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VRAM wird nicht automatisch angepasst

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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t_z_web

Anmeldungsdatum:
6. Februar 2009

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Hallo zusammen,

mein neues Notebook nutzt die iGP des verbauten AMD Ryzen 5 5500U. Bei diesem Notebook lässt sich die UMA Frame Buffer Size (Menge des zugewiesenen VRAMs) nicht anpassen. Der Hersteller teilt mir mit, dass dies auch nicht notwendig ist, da die voreingestellten 512 MB bei Bedarf erweitert werden. Ich habe nun mit einem Live USB Stick (Kubuntu 22.04) Tests durchgeführt. Zur Erzeugung von Grafiklast habe ich Minecraft mit einem 256 Pixel pro Textur auflösendem Texturepack gestartet. Dieses dürfte aufgrund der großen Texturen sehr viel VRAM benötigen. Sollte die Aussage der automatischen Anpassung stimmen, müsste dies eine Vergrößerung des VRAMs erwirken. Allerdings war dies in meinen Tests nicht der Fall. Stattdessen konnte ich im Systemmonitor feststellen, wie immer wieder die Grenze von 512 MB knapp erreicht wurde und es dann zu einem Einbruch in der VRAM-Kurve auf ca. 250 - 350 MB kam. Wie nicht anders erwartet überfordern die hochauflösenden Texturen die iGP etwas (es waren nur noch ca. 15 fps möglich. Dies kann aber nicht erklären, dass immer wieder die gesamte Benutzeroberfläche einfriert (Hinweis: KDE nutzt die Grafikkarte ebenfalls intensiv, sodass bereits direkt nach Systemstart ca. 400 MB VRAM genutzt werden). Dieses Einfrieren dauert mehrere Sekunden bis einige Minuten und endet teilweise erst mit einem Crash des Spiels. Ursächlich ist offensichtlich der VRAM und nicht der Systemspeicher (dieser war noch zu etwas mehr als 1 GB frei, Swap stand zur Verfügung, war aber so gut, wie ungenutzt). Offensichtlich wird der VRAM nicht dynamisch angepasst.

Daher die Frage: Wie kann ich bewirken, dass die Anpassung stattfindet?

Vielen Dank im Voraus

hakel2022

Anmeldungsdatum:
21. Februar 2022

Beiträge: 1402

dann zu einem Einbruch in der VRAM-Kurve auf ca. 250 - 350 MB kam

Sieht für mich "normal", das System funktioniert.

Gaming Komponenten sind Teamplayer, CPU, GPU, Ram,Anbindung (HUMA) müssen "gleichwertig" sein. Dir steht nur eine Laptop iGP zur Verfügung. Minecraft nutzt 200-300MB ungemoddet, damit kannst du das Spiel also gut nutzen mit dieser Hardware.

Meine billige Einsteigerkarte hat 8GB GDDR bei 120 Watt TDP. Ein paar Blumen per Mod gepflanzt, und die Karte ist am "Ende" (dramatisiert). ☹

Du hast nicht mal VRam, da wird einfach der normale Arbeitsspeicher "DDR" angezapft.

Das ist sicher ein prima Rechner, aber das hat seine Grenzen.

Bei einem Live System ist die Grafik auch noch nicht vollständig nutzbar, soviel ich weiß.

KDE nutzt die Grafikkarte ebenfalls intensiv, sodass bereits direkt nach Systemstart ca. 400 MB VRAM genutzt werden

So schlecht ist KDE nun auch wieder nicht 🤣 , da wird einfach mal alles vorab "reserviert". Es gibt aber auch Hinweise im Netz auf schadhafte Erweiterungen/Plugins/Module etc mit Leaks. Das müßte man dann mal prüfen.

t_z_web

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Februar 2009

Beiträge: 74

Danke für die umfassende Antwort.

Das die Schwankungen normal sind, ist mir klar. Bei den Einbrüchen wird wieder Platz geschaffen, indem gerade nicht benötigte Inhalte gelöscht wird. Dies hat natürlich zur Folge, dass der Inhalt ggf. zu einem späteren Zeitpunkt erneut übertragen werden muss. Dieses Verhalten ist sicherlich normal und findet auf verschiedenen Skalen statt (RAM ←> VRAM / Frame Buffer ←> Cache in der GPU, sowie ggf innerhalb der verschiedenen Caches der GPU). Da dies Zeit kostet und von den Anwendungen seit Jahren immer mehr RAM benötigt wird, werden daher auch die VRAMs / Caches immer größer.

Ich habe auf dem Live System der Einfachheit halber nur ein ungemoddetes Minecraft installiert. Es handelte sich um einen Test mit gezielt heftigen "Grafikeinstellungen" von Vanilla Minecraft mit dem Ziel die GPU mit möglichst viel Texturen usw. zu belasten um zu schauen, ob darauf durch Vergrößerung des Frame Buffers reagiert wird (dies passierte nicht). Von der Rechenleistung her dümpelte die GPU bei diesem Test dennoch nur bei 25%. Tatsächlich werden in der Regel jedoch Modpacks gespielt. Auch andere, nicht so anspruchsvolle Spiele sind dabei. Derzeit müssen sie mit 256 MB auskommen. So manches Modpack ist da leider nicht mehr in allen Situationen spielbar, da teilweise nur noch deutlich unter 10 FPS bleiben. Mein Tower (Ryzen 7 5700G, derzeit ohne dedizierte Grafikkarte) mach dies jedoch klaglos mit. Da genug RAM zur Verfügung steht habe ich der GPU einfach mal 8 GB fest zugewiesen (2 GB hätte ich für einige Anwendungen mindestens benötigt). Mit diesem System bin ich völlig zufrieden - auch bei diversen Modpacks (ja, es bleiben je nach Situation nur noch 30 FPS, aber das ist völlig ok und spielbar). Ich bin mir über die Grenzen und potentielle Flaschenhälse aber durchaus bewusst. Im Konkreten Fall des Notebooks wären es jedoch die "nur" 512 MB Frame Buffer. Mehr wären mir daher eindeutig lieber.

Der Unterschied zwischen VRAM und einem Frame Buffer ist mir bekannt - ich habe es so geschrieben um es einfach zu halten, denn ich habe den Eindruck, dass die korrekten Begriffe wenig bekannt sind, da sie oft nicht genutzt werden. Dass dies Nachteile hat (deutlich langsamere Anbindung des RAMs + geteilte Bandbreite) ist mir bewusst.

Gut zu wissen, dass die Grafik im Live System sich von einer Installation unterscheiden kann. Ähnliches habe ich bereits bei der Taktung meiner Desktop CPU erlebt: Diese taktet im Live System deutlich weiter herunter, als in der übernommenen alten Installation. Ich habe bisher aber keine Zeit gefunden mich damit zu beschäftigen - es läuft ja, jedoch mit etwas zu viel Idle-Verbrauch. Das ganze ist aber auch ein andere Thema. Ich werde diesbezüglich mal Recherchieren - vielleicht klappt es nach der Installation ja (dies kann ich leider nicht einfach ausprobieren, da ich das System bisher noch nicht durch eine Installation verändern möchte).

Das KDE so viel RAM einfach mal reserviert war mir nicht bekannt. Das es mit weniger auskommt hingegen schon. Auf meinem Tower werden nach dem Start (inkl. Programme) einfach mal knapp 4 GB genutzt. Dies hatte mich schon sehr gewundert. Nach dem Beenden einer Grafik-lastigen Anwendung (z.B. ein Spiel) bricht die genutzt Menge temporär aber deutlich ein - teils weit unter 1 GB. Und am alten Notebook läuft KDE ja trotz Spiele mit 256 MB. Möglicherweise habe ich folglich die Belastung der Grafikkarte durch KDE überschätzt. Nebenbei: Die konsequente Nutzung der Grafikkarte hat auch seine Vorteile. KDE läuft mit allen möglichen Effekten auch auf vielen (alten, schwachen) Computern (z.B. mit den ersten Intel Atoms oder nem Pentium 4), auf denen selbst ohne Aero Windows 7 / Vista nicht oder nur sehr bedingt lauffähig ist. Diese Erfahrung habe ich vor Jahren selbst gemacht.

hakel2022

Anmeldungsdatum:
21. Februar 2022

Beiträge: 1402

Hört sich für mich alles schlüssig und normal an, was du da beschreibst.

Einen Laptop Ryzen G und einen PC Ryzen G kannst du nicht vergleichen. Laptop Ram ist auf Energiesparen ausgelegt, bei einem PC mit AMD iGP muß/kann man mit hochgetaktetem Ram per Huma eine ganz andere Leistung erzeugen.

GPU einfach mal 8 GB

Für 8GB brauchst du einen stärkeren Prozessor "GPU", das muß alles im Gleichgewicht sein.

Es gibt hier übrigens ein Subforum für Spiele und auch ein Wiki. Minecraft hat unterschiedliche Launcher, und es hapert immer am lieben Java. 🐸

https://wiki.ubuntuusers.de/Spiele/Minecraft/

Spiele sind Grafik - es ist wie es ist! ☹

Moderiert von Berlin_1946:

Dieses Thema ist verschoben worden. Bitte beachte die als wichtig markierten Themen („Welche Themen gehören hier her und welche nicht?“)![/mo

t_z_web

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Februar 2009

Beiträge: 74

@hakel2022: bezüglich des Unterforums hast du recht. Da habe ich offensichtlich die falsche Kategorie gewählt ... auch wenn es nicht primär um Spiele, sondern "Grafikkarten" geht. @Berlin_1946: Danke für das Umsortieren. Leider habe ich keine Möglichkeit dazu gefunden.

Heute habe ich erneut einen Test durchgeführt. Eigentlich wollte ich nur die Performance mit einem größeren Modpack (ATM 6) testen. Die Performance war völlig ok. Bei Sichtweite 16 ca. 50 - 70 FPS und bei Sichtweite 32 immerhin noch 25-30 FPS. Die Werte wurden mit Standard-Grafikpaket (16x16 Pixel) auf einer bestehenden Karte innerhalb der Bebauung bei Sicht Richtung Horizont (nach unten / oben sind die Werte höher) ermittelt. Nach dem Beenden des Spiels kam dann die Überreschung. Der Befehl glxinfo -B ergab erstmalig eine Ausgabe, die darauf hindeutet, das zusätzlicher RAM für die iGP reserviert wurde:

glxinfo -B
    name of display: :0
    display: :0  screen: 0
    direct rendering: Yes
    Extended renderer info (GLX_MESA_query_renderer):
        Vendor: AMD (0x1002)
        Device: AMD RENOIR (LLVM 13.0.1, DRM 3.42, 5.15.0-43-generic) (0x164c)
        Version: 22.0.5
        Accelerated: yes
        Video memory: 512MB
        Unified memory: no
        Preferred profile: core (0x1)
        Max core profile version: 4.6
        Max compat profile version: 4.6
        Max GLES1 profile version: 1.1
        Max GLES[23] profile version: 3.2
    Memory info (GL_ATI_meminfo):
        VBO free memory - total: 80 MB, largest block: 80 MB
        VBO free aux. memory - total: 2301 MB, largest block: 2301 MB
        Texture free memory - total: 80 MB, largest block: 80 MB
        Texture free aux. memory - total: 2301 MB, largest block: 2301 MB
        Renderbuffer free memory - total: 80 MB, largest block: 80 MB
        Renderbuffer free aux. memory - total: 2301 MB, largest block: 2301 MB
    Memory info (GL_NVX_gpu_memory_info):
        Dedicated video memory: 512 MB
        Total available memory: 3584 MB
        Currently available dedicated video memory: 80 MB
    OpenGL vendor string: AMD
    OpenGL renderer string: AMD RENOIR (LLVM 13.0.1, DRM 3.42, 5.15.0-43-generic)
    OpenGL core profile version string: 4.6 (Core Profile) Mesa 22.0.5
    OpenGL core profile shading language version string: 4.60
    OpenGL core profile context flags: (none)
    OpenGL core profile profile mask: core profile

    OpenGL version string: 4.6 (Compatibility Profile) Mesa 22.0.5
    OpenGL shading language version string: 4.60
    OpenGL context flags: (none)
    OpenGL profile mask: compatibility profile

    OpenGL ES profile version string: OpenGL ES 3.2 Mesa 22.0.5
    OpenGL ES profile shading language version string: OpenGL ES GLSL ES 3.20

Unter Memory info (GL_ATI_meminfo) wiese die drei aux. Memory Zeilen zu meinem Erstaunen hohe Werte von ca. 2,3 GB auf. Offensichtlich handelt es sich bei diesen Werten um freien zusätzlichen Speicher. Bei meinen ersten Test vor Weihnachten wurde von der iGP offenbar zu wenig RAM benötigt, um eine Erweiterung zu triggern, bei meinen Tests vorgestern war die Menge des benötigten Systemspeichers hingegen offenbar zu hoch. Vermutlich konnten die knapp 1 GB freien Speichers nicht genutzt werden, da sie bereits mit noch im Cache gehaltenen Daten belegt waren (diese könnten theoretisch gelöscht werden). Leider ist dieser zusätzliche RAM im Systemmonitor nicht ersichtlich.

Folglich kann das Gerät bleiben, da es für meine Anforderungen taugt und ich kann das System installieren. Und wenn es dann doch irgendwann Probleme gibt, kann ich ja noch den RAM von 16 GB auf 32 GB aufrüsten. Vielen Dank noch einmal.

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