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Wenig Speicherplatz auf Wurzelordner

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 20.04 (Focal Fossa)
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von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

digifox schrieb:

Ich kenne mich mit Partitionieren überhaupt nicht aus und habe Angst, dabei Fehler zu machen.

Wir nehmen uns das SSD vor:

Festplatte /dev/sdb: 931,53 GiB, 1000204886016 Bytes, 1953525168 Sektoren
Festplattenmodell: Samsung SSD 860 
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x21708403

Gerät      Boot     Anfang       Ende   Sektoren  Größe Kn Typ
/dev/sdb1             2048 1192369229 1192367182 568,6G  7 HPFS/NTFS/exFAT
/dev/sdb2       1192370176 1193420799    1050624   513M  b W95 FAT32
/dev/sdb3       1193422846 1914126335  720703490 343,7G  5 Erweiterte
/dev/sdb5       1233698816 1250263039   16564224   7,9G 82 Linux Swap / Solaris
/dev/sdb6       1250265088 1254262783    3997696   1,9G 83 Linux
/dev/sdb7       1254264832 1294262271   39997440  19,1G 83 Linux
/dev/sdb8       1193422848 1194471423    1048576   512M  b W95 FAT32
/dev/sdb9       1194473472 1233694719   39221248  18,7G 83 Linux
/dev/sdb10      1294264320 1914126335  619862016 295,6G 83 Linux

Partitionstabelleneinträge sind nicht in Festplatten-Reihenfolge.

Du hast bei HDD und SSD das Partitionierungsschema MBR (im Gegensatz zur neueren GPT). Auf einem Datenträger sind bis zu 4 primäre Partitionen möglich. Um mehr einrichten zu können, kann statt einer primären Partition eine erweiterte erstellt werden. Diese kann logische Partitionen enthalten.

Du hast also (der Übersicht halber lasse ich hier ausnahmsweise jeweils "/dev/" weg):

  • 2 primäre Partitionen:

    • sdb1

    • sdb2

  • 1 erweiterte Partition:

    • sdb3, enthält logische Partitionen:

      • sdb8

      • sdb9

      • sdb5

      • sdb6

      • sdb7

      • sdb10

Wie richtig hingewiesen worden ist, die Partitionen sind nicht in Reihenfolge (und Lücken hast Du auch, wie man wie folgt sehen kann). Ich habe die Partitionen geordnet (Spalte für Sektoren weggelassen, wird sonst zu viel):

Gerät      Boot     Anfang       Ende	Größe	Kn Typ
/dev/sdb1             2048 1192369229	568,6G	7 HPFS/NTFS/exFAT
/dev/sdb2       1192370176 1193420799	513M	b W95 FAT32

/dev/sdb3       1193422846 1914126335	343,7G	5 Erweiterte

/dev/sdb8       1193422848 1194471423	512M	b W95 FAT32
/dev/sdb9       1194473472 1233694719	18,7G	83 Linux
/dev/sdb5       1233698816 1250263039	7,9G	82 Linux Swap / Solaris
/dev/sdb6       1250265088 1254262783	1,9G	83 Linux
/dev/sdb7       1254264832 1294262271	19,1G	83 Linux
/dev/sdb10      1294264320 1914126335	295,6G	83 Linux

<Cliffhanger für Kaffee>

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Mit einem grafischen Partitionierungs-Tool wie gparted kann man die Unterteilung und die Nichtreihenfolge gut sehen.

Deine Focal-Installation, also "/" (root), befindet sich auf sdb9.

Was befindet sich auf

  • sdb6

  • sdb7

  • sdb10

?

Wieso diese Partitionen? Ja, eine separate für /home wäre sehr ratsam - aber die anderen?

Wieviel RAM ist gesteckt:

1
free -h

Nutzt Du Suspend-to-disk?

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Unter der Prämisse, sdb6, sdb7, sdb10 sollen erhalten bleiben, aber von sdb10 kann Space abgeschnitten werden:

1. Möglichkeit

  1. In "/etc/fstab" swap auskommentieren.

  2. Booten in ein Live-Linux, Starten von gparted.

  3. swap-Partition sdb5 löschen.

  4. sdb9 um den nun freien Platz vergrößern.

  5. sdb10 um gewünschte swap-Partitionsgröße am Ende verkleinern.

  6. Neue swap-Partition in dem freien Platz erstellen.

  7. Booten des installierten Focal.

  8. In "/etc/fstab" swap-Eintrag mit der neuen UUID wieder aktivieren.

  9. Reboot.

In diesem Fall hat man natürlich nur 7.9 GiB für "/" gewonnen. Würde /home auf einer separaten Partition liegen, würden die 27 GiB vorerst genügen, Systempflege vorausgesetzt.

2. Möglichkeit

  1. Booten in ein Live-Linux, Starten von gparted.

  2. sdb10 um einen größeren Bereich am Anfang beschneiden, bspw. 50 GiB.

  3. Nacheinander sdb7, sdb6, sdb5 um diesen Bereich an sdb10 heranschieben.

  4. sdb9 um den nun freien Bereich an dessen Ende vergrößern.

  5. Booten ins installierte System.

Wenn wir erfahren, was mit sdb6/7/10 ist, können wir weitere Möglichkeiten in Betracht ziehen, z.B. Löschen nichtbenötigter Partitionen.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Wir haben zwar noch nicht umpartitioniert, ich sag's jedoch gleich dazu. Nach solchen Aktionen sollte man

  • HDDs defragmentieren

  • SSDs trimmen

Das alles mag Dir als darin Ungeübtem unheimlich viel vorkommen, ist es aber nicht. Wenn Du Dich damit beschäftigst, das selbst durchgeführt oder meinetwegen zumindest gesehen hast, wirst Du Deine Angst verlieren.

Solche Geschichten kann man auch prima in Virtual Machines üben (wenn man kein freies System hat, das eh plattgemacht werden soll). Ein Core i Gen 3 Ivy Bridge ist aus heutiger Sicht zwar nicht das Optimum, aber möglich ist das trotzdem (ich habe auch eine VM darauf laufen, sogar die fressendste, Redmonds Zeug in Version 11, also etwas, was offiziell gar nicht geht). Wichtiger ist ausreichend RAM.

Wenn es "ernst" wird, solltest Du natürlich Dir wichtige Verzeichnisse/Dateien extern gesichert haben. Du hast ja noch das HDD, das ist zwar nicht extern, aber zumindest ein anderer Datenträger, auf den Du temporär etwas kopieren könntest.

digifox

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2018

Beiträge: 51

von.wert schrieb:

Was befindet sich auf

  • sdb6

  • sdb7

  • sdb10

Wie kann ich das feststellen?

Mit dem Programm "Laufwerke" wird mir die SSD grafisch aufgeschlüsselt. Wie kann ich von dieser Darstellung ein "Bild" machen, um es Euch zu zeigen?

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

digifox schrieb:

Wie kann ich von dieser Darstellung ein "Bild" machen, um es Euch zu zeigen?

Hrr, auch wenn hier viele nichts wissen, wie man einen Screenshot erstellt, finden diese Leute komischerweise immer. Das ist wie in Firmen, kommen nicht mal mit den 2...3 Programmen klar, mit denen sie arbeiten müssen, aber ein genehmes Wallpaper ist stets als erstes ausgewählt.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Das ist ja witzig, es gibt einen Wiki-Artikel Wiki/Bildschirmfotos und einen Wiki-Artikel Bildschirmfotos. Na, ob das so sein soll... 😉

digifox

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2018

Beiträge: 51

Ich hoffe, es erscheinen 2 Bildschirmfotos!

Bilder

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

digifox schrieb:

Wie kann ich das feststellen?

Du mußt diese Partitionen doch irgendwie eingebunden haben, ggf. irgendwas darauf abgelegt haben. Wenn nicht - und das mutmaße ich die gesamte Zeit - sind das wohl Unglücke.

Disks ist unter EndeavourOS (ich fahre kein Ubuntu, gottbehüte!) nicht vorinstalliert, brauche ich auch nicht, habe ich kürzlich aber mal eines Problems einer Bekannten wegen installiert...den Mist muß man unter LXQt suchen, es liegt weder unter System Tools, was logisch wäre, noch unter Preferences, wo auch manches enthalten ist, was eher grenzwertig ist, nein, man darf es unter Accessories starten, pff.

Naja, zumindest wird die Belegung angezeigt, also soundsoviel GiB. Wenn da bei Dir fast nichts steht, wäre auch alles klar. 😉

Du brauchtest auch nur Deinen Filemanager Nautilus starten. Dort sollten die Partitionen zumindest angezeigt werden. Wenn automount nicht aktiv ist, wirst Du sie wahrscheinlich mounten per Klick. Dann kannst Du zumindest draufsehen.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Wie Du bei "/dev/sdb1" sehen kannst, einige wenige Angaben stehen darunter. Naja, jetzt mußt Du eben die fraglichen Partitionen einzeln anklicken.

Aber wie gesagt, starte Nautilus und binde sie ein, um deren Inhalte sehen zu können!

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Ich wiederhole mal:

Wieviel RAM ist gesteckt:

1
free -h

Nutzt Du Suspend-to-disk?

Letzteres ist ein Schlafmodus, bei dem der Inhalt des RAMs (Arbeitsspeicher, klar, oder?) auf das HDD/SSD (Festspeicher) geschrieben wird. Beim Aufwecken wird genau dieser Inhalt geladen und das System steht schneller wieder zur Verfügung als bei einem Systemstart. Theoretisch, praktisch bei einem SSD zu vernachlässigen (und so ganz unproblematisch ist das auch nicht)

Dafür muß die swap-Partition natürlich groß genug sein. Nutzt man diesen Suspend-Mode aber nicht und hat auch genug RAM, braucht man swap nicht bzw. sollte diesen sehr klein halten (besser als kein swap aus Kompatibilitätsgründen).

Es hat also auch hier Gründe, weshalb ich frage. Immerhin geht's um eine angedachte Umpartitionierung.

digifox

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2018

Beiträge: 51

Ich habe jetzt alle Ordner auf sdb10 auf meine HDD verschoben. Trotzdem wird noch eine Belegung von 6 GB angezeigt

Ich würde gerne diese 2. Möglichkeit mit Euch versuchen. Was muss ich im einzelnen dabei tun?

2. Möglichkeit

Booten in ein Live-Linux, Starten von gparted.

sdb10 um einen größeren Bereich am Anfang beschneiden, bspw. 50 GiB.

Nacheinander sdb7, sdb6, sdb5 um diesen Bereich an sdb10 heranschieben.

sdb9 um den nun freien Bereich an dessen Ende vergrößern.

Booten ins installierte System.

jsdigifox@kjsdigifox-GT60-0NC-GT60-0NC:~$ free -h
              gesamt      belegt       frei     gemeinsam    Zwischen   verfügbar
Speicher:       7,7Gi       1,9Gi       200Mi        45Mi       5,6Gi       5,4Gi
Auslager:       885Mi       1,0Mi       883Mi
Bilder

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

Zum Einen sollte man sich stets auch versteckte Verzeichnisse/Dateien anzeigen lassen (Punkt davor).

Zum Anderen wird ein bestimmter Prozentsatz als Reserve abgezogen (ist mal was bei 5% gewesen, kann man auch ändern). Man muß natürlich auch GiB <> GB beachten (miese Programme wie offensichtlich hier auch Nautilus zählen zwar in Gibibyte, also korrekte 2er-Potenz, geben aber die falsche Einheit GB, also Gigabyte, an).

67.1 MiB sind belegt. Das ist OK, Verwaltungsdateien.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 7756

digifox schrieb:

Was muss ich im einzelnen dabei tun?

Soll ich die Punkte tatsächlich genauer beschreiben? Klicke mit Maus hier, klicke da?

So oder so brauchst Du als erstes ein Linux-Live-System auf USB-Stick, eines, das gparted enthält. Ubuntu 20.04 hast Du sicherlich als .iso noch da oder noch boot-fähig auf Stick - oder?

Sofern Du eine deutsche Festnetztelefonnummer hast, kannst Du sie mir per PM schicken. Ich rufe Dich an und gehe das für Dich remote durch. Du kannst sehen, was ich mache.

Dazu bootest Du von diesem USB-Stick ins Live-System, installierst und startest TeamViewer:

1
2
3
wget https://download.teamviewer.com/download/linux/teamviewer_amd64.deb
sudo apt install ./teamviewer_amd64.deb
teamviewer &

Einzelheiten besprechen wir am Tel.

Ich sehe nichts davon, aber sicherheitshalber - verschlüsselt hast Du nicht?

digifox

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2018

Beiträge: 51

Ich würde gerne mit Euch (Dir) diese 2. Möglichkeit durchgehen, habe aber noch einige Fragen dazu: 2.1 Kann ich die Installation-CD von Ubuntu 20.04 LTS als Live-CD benutzen und wenn ja, wie kann ich dann gparted starten (wie finde ich es?)? 2.2 Nacheinander sdb7, sdb6 und sdb5 an sdb10 heranschieben: Werden dabei auch keine vorhandenen Dateien gelöscht oder muss ich alles sichern?