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Performance und Stabilität wenn unterschiedliche Fenstermanager genutzt werden

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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oparilames

Anmeldungsdatum:
21. April 2019

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Hallo ihr Lieben,

ich möchte gerne ein paar Destkopumgebungen ausprobieren und hatte erst überlegt, für jede von Interesse eine eigene Installation einer Linux Distribution vorzunehmen, die von Haus aus die entsprechende DE nutzt. Dann fiel mir ein, dass ich ja auch einfach nur die DEs unter Ubuntu installieren und ausprobieren könnte und dann eben im Login-Screen wechseln. Kann mir hier jemand sagen, wie stabil und performant das ganze ist? In der Theorie werden beim Einloggen doch nur die zur DE dazugehörigen Datein geladen und genutzt, die die aktiv genutzte DE benötigt? Oder werden mehr Resourcen (abgesehen von Festplattenspeicher) genutzt, je mehr DEs man installiert hat? Dazu kommt die Frage, wie die Stabilität des Systems beeinträchtig wird.

Welche ich plane aus zu probieren:

  • LXDE

  • LXQt

  • Xfce

  • GNOME (aktuell genutzt)

  • KDE Plasma 5

  • Cinnamon

Ein paar Meinungen dazu wären sehr hilfreich.

Gruß

gerold123

Avatar von gerold123

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18. April 2006

Beiträge: 1201

oparilames schrieb:

dass ich ja auch einfach nur die DEs unter Ubuntu installieren und ausprobieren könnte und dann eben im Login-Screen wechseln.

Ich fürchte da ist das Chaos auf dem Desktop (und in der Paketverwaltung?) vorprogrammiert. Wenn ich da allein an die Anzahl der Pakete denke. Was ich damit meine:

apt-get install cinnamon -s #HINWEIS: Dies ist nur eine Simulation!

würde u.a. bei mir installieren:

Inst gnome-control-center (1:3.36.5-0ubuntu4 Ubuntu:20.04/focal-updates [amd64])
Inst gnome-control-center-faces (1:3.36.5-0ubuntu4 Ubuntu:20.04/focal-updates [all])

vergleiche einmal welche Version bei Dir installiert würde und welche bereits vorhanden.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Durch Virtualisierung veränderst Du nichts am Grundsystem (bis auf die Installation des Virtualisierungsprogramms, selbstverständlich). Wenn Du angelegte virtuelle Maschinen nicht mehr benötigst, kannst Du sie einfach löschen. Desweiteren kannst Du von VMs Snapshots erstellen und diese auch zurückschreiben, wenn eine Änderung in dieser VM rückgängig gemacht werden soll.

  1. Installiere VirtualBox!

  2. Erstelle eine VM!

  3. Installiere darin einen Ubuntu-Flavour Deiner Wahl, z.B. Lubuntu 22.04.1 (daily build) mit LXQt!

  4. Wenn Du weitere Flavours bzw. DEs testen willst:

    • Installiere entsprechende DEs in dieser VM! Entsprechende "Doppelungen" wirst Du erhalten, bspw. gibt es System Settings mit dieser Bezeichnung in unterschiedlichen DEs. Für eine VM, die nur zum Ausprobieren dienen soll, wäre es nicht so tragisch. Oder:

    • Clone diese VM für jedes weitere DE, das Du testen willst! Installiere in jedem Clone ein gewünschtes DE! Du kannst auch im ersten Clone LXQt-Pakete deinstallieren und diesen Clone für weitere DEs clonen.

LXDE lohnt nicht mehr. Dies ist vor Jahren durch LXQt ersetzt worden. LXDE wird nicht weiterentwickelt, obgleich es noch in den Repositories ist, Updates gibt es seit Jahren keine mehr.

oparilames

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
21. April 2019

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Virtuelle Maschinen wären eine Option, allerdings will ich ja hauptsächlich die (echte) Performance der verschiedenen DEs vergleichen. Aber gut okay, werde es wohl so machen. Dennoch bleibt meine Anfangsfrage bestehen. Folgendes gedachtes Szenario: Ich arbeite mit Ubuntu und nutze GNOME und habe idle im Schnitt 60–21 % RAM-Auslastung. Wenn ich jetzt KDE Plasma 5 oder eine andere DE nutzen will, die im Optimalfall keins meiner bestehenden Pakete aktualisiert und keine alternative Version installiert. Würde das meine RAM-Auslastung verändern, wenn ich weiterhin GNOME verwende? Natürlich wäre sie unter KDE Plasma anders, aber wenn ich eins davon laufen habe, nutzt das OS die Datein des Anderen ja wohl nicht, sondern läd sie erst bei Bedarf?

Edit: natürlich würde ich einen neuen Benutzer anlegen. Wüde hier diesem Video folgen.

Bin kürzlich über den Packagemanager nix gestoßen. Könnte der mir bei dem Vorhaben nicht helfen?

gerold123

Avatar von gerold123

Anmeldungsdatum:
18. April 2006

Beiträge: 1201

Wenn zum z.B. Gnome als DE läuft dann werden keine RAM und CPU aus z.B. KDE gleichzeitig mit verheizt.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Das betrifft nicht nur DEs. Ressourcen wie RAM und CPU werden nur von geladener bzw. laufender Software belegt.

Wenn irgendwas bspw. durch die Gnome Shell in den Autostart gelegt worden ist, kann das auch unter Plasma oder sonstwas geladen werden. Das sollte man dann schon mal prüfen. Mehrere installierte DEs sind eben nicht das Wahre - im Normalfall arbeitet man ja auch nicht mal mit dem, mal mit einem anderen.

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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Hallo!

Du kannst mehrere DEs/WMs nebeneinander installieren. Aber das kann wie schon angesprochen zu Vermischungen führen. Ich nutze das Konzept allerdings schon lange, aber auch nur mit einer DE und einem WM parallel (aktuell Plasma und sway).

Wichtig ist, separate Nutzer zu verwenden. Eine Desktopumgebung installiert jede Menge „Zeuch“, wie bspw. systemd/User Units und diverse Daemonen, die teilweise systemweit lauschen. Da ist dann manuelle Arbeit angesagt, wenn du das nicht alles so haben willst, wie es daher kommt. Einige Startscripte findest du beim Loginmanager, andere werden durch die ausgewählte Session ausgelöst, wiederum andere sind „Systemdienste“. Falls du dich gut mit dem Grundsystem auskennst und dir zutraust das ggf. anzupassen, steht einer parallelen Nutzung nichts im Wege.

von.wert

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23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

ChickenLipsRfun2eat schrieb:

nur mit einer DE und einem WM parallel (aktuell Plasma und sway).

Eben, das ist ja dann kein Mix zweier Desktop-Umgebungen. Bspw. liegt unter LXQt in Lubuntu Openbox, unter LXQt in siduction xfwm4. agaida hat als Maintainer für LXQt in siduction damals immer mal gewechselt (das kann man natürlich nach wie vor), ist nie richtig zufrieden gewesen (ich allerdings mit seinen Zusammenstellungen auch nicht 😉). Ich habe damals auch Openbox und xfwm4 gleichzeitig installiert gehabt. Ich hab' auch mal spaßeshalber i3 unter LXQt gelegt (Tiling ist freilich nicht mein Ding). Die haben sich aber nicht gestört. Ein DE bzw. mehrere sind da wirklich was anderes.

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

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6. Dezember 2009

Beiträge: 12070

Ich hatte auf dem du-weißt-schon-welches-Gerät auch parallel GNOME dabei. War auch kein Problem, allerdings war ja auch die Basis eine andere. Das bei Ubuntu-Desktop einiges anders läuft als Vanilla-GNOME haben wir ja schon festgestellt bei der XServer/Wayland-Mischung, deswegen wäre ich DA vorsichtiger.

tomtomtom Team-Icon

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22. August 2008

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von.wert schrieb:

Bspw. liegt unter LXQt in Lubuntu Openbox, unter LXQt in siduction xfwm4.

Und hier™ ist es naheliegenderweise KWin. 😉

HaCeMei Team-Icon

Anmeldungsdatum:
2. August 2010

Beiträge: 2260

oparilames schrieb:

ich möchte gerne ein paar Destkopumgebungen ausprobieren und hatte erst überlegt, für jede von Interesse eine eigene Installation einer Linux Distribution vorzunehmen, die von Haus aus die entsprechende DE nutzt. Dann fiel mir ein, dass ich ja auch einfach nur die DEs unter Ubuntu installieren und ausprobieren könnte und dann eben im Login-Screen wechseln.

*Eigentlich* ist dein Gedanke richtig. Ich denke, dass es hier im Forum jede Menge Nutzer gibt, die mehrere DE nebeneinander installiert hatten oder haben. Je "leichtgewichtiger" und je ähnlicher sich die DEs sind, desto unproblematischer ist das möglich (ich selbst habe neben meiner Standard-Openbox Installation auch sway, ist völlig unproblematisch, aber mit deinem Vorhaben auch nicht zu vergleichen).

Wenn du jedoch mehrere "große" DEs mit allen Standardanwendungen installierst, hast du eine Vielzahl von Programmen und Diensten nebeneinander. Wenn die Startdateien (desktop-Dateien) richtig geschrieben sind, sollten je nach Start nur die Programme sichtbar werden, die jeweils zu einer DE gehören. Darauf würde ich mich aber nicht verlassen.

Meine Erfahrung war, dass es mühsam war, eine Desktopumgebung, die mir nach einer Testphase nicht gefallen hat, wieder los zu werden. Wirf mal einen Blick auf das HowTo Desktopumgebung deinstallieren, und überlege dir, ob du diesen Aufwand treiben willst.

Wenn du nicht mit VM arbeiten willst, sondern "richtig" installieren, könntest du so vorgehen: Richte per Dual-Boot eine separate (K/L/X/)Ubuntu-Installation ein, die nicht dein Produktivsystem ist. Zieh dort nach und nach weitere Desktopumgebungen nach – solange es eben gut geht. Wenn sich die Sache zu sehr aufbläht oder sich die DEs gegenseitig behindern, mach diese Installation platt und setze das Experiment mit einer neuen Kombination von DEs fort.

  • LXDE

von.wert hat Recht, lohnt nicht mehr, damit einzusteigen.

  • GNOME (aktuell genutzt)

Das bräuchtest du dann in einer Zweitinstallation nicht. Damit reduziert sich auch die Zahl der getesteten DEs.

Bin kürzlich über den Packagemanager nix gestoßen. Könnte der mir bei dem Vorhaben nicht helfen?

Wenn du DEs unter Ubuntu testen willst, bleibt apt (bzw. alles, was darauf aufsetzt) die Paketverwaltung deines Vertrauens. Ob snap Probleme macht, weiß ich nicht, aber es spricht wahrscheinlich in einer Testumgebung auch nichts dagegen, es rauszuschmeißen.

oparilames

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
21. April 2019

Beiträge: 16

Danke für die bisherigen Antworten, werde das jetzt erstmal über VMs machen und diejendigen, die Performance derer, mir wirklich gefallen in einem ubuntu-ubuntu dualboot Test prüfen und dann entscheiden ☺

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