Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
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glasenisback schrieb: Die restliche Linuxwelt nutzt weiterhin das gemeinschaftlich entwickelte Bumblebee, das ohne irgendwelche Patches auskommt.
Dumm nur, dass Bumblebee seit drei Jahren nicht mehr und PRIME kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Tja, nur genau diese Methode ist der Grund, weshalb Ubuntu immer so isoliert dasteht. Anstelle eine Methode zu entwickeln und diese upstream in alle Displaymanager einzubringen, patchen sie ihren eigenen Kram und wundern sich dann, dass sie am Ende mit gepatchtem Kram dastehen. 🙄 Moderiert von Cruiz: Diese Nebendiskussion wurde aus diesem Thema zu openSUSE abgetrennt.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
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Cruiz schrieb: Tja, nur genau diese Methode ist der Grund, weshalb Ubuntu immer so isoliert dasteht. Anstelle eine Methode zu entwickeln und diese upstream in alle Displaymanager einzubringen, patchen sie ihren eigenen Kram und wundern sich dann, dass sie am Ende mit gepatchtem Kram dastehen. 🙄
Niemand hindert die anderen Distributionen daran, die Ubuntu-Patches zu übernehmen. Es gibt passende Patches für alle relevanten Displaymanager. Die Patches sind dabei minimal-invasiv. Zudem betrifft PRIME in dieser Form nur den proprietären Nvidia-Treiber. Die quelloffenen Treiber benutzen PRIME in Form von DMA-Buf, was wiederum ein Bestandteil des Kernels und von Xorg ist.
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Cruiz
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
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Und genau das ist der Punkt woran es immer scheitert. Ubuntu stellt seinen Code ja nicht unter eine proprietäre Lizenz, sondern sie klatscht ihn der Gemeinschaft vor die Füße und sagt "macht mal". Das ist auch weder illegal, noch ein wirkliches Problem. Nur braucht man sich dann nicht wundern, dass Ubuntus Errungenschaften immer Insellösungen bleiben, weil die Gemeinschaft die Schnipsel sehr oft nicht aufnimmt. Im letzten Schritt musste dann Canonical sehr oft einsehen, dass seine Insellösung sich alleine nicht warten lässt und hat stattdessen zähneknirschend die Gemeinschaftslösung übernommen. Beispiele dafür gibt es viele, systemd und die GNOME Apps sind im Hinblick auf die kommende LTS 16.04 sicherlich naheliegend. Andere Firmen wie RedHat oder SUSE entwickeln auch ihre eigenen Projekte, aber sie versuchen sie (sehr) offensiv in die Gemeinschaft einzubringen - was oft auch Streit hervorruft - und damit zu einem Linux-Gemeingut zu machen. Letztendlich ist es für solche Firmen immer kostengünstiger etwas nicht ganz alleine entwickeln zu müssen. Je nach Personalstärke ist man dazu vielleicht auch gar nicht dauerhaft in der Lage. Es ist halt nur witzig, dass Canonical in all den Jahren nicht dazu gelernt hat.
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redknight
Moderator & Supporter
Anmeldungsdatum: 30. Oktober 2008
Beiträge: 21668
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Cruiz schrieb: Beispiele dafür gibt es viele, systemd
Das hinkt. ZU Zeiten, als Ubuntu Upstart eingeführt hat, war systemd faktisch nicht nutzbar. ALs es nutzbar wurde, war Debian noch nciht umgetsigen und man hätte wieder "auf Verdancht" was einführen müssen, was upstrem anicht standard war. Also grade sytsemd passt nicht in deine Argumentation
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Cruiz
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
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redknight schrieb: Cruiz schrieb: Beispiele dafür gibt es viele, systemd
Das hinkt. ZU Zeiten, als Ubuntu Upstart eingeführt hat, war systemd faktisch nicht nutzbar. ALs es nutzbar wurde, war Debian noch nciht umgetsigen und man hätte wieder "auf Verdancht" was einführen müssen, was upstrem anicht standard war. Also grade sytsemd passt nicht in deine Argumentation
Der Vergleich hinkt überhaupt nicht. Du hast vollkommen recht, upstart kam vor der Konkurrenz und war eine dringend notwendige Alternative zu sysvinit. Canonical hat es aber versäumt upstart in der Community zu verankern (RedHat hat bei Version 6 sogar guten Willen gezeigt), weshalb am Schluss eine Alternativlösung entwickelt wurde, die sich dann in der Community durchgesetzt hat. Nachdem auch Debian zu systemd wechselte, musste halt Canonical einsehen, dass es keine Zukunft mehr für upstart gibt. Es gehört schon sehr viel Ubuntu-Eifer dazu zu glauben es wäre eine einzige große Verschwörung der Linux-Gemeinschaft, dass Canonical nie mit seinen Projekten durchdringt.
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redknight
Moderator & Supporter
Anmeldungsdatum: 30. Oktober 2008
Beiträge: 21668
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Cruiz schrieb: Es gehört schon sehr viel Ubuntu-Eifer dazu zu glauben es wäre eine einzige große Verschwörung der Linux-Gemeinschaft, dass Canonical nie mit seinen Projekten durchdringt.
hihi, das glaube ich zumindest nicht - falls das so rüberkam. Ich weise nur gern drauf hin, dass der Ablauf bei systemd eben anders war als zB bei Mir oder ähnlichem
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k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
Beiträge: 1253
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redknight schrieb: Cruiz schrieb: Beispiele dafür gibt es viele, systemd
Das hinkt. ZU Zeiten, als Ubuntu Upstart eingeführt hat, war systemd faktisch nicht nutzbar. ALs es nutzbar wurde, war Debian noch nciht umgetsigen und man hätte wieder "auf Verdancht" was einführen müssen, was upstrem anicht standard war. Also grade sytsemd passt nicht in deine Argumentation
Es ist eher ganz anders: Canonical hat versucht upstart nicht aggressiv der Community aufzudrücken ( ganz im Gegensatz zu Redhat und Poettering, die systemd über die Hintertür gnome in debian erzwungen haben) und extra die Kompatibilität zu sysinitV erhalten, sodass es hier leider dem Rest als einfache Lösung reichte erstmal weiter sysinitV zu nutzen und auch deren Start/Stop-Skripte. Zudem gab es Upstart _lange_ vor systemd. Nicht jeder Mythos warum Canonical die Ausgeburt des Teufels ist, ist auch wahr.
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eider
Anmeldungsdatum: 5. Dezember 2009
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k1l schrieb:
Nicht jeder Mythos warum Canonical die Ausgeburt des Teufels ist, ist auch wahr.
Diese von dir so bezeichneten Mythen (man beachte deine Wortwahl) scheinen dir das Wichtigste zu sein.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12084
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eider schrieb: Diese von dir so bezeichneten Mythen (man beachte deine Wortwahl) scheinen dir das Wichtigste zu sein.
Statt ad hominem wäre ein Argument gegen die vorgebrachten Argumente angebracht.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
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Cruiz schrieb: Der Vergleich hinkt überhaupt nicht. Du hast vollkommen recht, upstart kam vor der Konkurrenz und war eine dringend notwendige Alternative zu sysvinit. Canonical hat es aber versäumt upstart in der Community zu verankern (RedHat hat bei Version 6 sogar guten Willen gezeigt), weshalb am Schluss eine Alternativlösung entwickelt wurde, die sich dann in der Community durchgesetzt hat.
Das Problem war die CLA, die man zur Weiterentwicklung von Upstart unterschreiben musste. Dadurch war Upstart für externe Entwickler nicht gerade attraktiv. Durch die fehlenden Entwickler wurden die versprochenen Features nur mit Verzögerung (override-Dateien, spezielle GID bzw. UID für Dienste) oder auch gar nicht implementiert (z.B. sollte Upstart irgendwann einmal cron ablösen). Was dann Upstart am Ende das Genick gebrochen hat, war die Tatsache, dass es ewig gedauert hat, bis auch nur ein Teil der Dienste von SysVinit auf Upstart portiert wurde. Das ging bei systemd (auch schon wegen des sehr aggressiven Marketings) sehr viel schneller.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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Hallo, nun mal im Klartext, kann ich die von Ubuntu entwickelten scripte, Programme in einer anderen Distribution nun übernehmen - ohne Probleme rechtlicher Art? Wenn ja, wo bekommt man diese Programme, Beschreibung. Launchpad habe ich durchsucht? Gruß
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8162
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V0LKER schrieb: Hallo, nun mal im Klartext, kann ich die von Ubuntu entwickelten scripte, Programme in einer anderen Distribution nun übernehmen - ohne Probleme rechtlicher Art?
Einfach mal die Lizenz lesen. Steht i.A. auch im Quellkode.
Wenn ja, wo bekommt man diese Programme, Beschreibung. Launchpad habe ich durchsucht?
sudo apt-get source PAKETNAME
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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Thomas_Do schrieb: V0LKER schrieb: Hallo, nun mal im Klartext, kann ich die von Ubuntu entwickelten scripte, Programme in einer anderen Distribution nun übernehmen - ohne Probleme rechtlicher Art?
Einfach mal die Lizenz lesen. Steht i.A. auch im Quellkode.
Wenn ja, wo bekommt man diese Programme, Beschreibung. Launchpad habe ich durchsucht?
sudo apt-get source PAKETNAME
Danke für die Antwort, nur habe ich den Code nicht und mir ist auch nicht bekannt wie es heißt. Sorry Edit: Es ist Nvidia-Prime - gefunden. Danke Läuft unter GPL3 Dann verstehe ich nicht warum andere Distributionen es nicht verwenden, sondern bei bumblebee bleiben obwohl es wohl nicht mehr weiterentwickelt wird.
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honkitonk
Anmeldungsdatum: 23. September 2005
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glasenisback schrieb: Das Problem war die CLA, die man zur Weiterentwicklung von Upstart unterschreiben musste. Dadurch war Upstart für externe Entwickler nicht gerade attraktiv. ...
Was ist denn genau das Problem an der CLA? Ich frage mich schon seit einer ganzen Weile warum Ubuntu immer angefeindet wird, wenngleich es doch zu den Distributionen gehört, die am meisten verbreitet sind.
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eider
Anmeldungsdatum: 5. Dezember 2009
Beiträge: 6274
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honkitonk schrieb: Ich frage mich schon seit einer ganzen Weile warum Ubuntu immer angefeindet wird
Weil derartige Pro- und Contra-Diskussionen so schön erregend sind. Der Inhalt ist dabei beliebig. 😛
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