Hallo Dee,
ich hätte auch alles Runterschlucken und wie ein Angestellter reagieren können. Bin ich aber nicht - und der Mot(ivat)or ehrenamtlicher Arbeit ist es, dass man auch Spaß bei der Sache hat und es nicht in einer Belastung ausartet. Daher dachte ich, es wäre angesichts der Mitarbeiteranwerbediskussionen sinnvoll, mal einfach authentisch frei rauszulassen, was einen stört.
Das muss noch nicht mal alles objektiv oder kann auch alles Blödsinn sein - aber es zeigt doch, dass der Wohlfühlfaktor bei der Wikimitarbeit zumindest bei mir nicht wirklich angekommen ist. Und da spielen dann natürlich auch Personen mit rein.
Das Problem liegt wahrscheinlich hier: Vom (gesamten) Wikiteam wird quasi erwartet, dass man hier eine Ausbildung zum Technischen Redakteur absolviert. Auf der andren Seite wundert man sich dann aber, warum der "einfache Forennutzer" sich nicht wirklich beteiligt.
Ich versteh natürlich, dass das Team die Artikel nicht alleine zuende schreiben kann und will. Das würde ich aber mit als deren Aufgaben definieren, denn ein Wiki lebt davon, dass verschiedene Leute ihre Fähigkeiten einbringen. Der eine schreibt vielleicht die Technik, aber ist Legastheniker und der andre hat einen guten Schreibstil. Der dritte kennt die genaue Formatierung aus dem FF. Doch hier wird alles aus einer Hand von einer Person erwartet - oder dass diese sich selber Mitschreiber sucht.
Das stimmt, dass die Kritik konstruktiv ist - aber während andre Mods schon kurz am Verschieben waren und sich wochenlang nicht drum gekümmert und einen in falsche Sicherheit gewiegt wurde, kam dann mit trockenem Humor dieser Aufprall. Ich werte auch irrational lange Mängellisten als nicht mehr konstruktiv - ich hab da einen passenderen Begriff dafür: Mobbing. Oder um nicht ganz so laut zu trampeln: Demütigen durch Arbeitslast.
Das Wikiteam integriert nicht - zumindest nicht alle tun das. Sie blockieren und monieren, bis es passt oder eben nicht. Ich sehe die Aufgabe des Teams eher darin, unterstützend unter die Arme zu greifen - zum Beispiel, wie noisefloor eben auch entlastet, indem er anbietet
dann markiert das Wikiteam den Artikel als "verlassen" und hofft darauf, dass ihn in den nächsten Monaten jemand fit für's Wiki macht.
Man hat nicht das Gefühl "komm, ich helf dir", sondern eher "das und das und das musst du noch machen, sonst kommst du an mir nicht vorbei". Mag sein, dass das bei mir oder bei mir und aasche noch etwas verschärfter ist - das möchte ich auch zu bedenken geben. Aber ich denke, die willkommene Grundhaltung kommt nicht so richtig rüber. Und manchen ist diese Anerkennung sehr wichtig. Und mir ist vor allem wichtig, dass ich keine Arbeit in was stecke, was dann nicht benutzt wird. Und ich da ewig nicht davon loskomme.
Das wird zu einer Fußfessel, die mich als Geisel nimmt. Und die mir ab und zu auf die Füße fällt. Und inhaltlich und formell hab ich mir ja durchaus Gedanken gemacht. Und auch Begründungen und Artikelvergleiche, warum ich das so mache und nicht anders - auch wenn ich durchaus sehe, warum 2-3 Dinge nicht ideal wirken - aber mir die Alternativen nicht zusagten. Es gibt immer Gründe für etwas. Aber da könnte man ja auch fragen: Warum hast du das denn so und so gemacht? Klar, man kann auch einfach sagen "Das hat so und so zu sein.". Kenn ich ja vom Forum, irgendwann stumpft man ab und ist es leid.
(march habe ich zwischenzeitlich lesend nun auch wahrgenommen und freue mich besonders von dir über eine Rückmeldung.)
Aber ein "nur leider nicht Wiki-konform" gefällt mir auch nicht. Vielleicht sollte ich auch nicht versuchen, das noch weiter objektiv zu begründen. Es gefällt mir einfach nicht - das stelle ich nur mal so fest und in den Raum. Insgesamt war es die ganze Art des Ablaufs von Überarbeitungen zum Warten auf Freischaltung und dann der Rückwurf und schließlich dann die schiere Menge an Ansprüchen, will ich sie mal nennen.
Das hab ich oben ja näher ausgeführt - ich will kein Technischer Redakteur werden und fühl mich da irgendwie auch nicht ernstgenommen. Wenn man wirklich SO viel zu monieren hat, dann sollte das nicht immer von ein und dem selben Mod kommen, während von anderen kleinere Häppchen an Mängeln kommen. Und einem da auch mehr unter die Arme gegriffen wird, fängt schon emotional mit einer offeneren Grundhaltung an.
Indem man offen für abzugebende Hilfe wirkt anstatt wie eine Firewall, die einem bloß noch mehr Arbeit macht und wo man sieht, das müsste jetzt nicht unbedingt alles sein, aber es wird sehr kleinlich sehr dick aufgetragen (Firewall halt, vielleicht noch persönlich als "Virus" eingestuft...).
Es gibt ja durchaus Leute, die sehen das Wiki nur als Werkzeug und nicht als Wissenschaft für sich selbst. Die wollen es inhaltlich voranbringen. Und wenn dann böse Geister kommen und "Form!!111elf" schreien, wirft das zurück. Und wenn das Team zu klein ist, um die Form der ganzen neuen Artikel anzupassen, dann hat das ja auch Gründe, warum das Team so klein ist.
Vielleicht sind ja die Ursachen für das kleine Team darin verborgen, dass sie gut aufeinander oder gut in die Wikiregeln eingeschworen sind und andere, die selbst jahrelang editierten, da eben nicht mithalten können oder wollen. Wenn einem formell geholfen würde, würden auch mehr Leute Artikel schreiben. Oder wieviele werden wegen "Mängeln" verworfen? Bei der deutschen Wikipedia ist es die Relevanzdiskussion einzelner Artikel, hier die einzelner Abschnitte. wenn mehr Leute Artikel schreiben, rutschen mehr als Untermenge davon ins Team, um den Formalfoo zu lernen und zu machen. Und wenn es nur 2-3 neue sind.
Aber es gibt eben auch Leute, die möchten nach 3 Tagen a je ca. 8h endlich mal ihre zwei Artikel fertighaben und nicht dauernd wieder auf Stand Null zurückgeworfen haben, weil sie sich eben das Wiki nicht zur Lebensaufgabe gemacht haben. Wenn diese alle nicht erwünscht sind oder das Team dafür zu klein ist, sollte man das auch sagen oder eben ändern. Dann muss man eine Ausschreibung machen, dass man vollausgebildete Technische Redakteure sucht. Oder man teilt die Ressourcen eben nach Fähigkeiten auf und erwartet nicht alles von einem Autor in Person.
Dasselbe ist es mit den Wikiartikeltests der Versionen: Wie kann der ganze Artikel getestet werden, wenn jeder nur eine von etwa drei Varianten braucht und ihn max. 1 von 10 Problemlösungen betrifft? So bleiben die Artikel doch eigentlich ewig ungetestet oder es wird nur behauptet, er wäre ganz getestet. Aber das dürfte technisch wohl aufwendiger werden, es sei denn einzelne Autoren schreiben einen Kommentar in den Quelltext an die Stelle der Abschnitte, die sie getestet hatten.
Grüße, Benno