Pluff schrieb:
Billiger? Ja, aber nur nach dem Motto: Einem geschenkten Gaul, schaut man nichts ins Maul.
Billiger im mathematischen Sinn.
Schneller? Nein.
Kommt darauf an, die Aussage ist für die eine Seite wie für die andere viel zu pauschal.
Leichter verfügbar? Jein. Wenn man nicht weiss, wie man es installieren muss, bringt einem die leichte Verfügbarkeit nichts. Davon abgesehen dürften arme Leute wohl kaum über einen Internetanschluss verfügen.
Die Installationsanleitung findet sich dort, wo man das Image herunterlädt, oder abgedruckt neben der Heft-DVD. Sofern man überhaupt eine benötigt: Die Ubuntu-Installer sind schon seit Jahren idiotensicher. Und diejenigen, die davon überwältigt sind, installieren normalerweise überhaupt kein Betriebssystem aus eigenem Antrieb.
Einfacher zu konfigurieren? Du meinst mit der Konsole, statt einer leicht überschaubaren GUI?
Mit beidem. Nicht in jedem Einzelfall einfacher - aber in mehr Fällen überhaupt.
Debuggen? Spätestens hier kommen bei 99% der Nutzer nur Fragezeichen. Trotzdem kommen die mit Windows zurecht.
Dort debuggen sie genauso wenig und lösen ihre Probleme durch Neuinstallationen.
Ärmere Länder? Mit denen verdient man nichts. Das ist eine ganz einfache Rechnung. Und ja, auch die Ubuntu-Entwicklung kostet Geld.
Das tut sie, trotzdem bleibt Ubuntu auch für Menschen in armen Ländern kostenlos.
Höhere Entwicklungsgeschwindigkeit? Da muss man wohl sagen, ja, leider. Anders sind die vielen Bugs und halbgaren Versionen nicht zu erklären.
Das kommt wohl auf die finanziellen Möglichkeiten an, alles selber zu testen und frühzeitig zu beheben. Viele Projekte haben nur wenige Entwickler, und die meisten der Pakete in den Paketquellen gehören nicht zur eigentlichen Arbeitsumgebung und werden auch nicht offiziell unterstützt, sondern auf eigene Gefahr angeboten - wie die ganze Third-Party-Software für Windows auch.
Schnellere Updaterate? Ich habe Ubuntu mal zwei Monate nicht genutzt und es haben sich ca. 500MB an Updates angehäuft. Da kann man drüber denken, was man will. Dennoch sind viele Programmversionen total veraltet und werden erst mit neuen Ubuntu-Versionen aktualisiert.
Neuere Versionen, ohne Updates zu installieren, geht eben nicht. Da muss man sich entscheiden - bei jedem System. Neulich habe ich einem Freund geholfen, sein Windows Vista neuzuinstallieren (ein elender Krampf), und nach stundenlanger Installation und Einrichtung hat er noch einmal zwei bis drei Stunden lang gebraucht, um über 300 Updates zu installieren - und zwar ohne Ankündigung kurz vor dem Herunterfahren, damit die Kiste noch weiter ungenutzt vor sich hinbrummt.
Dagegen sind Updates unter jedem Linux, das ich kenne, ein Segen: Ich sehe, was aktualisiert würde, und kann den Prozess im Hintergrund ablaufen lassen und muss nicht zwischendurch neustarten.
Astronomisch grössere Softwareauswahl ab Installation? Ja, auch hier ein grosses leider. Es ist ärgerlich, dass man nach einer Neuinstallation erstmal damit beschäftigt ist, den ganzen Müll zu löschen.
Was sollte das schon für Müll sein, es gibt höchstens ein vorinstalliertes Programm für eine Aufgabe - und nicht die schlechteste Wahl. Viele Distributionen bieten außerdem die Möglichkeit, die Programme vor der Installation selber auszuwählen.
Ich werde dran denken, wenn mal wieder mein neuer Drucker, Scanner, WLAN-Stick etc. nicht erkannt wird. Ganz nach dem Motto: Wenn das jetzt eine Donutmaschine wäre, würde es wahrscheinlich laufen. 😉
Du weißt, wer dafür verantwortlich ist, dass manche Geräte nicht laufen. Obwohl schon ziemlich viel sofort läuft, ohne einen einzigen Treiber vom Hersteller herunterladen zu müssen, wie das bei Neuinstallationen anderer Betriebssysteme üblich ist.
@Thema: An solchen Abstimmungen nehmen die Interessierten teil. Und viele Leute benutzen Windows nicht, weil sie es so toll finden, sondern weil sie nichts anderes kennen und keinen Wechsel wagen, obwohl sie ständig auf Windows schimpfen - die stimmen dann natürlich auch nicht für Windows ab, selbst wenn sie die Umfrage sehen und sich dafür interessieren. Diesen ersten Platz würde ich also nicht so hoch hängen.