Forumsnutzer
Anmeldungsdatum: 10. April 2021
Beiträge: 33
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Hallo, ich überlege die Anschaffung von Aufnahme-Equipment, in der engeren Auswahl stehen bspw.:
Die Frage ist: wie kann ich vorab herausfinden, ob die Geräte denn auch mit Linux kompatibel sind?
Oder ob das Zusammenspiel von der gewählten Audioworkstation und Gerät mit Linux problemlos ist?
Und eine weitere Frage wäre, ob die Geräte auch jenseits von Ubuntu mit anderen Linux-Distributionen kompatibel wären? Beste Grüße vom Forumsnutzer
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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Nun, du könntest beim Hersteller gucken. Da steht: linuxbasierte OS können rudimentär funktionieren, sind aber nicht unterstützt. Bedeutet, das es durchaus Frickelei geben kann, jetzt oder in Zukunft. Problemlos kann man also klar verneinen. Es kann aber durchaus laufen. Ich würde mich daher nach was anderem umsehen und mit meinem Geld einen weniger restriktiven Hersteller unterstützen. Generell kannst du davon ausgehen, dass das auf alles zutrifft, was proprietäre Software vom Hersteller benötigt. Diese stellen für gewöhnlich den Support für ihre Produkte recht schnell ein, damit der Kunde das neuere Modell kauft. Eventuell findest du über Hardwaredatenbanken etwas passendes. Was konkret willst du denn aufnehmen? Band? Hörbuch? Podcast? Für „kleinere“ Projekte mit bis zu 3-4 Instrumenten / Mikrophonen reichen auch kleine Audio-Interfaces oder sogar der integrierte Soundchip. Ich habe noch ein ziemlich altes Audio-Interface mit USB1.1, das auch heute noch seinen Dienst tut, kann dir daher keine Hardware-Tipps geben.
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Forumsnutzer
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 10. April 2021
Beiträge: 33
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Nun, du könntest beim Hersteller gucken. Da steht: linuxbasierte OS können rudimentär funktionieren, sind aber nicht unterstützt. Bedeutet, das es durchaus Frickelei geben kann, jetzt oder in Zukunft. Problemlos kann man also klar verneinen. Es kann aber durchaus laufen. Ich würde mich daher nach was anderem umsehen und mit meinem Geld einen weniger restriktiven Hersteller unterstützen.
Der Gedanke ist auf jeden Fall richtig. Bloß befürchte ich, dass Linux-Inkompatibilität in dieser Industrie der Standard sein dürfte.
Nun gibt es womöglich irgendeinen Nischenhersteller, der auch linuxkompatible Geräte entwickelt, ob diese dann aber auch qualitativ so wertig sind wie diese, ist eine andere Frage. Ich tendiere ja eher zu dem Modell von Audient, wo zu lesen ist:
https://support.audient.com/hc/en-us/articles/7931530978196-ID-Range-Compatibility-
Also null Linux-Kompatibilität. :-/
Aber das ist natürlich gut zu wissen. Mir war bis jetzt nicht klar, dass das Betriebssystem da so ein Knackpunkt ist.
Generell kannst du davon ausgehen, dass das auf alles zutrifft, was proprietäre Software vom Hersteller benötigt. Diese stellen für gewöhnlich den Support für ihre Produkte recht schnell ein, damit der Kunde das neuere Modell kauft. Eventuell findest du über Hardwaredatenbanken etwas passendes. Was konkret willst du denn aufnehmen? Band? Hörbuch? Podcast? Für „kleinere“ Projekte mit bis zu 3-4 Instrumenten / Mikrophonen reichen auch kleine Audio-Interfaces oder sogar der integrierte Soundchip. Ich habe noch ein ziemlich altes Audio-Interface mit USB1.1, das auch heute noch seinen Dienst tut, kann dir daher keine Hardware-Tipps geben.
Es gibt um Aufnahmen von Stücken auf einer klassischen Gitarre. Ein Kumpel und Hobby-Produzent hat mir für diesen Zweck obige Interfaces empfohlen, aber bereits vorausgesagt, dass das mit Linux womöglich schwierig werden könnte. :-/
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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Das ist leider der Normalfall. Von der Theorie her funktionieren die alle, da sie USB-Standardgeräte sind, ganz unabhängig vom Betriebssystem. Wie exakt das Protokoll implementiert wurde und welche Dinge vielleicht nicht funktionieren, merkt man erst beim ausprobieren. Dein Kumpel kann dir die Geräte ja mal leihen. Anstöpseln, vielleicht die Meldungen von UDEV oder generell dem Journal mitverfolgen und ein paar Probeaufnahmen machen. Kritisch sind nur die zusätzlichen Software-Pakete. Diese funktionieren meist nur unter Windows und unter Mac/iOS bedingt. Auch unter Windows meist nur für eine oder zwei Versionen, da die Hersteller im Normalfall „fire and forget“ das Zeug auf den Markt werfen. Die Frage ist natürlich, ob du irgendwelche zusätzliche Software brauchst und welchen Vorteil diese bringt, gegenüber den „normalen Einstellungen“, die du in Ardour & Co vornehmen kannst. Das Aufnehmen einer klassischen Gitarre bedingt zwei gute Mikrophone, falls du da nicht einen high-end Tonabnehmer drin hast. Da reicht ein kleines Gerät für, wenn du überhaupt eins brauchst. Hast du denn bereits irgendwas an Equipment?
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Dakuan
Anmeldungsdatum: 2. November 2004
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Mir war bis jetzt nicht klar, dass das Betriebssystem da so ein Knackpunkt ist.
Eigentlich sollte das kein Knackpunkt sein, außer der Hersteller kocht sein eigenes Süppchen an allen Normen vorbei. Dann liefert er meist Treiber mit. Wenn keine Treiber mitgeliefert oder per Download angeboten werden, stehen die Chancen gut, ist aber auch keine Garantie. Oft wird Linux nicht angegeben, weil die keine Ahnung von Linux haben. Vielleicht kann man mit dem Verkäufer vorab über eine Rückgabemöglichkeit verhandeln. Ich hatte so etwas mal bei JustMusic (vormals AmpTown) in Hamburg direkt im Laden am Vorführgerät (Sony PCM-M10) und mit einem Subnotebook ausprobiert.
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Axel-Erfurt
Anmeldungsdatum: 18. Mai 2016
Beiträge: 1347
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Forumsnutzer schrieb: Es gibt um Aufnahmen von Stücken auf einer klassischen Gitarre. Ein Kumpel und Hobby-Produzent hat mir für diesen Zweck obige Interfaces empfohlen, aber bereits vorausgesagt, dass das mit Linux womöglich schwierig werden könnte.
Meine akkustischen Gitarren habe ich meist mit einem USB Grenzflächenmikrofon aufgenommen. Grenzflächenmikrofone Edit: Da es schon lange her ist war mir der Name entfallen, gerade fiel es mir wieder ein. Es war ein iQuader Stereo Mikro. iQuader
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Forumsnutzer
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 10. April 2021
Beiträge: 33
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Vielen Dank für die tollen Tipps hier! ☺ ChickenLipsRfun2eat schrieb: Das Aufnehmen einer klassischen Gitarre bedingt zwei gute Mikrophone, falls du da nicht einen high-end Tonabnehmer drin hast. Da reicht ein kleines Gerät für, wenn du überhaupt eins brauchst. Hast du denn bereits irgendwas an Equipment?
Nach unabhängiger Empfehlung durch zwei Personen sind aktuell diese angedacht:
https://www.amazon.de/RODE-M5-MP-Kleinmembran-Elektret-Kondensator/dp/B00GJW0JGI
Kritisch sind nur die zusätzlichen Software-Pakete. Diese funktionieren meist nur unter Windows und unter Mac/iOS bedingt. Auch unter Windows meist nur für eine oder zwei Versionen, da die Hersteller im Normalfall „fire and forget“ das Zeug auf den Markt werfen. Die Frage ist natürlich, ob du irgendwelche zusätzliche Software brauchst und welchen Vorteil diese bringt, gegenüber den „normalen Einstellungen“, die du in Ardour & Co vornehmen kannst.
Das ist mir auch noch nicht klar, da das Thema Tonaufnahme für mich ein neues Kapitel darstellt.
Sehr schön wäre es natürlich, wenn ich das Ganze auf meinem Haupt-Laptop mit Ardour zum Laufen bekommen könnte. Das wäre sauber und bequem.
Wenn es nicht anders gehen sollte, kann ich notfalls immer noch einen alten Laptop nehmen, auf den ich ein kostenloses Windows draufhaue und dann werde ich mal nach einer guten Audioworkstation umsehen. Mein Kumpel empfiehlt ja Reaper.
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kB
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
Beiträge: 7816
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Im Internet findet man oft die Ansicht, dass "class compliant" USB-Audiointerface problemlos – auch unter Linux – funktionieren. Richtig ist wohl, dass solche unter Windows und MacOS mit deren Standardtreibern bereits funktionieren und keine zusätzliche Software (die aber trotzdem oft mitgeliefert wird) benötigen. Richtig ist wohl auch, dass Geräte ohne diese Eigenschaft "USB Audio class compliant" unter Linux nur dann funktionieren, wenn der Hersteller geeignete Software mitliefert – dafür ist mir kein Beispiel präsent.
Theoretisch sollten also Geräte mit dieser Eigenschaft unter Linux, welches jedenfalls selbst auch "USB Audio class compliant" ist, funktionieren; ich bin allerdings skeptisch, ob dies in der Praxis immer zutrifft. Trotzdem würde ich nur Geräte mit dieser zugesicherten Eigenschaft (die manchmal erst auf Rückfrage genannt wird) in Betracht ziehen. Der richtige Weg ist nach meiner Ansicht: Ausprobieren unter Rückgabevorbehalt Suche mal im Internet mit den Begriffen: USB Audio class compliant Linux
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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Forumsnutzer schrieb: Nach unabhängiger Empfehlung durch zwei Personen sind aktuell diese angedacht:
Ich kann dir da nichts zu sagen, sorry. Ich habe zwei einfachere Mikros eines größeren Musikhauses, die genau wie mein Interface gute 15 Jahre auf dem Buckel haben. Der „Nachteil“ bei solchen alten Dingen ist: Die gehen nie kaputt 😉 Das ist mir auch noch nicht klar, da das Thema Tonaufnahme für mich ein neues Kapitel darstellt.
Dann versuch es doch erstmal mit einem Standard-Mikro oder notfalls Handy-Headset. Die sind besser, als man denkt, natürlich weit ab von „professionell“. Hilft dir aber bei der Einrichtung. Eventuell auch interessant wäre dieses Projekt: UbuntuStudio u.a. Multimedia-Distris: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger. Sehr schön wäre es natürlich, wenn ich das Ganze auf meinem Haupt-Laptop mit Ardour zum Laufen bekommen könnte. Das wäre sauber und bequem.
Wenn es mit Linuxkernel läuft, dann kannst du dir das Endgerät aussuchen. Wenn es nicht anders gehen sollte, kann ich notfalls immer noch einen alten Laptop nehmen, auf den ich ein kostenloses Windows draufhaue und dann werde ich mal nach einer guten Audioworkstation umsehen. Mein Kumpel empfiehlt ja Reaper.
Halte ich für rückschrittig. Ich wage zu bezweifeln, das asio es mit jack aufnehmen kann. Der einzige Vorteil besteht wohl darin, das es mehr Soundplugins gibt. Wie bereits gesagt: Theoretisch funktionieren die alle, praktisch sicherlich nicht. kB hat dir das ja mit Suchbegriffen geschmückt (danke).
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Forumsnutzer
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 10. April 2021
Beiträge: 33
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Vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge hier! ☺ kB schrieb: Im Internet findet man oft die Ansicht, dass "class compliant" USB-Audiointerface problemlos – auch unter Linux – funktionieren. Richtig ist wohl, dass solche unter Windows und MacOS mit deren Standardtreibern bereits funktionieren und keine zusätzliche Software (die aber trotzdem oft mitgeliefert wird) benötigen. Richtig ist wohl auch, dass Geräte ohne diese Eigenschaft "USB Audio class compliant" unter Linux nur dann funktionieren, wenn der Hersteller geeignete Software mitliefert – dafür ist mir kein Beispiel präsent.
Theoretisch sollten also Geräte mit dieser Eigenschaft unter Linux, welches jedenfalls selbst auch "USB Audio class compliant" ist, funktionieren; ich bin allerdings skeptisch, ob dies in der Praxis immer zutrifft. Trotzdem würde ich nur Geräte mit dieser zugesicherten Eigenschaft (die manchmal erst auf Rückfrage genannt wird) in Betracht ziehen. Der richtige Weg ist nach meiner Ansicht: Ausprobieren unter Rückgabevorbehalt. Suche mal im Internet mit den Begriffen: USB Audio class compliant Linux
Das mit dem Rückgabevorbehalt ist ein guter Vorschlag! Der Stichpunkt USB Audio class-compliant könnte zur Lösung führen. Die Informationen scheinen etwas gestreut über Diskussionsfäden und diverse Seiten, wirklich schau wurde ich bis jetzt noch nicht, ich habe auch noch nicht verstanden, was damit eigentlich gemeint ist.
Auf dieser Seite heißt es immerhin:
Interfaces with pure class-compliant features will work as expected on Linux machines just as they would on any Mac or Windows system. Any of the class-compliant devices from these manufacturers should work just fine on your Linux system:
Darunter auch bspw. Audient und Focusrite.
Es ist allerdings keine Anleitung gegeben, wie man das zum Laufen bringen soll. Eine einfache Anleitung, gerne auch mit Ardour als DAW,ist alles, was ich bräuchte. Vorher tagelang Forumsdiskussionen und obskure Beiträge im Internet durchforsten wäre mir zu umständlich. ChickenLipsRfun2eat schrieb: Eventuell auch interessant wäre dieses Projekt: UbuntuStudio u.a. Multimedia-Distris: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger.
Danke! Ich habe mal reingeschaut. Wenn ich das richtig verstanden habe, basieren die Vorschläge darin auf anderen Distros, also bspw. UbuntuStudio?
Das wäre dann her eine weniger erstrebenswerte Lösung für mich. Mir geht es um eine eher bequeme Lösung auf meinem Haupt-System.
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Axel-Erfurt
Anmeldungsdatum: 18. Mai 2016
Beiträge: 1347
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Forumsnutzer schrieb: Darunter auch bspw. Audient und Focusrite.
Hier ein paar Beispiele zum 2i2 in Linux. Video 2i2 in a linux home studio
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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Forumsnutzer schrieb: …basieren die Vorschläge darin auf anderen Distros, also bspw. UbuntuStudio?
Das ist ja nur der Installationsteil. Die Pakete kannst du freilich auch manuell oder über den Studio Installer installieren. Ubuntu Studio ist auch nur ein Kubuntu mit vorinstallierten Audioprogrammen und ein paar Einstellungen. Der Teil mit der Einrichtung wäre ja der für dich relevante. Ob das für dich hilfreich ist, weiß ich nicht, kommt drauf an, wie gut du dich mit dem Soundsystem auskennst.
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Yanneck
Anmeldungsdatum: 25. September 2009
Beiträge: 1192
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Ich benutze ein altes Komplete Audio 6 von NI (da gibt es auch eine neuere Version, schwarz, ich habe ein silbernes Interface).
Das funktioniert und bekommst du sicherlich für ein paar Euro bei EBay-Kleinanzeigen. Nutze auch Jack, mache damit Recording, nutze Midi, läuft alles.
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Yanneck
Anmeldungsdatum: 25. September 2009
Beiträge: 1192
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