mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
Beiträge: 1392
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"Ich will ein Multimedia-Linux einrichten - aber wie mache ich das??" Im Zusammenhang mit meinen Uni-Übungen für Leute, die sich für Geschichtsdarstellungen zum Hören (Radio, Podcast etc.) interessieren und selbige auch selber machen wollen, habe ich mir den Spaß gemacht, eine knapp 80seitige PDF zusammenzuschreiben: Sie schildert am Beispiel von UbuntuStudio 22.04 und dem debian-basierten LibraZiK Studio Audio 4, wie man sich zuhause EDV-mäßig ein Tonstudio aufziehen kann, mit dem sich professionell Radio- und wahrscheinlich auch Podcast-Produktionen machen lassen. Wer möchte, kann die Datei hier herunterladen. Sie wendet sich speziell mit dem UbuntuStudio betreffenden Teil an Technik- und auch Linux-Anfänger - natürlich unter mehrfachem Verweis auf ubuntuusers.de 😎 . Der LibraZiK betreffende Teil ist dann schon etwas mehr was für Fortgeschrittene, wiewohl auch dort Schritt für Schritt erklärt wird, wie man so ein System aufsetzen kann. Zusätzlich enthält die PDF noch eine Installationsanleitung für TangoStudio als Offline-System - wenn man eben nur einen komplett musealen Rechner im Keller herumstehen hat.
Die Motivation kam zum einen aus der Erfahrung, wie nützlich und praktikabel es im Beruf ist, wenn man eines dieser Systeme zuhause jederzeit verfügbar hat - und wieviel Zeitaufwand und Fahrerei man sich damit sparen kann. Zum anderen aus dem Wissen, wie dankbar man gerade als klammer Berufseinsteiger ist, wenn man so was ohne schmerzliche finanzielle Klimmzüge ins Werk setzen kann. Zusätzlich ist es höchst komfortabel, sich im Falle von Problemen auf den bekannten Wegen (ob auf Ubuntuusers oder auf anderen Portalen) schnell selbst helfen zu können. Wer in den Zeiten die Arbeit begonnen hat, in denen es das alles noch nicht gab, weiß es heute umso mehr zu schätzen 😉. Michael
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
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Hallo! Danke fürs Teilen 😉 Ich schmökere gerade. Generell zum Mac: Man kann da Multiboot einrichten. Stichwort Parallels oder DebianOn. Hatte aber auch noch nie einen 😉 Dinge, die mir auffallen:
Nenne das System bitte gleich vo Anfang an GNU/Linux, da das auch alles ohne Linux läuft und abgesehen von der Systemeinrichtung bspw. auf BSD übertragbar ist (was die Apple-Fraktion freuen dürfte), nicht aber auf Android & Co, trotz Linux. Später (ab Seite 11) nutzt du die Bezeichnung eh. Das könnte für Neulinge zu dem übrigen Vokabular schwierig werden und ich halte da Konsistenz für wichtig, vor allem weil du dich eigentlich nur mit GNU beschäftigst und nicht mit Linux. Die ganzen Distributionen in der Einleitung zu erwähnen empfinde ich als etwas überfordernd. Was ist denn nun Debian, Gentoo, Ubuntu, Mint,…? Was bedeuten diese Worte? Besser wäre da vielleicht ein kurzer Abriss über den Aufbau: Linuxkernel + „GNU-OS“ → davon verschiedene Ableger, namentlich Debian,… und das du dich wegen des besseren Supports auf LibraZik/Ubuntu fokussierst. Wer sich darüber hinaus interessiert, der kann dann ja im Netz nachlesen. Was ich gerade nicht weiß: Seite 14, Abschnitt WLAN: Erkennt Debian auch mit dem Netinstall welcher blob nötig ist? Die Wahrscheinlichkeit, das jemand noch eine WLAN-Karte mit freien Treibern verwendet ist quasi Null. Da gab es nie viele von. Kann also als fester Bestandteil rein. LAN-Buchsen haben viele gar nicht mehr. swap-Partitionen braucht es nicht unbedingt. systemd nutzt swapfiles genauso gut. Eventuell nur anzuraten, wenn das System SuspendToDisk können soll. KDE ist nicht besonders gefräßig (S.18), sondern dürfte mindestens so schnell wie MATE sein, definitiv schneller als XFCE und „größere“. Plasma4 war das hungrige KDE, mit Plasma5 gab es nen kompletten Rewrite. LXDE solltest du durch LxQt ersetzen, da ersteres sowieso tot ist. Auch wenn man es noch installieren kann wird es schwer damit aktuell zu bleiben, zudem ist Qt um Längen schneller was bei einer so schlanken Oberfläche relevant ist. S.24 {intel,amd}-microcode sind vereinfacht gesagt proprietäre patches für die CPU. Echtzeitkernel sollte nur noch in den seltensten Fällen nötig sein und nur als Problembehebungsmöglichkeit erwähnt werden, falls die Latenzen wirklich sooo schlecht sind. Bei meinem Rechner von 2012 brauche ich den bspw. nicht, nicht mal auf einem X220 von 2011 (2 Mics, 2 Instrumente parallel, externe Soundkarte) Zur Aktualisierung ist kein virtuelles Terminal nötig. apt autoremove geht auch in jedem Terminalemulator. (S.30) „Debian setzt komplett auf freie Software, grundsätzlich ist hier alles Open Source“ → würde ich nicht zitieren. Ist nämlich falsch. Debian (main) ist freie Software im Sinne von GNU/FSF. OpenSource ist nicht zwingend frei. Deswegen hast du ja weiter oben die „bösen Quellen“ eingerichtet.
Ich mache an der Stelle mal Pause und lese morgen weiter. Stör dich nicht an meinem Meckerzettel, ich tippte das nur nebenbei mit.
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mk1967
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
Beiträge: 1392
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Keine Sorge - stört mich nicht, im Gegenteil: Für Korrekturen ist man ja immer dankbar. 👍 Das meiste habe ich dankend berücksichtigt und die modifizierte Datei auch schon hochgeladen. Offen stehen nur noch: der Abriß über den Kernel etc. Das schiebe ich noch ein bißchen vor mir her, bis ich Zeit habe. Darauf spekulierend, daß Leute, die bei den vielen Namen durcheinanderkommen, den Abschnitt einfach überspringen 😊 . Eigentlich sollte die Passage nur Einsteiger davor bewahren, bei ihrer Suche im Netz womöglich an eine Distri zu gelangen, die nicht so anfängerfreundlich ist, dann entnervt das Handtuch zu schmeißen und als Resultat dem unausrottbaren Vorurteil zu glauben, daß Linux nix für Audiobearbeitung sei. Das ist ja nun gerade das, was man heute so nicht mehr sagen kann. Aber wo lt. Distrowatch z.B. AVLinux weit vor UbuntuStudio liegt, finde ich "Warnungen" dieser Art angebracht: Gerade wenn man als deutschsprachiger Anwender so was Komfortables wie UbuntuStudio in Reichweite hat, sollte man sich das Gefriemel mit AVLinux ersparen, egal wieviele Amerikaner es einsetzen. ich wußte gar nicht, daß LAN-Anschlüsse heute kein Standard mehr sind 😳 . Meine Kisten haben alle noch einen, und mit LAN klappte dann auch die Internetverbindung. Bei meinen Netinstall-Versuchen gab es bezogen auf das WLAN ggf. eine Fehlermeldung mit Angabe der Datei, die benötigt werde. Die habe ich dann ohne weiteres aus dem Netz bekommen und auf einen zweiten USB-Speicher gepackt, allerdings funktionierte es auch damit nicht in jedem Falle, sodaß ich doch wieder auf LAN zurückgreifen mußte. Dank ICS WLAN auf LAN gab es damit aber keine Probleme. 😎 auf Echtzeitkernel gehe ich hier auch bei LibraZiK nicht ein; Olivier hat zwar welche gebaut, empfiehlt selbst aber für "95% der Fälle" einen "basse-latence-", also Niedriglatenzkernel. Die verbergen sich hinter dem Zusatz "-lzk-bl-".
Michael
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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Ah, die Änderungen haben sich überschnitten. Egal. Werde dann gleich die aktualisierte Version nehmen, bevor ich weiterlese. Muss leider auch noch was anderes machen 😉 Kernel: Ich denke es reicht, wenn man kurz erklärt was das ist. Vereinfacht gesagt sowas wie „Der Kernel ist die niedrigste Stufe der Kommunikation zwischen Hardware und Software. Er sorgt dafür, dass das darauf laufende GNU-System eine einheitliche Schnittstelle zum Ansprechen der Hardware hat. Einige Komponenten sind jedoch unfrei und erfordern zum Betrieb einen Treiber des Herstellers.“ Beispiel WLAN, Grafik oder so. Ebenfalls erwähnenswert ist an der Stelle, das man zwar mit steinalter Hardware gute Ergebnisse erzielen kann, aber nicht mit schlecht implementierter Hardware / Herstellertreibern. Da ist dann oftmals viel Frickelei nötig, wenn es überhaupt stabil läuft. LAN-Anschlüsse sind leider nicht mehr so oft vorhanden, genau wie optische Laufwerke. Gerade die MacBook-Fraktion dürfte beides seit >10 Jahren gar nicht mehr kennen. Adapter gibt es freilich, diese sollten allerdings nicht nötig sein. Der Netinstaller macht also das Übliche und zeigt eine Liste mit benötigten blobs. Prima. Da wäre vielleicht der Hinweis auf UStudio sinnvoll, da Ubuntu ja solche blobs einfach mitbringt und ungefragt lädt — dürfte für viele bequemer sein, gerade wenn es ans „Reinschnuppern“ geht und da du auch Zoom verwendest, dürfte das „unfreie Geschmäckle“ dich nicht stören. Echtzeitkernel: Wenn du alle verfügbaren Spuren vollhaust, dann lohnt der sich. Ich habe allerdings mit 2 Audio-Instrumenten, 1 EPiano über Midi und 2 Mics (mehr kann ich nicht auf einmal Anschliessen) die Grenze des Standardkernels nicht erreicht und Jack dümpelte vor sich hin. Bei/vor 12.04 lohnte der sich noch. Ich vermute mal, das es bei Stimmaufnahmen wie in deinem Fall quasi unmöglich ist den zu brauchen, wenn du nicht gerade auf einem Toaster installiert hast.
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
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Ergänzungen zu oben:
UbuntuStudio mit Plasma: Unbedingt den KRunner erwähnen, der spart einen Haufen Zeit und wildes Geklicke. Aktivitäten wären auch eine Erwähnung wert, da sich so Projekte auch optisch gut voneinander trennen lassen. Mousepad ist nicht KWrite, sondern Kate (S.48) Linux-Audio-System: 4. kommt nun noch Pipewire hinzu. Erwähnen, aber ignorieren dürfte an der Stelle in den meisten Fällen passen, da PW sowohl Jack als auch PulseAudio selbständig unter einen Hut bringt. TangoStudio: Es gibt noch Debian 32bit, daher würde ich den Teil hinter den Anhang packen, quasi als „falls Sie doch auf einem Toaster installiert haben“. Du schreibst zwar sehr löblich hin, das man damit nicht mehr ins Netz darf, aber wir wissen ja wie ernst sowas genommen wird…
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mk1967
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
Beiträge: 1392
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Merci 👍 . Ich mache mich sobald wie möglich drüber her. (Bin bis Ende nächster Woche zeitlich knapp.) Über Pipewire muß ich mich allerdings noch kundig machen und es etwas ausprobieren - ich hatte zugegebenermaßen bis vor wenigen Minuten keinen Schimmer davon, wozu das dient. 😊 Ähnlich sieht es hinsichtlich KRunner aus. TangoStudio hatte ich als Multimedia-Lösung für echte Kellerfund-Wracks gedacht, vergleichbar meinem Pentium III. Ob der noch mit einem aktuellen 32-Bit-Debian 11 oder bald 12 fertigwürde, weiß ich nicht... Es käme natürlich auf einen Versuch an, vielleicht wäre das mal was für eine stille Stunde. 😎 . Michael
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