanager als "Abhilfe" empfohlen bekommt, wirft das die Frage auf, was ein "schnellerer" Dateimanager so alles für Nachteile mitbringt, die schwer genug wiegen, daß der langsame zum Standard-filemanager in ubuntu werden konnte..?

Historisch gewachsen ☺

Nautilus müsste, wenn ich mich jetzt nicht verzettle, bereits seit der ersten Version der Standarddateimanager gewesen sein. Das war allerdings zu Zeiten von Gnome 2, zwischenzeitlich hat man für Ubuntu Unity als Oberfläche entwickelt wohingegen das Gnome-Projekt die dritte Revision ihres Desktops herausbrachte: Gnome 3 alias Gnome Shell. Und da wurde auch viel an Nautilus herumgebastelt, und leider ist das noch immer nicht alles so wie es sein sollte. Man arbeitet zwar daran, aber bis das dann tatsächlich in den Distributionen landet dauert das halt ein wenig.

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