Yanneck schrieb:
Ich glaube, dass die meisten Menschen das Thema aus der komplett falschen Richtung angehen, nämlich mit dem Computer anfangen und um diesen herum ihr Setup bauen.
Exakt.
"Komplexe Studio-Setups" entwickeln sich mit der Zeit (und das kann laaaange dauern). Das gehört zum "eigenen Sound und Stil".
Anfängern ist immer zu empfehlen: beginne simpel. Ein Instrument, eine Spur. Trocken aufnehmen¹. Die Effektierung kommt erst danach (zumal sie besser klingt, wenn sie "auf alles" abgestimmt ist). Ggf die Effektierung in eigene Spuren legen, falls sie eine tragende Rolle spielt.
Wenn man alles in getrennten Spuren hat kann man sauber nachmischen.
Hole fremde Ohren zu Hilfe: man wird leicht "betriebstaub". D.h. man hört das, was man hören will. Der unbedarfte Hörer hingegen hört eine ganz andere Gewichtung.
Nicht nur das Musizieren, auch das Mischen ist eine Kunst.
Immer fragen: was ist mein Ziel? Welche Emotion soll das Stück ausdrücken? Versuche dieses Ziel in Spiel und Mix zu betonen.
Die Nuancen herausstellen. (Dabei ist die digitale Bearbeitung der analogen wirklich weit überlegen. Nutze das.)
Ein Stück wird lebendig durch "das Unerwartete". Wenn alles 100%ig im Timing ist oder durch Autotune hingezogen wurde, dann geht die Seele des Stücks verloren.
Kontraproduktiv: über alles eine fette Dosis Bombastsound drüber zu schütten. Das endet idR in 08/15-Brei (und davon haben wir wahrlich schon viel zu viel).
Du siehst: ich habe fast nichts über technische Vorgehensweisen geschrieben. Die sind Mittel zum Zweck, mehr nicht. Du wirst von all den Möglichkeiten, die Ardour bietet, zu Beginn deines Schaffens nur 1% benötigen. Und die hat man sich schnell angeeignet.
¹ Ausnahmen bestätigen die Regel: wenn zB massiv mit Delay als Klangmittel gearbeitet wird (s. David Gilmour).