altmetaller
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2020
Beiträge: 33
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Hallo, ich habe die letzten Tage ein Ubuntu von 20.04 auf 22.04 "gehoben" und war Anfangs positiv überrascht. Der Teufel zeigte sich im Detail. Die Installation ist zwar reibungslos durchgelaufen, aber alleine heute hatte ich drei Stolpersteine:
Ich habe festgestellt, dass Ubuntu die Einzige (bei mir installierte) Distribution ist, die nicht aus passwortgeschützten PDF-Dateien drucken kann ca. 1/3tel der Firefox-Addons funktioniert nicht und können auch nicht funktionieren. Ursache ist die Isolation des Browsers durch die SNAP-Umgebung. Selbst wenn man Firefox aus den offiziellen Repositories installiert: Die Versionsnummer des apt-(Dummy-)Paketes ist bewusst "inkorrekt hoch" gewählt, so dass die SNAP-Version des Browsers grundsätzlich mitinstalliert wird (was mindestens zu Verwechslungen führt) Offenbar gab es Probleme, xSane mit GIMP zu verehelichen. Statt den Fehler zu fixen, wurde kurzerhand der Link zum Scanner-Dialog aus GIMP herausgepatcht Der owncloud-client stürzt mit einem Speicherzugriffsfehler ab. Hier finde ich besonders erschreckend, dass der Fehler seit 7 Monaten(!) bekannt ist
Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Beitrag ein gewisses Troll-Potential hat. Zu meiner Person: Ich arbeite seit einer Slakware mit Kernel 1.2.13 täglich mit Linux; seit ca. 2 Jahren bin ich (abgesehen von einer iTunes-VM) komplett Windows-frei. Die meistens der o.g. Probleme konnte ich lösen, indem ich auf offizielle Pakete zurückgreife und im Falle von Firefox / Thunderbird ein apt-pinning etabliert habe, dass mich vor den SNAP-Paketen verschont. "Eigentlich" entspricht das aber nicht meinen Vorstellungen von einer zuverlässigen Arbeitsumgebung; gerade was die Kompatiblität von (Fremd-)Repositories angeht. Tut mir leid, wenn Ihr das jetzt abbekommen habt. Aber ich bin gerade etwas erschrocken / verunsichert / aufgeregt ☺ Liebe Grüße,
Jörg
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altmetaller
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2020
Beiträge: 33
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Hallo, Nachtrag: Ein "Punkt" war auch, dass permanent irgendwelche Altdrucker aufgetaucht sind, die gar nicht (mehr) mit dem System verbunden waren - mindestens einer davon liegt seit 1 Jahr auf einer zentralafrikanischen Deponie. Auch ist mir aufgefallen, dass die gelisteten Drucker in Anwendungen von den installierten Druckern abweichen. Erst nachdem ich alle Drucker gelöscht, das System ohne Drucker neu gestartet und die Drucker mit lokalen Treibern neu eingerichtet habe, hat sich das "irgendwann berappelt". noch ein Gruß,
Jörg
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
Beiträge: 28316
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Hallo,
Selbst wenn man Firefox aus den offiziellen Repositories installiert: Die Versionsnummer ...
Das Paket aus den Paketquellen ist ein Dummy-Paket, dass das snap installiert. Das ist aber keine wirklich bahnbrechend neue Erkenntnis, genauso wenig wie das Erweiterungen des Fx Problem mit dem Sandboxing von snaps haben können. Dazu gibt es auch reichlich Threads hier im Forum und Blogeinträge, die sich genau damit befassen.
wurde kurzerhand der Link zum Scanner-Dialog aus GIMP herausgepatcht
Das GIMP Paket kommt aus "universe", d.h. es wird nicht von Canonical bereitgestellt. Wenn ich das richtig verstehe, kommt wurde das GIMP Paket aus den Debian Repos übernommen. BTW: es gibt Gimp auch als snap - funktioniert vielleicht besser? Aber basierend auf deinen Erfahrungen kombiniert mit, dass du gerne von snap verschont bleiben möchtest: Ubuntu ist dann halt nicht die richtige Distro für dich. Besonders, weil die Nutzung von snap tendenziell wohl in Ubuntu noch ausgebaut wird. Gibt ja zum Glück genug Alternativen. Gruß, noisefloor
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altmetaller
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2020
Beiträge: 33
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Hallo, und was nimmt man da? Mint? Ich meine - gerade Firefox kann als SNAP ja „eigentlich“ nie funktionieren. Gruß,
Jörg
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8780
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altmetaller schrieb: und was nimmt man da? Mint?
oder Debian oder Fedora oder Arch oder Suse → die Auswahl ist groß. 😉
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
Beiträge: 28316
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Hallo,
Ich meine - gerade Firefox kann als SNAP ja „eigentlich“ nie funktionieren.
Nein, natürlich nicht. Weil die Entwickler von snap alle realitätsfremd sind und eine diebisch Spaß daran haben, etwas nicht funktionierendes auszuliefern. Und Mozilla macht dabei noch gemeinsame Sache mit Canonical, weil das Fx snap von Mozilla bereit gestellt wird. Wobei: ich nutzt den Fx auf allen Systemen als snap und habe exakt Null Komma Null Probleme damit.
und was nimmt man da? Mint?
Die Frage ist in einem Ubuntu-Forum natürlich ein bisschen ungünstig, weil Ubuntu NATÜRLICH die geilste Distro von allen ist! Mint bedient sich ja in weiten Teilen an den Ubuntu Paketen. Du bist zwar snap los 🇬🇧 (weil Mint Flatpak präferiert), aber die anderen Probleme könntest du eventuell mit Mint genau so haben. Wenn du dich passable gut mit Linux auskennst und gerne selber konfigurierst wäre Arch Linux vielleicht eine gute Alternative. Und du könntest quasi bei allen Mainstream Distos noch nachträglich Multipass installieren, wenn dir mal nach Ubuntu ist. Gruß, noisefloor
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trollsportverein
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 2627
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altmetaller schrieb: Selbst wenn man Firefox aus den offiziellen Repositories installiert: Die Versionsnummer des apt-(Dummy-)Paketes ist bewusst "inkorrekt hoch" gewählt, so dass die SNAP-Version des Browsers grundsätzlich mitinstalliert wird (was mindestens zu Verwechslungen führt)
Die Priorität, welches Repository zum beziehen von Firefox Fertigpaketen genutzt wird, kann man doch selbst bestimmen. Siehe im Wiki:
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altmetaller
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2020
Beiträge: 33
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Hallo, noisefloor schrieb: Hallo, Nein, natürlich nicht. Weil die Entwickler von snap alle realitätsfremd sind
das habe ich so nicht geschrieben und - bitte - auf dem Level möchte ich das eigentlich auch nicht diskutieren. Aber, ein Beispiel: Firefox verwendet im Zusammenspiel mit Add-Ons Schnittstellen, die es bei SNAP nun mal nicht geben kann (siehe z.B. die Kommunikation des KeepassXP-AddOns mit der dazugehörigen Datenbank). Man ist sich dessen bewusst; dennoch "entscheidet" man, die fehlerhaften Installationen vor eine bestehende fehlerfreie Version zu schieben. Und das alleine nur deshalb, um SNAP voranzutreiben. Ich denke, das ist eine strategische Entscheidung, auf die man durchaus mal "kritisch draufschauen kann". Und - wie gesagt - es ist ja nur ein Beispiel. Wenn, wie ich auch schrieb, elementäre Systembestandteile wie z.B. der owncloud-client über Monate nicht lauffähig sind, ist das nun mal keine vertrauensfördernde Maßnahme. Was soll ich denn z.B. im Fall von Firefox machen? Wenn ich das Thema mit der Messaging-API dort anspreche bekomme ich maximal ein "nimm' halt die richtigen Repositories und verzichte auf SNAP" zurück. Für mich ist das kein Problem, das Ding via apt-pinning aus dem System zu hebeln. Aber es hat halt "mal wieder" 'ne Stunde zu einer Zeit in Anspruch genommen, wo ich es relativ eilig hatte und "einfach mal eben ein PDF herunterladen und ausdrucken wollte". Was denkst Du, wie die Stimmung nach so einem Erlebnis aussieht? ☺ Gruß,
Jörg Nachtrag: Ich bin mir durchaus bewusst, dass das schon 1000 Mal diskutiert wurde und ich möchte hier auch nicht die 1001ste Diskussion zu SNAP anstoßen. Es ist nur "ein Teil" des heutigen Frustes gewesen und vielleicht war ich mir bis dato auch noch nicht bewusst, was das eigentlich genau bedeutet.
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dingsbums
Anmeldungsdatum: 13. November 2010
Beiträge: 3337
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Zu meiner Person: Ich arbeite seit einer Slakware mit Kernel 1.2.13 täglich mit Linux
Also seit 1995 (siehe hier).
Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Beitrag ein gewisses Troll-Potential hat.
👍 Bei so einer langen Linux-Historie definitiv.
und was nimmt man da? Mint?
Du hast doch freie Auswahl. Rolling Release oder nicht ist Geschmackssache, die Desktop-Umgebung sowieso. Wenn dir debianös liegt und dir die neueren "Konzepte" von Ubuntu nicht gefallen, dann würde ich eher zum Original greifen. Ansonsten distrowatch studieren ...
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altmetaller
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2020
Beiträge: 33
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Hallo, dingsbums schrieb:
Also seit 1995 (siehe hier).
Oh - erinnerst Du dich auch noch an die Umstellung von libc5 auf libc6? War echt 'ne nervige Geschichte, damals... ☺
Bei so einer langen Linux-Historie definitiv.
Naja, aber ernsthaft, guck' mal auf meine Liste. Und wenn ich Dir jetzt sage, dass ich knapp 90 Minuten gebraucht habe... vielleicht auch deshalb, weil ich schlichtweg nicht damit gerechnet habe dass es derartig offensichtliche Fehler in die "stable" Releases einer LTS-Distribution schaffen. Gruß,
Jörg
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
Beiträge: 28316
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Hallo,
Wenn, wie ich auch schrieb, elementäre Systembestandteile wie z.B. der owncloud-client...
Was ist denn am ownCloud Client ein "elementarer Systembestandteil"? Da ist gar nichts elementar dran - Ubuntu (und andere Linux-Distros) laufen auch sehr gut ohne ownCloud Client. Der ownCloud Client von Ubuntu liegt in den universe-Quelen, d.h. der kommt im weiteren Sinne aus der Community. D.h. den könnte grundsätzlich "irgendwer" bereitstellen plus eine Garantie auf Bugfixreleases hast du auf kein Fall. Es gibt für Pakete in univese ein paar formale Kontrollen, aber im engeren Sinne keine Qualitätskontrolle. Ich denke - snap mal außen vor gelassen - dass deine Erwartungshaltung schlicht falsch ist, im Sinne von das eine LTS-Version "fehlerfrei" ist. Ja, kann man von den main und restricted Quellen (die von Canonical gepflegt werden), erwarten - aber sowohl für LTS als auch STS. Alles, was aus universe kommt, sollte funktionieren (bzw. tut's in der Regel auch), könnte aber auch anders sein. Zu snap: Ich denke, das ist eine strategische Entscheidung, auf die man durchaus mal "kritisch draufschauen kann".
Natürlich. Es steht jedem frei, snap zu mögen - oder eben nicht. Es ist ja auch unumstritten so, dass nicht alles perfekt läuft, wie bei diversen Add-ons und dem Fx. Nur: jammern nützt nichts, weil sich dadurch nichts ändern. Zumal hier jammern so wie so nichts bringt weil hier kein Entwicklern von Ubuntu unterwegs sind und ubuntuusers.de unabhängig von Canonical ist. Was statt jammern aber hilft: konsequent sein, Ubuntu deinstallieren und eine andere Distro drauf. Gruß, noisefloor
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ChickenLipsRfun2eat
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12070
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altmetaller schrieb: Aber, ein Beispiel: Firefox verwendet im Zusammenspiel mit Add-Ons Schnittstellen, die es bei SNAP nun mal nicht geben kann…
Du siehst das natürlich nur von deinem Standpunkt aus. Sieh es mal so: Der Browser ist heutzutage Einfallstor Nummer 1 und gerade Firefox hatte einige „böse Schnitzer“ drin (bspw. in 91/92,). Die Isolation des Browsers zum Schutz des Nutzerkontos (oder im Falle eines sudoers des Systems) ist daher definitiv wichtiger als irgendwelche third-party-plugins. Sicherheit ↔ Bequemlichkeit. Kennste ja selbst. Wollte das nur mal ein wenig in den Fokus rücken. Ubuntu ist halt auch noch immer eine Umsteigerdistri und sehr viele fahren ungepflegte oder teilweise veraltete Systeme. Ansonsten: Nimm Archlinux wenn du wie ich faul bist (oder Parabola wenn du auch noch freie Software willst). Da muss nix entfernt werden und das Wiki ist sehr, sehr gut. Läuft auch mit der Cloud, wobei ich NC anstatt OC verwende. Klienten sind aber glaube noch immer kompatibel. Gimp/xsane müsste ich mir mal angucken. Verlink mal den Bugreport bitte. Da hab ich nen Grund meine Ubuntu VM mal wieder zu aktualisieren 😉 Auch schön, aber mehr Bastelei ist Alpine Linux. Zu den Druckern kann ich dir absolut nix sagen. Ich drucke im Durchschnitt ne halbe Seite pro Jahr, wenn überhaupt und 3D-Drucker hab ich noch keinen 😉
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Steve1
Anmeldungsdatum: 21. Dezember 2022
Beiträge: 131
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Frieder108 schrieb: altmetaller schrieb: und was nimmt man da? Mint?
oder Debian oder Fedora oder Arch oder Suse → die Auswahl ist groß. 😉
Oder Windows 10/11 😈 🤣
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von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
Beiträge: 7756
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ChickenLipsRfun2eat schrieb:
Nimm Archlinux (...). Da muss nix entfernt werden
Weil man hinzufügen muß, was man braucht. Opt-in, sozusagen. 😉
und das Wiki ist sehr, sehr gut.
ACK altmetaller schrieb:
Probleme, xSane mit GIMP zu verehelichen. Statt den Fehler zu fixen, wurde kurzerhand der Link zum Scanner-Dialog aus GIMP herausgepatcht
Wenn Du gimp als snap installierst (da gibt es nun mal Restriktionen), danach sieht es aus, würde mich das nicht wundern. Sowas macht man im Terminal mit apt, dann passiert das auch nicht. Typischerweise bekommt man dann freilich auch nur altes Zeug aus universe. Ubuntu eben.
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