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Nutzt Ubuntu für den eigenen Profit nur noch openSouce aus und geht in Richtung Microsoft & Apple?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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ContractSlayer

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17. Juni 2012

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Guten Abend Community,

schon seit einiger Zeit lese ich auf verschieden Webseiten über das Vorhaben von Canonical, dass bisher meistens negativ bewertet wurde. Es wird behauptet, dass Ubuntu u.a. mit "Mir" und "Unity" einen eigenen Weg als alle anderen Linux Distributionen gehen will und damit das openSource Prinzip vernachlässigt.

Einige Berichte behaupten sogar, dass Canonical mit Ubuntu für openSource ein größerer Feind sei als Microsoft oder Apple. Canonical würden openSource für ihren Profit missbrauchen und eigene Projekte wie die "Unity" Desktopoberfläche nicht für andere Linux Distributuionen freigeben.

Es wurde darüber sicherlich hier schon diskutiert, ich selber finde bisher Ubuntu super, bin aber durch die ganzen negativen Schlagzeilen und Kommentaren über Ubuntu verunsichert und deshalb vor kurzen erst mal zu Kubuntu gewechselt da mir die Freiheit des OpenSource Prinzip sehr viel bedeutet.

Hier im Forum gibt es mit Sicherheit Boardies die mehr Ahnung über Linux und den Zukunftpläne von Canonical haben. Wie ist eure Meinung über das Vorhaben von Canonical und wie schaut es um die Zukunft andere auf Ubuntu aufbauenden Distributionen wie Kubuntu, Xubuntu, Linux Mint etc. aus?

Diesen weiteren (negativen) Artikel über Ubuntu habe ich eben gelesen: http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Canonical-wiederholt-Fehler-1920097.html

Wünsche euch ein schönes Wochenende

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WilhelmHH

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ContractSlayer schrieb:

und eigene Projekte wie die ,,Unity Desktopoberfläche nicht für andere Linux Distributuionen freigeben.

Das wird kaum der Fall sein.

Außerdem muss die Linux-Presse irgendwie das Sommerloch fullen.

ContractSlayer

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17. Juni 2012

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Unity soll doch spätestens mit den erscheinen von Ubuntu 14.04 nur noch über "MIR" laufen bzw. abhängig sein.

Alle Linux Distributionen oder Ubuntu Varianten die auf Wayland oder X setzen können dann "Unity" nicht mehr benutzen. Oder sehe ich das Falsch?

Zumal Canonical laut den "heisse" Artikel bei der Benutzung von Unity einige Rechte verlangt, die in der OpenSource Gemeinschaft nicht gerne unterschrieben werden

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k1l

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22. September 2006

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Schon seit längerem muss Ubuntu/Canonical sehr viel Hiebe einstecken, weil es ein Linux für die Mainstream User sein will und ist. Das fing damals an mit

wer braucht schon einen grafischen Installer, solche noobs!

über

was soll man mit so einem lächerlichen 3D-Cube, solche Spielkinder!

zu

mit Unity kann doch niemand arbeiten!

und nun

mit dem Displayserver MIR spaltet ihr die Communit, und seid eh ganz böse!

Wenn man nun zurückblickt zeigt sich allerdings, dass es der gesamten Linux Community durchaus sehr viel gebracht hat, dass Ubuntu anders ist und anders sein will. Weil der Mainstream gehörte nie zu der Zielgruppe der etablierten Distributionen.

Wenn die Presse hier nun Stimmen aus der freeSoftware Fraktion (RIchard Stallman z.b.) gegen Ubuntu anführt dann wird oft "vergessen" dass die Freesoftware Fraktion selber nicht unumstritten ist; die openSource Fraktion ist durchaus damit einverstanden, dass man mit Wissen/Code/Technik Geld macht, solange sie trotzdem jedem zugänglich ist. Zudem gehört zum von Ubuntu/Canonical verlangten Mitmachen auch die Gegenseite die mitmachen lässt. Bei dem Theater fällt es einem sehr schwer zu glauben da hätte vorher echte Kooperation herrschen können. Zudem bleibe ich dabei, dass die Teile der Linux "Community", die sich hier sehr groß hervortun im "Shitstorm gegen Ubuntu/Canonical am laufen halten" eigene nicht ganz so moralisch zweifelsfreie Interessen verfolgen. "Linux" ist auch ein Geschäft, wo sehr viel Geld verdient wird.

Was für Auswüchse dieses nun hat hast du ja selber gezeigt: Ubuntu selber nutzt du nun nicht mehr, aber schlägst als Alternativen Abkömmlinge vor, die über 90% von Ubuntu/Canonical profitieren (Server, Package-Build-System, der bekannte Namen,...). Schlechtreden ist ok, aber das Geld nehmen auch? Ubuntu/Canonical hat Fehler gemacht, die stehen aber in keinem Verhältnis zu dem was die Linux "Community" abfeiert.

k1l

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22. September 2006

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ContractSlayer schrieb:

Unity soll doch spätestens mit den erscheinen von Ubuntu 14.04 nur noch über ,,MIR laufen bzw. abhängig sein.

unter XMIR (Das ist ein MIR, der einen alten XServer vortäuscht). ab 14.10 soll dann das native Unity(8) kommen was richtig auf MIR läuft.

Alle Linux Distributionen oder Ubuntu Varianten die auf Wayland oder X setzen können dann ,,Unity nicht mehr benutzen.

Das Unity(8) ist dann erstmal MIR-only. Wobei jetzt noch nicht abzusehen ist in wieweit es da Kompatibilitätsschichten zwischen Wayland und MIR geben wird. Das ist technisch alles nicht zu weit entfernt und könnte einfacher zu mischen sein als gedacht. Da wird gerade eine Menge Stimmung gemacht gegen MIR/Ubuntu/Canonical.

Zumal Canonical laut den Artikel bei der Benutzung von Unity einige Rechte verlangt, die in der OpenSource Gemeinschaft nicht gerne unterschrieben werden

wie du hier ( http://en.wikipedia.org/wiki/Contributor_License_Agreement ) sehen kannst ist das nicht so unüblich (steht ja auch in dem Heise Artikel). Hier gibts auch wieder den üblichen Lizenstreit und open vs. free -Streit der nicht nur alleine auf Ubuntu/Canonical bezogen ist auch wenn es jetzt öfters so dargestellt wird als wenn das nur bei Ubuntu/Canonical so wäre.

ContractSlayer

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. Juni 2012

Beiträge: 166

Was für Auswüchse dieses nun hat hast du ja selber gezeigt: Ubuntu selber nutzt du nun nicht mehr, aber schlägst als Alternativen Abkömmlinge vor, die über 90% von Ubuntu/Canonical profitieren (Server, Package-Build-System, der bekannte Namen,...). Schlechtreden ist ok, aber das Geld nehmen auch? Ubuntu/Canonical hat Fehler gemacht, die stehen aber in keinem Verhältnis zu dem was die Linux "Community" abfeiert

Versucht Ubuntu mir ihren eigenen Display Server MIR und der kommenden Unity8 Version die nur auf MIR läuft, Ballast wir Kubuntu und Linux Mint abzuwerfen? Soweit ich hier erfahren konnte wurde Kubuntu mal eine Zeitlang von Ubuntu unterstützt, dass ist auch nicht mehr so.

Wie bereits laut erwähnt, erfordert die Benutzung von MIR und Unity gewisse Rechte an Canonical laut "heisse". Das macht mich doch etwas stutzig. Warum Rechte verlangen für Software, Pakete Quellen etc. die openSource sind?

Sorry, wenn ich daneben liege, kenne mich halt noch nicht so wirklich mit der Linux Schema aus.

Update: @ k1l Okay, also heißt es erst mal abwarten und Tee trinken und hoffen das es sich zum positiven Entwickelt.

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diesch Team-Icon

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18. Februar 2009

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ContractSlayer schrieb:

Unity soll doch spätestens mit den erscheinen von Ubuntu 14.04 nur noch über ,,MIR laufen bzw. abhängig sein. Alle Linux Distributionen oder Ubuntu Varianten die auf Wayland oder X setzen können dann ,,Unity nicht mehr benutzen. Oder sehe ich das Falsch?

Unity und Mir sind freie Software (GPLv3). Jeder, der will, kann sie benutzen oder verändern. Ubuntu versucht aber nicht, andere Leute zu Unity oder Mir zu "bekehren".

Zumal Canonical laut den ,,heisse Artikel bei der Benutzung von Unity einige Rechte verlangt, die in der OpenSource Gemeinschaft nicht gerne unterschrieben werden

Da hast du etwas mißverstanden. Etwas unterschreiben muss man nur, wenn man will, dass eigene Veränderunbgen in den offiziellen Code von Unity oder Mir einfließen - das ist auch bei vielen anderen Projekte, z.B. bei GNU, so üblich. Der umstrittene Punkt bei Canonical ist, dass Canonical sich dabei das FRecht sichert, die Softwatre später auch unter einer beliebigen anderen Lizenz zu veröffentlichen (bei GNU gibt man alle Rechte an die FSF ab, bekommt dafür aber die Zusicherung, dass die Software immer unter der GPL veröffentlichz wird).

k1l schrieb

unter XMIR (Das ist ein MIR, der einen alten XServer vortäuscht).

XMir ist X.org, das Mir als eine Art Grafiktreiber verwendet.

diesch Team-Icon

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18. Februar 2009

Beiträge: 5072

ContractSlayer schrieb:

Soweit ich hier erfahren konnte wurde Kubuntu mal eine Zeitlang von Ubuntu unterstützt, dass ist auch nicht mehr so.

Ubuntu unterstützt Kubuntu weiterhin, aber bezahlt keine Kubuntu-Entwickler mehr. Kubuntu hat für Ubuntu also den gleichen Status wie Xubuntu, Lubuntu usw.

ContractSlayer

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17. Juni 2012

Beiträge: 166

Danke für die Aufklärung ☺ Hab da doch einiges falsch verstanden.

stfischr Team-Icon

Avatar von stfischr

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1. März 2007

Beiträge: 19197

Hi.

Da hast du ja den vollen FUD der Ubuntu-Hater aufgesammelt und anscheinend auch noch ernst genommen.

ContractSlayer schrieb:

Es wird behauptet, dass Ubuntu u.a. mit ,,Mir und ,,Unity einen eigenen Weg als alle anderen Linux Distributionen gehen will

An deiner schlechten Formulierung solltest du schon merken, dass hier was nicht stimmt. Ubuntu geht seinen eigenen Weg und andere Distros gehen ebenfalls ihren eigenen Weg. Da is nix besonderes bei und es ist überhaupt erst die Voraussetzung, dass es unterschiedliche Distros gibt.

und damit das openSource Prinzip vernachlässigt.

Ubuntu ist OpenSource, da wird nix vernachlässigt.

Einige Berichte behaupten sogar, dass Canonical mit Ubuntu für openSource ein größerer Feind sei als Microsoft oder Apple.

Leider immer ohne eine belastbare Begründung. Sowas nennt sich FUD.

Canonical würden openSource für ihren Profit missbrauchen

Wie kann man denn OpenSource missbrauchen? Sie halten sich doch genau an die Lizenzen der Programme und benutzen OpenSource somit genau so wie es vorgesehen ist.

eigene Projekte wie die ,,Unity Desktopoberfläche nicht für andere Linux Distributuionen freigeben.

Quatsch. Das ist alles unter GPL freigegeben. Jeder der will kann es benutzen und verändern. Alles nur FUD.

Wie ist eure Meinung über das Vorhaben von Canonical

Ist halt nen Unternehmen, dass Geld verdienen will. Haben sie auch schon immer so kommuniziert.

Das einzige, was man Canonical vorwerfen kann, ist dass die Amazonsuche in Unity nicht Opt-In ist und dass sie ihren Wechsel auf Mir recht spät bekannt gegeben haben. Durch letzteres haben die Kubuntu/KDE Entwickler viel Zeit in Wayland investiert und sind nun zurecht angepisst.

Alle Linux Distributionen oder Ubuntu Varianten die auf Wayland oder X setzen können dann ,,Unity nicht mehr benutzen.

Wer hindert sie daran einfach auch Mir zu nutzen?

Versucht Ubuntu mir ihren eigenen Display Server MIR und der kommenden Unity8 Version die nur auf MIR läuft, Ballast wir Kubuntu und Linux Mint abzuwerfen?

Quatsch, der Xserver sowie Wayland werden ebenfalls in den Paketquellen sein, wer also Mir nicht verwenden will benutzt eben was anderes.

giygas

Avatar von giygas

Anmeldungsdatum:
23. Mai 2009

Beiträge: 99

k1l schrieb:

Schon seit längerem muss Ubuntu/Canonical sehr viel Hiebe einstecken, weil es ein Linux für die Mainstream User sein will und ist. Das fing damals an mit

wer braucht schon einen grafischen Installer, solche noobs!

Hatte Ubuntu vor Debian einen grafischen Installer?

Ullinux

Anmeldungsdatum:
29. Mai 2006

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ContractSlayer schrieb:

, ich selber finde bisher Ubuntu super, bin aber durch die ganzen negativen Schlagzeilen und Kommentaren über Ubuntu verunsichert und ...

So wirkt FUD

http://de.wikipedia.org/wiki/Fear,_Uncertainty_and_Doubt

glasenisback

Avatar von glasenisback

Anmeldungsdatum:
20. November 2011

Beiträge: 1603

Hatte Ubuntu vor Debian einen grafischen Installer?

Ja. Die ersten Versionen benutzte Ubuntu noch standardmäßig den Text-Installer von Debian, aber mit der Einführung der installierbaren Live-CDs bei Ubuntu wurde der grafische Installer zum Standard.

Bis zur Version 12.04 gab es neben der Live-CD auch noch die Alternate-CD mit dem Text-Installer. Ab Ubuntu 12.10 gibt es nur noch die Live-CD.

@ContractSlayer:

OSS bzw. Freie Software und Profitstreben schließen einander nicht aus und sind sogar ein inhärenter Bestandteil der GPL. RMS betont immer wieder, dass man GPL-lizensierte Software jederzeit verkaufen kann. Man muss nur jedem Nutzer die gleichen Rechte, welche die GPL vorschreibt, zugestehen.

Witzig finde ich vor allem das Argument, Mir würde unter der falschen Lizenz stehen:

Mir steht unter der GPLv3. Kritiker bemängeln, dass die GPLv3 die falsche Wahl sei und eine BSD-Lizenz die deutlich bessere Wahl wäre. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und stelle die Behauptung in den Raum, dass, wenn Canonical eine BSD-Lizenz gewählt hätte, der Shitstorm genauso aufgetreten wäre. Wahrscheinlich hätte sich die Kritik dann daran entzündet, dass eine BSD-Lizenz erst Recht das Schließen des Codes erlaubt.

Übrigens, es ist immer wieder putzig, wie eine kleine Gruppe von Personen grundsätzlich davon ausgeht die Stimme der Mehrheit zu sein. Vor allem wenn diese Gruppe sich politisch eher den extremen Randbereichen zuordnen lässt.

diesch Team-Icon

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18. Februar 2009

Beiträge: 5072

stfischr schrieb:

dass sie ihren Wechsel auf Mir recht spät bekannt gegeben haben. Durch letzteres haben die Kubuntu/KDE Entwickler viel Zeit in Wayland investiert und sind nun zurecht angepisst.

Ubuntu hat nie behauptet, auf Wayland zu setzen. Viel mehr als einen Blogeintrag gab es dazu nie. Soweit mir bekannt ist, hat sich KDE auch nie danach erkundigt, was Ubuntu wirklich vorhat (sowas wäre sonst inzwischen sicher mal erwähnt worden). Ich glaube auch nicht, dass die Frage, was Ubuntu vborhat, bei KDE wirklich einen nennenswerten Einfluß auf die Entscheidung für Wayland hatte.

stfischr Team-Icon

Avatar von stfischr

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1. März 2007

Beiträge: 19197

Hm, dann wundert es mich doch ein wenig, warum aus der KDE-Ecke so auf Mir geschimpft wird.

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