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Hallo,

ich verwende auf allen meinen Rechnern Ubuntu 20.04 LTS mit der GNOME Shell, aktuell in Version 3.36.4

Bei einem meiner Rechner stelle ich nun fest, dass nach dem (automatischen) Update der Kernel-Versionen von 5.4.* (aktuell noch auf meinem System in Version 5.4.0-58 installiert) auf die Versionen 5.8.* (aktuell als 5.8.0-36 und 5.8.0-38 installiert) die grafische Oberfläche von GNOME nicht mehr startet.

Der Rechner bootet ganz normal ohne Fehlermeldung bleibt aber dann mit einem schwarzen Bildschirm und einem blinkenden Cursor in der linken oberen Ecke hängen. Wähle ich hingegen beim Start manuell den Kernel 5.4.* aus, startet der Rechner ganz normal.

Im betreffenden Rechner ist diese Grafikkarte verbaut: NVIDIA Corporation G84 [GeForce 8600 GT] (rev a1)

Als Treiber sind die proprietären NVIDIA-Treiber in Version 340.108 ausgewählt.

Kann der Fehler daran liegen und sollte ich es mal mit den Nouveau-Treibern versuchen? (Ich frage hier vorher, weil ich vermeiden will, dass ich den Rechner gar nicht mehr starten kann.) Gibt es sonst noch Möglichkeiten herauszufinden, wo der Fehler liegen könnte?

Danke und beste Grüße!

nvidia-340 ist nicht mit Kernel 5.8 kompatibel.

Natürlich kannst Du nvidia* purgen und (damit automatisch) den freien nouveau verwenden. Willst Du lieber weiter den proprietären Treiber nutzen, gehst Du zurück auf 5.4, deinstallierst den LTS Enablement Stack (HWE).

von.wert schrieb:

[…] gehst Du zurück auf 5.4, deinstallierst den LTS Enablement Stack (HWE)

Leider steht auf dieser Seite nur, wie man HWE aktiviert (also LTS → HWE) und leider verschweigt diese Seite auch, dass bei Ubuntu 20.04 Desktop bereits ab erster Veröffentlichung HWE aktiviert ist. Die Deaktivierung von HWE (also HWE → LTS) wird gemäß einer alten Erinnerung von Ubuntu gar nicht unterstützt.

Da HWE den Kernel und das Grafiksystem betrifft, bin ich zur Deaktivierung von HWE so vorgegangen:

1. Mit einem LTS-Kernel 5.4.0-* in den Single-User-Modus booten.

2. Das Paket linux-generic installieren.

3. Das Paket linux-generic-hwe-20.04 entfernen.

4. Die bekannten HWE-Pakete auflisten:

   dpkg --list '*hwe*' 

5. Alle installierten HWE-Pakete entfernen, auch die Kernel der Serie 5.8.0-*.

6. Ggf. das Grafiksystem reparieren bzw. proprietäre Treiber neu installieren.

von.wert schrieb:

nvidia-340 ist nicht mit Kernel 5.8 kompatibel.

Natürlich kannst Du nvidia* purgen und (damit automatisch) den freien nouveau verwenden. Willst Du lieber weiter den proprietären Treiber nutzen, gehst Du zurück auf 5.4, deinstallierst den LTS Enablement Stack (HWE).

Danke für den Hinweis auf die Unverträglichkeit des Kernel 5.8.*

Nun habe ich auf den Nouveau-Treiber umgestellt und damit startet das System leider gar nicht mehr...

Starte mit einem Live-System eine chroot-Umgebung und führe alle im Wiki-Artikel LTS Enablement Stacks (Abschnitt „Deinstallation“) aufgeführten Schritte noch einmal aus. Dann solltest du wieder auf Kernel 5.4.x sein und kannst den nvidia-Treiber wieder installieren, am Besten auch gleich per chroot. Notfalls das installierte System mal mit nomodeset als Bootoption starten.

regenpfeifer schrieb:

Nun habe ich auf den Nouveau-Treiber umgestellt und damit startet das System leider gar nicht mehr...

Leider unterstützt nouveau ältere Karten mehr schlecht als recht - auch wenn hier im Forum auch schon etwas anderes behauptet wurde... Die praktischen Erfahrungen sagen aber was anderes 😉 Unterdessen hat das “Graphics Drivers”-Team in ihrem PPA einen 340er-Treiber veröffentlicht, der mit dem 5.8er-HWE funktionieren soll. Die Details findest Du hier. Ich denke, einen Versuch wäre es wert!

regenpfeifer schrieb:

Nun habe ich auf den Nouveau-Treiber umgestellt und damit startet das System leider gar nicht mehr...

So wie Du das oben schon beschrieben hast, trifft das sicher nicht zu. Die grafische Oberfläche wird vielleicht nicht geladen, Ubuntu an sich aber durchaus.

Und für blinkenden Cursor auf black Screen, ein wahrlich nicht seltenes Fehlerbild, gibt es zuhauf Threads, die allesamt das temporäre Setzen von Bootoptionen (xforcevesa, nomodeset) zur Folge haben.

Zur Behebung braucht man kein chroot (wer gern diesen Aufwand betreibt, bitte, aber nötig ist es nicht). Und eine GF8 läuft auch mit nouveau (diese schwammige Aussage mit den älteren GPUs betrifft sehr viel ältere, sowas wie GF4 und 5).

Bei der Installation von nvidia wird nouveau geblacklistet. Möglich, daß die Datei unter "/etc/modprobe.d/" nicht entfernt worden ist. Muß natürlich gelöscht werden.

von.wert schrieb:

Und eine GF8 läuft auch mit nouveau (diese schwammige Aussage mit den älteren GPUs betrifft sehr viel ältere, sowas wie GF4 und 5).

Nun ja, die zwei Jahre jüngere GT 240, die ich hier noch im Einsatz habe, läuft reproduzierbar definitiv nicht mit nouveau, mit dem 340er jedoch absolut stabil. Das Selbe auf einem System (das ich betreue) mit einer 8400 GS. Ebenso die, nochmals zwei Jahre jüngere NVS 4200M, die mit nouveau auf zwei Systemen dauernd Abstürze produzierte. Wie Du hier siehst, hat der proprietäre 390er das Problem definitiv gelöst. Soviel zu dieser schwammigen Aussage, dass das nur sehr viel ältere Chipsätze betrifft... 😉

von.wert schrieb:

regenpfeifer schrieb:

Nun habe ich auf den Nouveau-Treiber umgestellt und damit startet das System leider gar nicht mehr...

So wie Du das oben schon beschrieben hast, trifft das sicher nicht zu. Die grafische Oberfläche wird vielleicht nicht geladen, Ubuntu an sich aber durchaus.

Danke für den Hinweis. Tatsächlich startet der Rechner jetzt, auch in die grafische Oberfläche, und scheint dann tatsächlich auch stabil und einigermaßen flüssig zu laufen. Allerdings dauert der Startvorgang extrem lange. Der Rechner spricht bereits von Beginn des Startvorgangs an bis zum Abschluss stark verzögert an und es zeigt sich dann noch über etliche Minuten der blinkende Cursor, bevor die grafische Oberfläche geladen wird.

Und für blinkenden Cursor auf black Screen, ein wahrlich nicht seltenes Fehlerbild, gibt es zuhauf Threads, die allesamt das temporäre Setzen von Bootoptionen (xforcevesa, nomodeset) zur Folge haben.

Danke, durch einige dieser Threads habe ich mich jetzt auch durchgearbeitet. Wobei, wenn ich es recht verstehe, die Bootoptionen nur dann gesetzt werden müssetn, wenn ich anderweitig die Treiber nicht mehr austauschen könnte. Doch kann ich dies jetzt ja ggf. auch im nun doch wieder laufenden System. Folgendes Szenario scheint sich nun darzustellen:

• ich verwende den nouveau-Treiber, habe dann aber das Problem mit dem Startvorgang, dessen Ursache mir unklar ist

• ich verwende Kernel 5.04.* mit dem proprietären Treiber, bin dann aber dauerhaft an diesen Kernel gebunden

• ich versuche, einen proprietären Treiber mittels PPA zu installieren

Zur Behebung braucht man kein chroot (wer gern diesen Aufwand betreibt, bitte, aber nötig ist es nicht). Und eine GF8 läuft auch mit nouveau (diese schwammige Aussage mit den älteren GPUs betrifft sehr viel ältere, sowas wie GF4 und 5).

Ja, offensichtlich läuft der nouveau-Treiber tatsächlich mit meiner Karte, aber es bleibt das Problem des sehr stark verzögerten Startvorgangs.

Bei der Installation von nvidia wird nouveau geblacklistet. Möglich, daß die Datei unter "/etc/modprobe.d/" nicht entfernt worden ist. Muß natürlich gelöscht werden.

Soweit ich das erkennen kann, sind hier keine entsprechenden Einstellungen gesetzt.

Hallo regenpfeifer,

Korrektur: Kernel ist 5.4.xxx .... nicht 5.04.xxx.

Gruss Lidux

Lidux schrieb:

Hallo regenpfeifer,

Korrektur: Kernel ist 5.4.xxx .... nicht 5.04.xxx.

Ja, danke für den Hinweis. Versehen von meiner Seite, sorry.

Gruss Lidux

regenpfeifer schrieb:

es bleibt das Problem des sehr stark verzögerten Startvorgangs.

Vielleicht hat nvidia irgendwas verkorkst (wäre nicht das erste Mal), dann reinstalliere die 3 Pakete eben!