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Hallo zusammen, ich habe das im Betreff genannte Problem. Ich hoffe, dass mir jemand von euch weiterhelfen kann, die Fehlersuche gestaltete sich bisher relativ schwierig. Es folgt eine knappe Zusammenfassung des Problems; im weiteren Text habe ich das Problem genau beschrieben und alle durchgeführten Tests aufgelistet. Der Nvidia-Bug-Report ist angehängt.

Zusammenfassung:

• unter Windows scheint alles in Butter: egal, wie ich die Nvidia-GraKa/Intel-GraKa benutze (Volllast, Leerlauf etc.), es gibt keine Probleme, alles läuft flüssig

• unter Kubuntu gibt es Probleme in der Kombination von Nvidia-GraKa + Nvidia-Treiber, sowie (wie ich erst heute herausgefunden habe) in der Kombination von Nvidia-GraKa + nouveau-Treiber (Freezen bei Start von Spiel, welches die Nvidia-GraKa explizit benutzen soll)

• unter Kubuntu gibt es andere Probleme in der Kombination von Intel-GraKa + nouveau-Treiber (Freezen beim Shutdown)

• unter Kubuntu gibt es keine Probleme bei der Kombination von Intel-GraKa + Nvidia-Treiber (in den Nvidia Settings kann man die Intel-GraKa zum Benutzen einstellen); hiermit läuft der PC ruhig und ohne Einfrieren

Spezifikationen:

• DELL Inspiron 7580, erhalten im Februar 2019

• Optimus-Notebook, d.h. zwei Grafikkarten

  • Nvidia GeForce MX150

  • Intel-GraKa

• Dualboot mit Windows 10 Home und Kubuntu 18.04 eingerichtet

• kleinere Probleme bei der Installation von Kubuntu:

  • Starten eines Kubuntu-Live-Systems vor Beginn der Installationsprozedur, anschließend friert der Bildschirm ein

  • Lösung: „nomodeset“ als Parameter im GRUB setzen

  • anschließend Wechsel vom nouveau-Treiber auf den proprietären Nvidia-Treiber (Version 390) nach erfolgreicher Installation

  • „nomodeset“ im GRUB gelassen; Folge: einsekündige Verzögerung beim Öffnen des K-Menüs und Benutzung der Taskleiste

  • „nomodeset“ aus dem GRUB entfernt; alles funktioniert ohne Probleme

Erste Probleme:

• ca. ab dem 05.08.2019: der Bildschirm friert wenige Minuten nach dem Start von Kubuntu ein; einige Zeit vorher kann man nichts mehr anklicken, schließlich friert der Mauszeiger ein; der Lüfter fängt an, auf Hochtouren zu laufen; Laptop ist unbenutzbar; nach Neustart geht der ganze Spaß wieder von vorn los

• unter Windows keinerlei Probleme

• Abhilfe: in Kubuntu bei den Nvidia Settings den PowerMizer auf „Prefer Maximum Performance“ setzen; Folge: Laptop-Lüfter läuft die ganze Zeit, aber der Bildschirm friert immerhin nicht mehr ein

• mit der Zeit tauchten immer mehr Probleme auf:

  • Kombination von „nomodeset“ und dem Nvidia-Treiber führt nun auf einmal zum Einfrieren des Bildschirms beim Booten (was vorher nicht der Fall war)

  • mehrsekündige Verzögerung beim Öffnen von Dialogfenstern (z.B. dem „Dateien endgültig löschen“-Dialog)

  • Einfrieren des Bildschirms, wenn ich ein Fenster an den rechten oder linken Rand des Bildschirms ziehe, um es auf halbe Bildschirmbreite zu vergrößern; Abhilfe: Strg-+Alr+Entf

  • generell wirkt der Betrieb unter Kubuntu schwerfällig und langsam, immer wieder gibt eine kleine Verzögerungen; unter Windows läuft alles extrem flüssig

Versuche:

• Update auf Kubuntu 19.04; Folge: gleiches Fehlerbild

• Nvidia-Treiber aktualisieren auf Version 430; Folge: gleiches Fehlerbild

Ursachensuche:

• Kontaktaufnahme zu Nvidia https://devtalk.nvidia.com/default/topic/1060368/linux/bug-kubuntu-18-04-lts-19-04-screen-freezes-and-geforce-mx150-falls-off-the-bus-after-a-few-minut-/post/5382434/#5382434

• Ergebnis: nach zahlreichen Tests wurde vermutet, dass es an der neuen BIOS-Version liegt

  • erst dachte ich, ich hätte nichts am System verändert; dann fiel mir irgendwann ein (ich war zwischendrin eine Woche im Urlaub), dass ich am 25.07.2019 ein großes Windows-Update gemacht hatte (von Version 1809 auf 1903), im Zuge dessen wurde das BIOS ohne mein Wollen auf Version 1.8.0 aktualisiert

• Kontaktaufnahme zu DELL

• Anweisung: Downgrade auf BIOS-Version 1.6.0 und 1.7.0; Ergebnis: keine Behebung des Problems, nach wie vor friert der Bildschirm wenige Minuten nach dem Start von Kubuntu ein

• Anweisung: Hardware-Test (im BIOS auswählbar) durchlaufen lassen; Ergebnis: keine Fehler gefunden

• Hochstufung auf Level-3-Support, neue Anweisung:

  • BIOS auf Version 1.7.0

  • Windows neu installieren

  • DELL-Support-Applikation deinstallieren

  • Linux neu installieren

• Ergebnis:

  • BIOS-Version auf 1.7.0, Windows neu installiert (nun wieder Version 1809), DELL-Support-Applikation war gar nicht vorhanden, ergo keine Deinstallation; bis hierhin keine Probleme

  • Neuinstallation von Linux: Live-System mit nouveau-Treiber: überraschenderweise keine Probleme, kein Einfrieren

  • Erlauben von Third-Party-Software; Installieren des Nvidia-Treibers (Version 390) während des Installationsprozesses (nicht willentlich); Folge: das selbe Problem tritt wieder auf, Bildschirm friert ein (Ändern der PowerMizer-Einstellungen schafft auch hier wieder Abhilfe)

  • erneute Neuinstallation von Kubuntu (nachdem es unmöglich war, zurück auf den nouveau-Treiber zu wechseln!): Bildschirm friert beim Booten des Live-Systems ein; Fehlermeldung: nouveau stalled at fffffffffffffffff

  • eine Nacht gewartet: Laptop gestartet, Live-System gestartet; alles läuft ohne Probleme durch, kein Einfrieren!

  • Laptop eine Weile benutzt; anschließendes Einfrieren beim Herunterfahren, selbe Fehlermeldung: nouveau stalled at fffffffffffffffff

  • diese Problematik lässt sich reproduzieren: der Laptop fährt ohne Einfrieren hoch (aber deutlich langsamer als sonst), beim Herunterfahren friert er IMMER ein, egal wie lange ich den Laptop vorher an hatte (auffällig ist, dass er immer zu unterschiedlichen Zeitpunkten einzufrieren scheint, da ich ich nicht immer die Fehlermeldung „nouveau stalled“ sehe, sondern manchmal auch nur einen schwarzen Bildschirm)

• Durchführung eines Benchmark-Tests mit glmark2, um die Intel GraKa mal unter Volllast zu sehen; Ergebnis: alles läuft flüssig, Score: 1553

• ein Benchmark-Test unter Windows (um die Benutzung der Nvidia-GraKa zu erzwingen) ergab auch keine Probleme, alles lief flüssig, kein Einfrieren etc. (siehe obiger Link)

• mithilfe von DRI_PRIME=1 habe ich die Benutzung der Nvidia-GraKa unter dem nouveau-Treiber erzwungen; diesen Parameter setzte ich für das Spiel „SuperTuxKart“; Ergebnis: beim Start des Spiel fror der Bildschirm SOFORT ein; nach einem anschließenden Neustart startete ich das Spiel erneut (diesmal ohne Parameter); Ergebnis: das Spiel startete ohne Probleme, kein Einfrieren!

Gedanken:

• durch die Neuinstallation beider Betriebssysteme und dem Downgrade der BIOS-Version habe ich eine Situation hergestellt, die mit der Situation vor dem 25.07.2019 identisch ist und unter welcher der Laptop vor dem 05.08.2019 ein halbes Jahr lang stabil lief; nun gibt es trotzdem die selbe Problematik mit dem Nvidia-Treiber

• unter dem nouveau-Treiber läuft das System sehr instabil; der Bildschirm friert ein, wenn ich den Laptop herunterfahre; Boot und Shutdown wirken generell verzögert und schwerfällig

Fragen:

• Gibt es irgendeine Erklärung für dieses seltsame Verhalten?

• Ist ein Hardware-Defekt eher wahrscheinlich oder unwahrscheinlich?

ANHANG:

BIOS-Firmware-Update-History:

• 15.05.2019 Automatisches Update (auf 1.6.0?) (habe nichts davon mitbekommen)

• 22.07.2019 Automatisches Update auf 1.8.0 (ich hätte gedacht, dass dieses Update am 25.07.19 zusammen mit dem Windows-Update durchgeführt wurde; falls das erste Datum stimmt, dann ist der Fehler NICHT in der BIOS-Version zu suchen; zumal dann auch der Downgrade auf Version 1.6.0 Abhilfe hätte schaffen müssen, da das System unter (vermutlich) Version 1.6.0 bis zum 05.08. stabil lief)

• 24.08.2019 Manuelles Update auf 1.6.0

• 26.08.2019 Manuelles Update auf 1.7.0

• 27.08.2019 Automatisches Update auf 1.8.0 (danach habe ich es endlich geschafft, die automatischen Updates im BIOS auszuschalten)

• 08.09.2019 Manuelles Update auf 1.7.0

Veröffentlichung der BIOS-Updates laut DELL-Website

• Version 1.8.0 am 27.06.2019

• Version 1.7.0 am 30.05.2019

• Version 1.6.0 am 04.04.2019

Ist ein Hardware-Defekt eher wahrscheinlich oder unwahrscheinlich?

Gegentest mit einem baugleichen Gerät machen. Im Versandhandel gilt das 14tägige Rückgaberecht. Installation auf USB-Stick machen, baugleiches Gerät bestellen, probieren.

unter Windows läuft alles extrem flüssig

Dann ist die Hardware wohl doch eher raus aus der Nummer.

Hallo dingsbums, danke für deine Antwort.

Das Problem an deinem Vorschlag ist, dass es das Gerät so nicht mehr gibt. Als ich es damals konfiguriert und bestellt habe, bekam ich die Nachricht von DELL, dass das Gerät (ganz plötzlich) so nicht mehr gebaut wird. Ich möge mir doch bitte ein anderes aussuchen. Da es aber keine adäquaten Alternativen gab und ich hartnäckig geblieben bin, wurde dann extra noch ein "letzter" Laptop in genau dieser Konfiguration für mich gebaut.

Der zweite Punkt ist, dass das Problem ja nicht von Anfang an auftrat, sondern erst nach einem halben Jahr Betrieb.

Dann ist die Hardware wohl doch eher raus aus der Nummer.

Dem TS kann man ja nun nicht vorwerfen, daß er nicht sorgfältig getestet hat. Also ich denke schon, daß es eine reine "Hardwarekiste ist", denn Probleme z.B. mit Kubuntu sind im Moment nicht bekannt.

1. Xubuntu 19.10 - und hoffen

2. Windows 10 nutzen

3. langer memtest (Linux ist bei Ram empfindlicher)

Ich habe da wenig Hoffnung ohne Feedback im Netz.

Hallo hakel, vielen Dank für deine Vorschläge!

1. Xubuntu 19.10 - und hoffen

Ich habe gerade Xubuntu 19.04 ausprobiert (19.10 ist ja noch nicht draußen). Gleiches Fehlerbild wie unter Kubuntu 18.04.

• Nouveau-Treiber: langsames Hochfahren; Einfrieren beim Herunterfahren; langsamer und schwerfälliger Betrieb

• Nvidia-Treiber (Version 418): Einfrieren nach wenigen Minuten Betrieb; Kombination von Nvidia-Treiber und Intel GraKa funktioniert (sonst würde ich diese Zeilen hier nicht vom Laptop aus tippen)

2. Windows 10 nutzen

Ich sag mal so...es gibt ja einen Grund, warum ich ein Dualboot-System mit Linux eingerichtet habe. Wenn es nur darum ginge, das Laptop zu benutzen, dann könnte ich auch einfach dauerhaft die Kombi Nvidia-Treiber und Intel-GraKa drin lassen. Damit läuft der Laptop ja ohne Probleme, ohne Einfrieren, flüssig und schnell. Aber ich möchte ja die Ursache beheben und nicht so eine halbgare Lösung als Dauerzustand annehmen.

3. langer memtest (Linux ist bei Ram empfindlicher)

• memtest86 durchgeführt nach Anleitung der ubuntuusers-Seite

• erst Test unter Windows: keine Probleme

• dann 2 1/2-stündiger Test mit einem selbst erstellten USB-Stick; Ergebnis: keinerlei Fehler, alles paletti (logfile siehe Anhang)

• Hätte ich den Test noch länger laufen lassen müssen? Nach 2 1/2 Stunden war er fertig. Ich weiß nicht, wie man die Dauer verlängern kann und ob das noch notwendig ist.

Das ist ein Optimus Gerät, es gibt einen "Performance/Leistung" Modus und einen "Intel/Energiesparmodus. Den nouveau kannst du bei dieser modernen Karte "vergessen", der nouveau bietet auch keine Leistung für Spiele.

Mir sind wie gesagt keine Probleme mit Kubuntu oder Nvidia zur Zeit bekannt, bleibt Dell. Was bei einem Laptop nicht sonderlich ungewöhnlich ist. Mit dem Bios Tip haben die Leute von Dell dir schon erstaunlich geholfen 👍 , normalerweise sagen die einfach, "Linux kennen wir nicht".

Mit nomodeset läuft das System in einer Art "Notbetrieb", also nicht hilfreich.

Es sind schon erstaunlich viele Leute mit 19.10 unterwegs hier im Forum, und da es bei Xubuntu eigentlich nie Änderungen gibt ist das relativ ungefährlich. Für ein produktives System natürlich ein "schwachsinniger" Tip.

memtest muß "über Nacht" laufen und ist auch kein 100% Test. Ich komme mit Ram umstecken besser klar, da kann man echt verzweifeln.

Recherchiere gezielt zu deinem Gerät, da hat man manchmal Glück, daß ein Guru eine Bootoption Kombi veröffentlicht. Meist natürlich zu bekannten Geräten, "Schwarmintelligenz".

Danke für deine Antwort.

Der Bios-Tipp kam nicht von DELL, sondern aus dem Nvidia-Forum. Ich hatte den Thread in der Supportanfrage mit eingefügt, um zu zeigen, was wir schon getestet haben. Die Mitarbeiterin von DELL nahm das dann als Bedienungsanleitung und sagte: "Mach so." 😆 In der Tat scheint der Support nicht besonders Linux-freundlich, obwohl man die Laptops ja sogar mit vorinstalliertem Linux kaufen kann und sie explizit dafür freigegeben sind.

Und glaub mir, ich habe schon so unglaublich viel recherchiert. Du siehst ja, was ich alles schon getestet und ausprobiert habe.

Am Freitag kommt das Ding erstmal zur Reparatur, da wird das Mainboard samt Grafikchips ausgetauscht (der Laptop ist zum Glück noch in der Garantie). Vielleicht hilft das ja.

Update: Mein Laptop ist wieder bei mir und funktioniert wie am ersten Tag. Während der Reparatur wurden das Mainboard und die SSD getauscht – laut den Tests vor Ort waren da mehrere Sektoren defekt. Das habe ich zwar weder bemerkt, noch haben meine Hardware-Tests zu Hause dies angezeigt, aber sei's drum. Zumindest ist das Problem behoben und scheint also hardwarebasiert gewesen zu sein.