maut5rt schrieb:
Frohes Neues!
Vielen Dank für die Mühen bei der stetigen Aktualisierung und Anpassung des Skripts.
Das Fon Signal ist in meiner Wohnung zu schwach. Dieses möchte ich zunächst mit meinem Repeater verstärken (TL-WA850RE) bevor ich den automatisierten Login durchführe. Auf den fon Router habe ich keinen Zugriff. Nur einen Benutzer.
Wie gehe ich dabei am Besten vor?
1. open-wrt auf dem Repeater flashen
2. repeater/ repeater bridge mode aktivieren
3. Das Skript von JsBergbau installieren?
Gibt es sonst was man dabei beachten sollte?
PS: Super. Im Dezember die Funktion entdeckt jetzt soll sie auch demnächst von der Telekom abgeschaltet werden. Schade! ☹
Hallo mau5tr,
deine Idee mit einem Repeater klingt zunächst logisch, ist bei technisch ausdifferenzierter Betrachtung jedoch eher ungeeignet:
theoretisch wäre mit einem Repeater (arbeitet auf OSI Layer 1) tatsächlich eine "Verstärkung" des schwachen Signals möglich, allerdings führt dies zwangsweise zu ungünstigen Umständen bei der im Fall von Wireless Ethernet sowieso bereits bestehenden Kollisionsdomäne (Halbierung der vorhandenen Bruttodatenübertragungsrade aufgrund dauerhaft wiederholter, sprich: doppelter Aussendungen im Zeitschlitzmultiplexverfahren auf derselben Frequenz).
Das wirkt sich besonders negativ auf die Verbindung zum Telekom_FON-Accespoint aus, wenn der Signalpegel (bzw. sagen wir besser: Signalgüte, spricht S/N-Ratio, also "Verständlichkeit" der Signale für den Transceiver deines Wireless-Ethernet-Adapters) schon recht gering ist.
Nicht zu verwechseln sind diese simplen, veralteten und teilweise hersteller-proprietären Layer1-Repeater (z.B. WDS - wireless distribution system) mit aktuellen mesh-Technologien. Letztere greifen aktiv in Aufbau und Organisation der Layer1- und 2-Netzinfrastruktur ein, womit sie das Netz (einschließlich Kollisionsdomänen) selbstständig optimieren (weiterführende Infos: Standards IBBS, IEEE802.s). Allerdings müssen diese Technologien vom jeweiligen Accesspoint bzw. des jeweiligen SSID (service set identifier) unterstützt werden, was bei dem SSID Telekom_FON nicht der Fall ist, selbst wenn das vom selben Gerät unter einer anderen SSID ausgesendete Netz (meistens das private WLAN des jeweiligen Anschlussinhabers) diese Funktionen unterstützt.
Ich würde dir folgendes empfehlen:
- Telekom_FON mit einem WLAN-Adapter "einfangen", der wesentlich leistungfähiger ist als es gängige Adapter in Endgeräten sind ;
- ein Signal, was mit einem Notebook-Adapter gerade oder kaum noch nutzbar ist kann mit leistungsfähiger Hardware einen stabilen Link aufrecht erhalten
→ dazu nutzt du einen WLAN-Router, dessen WLAN-Adapter man mittels spezieller Firmware (z.B. dd-wrt oder openWRT) im sog. "Client-Modus" betreiben kann
→ kompatible Hardwarelisten (ab €20 Neupreis) und jede Menge weitere Dokumentation zum Flashen und Konfigurieren finden sich auf den Web-Portalen der Firmware-Anbieter
→ idealerweise nutzt du ein Modell, das über Antennen mit Richtwirkung verfügt ; dies bewirkt eine Bündelung der Abstrahlleistung in eine bestimmte Richtung beim Senden bzw. das Ausblenden / Abdämpfen von Störsignalen aus anderen Richtungen. Typische Werte für gehäuseinterne Antennen sind z.B. 3 - 8dBi Gewinn bei Öffnungswinkeln zwischen 60-120°. Neben den bereits gegenüber in Endgeräten verbauten, qualitativ höherwertigeren Transceivern führt somit reine, passive Physik bei korrekter Ausrichtung (einfach ausprobieren) zu einer weiteren, erheblichen Verbesserung des Links.
→ du erstellst zwei Netz-Zonen auf deinem WLAN-Router, z.B. LAN = 192.168.1.0/24 (mit DHCP-Server) = kabelgebundener Adapter / RJ48-Buchsen ; WAN = kabelloser Adapter (als DHCP-Client, Verbindung im Client-Mode mit SSID Telekom_FON) ;
→ du schließt deine Endgeräte an die RJ48-Buchsen an, sie erhalten in der Standard-Konfig per DHCP alle erforderlichen IP-Parameter aus dem o.g. LAN
→ die WAN-Schnittstelle erhält von Telekom_FON ebenfalls entsprechende Parameter (172.17.2.0/24).
Durch die letzten Punkte erfolgt neben der Trennung von Kollisionsdomänen (Entlastung Funkkanal Telekom_FON) zusätzlich noch ein Plus an Schutz über eine SPI-NAPT-Firewall ; dein eigenes LAN wird vom offenen, ungeschützten WAN des Telekom_FON abgeschottet. Achtung: die Ethernet-Adapter (z.B. eth0, wlan0) sollten nicht per network bridge verbunden werden, sondern der Datenaustausch zwischen den IP-Netzen 192.168.2.0/24 und 172.17.2.0/24 soll über Source-NAPT-Routing auf Layer 3 erfolgen.
Möchtest du nun auch WLAN-Endgeräte in deinem Netz betreiben so kannst du an einen der RJ48-Ports einen weiteren Accesspoint anschließen, der das IP-Netz 192.168.1.0/24 via Layer2-Bridging per WLAN erreichbar macht (hier ist die Bridge OK, da sie dein bereits abgeschottetes IP-Netz lediglich per mit WPA2 abgesichertem WLAN erweitern soll).
→ Tipp: falls der Router, der sich mit Telekom_FON verbindet, zwei WLAN-Adapter hat (z.B. 2.4GHz und 5GHz) so kannst du einen als Client zur Anbindung an Telekom_FON (siehe oben) und den anderen als Accesspoint für dein eigenes LAN nutzen - in diesem Fall brauchst du dann kein extra Gerät.
Du hast nun ein eigenes (W)LAN mit firewall-geschütztem Uplink zu Telekom_FON und darüber hinaus natürlich - nach erfolgtem Login - Internetzugriff.
Der SSID Telekom_FON ersetzt nun aus deiner Sicht sozusagen klassische Netzzugänge wie xDSL über TAL (Doppelader), DOCSIS über BK (Koaxialkabel) etc..
Zu beachten ist, dass es sich nun um ein aus Sicht des Internets mehrfach über S-NAPT-geroutetes Netz handelt, mit dem IP-basierte Verbindungsanfragen aus dem Internet auf dein Heimnetz (z.B. Betreiben eines "own-cloud-Servers" im Heimnetz) nicht möglich sind (du hast keine Möglichkeit, Port-Forwardings im lokalen IP-Netz 172.17.2.0/24 von Telekom_FON bzw. in dessen Backbone-/Transit-Netz 80.157.128.0/22 vorzunehmen). Für 99% der privaten Nutzung des Inter-Networking sollte dies jedoch ausreichen.
Gruß, vmlinuz