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Arbeiten mit der lokalen Server-Konsole

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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goldenvoid

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

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Hallo Leute!

Ich arbeite mit 22.04 LTS Server. Installation hat im Prinzip problemlos geklappt, allerdings fehlen mir noch einige Treiber weil meine Hardware (Gigabyte B760M DS3H DDR4 mit Core i3 13100T) zu neu für 22.04 ist. Das Arbeiten mit der Textkonsole hat sich aber als richtig harte Kost und extrem unkomfortabel herausgestellt. Kann man das noch ein bißchen verbessern?

- Ein Webbrowser ist für die Konsole ohne GUI wohl zuviel verlangt. Oder gibt es da doch eine Möglichkeit?

- Die Zwischenablage kann ich bislang überhaupt nicht verwenden - vermutlich weil ich mit der Maus (s.u.) rein garnichts machen kann. Aber auch mit Tastatur kann ich da nichts markieren und kopieren/ausschneiden und woanders einfügen. Oder habe noch nicht herausgefunden wie das gehen könnte.

- Die Maus wurde anscheinend korrekt installiert (keine Probleme in den Logs entdeckt, die läuft mit 22.04 Desktop wie erwartet) und ist auch intern beleuchtet - was mir suggeriert daß sie eigentlich aktiv ist. Benutzen kann ich sie aber überhaupt nicht. Ist das normal oder ein Problem mit der Treiberunterstützung?

Ich kannte bisher aus Telnet-Terminals o.dgl. daß ich mit der Maus auch Ausgaben der Textkonsole markieren, ins Clipboard verfrachten und dann weiterverwenden kann. Das geht jetzt aber halt nicht und tut richtig weh. Gerade wenn ich Befehlskonstruktionen wie

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sudo gpg --no-default-keyring --keyring /usr/share/keyrings/ubuntumainline.gpg --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv-keys 3AE27527713D2479DCAFFD58A89D7C1B2F76304D

*arghh* 🤣 abschicken will wird's schon blöd. Ich kann das ja nichtmal in eine Textdatei verfrachten und aus der dann herauskopieren, sondern muß es Zeichen für Zeichen manuell reinhacken.

Habe mir bisher, mangels Zwischenablage, damit beholfen so Zeug als PDF zum Telefon zu schicken und es dann davon abzutippen, aber das kann's doch in 2023 eigentlich nicht sein - oder doch?

Wäre also sehr dankbar für Tipps!

verdooft

Anmeldungsdatum:
15. September 2012

Beiträge: 3425

Ich verbinde mich per SSH zum Server, Zwischenablage, parallel surfen und was kopieren, einfügen, etc. sind so kein Problem. Wenn was laufen soll, zu dem ich mich später gezielt verbinden möchte, verwende ich Screen, eine Alternative dazu ist Tmux.

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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6. Dezember 2009

Beiträge: 12070

Hallo! goldenvoid schrieb:

Das Arbeiten mit der Textkonsole hat sich aber als richtig harte Kost und extrem unkomfortabel herausgestellt. Kann man das noch ein bißchen verbessern?

Ja. Wenn du Anwendungsfälle nennst. Als generelles Rundumschlaginstrument für alles rund um Text, kann ich dir Emacs oder vim empfehlen. Ich arbeite auch gerne mit Terminal-Multiplexern wie tmux oder screen.

- Ein Webbrowser ist für die Konsole ohne GUI wohl zuviel verlangt. Oder gibt es da doch eine Möglichkeit?

elinks, lynx, um mal zwei zu nennen.

- Die Zwischenablage kann ich bislang überhaupt nicht verwenden

Wie arbeitest du denn? Direkt mit angeschlossener Tastatur, über SSH-Verbindung? Direkt könntest du die Maus mit gpm verfügbar machen, lohnt sich aber mMn nach nicht.

…in eine Textdatei verfrachten und aus der dann herauskopieren, sondern muß es Zeichen für Zeichen manuell reinhacken.

Geht schon, kommt nur darauf an, was du da machst. Du kannst dir mal grep, head, awk, cat und Konsorten angucken. Damit lässt sich vieles machen. Dazu gibt es für vieles noch die TAB-Vervollständigung (schimpft sich bash-completion).

Habe mir bisher, mangels Zwischenablage, damit beholfen so Zeug als PDF zum Telefon zu schicken und es dann davon abzutippen, aber das kann's doch in 2023 eigentlich nicht sein - oder doch?

Warum PDF, wenn du Text brauchst? Ne Email würde doch reichen.

Zumindest solltest du mal ein wenig nach dem Leitfaden arbeiten und uns deinen (gewünschten) Ablauf beschreiben, vor allem aber die Zielsetzung. Ich empfehle dir über SSH zu arbeiten, ist deutlich bequemer und du kannst aus deiner GUI raus Dinge kopieren.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Hey Ihr beiden,

danke für die blitzschnellen Antworten! Da stecken ja schon ein paar Tipps drin, die mir auf den ersten Blick hilfreich erscheinen (tmux oder gpm). Unterm Strich entnehme ich aber Euren Aussagen daß ich mir das wohl eher alles schenken sollte und stattdessen per SSH drauf zugreifen. Das interpretiere ich nun auch als Antwort auf die Frage ob das, was ich beklage, "normal" ist → Ist es wohl, liegt also nicht an einer etwaig mißratenen Installation.

SSH & Co. wollte ich bisher vermeiden weil ich einfach die Grundeinrichtung, naja - aus Prinzip, lokal vornehmen wollte - auch in Hinblick auf das Szenario wo mir bei irgendwelchen Problemen erstmal kein Netzwerk zur Verfügung steht, warum auch immer. Im Moment kommt noch erschwerend hinzu daß ich auch den Windows-Hauptrechner erst letzte Woche hardware- wie softwareseitig neu aufgesetzt habe. Endlich mal von Win7 auf Win10 (igitt, aber muß halt sein wenn man zocken will...) und dieser PC momentan *hust* LAN-seitig auch noch eine Baustelle darstellt. Werde ich aber in den Griff bekommen wenn ich mich denn mal drum kümmere.

Zumindest solltest du mal ein wenig nach dem Leitfaden arbeiten und uns deinen (gewünschten) Ablauf beschreiben, vor allem aber die Zielsetzung.

Ok die allgemeine Zielsetzung habe ich ja beschrieben, das Endziel ist ein Fileserver, der hauptsächlich als Datengrab arbeiten soll und sich auch um automatische Backups kümmert. Aber eben mit Problembehebungsoption an seiner lokalen Konsole. Meinen gewünschten Ablauf kann ich jedoch leider nicht beschreiben, da ich ihn selbst noch nicht kenne... 😀

Letztlich weiß ich aber nun was ich wissen wollte und setze den Thread mal auf "gelöst". Falls jemand aber trotzdem noch weitere Tipps abgeben will - jederzeit gerne!

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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6. Dezember 2009

Beiträge: 12070

goldenvoid schrieb:

Das interpretiere ich nun auch als Antwort auf die Frage ob das, was ich beklage, "normal" ist → Ist es wohl, liegt also nicht an einer etwaig mißratenen Installation.

Naja, das eine Maus nicht im virtuellen Terminal funktioniert ist völlig normal. Braucht es auch wie gesagt nicht. Tmux ist auf jeden Fall eine kleine Einarbeitung wert, egal ob du davor sitzt oder über ssh arbeitest. Und ja, das Netzwerk muss dafür natürlich laufen.

…ein Fileserver, der hauptsächlich als Datengrab arbeiten soll und sich auch um automatische Backups kümmert. Aber eben mit Problembehebungsoption an seiner lokalen Konsole.

Dafür eignen sich ja diverse Dienste. NFS, MiniDLNA, Nextcloud, BackupPC, usw. „Fileserver“ kann viel sein.

Meinen gewünschten Ablauf kann ich jedoch leider nicht beschreiben, da ich ihn selbst noch nicht kenne... 😀

Das wiederum erschwert es natürlich auch konkrete Hilfestellung zu geben und erklärt wieso mir die Details fehlten. Ich weiß aber auch nicht, was du willst^^

Theoretisch brauchst du zunächst mal einen Plan. Da du Windows im Netz hast, wäre Samba noch sinnvoll, wobei das auch NFS können sollte. Kenne ich mich nicht so aus mit, Samba ist wohl das was die meisten nutzen. Also mach mal eine Liste, was der Server alles können soll. Bspw. sowas wie:

  • Backup:

    • Automatisch Klienten im Netzwerk sichern → BackupPC

    • Einfaches, zuverlässiges Backup mit Server/Klient-System → BorgBackup

    • Wie wird der Server selbst gesichert?

  • Mediendateien ins Netzwerk streamen (Stichwort dlna, upnp) → MiniDLNA

  • Eigene Cloud zur einfachen Dateisynchronisation: Nextcloud, Syncthing, …

  • Zugänge wie ssh/sshfs, sftp, …

  • Webserver für Verwaltung, Backups, whatever

  • Eigener DNS für Werbe-/Tracking-Block → dnsmasq / bind9

  • Lokales git als Revisionssystem für eigene Projekte

Je nachdem was du davon „brauchst“, wie viele Netzwerke du bedienen kannst und willst, wie viele Nutzer und Endgeräte es gibt, etc. ändert sich die Vorgehensweise.

Richte dir doch am PC erstmal eine virtuelle Maschine ein, die die Serveraufgaben übernimmt. Backup und Wiederherstellung kannst du mit kleinen Dateien/Ordnern üben und erstmal damit rumspielen, so wie dich vertraut machen. Letztendlich hilft dir die grafische Oberfläche wenig, da du eigentlich nur einen Texteditor brauchst, um alle Dienste einzurichten und zu starten. Falls es eine grafische Verwaltung gibt, läuft diese meist über einen Webserver. In der VM funktioniert aber auch das einfügen aus der Zwischenablage, genau wie über ssh. Spiel rum, probier aus… Wenn dann konkrete Probleme sind, kann man dir auch konkret Wege zeigen wie das umsetzbar ist.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Ja, sorry, mein Fehler. Ich weiß tatsächlich ganz genau was ich haben will: Ich will mit der Kiste das tun was bisher mein (modifiziertes) Linux-NAS tat, nur eben ohne dessen proprietäre Firmware - daher jetzt ein richtiger 😉 Linux-Server.

Das NAS hatte eine Arbeitsplatte und eine Backupplatte. Die PCs hatten per Abmeldeskript alle sicherungswürdigen Daten zur Arbeitsplatte des NAS kopiert. Per cronjob habe ich das NAS genötigt jede Nacht automatisch ein Backupskript auszuführen, welches mittels rsync unter Verwendung von Hardlinks mit Referenz zum letzten Backuplauf ein tägliches Komplett-Backup von der Arbeitsplatte auf die Backupplatte angelegt hat.

Durch diese Konstruktion entstand aus Benutzersicht ein tägliches Komplettbackup, aus Systemsicht aber nur ein inkrementelles Backup mit entsprechend geringer Datenmenge - ohne die Nachteile eines wirklich inkrementellen Backups (nämlich daß Folgebackups unbrauchbar werden wenn ein Zuvor-Backup beschädigt wird/verloren geht) weil das ja über das Dateisystem per Hardlinks abgewickelt wird und somit eine Datei erst wirklich gelöscht wird wenn die letzte Referenz auf das Inode entfernt wurde, egal ob in erstem oder letztem oder sonstigem Backup. Die Backupplatte wird alle paar Wochen mit einer zweiten ausgetauscht, sodaß mein Backupstand nicht allzu weit zurückgeworfen wird falls tatsächlich mal der Keller überflutet wird oder der Server explodiert 🤣.

Dazu benötigt wird tatsächlich nur Samba, damit wäre ich also schon bei 95% meines Vorhabens angelangt. Samba erledigt auch die Dateifreigabe für meinen Mediaplayer - wenn ich mal Filme vom NAS anschauen will (die werden natürlich nicht in diesem Apple-Time-Machine-Backup berücksichtigt...). Somit bleibt mir auch der Steaming-Sch**ß erspart.

Die übrigen 5% vergebe ich an einen Minimal-DNS-Server und anderes, was ich selbst noch nicht weiß 😀 . Wenn mein Server mal derart eingerichtet ist und läuft werde ich ihn von meinem Internet-Netzwerkstrang abkoppeln und in meinen, physikalisch davon getrennten, LAN-Strang verpflanzen. Wenn in einem Netzwerksegment aber kein DNS verfügbar ist verschiebt Windows dies nämlich in die Schublade "Öffentliches Netzwerk", mit allen Konsequenzen bezüglich Freigaben und Firewall - und mir ist keine Möglichkeit bekannt dies zu beeinflussen bzw. zu modifizieren.

Ok, nun bist Du voll und ganz eingeweiht. Allerdings ist all dies für mein hier angefragtes Anliegen nicht relevant - mir ging's wirklich nur darum ob ich lokal mit dieser spartanischen Konsolenfunktionalität leben muß. Offensichtlich hatte ich bisher nur mit Telnet/SSH-Konsolen zu tun - und die waren halt maximal komfortabler weil dort der Einsatz von Maus und Clipboard selbstverständlich waren....

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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Avatar von ChickenLipsRfun2eat

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2009

Beiträge: 12070

Na, das ist doch prima. Dann hast du eine konkrete Vorstellung. Netzwerk einrichten, dann per SSH drauf und bequem arbeiten. Netzwerk ist ja eh die Grundlage.

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