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Linux-Rechner als Medienzuspieler: Ideen, Anmerkungen und Erfahrungen gesucht

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu
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schollsky

Avatar von schollsky

Anmeldungsdatum:
3. Dezember 2012

Beiträge: 1338

Hallo Janna,

als Hardwarebasis kann ich diese Komponente empfehlen:

https://www.mindfactory.de/product_info.php/ASRock-4X4-BOX-4800U-Series-AMD-Ryzen_1397776.html

Für die Softwareumgebung bietet sich Libreelec (Kodi) an:

https://libreelec.tv/

Grüße

schollsky

Janna

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juni 2021

Beiträge: Zähle...

So, einen Zwischenstand kann ich geben.

Der DA-Wandler ist da (Vincent). Scheint nach den ersten Eindrücken eine gute Wahl gewesen zu sein.

Den Rechner habe ich noch nicht. Erst einmal muss die Software laufen. Ich will auf der sicheren Seite sein, dass ein Linux-System machbar ist. Ich mache meine Versuche dazu mit einem älteren Mac-Book, das wahlweise mit Mac OS/X oder Linux (Kubuntu) gebootet wird.

Kodi geht nicht. Das Login im Qobuz-Plugin funktioniert nicht. Da berichten auch andere Nutzer darüber. Schade. Kodi machte ansonsten einen guten Eindruck, zumal es dazu auch Apps zur Fernsteuerung gibt (habe ich aber nicht mehr ausprobiert). So kommt Kodi nicht in Frage.

Die Qobuz-Anwendung auf dem Mac funktioniert. Eine Linux-Version gibt es nicht. Die Audioqualität ist hervorragend. Leider lässt sie sich nicht über eine App fernsteuern. Möglich ist nur Bildschirmfreigabe und Zugriff mit VNC-Client.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Qobuz-App auf dem Smartphone zu installieren und per Chromecast auf den Mac zu streamen. Funktioniert im Prinzip. Die Bedienung ist gut und auch auf einem kleinen Smartphone machbar. Aber die Audioqualität bricht drastisch ein. Also keine Alternative.

Der Nuvola-Player auf Linux inklusive Qobuz-Plugin funktionieren. Die Audioqualität ist hervorragend und identisch zur Qobuz-App auf dem Mac. Ich habe gerade Probe gehört und direkt verglichen. Im Prinzip kann man den Nuvola-Player über einen Browser (vom Smatphone/Tablet) fernsteuern, aber das funktioniert nicht (ist als experimentell gekennzeichnet). Bleibt also die Steuerung über VNC.

Die Steuerung über VNC (Qobuz auf Mac oder Nuvola auf Linux) macht mit einem Samsung S5 mini überhaupt keinen Spaß. Gut, ein Tablet wollte ich ohnehin dafür anschaffen. Solange ich das nicht habe, kann ich keine Aussagen machen, ob der VNC-Zugriff praktikabel ist.

Die Luxusvariante ist der Einsatz von Roon. Das funktioniert mit allem und es gibt eine sehr schöne Smartphone-App. Die Kosten von $700,- für eine Lizenz schrecken ab, zumal ich nur einen kleinen Teil der Software bräuchte.

Oder ich verwerfe die Idee mit einem Computer als Audio-Zuspieler und besorge stattdessen einen preiswerten Streamer mit Digitalausgang, welcher eine App zur Steuerung mitbringt. Das wäre ein zusätzliches Gerät (es ging ja nicht nur um Audio), aber immer noch billiger als Roon.

Mal sehen...

Dogeater

Anmeldungsdatum:
16. Juni 2015

Beiträge: 3381

Ich würde ein Gaming-Mainboard wählen und den Ryzen etwas heruntertakten. Schon mi9t meinem alten Intel Xeon E3-1230 habe ich passiven Betrieb experimentiert - der Xeon im SLACR-Chipset hatte eine TDP von 95 Watt. Innerhalb von 20 Minuten im Idle erreichte seine Temperatur ohne Lüfter 74°C und blieb dann auch dabei, ich konnte mit offener Seitenwand problemlos Musik hören und surfen.

Der Ryzen braucht weniger Strom, dea sollte also derselbe Kühlklotz noch mehr bringen! Dazu gesellt sich ein semi-passives Netzteil - und dann hast du ein supergutes Silentsystem. Wie gesagt aber eben mit offener Seitenwand bei mir. Falls dir das nicht passt, musst du wohl ein ähm, ne eher hundert Löcher selbst reinbohren in deine Seitenwand.

Janna

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juni 2021

Beiträge: 22

Danke für deine Anmerkungen. Mittlerweile tendiere ich dazu, bei der Spieleeignung deutlichere Abstriche zu machen und den Rechner lieber leise und nicht zu groß zu halten.

Momentan steht das ganze Projekt mit Linux auf der Kippe. Meine zwei Beiträge vorher geäußerte Ansicht zur Audioqualität stimmt doch nicht ganz. Unter Mac OS/X gebootet ist die Audioqualität besser als wenn derselbe Rechner mit Linux läuft. Bei Linux sind die Höhen unsauber. Ich werde dazu die Tage ein eigenes Thema aufmachen. Außerdem macht der Nuvola-Player im Gegensatz Zum originalen Qobuz-Abspieler Pausen zwischen den Stücken. Normalerweise kein Problem, aber wenn zwei Stücke ineinander über gehen stört es.

E-Lyptus

Avatar von E-Lyptus

Anmeldungsdatum:
17. Dezember 2017

Beiträge: 146

Hallo Janna,

probier doch mal https://www.daphile.com/ aus. Zwar im Gegensatz zu deinen Wünschen ein komplettes BS und kein Ubuntu, sondern Gentoo. Aber eventuell kann man so ein "klangoptimiertes" Linux ja auch unter Ubuntu nachbauen.

Wenn Spielen keine Rolle mehr spielt (gnihihi), wäre zb ein Asrock J4105M mit PicoPSU wirklich lautlos.

Bert

Janna

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juni 2021

Beiträge: 22

@E-Lyptus

Danke. Von Daphile hatte ich noch nie was gehört. Das klingt sehr gut von der Beschreibung her und könnte genau das sein, was ich suche. Das werde ich in jedem Falle einmal ausprobieren, erst mal im Original, bevor ich dran bastele.

Rückmeldung gibt's nach dem Versuch.

Janna

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juni 2021

Beiträge: 22

E-Lyptus schrieb:

probier doch mal https://www.daphile.com/ aus.

Ich habe es ausprobiert. Der Tipp war sehr gut.

Unkomplizierte Installation, das System lässt sich auf Anhieb mit einer Android-App komfortabel fernsteuern, die Musik wird anstandslos über den DAC auf die Stereoanlage ausgegeben und selbst Qobuz geht. In der Kombination hatte ich das noch nicht. Entweder ließen sich die Programme nicht vom Tablet per App steuern (nur VNC geht, aber das ist nicht mehr als eine unkomfortable Notlösung), oder es gab eine komfortable App, aber keinen Ton aus der Stereoanlage.

Daphile basiert im Kern auf der Logitech Squeezebox bzw. dem Logitech Media Server. Der lässt sich sicher auch auf Kubuntu installieren, wenn man ein vollwertiges Linux möchte.

Jetzt gibt es doch noch ein großes ABER...

... Mac OS/X klingt besser. Komplett gleiche Hardware, einmal mit Linux (Daphile) gebootet, einmal mit Mac OS/X. Der Unterschied ist hörbar, nicht nur im direkten Vergleich. Das gewisse Etwas hochwertiger Musik gibt es mit Mac OS/X. Linux ist gerade in den den Höhen unsauber. Ich wollte es erst nicht glauben. Ich dachte aus Informatikersicht, bei digital sei das eh alles gleich, kommen ja dieselben Daten an. Daphile klingt etwa so wie Kubuntu mit Nuvola Player. Ein Unterschied könnte allenfalls im direkten Vergleich hörbar sein. Ob ich das MacBook von 2011 oder das von 2017 nehme, macht hingegen keinen Unterschied (außer dass bei erstem der Lüfter schneller loslegt), ebenso ist es für den Klang unerheblich, welcher Player zum anspielen benutzt wird.

Ich wollte daraufhin den Mac ähnlich komfortabel bedienbar machen wie Daphile. Die Squeezebox gibt es auch für Mac und die lässt sich installieren, aber es funktioniert nicht. Die Stücke brechen nach wenigen Sekunden ab. Ich habe es dann doch noch geschafft, mit upnpBubble, der Linn Kazoo App und dem ganz simplen OpenHome Player ein komfortables funktionierendes System auf dem Mac zu installieren. (Im ersten Versuch war ich gescheitert, weil mir der OpenHome Player fehlte - habe lange suchen müssen, den zu finden.)

Schade, dass Linux nicht ähnlich gut klingt, Ich wollte mich eigentlich vom Apple Hardwarediktat (aufgelötete SSDs u. Ä.) befreien. Dafür ist die Auswahl schnell gemacht - bei Apple kommt eh' nur ein Modell in Frage.

Vielleicht werde ich noch mal das Problem angehen, warum Linux schlechter klingt. Bin da aber nicht sehr optimistisch.

E-Lyptus

Avatar von E-Lyptus

Anmeldungsdatum:
17. Dezember 2017

Beiträge: 146

Hallo Janna,

... Mac OS/X klingt besser

Ich dachte aus Informatikersicht, bei digital sei das eh alles gleich, kommen ja dieselben Daten an.

OS/X ist für den Mac gemacht, Daphile nicht. Um audiophil zu sein, arbeiten die Linuxer mit low latency Kerneln,schalten alle nicht benötigten Prozesse ab, setzen Prioritäten anders usw. Sie greifen also recht tief ins System ein. Ob man es hören kann, darf jeder selbst entscheiden.

Ich würde daher Daphile zumindest mal auf einer X86 Hardware ausprobieren, bevor man es in die Tonne klopft.

Da Linux Audio so stiefmütterlich behandelt, gibt es zwar nicht "das" Programm dafür, aber in den Foren zig Ansätze. Leider muss man beim Besuch in Hififoren aufpassen, dass man nicht im snakeoil ausrutscht.

Bei Deinem großen Budget reicht es vielleicht für eine X86 Spielwiese in Ergänzung zum Mac.

Bert

gve

Anmeldungsdatum:
17. September 2006

Beiträge: 284

Daphile ist sehr interessant. Mal kurz angetestet. Einen bootbaren USB-Stick erstellt vom 64Bit ISO. Wenn man kein Target-Device auswählt, läuft es vom USB-Stick und man bekommt eine dynamische IP. Das Web-Frontend ist auch auf dem Handy seht gut zu bedienen. Die Systemanforderungen sind vergleichsweise mickrig. Würde ich auf alle Fälle testen.

Janna

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
1. Juni 2021

Beiträge: 22

E-Lyptus schrieb:

Ich würde daher Daphile zumindest mal auf einer X86 Hardware ausprobieren, bevor man es in die Tonne klopft.

Ein MacBook ist x86-Hardware.

In die Tonne klopfen werde ich Daphile nicht, nur halt nicht benutzen. Die abgeschottete Distribution wäre ohnehin nicht mein Wunsch. Aber das war wichtig für einen Test, ob der Klang jetzt an meiner Installation liegt oder nicht.

Da Linux Audio so stiefmütterlich behandelt, gibt es zwar nicht "das" Programm dafür, aber in den Foren zig Ansätze.

Die ganzen zeilweise sündhaft teuren Streamer aus dem Hifi-Bereich werden auch alle auf Embedded Linux basieren. Da ist auch bei Linux prinzipiell mehr drin. Aber in dem Falle haben die Ingenieure die Chance, ihr Linux an genau eine feste Hardware anzupassen. Den Aufwand kann ich nur für mich nicht treiben.

gve schrieb:

Daphile [...] Würde ich auf alle Fälle testen.

Hab' ich ja, siehe drei Beiträge höher.

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