Moses-junior
Anmeldungsdatum: 26. September 2005
Beiträge: 294
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Hallo ihr Checker, ich hätte mal eine Frage bezüglicher meiner Staatsexamensarbeit, die ich über Linux/Windows im Unterricht schreibe: Situation 1: Ich möchte eine ganze Schule mit mehreren Informatik-Räumen (z.B. 3) mit jeweils 15 Clients mit Edubuntu ausstatten. Da reicht doch der eine Edubuntu-Server (zuständig für die Client-I/O) nicht mehr aus, da muss doch noch wenigstens ein zentraler Server dahinter stehen, der die ganzen Schülerdaten verwaltet, denn ich möchte ja nicht nur in einem Raum die Schüler-Logins speichern und nutzen können. Geht das mithilfe von reiner Edubuntu-Software, oder ist es besser einen Arktur-Server hinter die Edubuntu-Server zu setzen? Oder ist selbst das nicht ganz einfach? Kann ich dann damit auch Windows-Anmeldungen über Samba machen? Situation 2: Ich möchte lediglich einen Info-Raum mit Edubuntu ausstatten (sowas wie "Der Linux-Raum" 😉 ). Nehmen wir an, hinter allem steht noch ein Arktur-Server, der auch für weiteren Klassenräume zentralisiert arbeitet. Ist das einfacher umzusetzen? Zusatz-Frage: Ist es günstiger, wenn auf den Edubuntu-ThinClients lediglich eine Netzwerkkarte drin ist und keine HD, oder bringt es einen erheblichen Geschwindigkeitsgewinn, wenn nicht alles über das Netzwerk gestartet werden muss? Für Antworten wäre ich sehr dankbar!! Ganz toll wäre natürlich, wenn das nicht nur theoretisch beschrieben wird, sondern schon praktisch evaluiert wurde. Das wäre sozusagen noch das Sahnehäubchen für die Antwort, sollte aber keine Voraussetzung sein. Gruß, Moses
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Unki
Anmeldungsdatum: 23. März 2005
Beiträge: 5761
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Moses-junior hat geschrieben: Zusatz-Frage: Ist es günstiger, wenn auf den Edubuntu-ThinClients lediglich eine Netzwerkkarte drin ist und keine HD, oder bringt es einen erheblichen Geschwindigkeitsgewinn, wenn nicht alles über das Netzwerk gestartet werden muss?
Die Festplatten könntest DU als lokale Datenträger einbinden. Wichtig ist ein "dicker" Server mit viel RAM und großer CPU. WIr hatten im Februar mal einige Setups mit verschieden ausgestatteten Servern getestet. Openoffice hat auf einem XP 2000 ca 3 Minuten gebraucht, bis es gestartet war (auf 12 Clients.) an einem DUalcore ging es um einiges flotter. juliux wird dazu sicherlich mehr sagen können Rainer
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juliux
Messeteam
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2005
Beiträge: 541
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Moin Moin, zu Situation1: Soweit ich weiß kannst Du noch keinen zentralen Loginserver mit edubuntu/ubuntu nutzen, da zentrales Anmelden übers Netzwerk noch nicht geht. zu Situation2: Siehe oben;) zur zusatz Frage: Festplatten in den Clients bringen noch nichts, da sogenannte FatClients noch nicht Supportet werden, also kannst Du die Festplatte auch ausbauen. Praxtische Evaluierung kommt(ich muss endlich mal Zeit finden das Online zu stellen). Bei uns im Test hat sich aber gezeigt das sich DualCore Sachen deutlich besser schlagen als single Core. Am besten abgeschnitten hatte ein Pentium D System. Gigaethernet wird bei 12 Clients noch nicht gebraucht, der Netzwerk Peak lag bei 80MB also noch 20% reserve. Hoffe es hilft julius
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Moses-junior
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 26. September 2005
Beiträge: 294
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Hm, wenn ich das also richtig verstanden habe, fehlt der Ubuntu-Schulversion also das wichtigste Element der zentralen Anmeldung? Damit würde doch der wichtige Vorteil der selbständigen Desktop-Gestaltung wegfallen. Um aus dem Buch "Linux in der Schule" von Dr. Karl Sarnow zu zitieren:
Die Schaffung individueller Benutzeroberflächen, die sich dem persönlichen Geschmack und den erforderlichen Aufgaben entsprechend anpassen lassen, ohne deshalb die übrigen Benutzer mit der Änderung zu belästigen, ist Kennzeichen eines Multiuser-Betriebssystems, wie Linux.
Das finde ich ja dann äußerst ungünstig. Du sagtest, Festplatten im Client bringen nichts. Im Edubuntu-Test des LinuxUser-Magazins (http://www.linux-user.de/ausgabe/2006/12/068-edubuntu/index.html) hieß es allerdings:
Schulen, die über vollwertige PCs mit internen Festplatten verfügen, können den Edubuntu-Client lokal einsetzten und mithilfe eines in Edubuntu integrierten Konfigurationsprogramms mit dem Terminalserver verbinden.
Da werden die sich dann wohl geirrt haben, oder? Gruß, Moses
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juliux
Messeteam
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2005
Beiträge: 541
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Moses-junior hat geschrieben:
Die Schaffung individueller Benutzeroberflächen, die sich dem persönlichen Geschmack und den erforderlichen Aufgaben entsprechend anpassen lassen, ohne deshalb die übrigen Benutzer mit der Änderung zu belästigen, ist Kennzeichen eines Multiuser-Betriebssystems, wie Linux.
Das finde ich ja dann äußerst ungünstig.
Du kannst mehrere User anlegen nur kannst Du die nicht mit einem extra Server verwalten, sondern die User sind ganz normale User auf dem Server. Moses-junior hat geschrieben:
Schulen, die über vollwertige PCs mit internen Festplatten verfügen, können den Edubuntu-Client lokal einsetzten und mithilfe eines in Edubuntu integrierten Konfigurationsprogramms mit dem Terminalserver verbinden.
Da werden die sich dann wohl geirrt haben, oder?
Das stimmt teilweise, Du kannst natürlich auf den PCs ein edubuntu installieren. Nur bringt Dir das keinen Vorteil, da die Clients ihre Userdatenbank nicht vom Server nutzen können, die Software musst Du dann auf jedem Rechner einzelnd installieren usw. Das dort erwähnte Konfigurationsprogramm gibt es so nicht. gruss julius
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neonis
Anmeldungsdatum: 21. Februar 2006
Beiträge: 107
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Hallo, eine zentrale Userverwaltung lässt sich in Linux/Ubuntu/Edubuntu durch LDAP einrichten... siehe auch: https://help.ubuntu.com/community/OpenLDAPServer oder auch sehr gut: http://www.cs.dixie.edu/ldap/about/ dies ist allerdings ohne Vorkenntnisse nicht besonders einfach und man sollte schon eine gewisse Einarbeitungs- und Testzeit einplanen. gruss ne0nis
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juliux
Messeteam
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2005
Beiträge: 541
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Moin, klar kann man das über Openldap machen nur ist das nicht offiziell Supportet. gruss julius
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TrialAndError
Anmeldungsdatum: 4. November 2006
Beiträge: 203
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Hallo Checker! Moses-junior hat geschrieben: Situation 1: Ich möchte eine ganze Schule mit mehreren Informatik-Räumen (z.B. 3) mit jeweils 15 Clients mit Edubuntu ausstatten. Da reicht doch der eine Edubuntu-Server (zuständig für die Client-I/O) nicht mehr aus, da muss doch noch wenigstens ein zentraler Server dahinter stehen, der die ganzen Schülerdaten verwaltet, denn ich möchte ja nicht nur in einem Raum die Schüler-Logins speichern und nutzen können. Geht das mithilfe von reiner Edubuntu-Software, oder ist es besser einen Arktur-Server hinter die Edubuntu-Server zu setzen? Oder ist selbst das nicht ganz einfach? Kann ich dann damit auch Windows-Anmeldungen über Samba machen?
Die Frage ist doch die: Wie groß ist dein System und was soll alles gehen? - 45 Clients sind bei genügend RAM kein Problem (z. B. 2 Klassenräme à 15 und 15 Einzelarbeitsplätze in Klassen verteilt, die nicht alle auch gleichzeitig benutzt werden). Alles konzentriert auf einem Edunbuntu-Server - mit Samba-PDC für 500 User, gleich noch die Authentifizierung etc. für die notwendigen Windows-Rechner mit dabei. Prima bis die Hardware (Software) auf deinem Server streikt! Dann geht nichts mehr, nicht einmal mehr die Windows-Rechner. Also müssen alle wichtigen Dienste ausgelagert werden, aber auf Arktur?! Kannst du den an deine Bedürfnisse anpassen?! (Sinnvoller z. B. Suse - bringt viel Brauchbares für so eine Situation mit.) Dann für ca. 30 Clients jeweils einen LTSP-Server, wahlweise Edubuntu. Authentifizierung ... Hier kommen die IT-Profis zum Zug. Ich bin keiner. Deshalb kein LDAP, sonder mit pam_winbind am PDC. (Ggf. pam_mount um das zentrale PDC-Home zur Verfügung zu stellen.) Damit ist Situation 2 wohl gleich mitbeantwortet. Grüße:TrialAndError
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Moses-junior
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 26. September 2005
Beiträge: 294
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Vielen Dank für Eure kompetenten Antworten! Mir geht es zum größten Teil um die Theorie, die ich mir mit Hilfe von euren Erfahrungsberichten erarbeiten und dann in der Staatsexamensarbeit weitergeben möchte (ich werde aber niemand zitieren, ohne vorher zu fragen 😉 ). Möglicherweise probiere ich das eine oder andere mal aus - wohl am ehesten das Edubuntu-Server-ThinClient-Prinzip, wovon ich mir einiges verspreche. Wenn es also möglich ist, unter Edubuntu solche Anmeldungen von einer IT-Firma einrichten zu lassen, kann ich das so schreiben. Und sollte ich es schnell und einfach hinbekommen, so ein Edubuntu-Server-Client-System einzurichten, werde ich dazu im Anhang der Staatsexamensarbeit eine grobe Anleitung schreiben, damit auch andere Lehrer sowas ausprobieren können, falls sie ein paar Computer übrig haben... ☺ Gruß, Moses
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Moses-junior
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 26. September 2005
Beiträge: 294
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TrialAndError hat geschrieben: Also müssen alle wichtigen Dienste ausgelagert werden, aber auf Arktur?! Kannst du den an deine Bedürfnisse anpassen?! (Sinnvoller z. B. Suse - bringt viel Brauchbares für so eine Situation mit.)
Achso. Ich dachte nur, weil Arktur ja eigentlich extra für sowas ausgelegt ist, ist der auch für die Schule optimal geeignet. Er wird ja auch immer noch gepflegt, nicht wie kmlinux (gut der Vergleich hinkt...). Allerdings hatte ich die Vermutung, dass relativ einfach einzurichten ist. Ich hab Arktur auch schon mal in VMWare installiert und wollte später mal Edubuntu dranhängen, aber das scheint schon etwas komplizierter zu sein. Wie gesagt, geht es mir um eine theoretisch günstige Variante. Und wenn Suse sinnvoller ist, ist das ok.
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susie
Anmeldungsdatum: 24. Juni 2006
Beiträge: 152
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Zu deiner Ausgangsfrage: Ja, das geht ganz einfach mit Arktur und wird auch vielfach u.a. auch von mir eingesetzt in mehreren Computerräumen mit diversen Clients unter Ubuntu, OpenSuSE, Knoppix, MS-Windows sowie 2 LTSP-Terminalserver mit ThinClients. Gruß
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