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Macht es für Dual-Boot Sinn, zwei bootfähige Festplatten jeweils mit einer EFI Partition zu haben?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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bugblatterbeast

Avatar von bugblatterbeast

Anmeldungsdatum:
30. Januar 2008

Beiträge: 415

Ich bin leider hin und wieder darauf angewiesen ein Betriebssystem aus Redmond zu verwenden. Ich habe auf einer Workstation eine Festplatte auf der dieses Betriebssystem erfolgreich installiert ist. Außerdem ist auf dieser Festplatte eine EFI Partition mit dem dazu gehörigen proprietären Bootloader.

Ich möchte nun Ubuntu auf eine andere Festplatte in dieser Workstation installieren und frage mich ob es Sinn macht, dieser Festplatte auch eine EFI Partition zu geben, auf der ich dann GRUB installiere. GRUB ist ja sehr flexibel und unverwüstlich und könnte dann als primärer Bootloader des gesamten System arbeiten.

Was ich mir davon verspreche ist, dass der etwas empfindliche proprietäre Bootloader keine Angst bekommt, wenn sich plötzlich was auf seiner Partition ändert und ich bei eventuellen Problemen immer noch die Möglichkeit habe, die Boot-Optionen im BIOS zu ändern und den bisherigen Bootloader als Fallback zu verwenden.

Weil ich mich noch nicht mit der genauen Funktionsweise des UEFI Boot-Prozesses beschäftigt habe, kann ich aber schlecht einschätzen, ob das überhaupt Sinn macht oder ob ich damit nur Zeit verschwenden und mein System unnötig kompliziert machen würde.

kB Team-Icon

Supporter, Wikiteam
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Anmeldungsdatum:
4. Oktober 2007

Beiträge: 7816

Nein.

Die EFI-System-Partition (ESP) ist eine Eigenschaft des Systems und nicht eine Eigenschaft eines Datenträgers. Mit anderen Worten: Es darf nur eine geben oder man darf mit Fehlfunktionen leben.

Man muss zur Speicherung der ESP einen Datenträger auswählen. In der Regel ist das entweder der, welcher vom Bios als erster Datenträger gefunden wird oder bei Windows-Systemen auch derselbe Datenträger, der auf anderer Partition auch das Verzeichnis \Windows enthält.

Bei Multiboot-Systemen ist die ESP eine gemeinsam genutzte Ressource. Die Bootmanager der verschiedenen Betriebssysteme werden in individuellen Verzeichnissen \EFI\windows, \EFI\ubuntu usw. gespeichert und kommen sich nicht in die Quere. Sie kämpfen lediglich um die Hoheit über das NVRAM und das Fallback-Verzeichnis \EFI\boot.

bugblatterbeast

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Anmeldungsdatum:
30. Januar 2008

Beiträge: 415

Vielen Dank für die Info

black_tencate

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Anmeldungsdatum:
27. März 2007

Beiträge: 10674

Hej,

geschickterweise ist ja mein Anteil an diesem thread abgetrennt worden (post 9373831), deswegen wiederhole ich hier:

Natürlich kann und darf man mehrere ESPs im System haben! Am Ende sollte aber natürlich nur eine die Markierung esp tragen (→ Mehrbootsystem mit 2x Ubuntu).

Und wo nun die ESP eingerichtet wird, ist auch egal und dem Installateur überlassen, bei Linux (resp. ubiquity oder calamares) sowieso kein Problem, der für den Bootvorgang notwendige NVRAM Eintrag wird entsprechend geschrieben.

Auch mit Windows (wenn auch nur mit Fremdhilfe, s. Anhang) kann man die ESP auf eine andere Platte "verbannen", ob sinnvoll, sei dahingestellt.

Gruß black tencate

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