Steffen_FG
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
|
Mich interessiert, ob andere auch denken, dass dies der Grund ist, warum Ubuntu immer auf einen Extrapranger gestellt wird, wie oft behauptet wird.
ich denke, nein. Der Grund ist meiner Meinung nach ein anderer. Und zwar: Shuttleworth ist zu Geld gekommen und hat sich seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat viele Dinge getan, die er tun wollte und die er tun musste. Er hat eine Vision, die in kleinere "Unter-Visionen" geteilt ist. Und diese Vision(en) passt/ passen manchen, evtl. vielen Leuten nicht. Dazu kommt, dass Shuttleworth reich ist. Und er tut mit seiner Kohle das, was er für richtig hält und nicht das, was irgendwelche anderen "Mitglieder der Community" für richtig halten. Das ist heutzutage ein großes Problem. Ich kenne das selbst in kleinerem Maßstab. Man muss sich immer bei diversen Leuten dafür entschuldigen, wenn man sich mehr als sie leisten kann. Das nervt. Genauso geht es Shuttleworth. Ich denke, Shuttleworth hat daraus gelernt und die Konsequenzen gezogen. Entwicklung hinter geschlossenen Türen. Tja, liebe "Community", das ist eure Schuld. Ubuntu zieht sich weiter ins stille Kämmerlein zurück und wird dadurch natürlich noch mehr Kritik ernten. Aber das wird dann nicht mehr so stören, wenn man sich auf die User von außerhalb des Linux-Universums konzentriert. Blöd, aber es ist so. Nun können sie kommen, diejenigen, die Shuttleworth als Rattenfänger bezeichnen, der nur die Verdummung seiner User als Ziel hat und weiteren Bullshit in die Welt hinaus posaunen. Shuttleworth könnte tun was er wollte. Würde er sein ganzes Geld an Red Hat (die heilige Kuh) spenden, wäre selbst das falsch. Denn er ist in den Augen der Hater ein "Snob", ein Kapitalist, schlimmer als jede Heuschrecke. Toll finde ich immer solche Beiträge: dobu schrieb: k1l schrieb:
Auch bei RedHat (die Firma hinter Fedora und Gnome) wird im Stillen entwickelt. Und nur weil die Community Entscheidungen zufällig mit dem Weg von RedHat übereinstimmen heisst das nicht, dass auch Entscheidungen gegen den Weg von RedHat einfach so abgenickt werden.
Was zum Beispiel?
tja, wenn es hinter verschlossenen Türen entwickelt wird, weiß man wieviel darüber? Nichts? So ein Bullshit-Kommentar. So herrlich sinnbefreit.... Es ist bekannt und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich der Firma Red Hat sehr kritisch gegenüberstehe. Das wird mir nun evtl. einen schweren Sturm der "Entrüstung" entgegenbringen, nachdem diese Firma "so viel gutes" für Linux getan hat. Ich finde einfach, dass jede Firma mit einer gehörigen Portion Abstand betrachtet werden sollte. Das ist alles. In der letzten Zeit beobachte ich auch wieder die Blog-Szene und auch was so auf diversen Newsportalen, wie pro-Linux, Heise und Golem geschrieben wird und in den Kommentaren abgesondert wird. Hier kristallisiert sich schon seit Jahren heraus, dass alles was Red Hat tut, prinzipiell "gut" ist. Und wenn sie den dritten sinnlosen Druck-Dämon entwickeln... Applaus allerorten. Dass ein Produkt aus diesem Hause evtl. Fehler hat und dass sie auch nicht perfekt sind... Blasphemie!!! Ubuntu, Canonical sind schon immer "evil" gewesen. Komischerweise haben die Debian-Leute einige Gänge zurückgeschaltet, aber die Red Hater (das ist mit Absicht so geschrieben) sind aktiv wie nie zuvor. Man fragt sich, warum? Man kann nur mutmaßen, dass Canonical mit Ubuntu und den nun mittlerweile 5 Jahre unterstützten LTS-Versionen in den Markt eingebrochen ist, in dem Die Firmen sich eigentlich keine RHEL leisten könnten. Und genau diese Firmen wenden sich an Ubuntu mit seinen LTS-Versionen. Da Fanboys nicht verstanden haben, dass auch der Linuxmarkt ein kapitalistischer ist, wird immer weiter geflamed und ge-hatet. Dabei wird alles, was Canonical tut und Shuttleworth sagt, in den Dreck gezogen. Egal was es ist, egal was sie tun... es wird niedergemacht, mit einer Energie, die ihresgleichen sucht. Was dann natürlich die Entwicklung weiter hinter die geschlossenen Türen treibt. Super. Danke, an all die dummen Hater. Fazit: ich finde relativ wenig gut, was Shuttleworth so an Produkten hervorbringt. Mit Unity kann ich wenig anfangen. Aber ich verstehe, dass es sein Produkt ist und dass er es gut findet. Und wenn andere es auch gut finden, dann ist es doch okay. Wenn die Amazon-Linse da drin ist? Und? In Amarok, Rhythmbox und Banshee gibts auch Onlineshops!! Oh mein Gott! All diese Projekte sind EVIL!! Die wollen evtl. Geld einnehmen! Das geht doch nicht! Aber wehe das Harzer-Amt kürzt mir die Kohle! So ist es Leute. Ich weiß, dass ich recht habe.
|
dobu
Anmeldungsdatum: 18. September 2009
Beiträge: 171
|
Steffen_FG schrieb:
dobu schrieb: k1l schrieb:
Auch bei RedHat (die Firma hinter Fedora und Gnome) wird im Stillen entwickelt. Und nur weil die Community Entscheidungen zufällig mit dem Weg von RedHat übereinstimmen heisst das nicht, dass auch Entscheidungen gegen den Weg von RedHat einfach so abgenickt werden.
Was zum Beispiel?
tja, wenn es hinter verschlossenen Türen entwickelt wird, weiß man wieviel darüber? Nichts? So ein Bullshit-Kommentar. So herrlich sinnbefreit....
🙄 Ach, du würdest es ohnehin nicht verstehen...
|
Renate55
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2009
Beiträge: 716
|
Steffen_FG schrieb: Mich interessiert, ob andere auch denken, dass dies der Grund ist, warum Ubuntu immer auf einen Extrapranger gestellt wird, wie oft behauptet wird.
ich denke, nein. Der Grund ist meiner Meinung nach ein anderer. Und zwar: Shuttleworth ist zu Geld gekommen und hat sich seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat viele Dinge getan, die er tun wollte und die er tun musste. Er hat eine Vision, die in kleinere "Unter-Visionen" geteilt ist. Und diese Vision(en) passt/ passen manchen, evtl. vielen Leuten nicht. Dazu kommt, dass Shuttleworth reich ist. Und er tut mit seiner Kohle das, was er für richtig hält und nicht das, was irgendwelche anderen "Mitglieder der Community" für richtig halten. Das ist heutzutage ein großes Problem. Ich kenne das selbst in kleinerem Maßstab. Man muss sich immer bei diversen Leuten dafür entschuldigen, wenn man sich mehr als sie leisten kann. Das nervt. Genauso geht es Shuttleworth.
Nach der Argumentation darf man Windows auch nicht mehr kritisieren. (ich habe nichts gegen Windows) Bill Gates hat sicher mehr Kohle als Shuttleworth. Visionen, das weiß ich nicht so genau. Auch die jetzigen Topmanager bei Microsoft haben Kohle grade genug. Die Kritiker von Windows, alles Neidhammel... 😮 Das mag schon mal stimmen aber nicht so pauschal und in jedem Fall. Shuttleworth könnte tun was er wollte. Würde er sein ganzes Geld an Red Hat (die heilige Kuh) spenden, wäre selbst das falsch. Denn er ist in den Augen der Hater ein "Snob", ein Kapitalist, schlimmer als jede Heuschrecke.
Jeder Prominente erntet auch Kritik, zumindest solange wie Meinungen einigermaßen frei geäußert werden dürfen. Es ist eine Binsenweisheit, daß keiner es allen recht machen kann. Die Entscheidung von Shuttleworth und Canonical hinter verschlossenen Türen zu entwickeln, muß auch kritisiert werden dürfen, solange man sich an allgemeine Höflichkeitsregeln hält. Ich finde die Entscheidung, auch "ungestört" von der Community zu programmieren verständlich und habe damit an und für sich kein Problem. Das heißt aber noch nicht, daß ein jeder, der diese Entscheidung von Shuttleworth schlecht findet ein charakterloser Geselle mit niederen Motiven ist. 🙄
So ist es Leute. Ich weiß, dass ich recht habe.
Schön für Dich...
|
Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
|
Da das Thema hier sehr wichtig scheint, schreibe ich noch etwas über meine Meinung. Dass Canonical Closed Development betreibt finde ich weder gut noch schlecht. Beides hat Vor und Nachteile. Nachteile wurden genug beleuchtet. Der Vorteil ist aber, dass Konkurenten Ideen nicht vorher stehlen können, besonders Microsoft, Google und Apple. Auf Dauer wäre es so denkbar, dass Canonical seine Konkurenz mit immer neuen Innovationen überrascht und sie irgendwann vom Markt verdrängt. Und davon profitiert jeder User im Linux Ökosystem. Darum stehe ich hinter Canonical.
|
glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
|
Auf Dauer wäre es so denkbar, dass Canonical seine Konkurenz mit immer neuen Innovationen überrascht und sie irgendwann vom Markt verdrängt.
Eher friert die Hölle zu 😉
|
Keto
Anmeldungsdatum: 2. Oktober 2010
Beiträge: 231
|
yollywau schrieb: Ich finde die Entscheidung, auch "ungestört" von der Community zu programmieren verständlich und habe damit an und für sich kein Problem.
Sie haben aber genau das Gegenteil vor. Es ist wirklich erstaunlich wie die Medien die Aussagen von Shuttleworths Blog verdreht haben ...
|
sitronen-
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. August 2012
Beiträge: 651
|
Steffen_FG schrieb: ich denke, nein. Der Grund ist meiner Meinung nach ein anderer. Und zwar: Shuttleworth ist zu Geld gekommen und hat sich seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat viele Dinge getan, die er tun wollte und die er tun musste. Er hat eine Vision, die in kleinere "Unter-Visionen" geteilt ist. Und diese Vision(en) passt/ passen manchen, evtl. vielen Leuten nicht. Dazu kommt, dass Shuttleworth reich ist. Und er tut mit seiner Kohle das, was er für richtig hält und nicht das, was irgendwelche anderen "Mitglieder der Community" für richtig halten. Das ist heutzutage ein großes Problem. Ich kenne das selbst in kleinerem Maßstab. Man muss sich immer bei diversen Leuten dafür entschuldigen, wenn man sich mehr als sie leisten kann. Das nervt. Genauso geht es Shuttleworth.
Wie wenig traust du den Ubuntu-Nutzern und Canonical-Kritikern eigentlich zu? Diese Neid-Debatte konnte ich in meinem Umfeld noch nie nachvollziehen und ist für mich ein Totschlagargument.
Ich denke, Shuttleworth hat daraus gelernt und die Konsequenzen gezogen. Entwicklung hinter geschlossenen Türen. Tja, liebe "Community", das ist eure Schuld. Ubuntu zieht sich weiter ins stille Kämmerlein zurück und wird dadurch natürlich noch mehr Kritik ernten. Aber das wird dann nicht mehr so stören, wenn man sich auf die User von außerhalb des Linux-Universums konzentriert. Blöd, aber es ist so.
Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, aber der Community Vorwürfe zu machen, weil über den Weg und die Zukunft eines vermeintlichen Communityproduktes gestritten wird... ist irgendwie... nicht verstanden, worum es in Communities geht. Und der so denkt sollte nienienie Debian-Diskussionsmailinglisten lesen... 😀 Nun können sie kommen, diejenigen, die Shuttleworth als Rattenfänger bezeichnen, der nur die Verdummung seiner User als Ziel hat und weiteren Bullshit in die Welt hinaus posaunen.
Diesen Menschen muss man widersprechen, um FUD zu vermeiden. Sie beleidigen und nicht für voll zu nehmen, wie du es tust, und sie gar bestätigen, wie Shuttleworth es tut, ist kontraproduktiv.
Auch bei RedHat (die Firma hinter Fedora und Gnome) wird im Stillen entwickelt. Und nur weil die Community Entscheidungen zufällig mit dem Weg von RedHat übereinstimmen heisst das nicht, dass auch Entscheidungen gegen den Weg von RedHat einfach so abgenickt werden.
Was zum Beispiel?
tja, wenn es hinter verschlossenen Türen entwickelt wird, weiß man wieviel darüber? Nichts? So ein Bullshit-Kommentar. So herrlich sinnbefreit....
http://www.golem.de/news/uefi-zweifel-an-secure-boot-loesung-von-red-hat-wachsen-1206-92355.html Da helfe ich dir mal... Auch wenn ich die Formulierung Billshit-Kommentar danebe finde. In der letzten Zeit beobachte ich auch wieder die Blog-Szene und auch was so auf diversen Newsportalen, wie pro-Linux, Heise und Golem geschrieben wird und in den Kommentaren abgesondert wird. Hier kristallisiert sich schon seit Jahren heraus, dass alles was Red Hat tut, prinzipiell "gut" ist. Und wenn sie den dritten sinnlosen Druck-Dämon entwickeln... Applaus allerorten. Dass ein Produkt aus diesem Hause evtl. Fehler hat und dass sie auch nicht perfekt sind...
Ich kann deine Beobachtungen nicht teilen.
Man fragt sich, warum? Man kann nur mutmaßen, dass Canonical mit Ubuntu und den nun mittlerweile 5 Jahre unterstützten LTS-Versionen in den Markt eingebrochen ist, in dem Die Firmen sich eigentlich keine RHEL leisten könnten. Und genau diese Firmen wenden sich an Ubuntu mit seinen LTS-Versionen. Da Fanboys nicht verstanden haben, dass auch der Linuxmarkt ein kapitalistischer ist, wird immer weiter geflamed und ge-hatet. Dabei wird alles, was Canonical tut und Shuttleworth sagt, in den Dreck gezogen. Egal was es ist, egal was sie tun... es wird niedergemacht, mit einer Energie, die ihresgleichen sucht.
[ironie]Bezahlter Golem- und Standard.at-Poster - das Geschäftsmodell hat doch M$ erfunden, oder [/ironie] So ist es Leute. Ich weiß, dass ich recht habe.
Errare humanum est. Zum Thema: Ich mag dieses beschriebene Android-Entwicklungsmodell nicht. Weder, was es für die offene Entwicklung bedeutet, noch, dass es aus der Community eine Nutzergemeinde macht. Vor allem aber nicht, dass es nun die Community spaltet und solche reinen Streitposts provoziert. Doch dieses Entwicklungsmodell ist bei Canonical nichts neues - man denke an Launchpad, Unity oder die Rechtabtretung von Communityentwicklern an Canonical sowie die problematische Zusammenarbeit mit Upstream-Projekten. Alleine aus diesem Grund bleibt vieles der in den letzten Tagen gäußerten Kritik FUD- Canonical hat sich nicht geändert, Marc hat lediglich diesen Ansatz explizit formuliert. Vielleicht ist diese Diskussion nun aber genau das: die Diskussion des Entwicklungsmodells, die normalerweise zu Beginn solcher Projekte steht. Im Fall von Ubuntu fand diese Diskussion kaum statt - nur bezüglich der Codeübernahme von Debian - da man ein ähnliches Entwicklungsmodell wie ebendort vermutete.
|
Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
|
@axt, harhar ganz meine Denke, zumal man selbst mit Tante Google nichts findet.
|
Steffen_FG
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
|
@sitronen: für mich ist die Neiddebatte kein Totschlagargument, weil sie meiner Ansicht nach existiert. Das belegen die immer wieder geäußerten Kommentare, dass Canonical für diverse Vorhaben, Sponsordienste etc. Geld abgeben soll... das belegt sogar die Debatte um die Spendenseite auf ubuntu.com. Denn auch hier wurden wie selbstverständlich die Kommentare geäußert, dass sie die Kohle an die Upstream-Projekte verteilen sollen. Umschrieben mit "das wäre doch mal ne nette Geste" - heißt für mich: "die haben so viel Kohle, da können sie ruhig mal was abgeben". Mag sein, dass das eine Sache der Interpretation ist, aber es kommt sehr häufig in den diversen Kommentaren vor. Auch die "Affäre" um die Einnahmen aus dem Banshee Amazon Musikshop... usw. Andere tun es ebenso (Mint) und kein Hahn kräht danach. Ich denke schon, dass da was dran ist, an der Neiddebatte.
Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, aber der Community Vorwürfe zu machen, weil über den Weg und die Zukunft eines vermeintlichen Communityproduktes gestritten wird... ist irgendwie... nicht verstanden, worum es in Communities geht. Und der so denkt sollte nienienie Debian-Diskussionsmailinglisten lesen...
kann sein, dass ich es nicht verstanden habe, aber mir stellt es sich so dar, dass die Ubuntu-Entwicklung schon einige Zeit ein wenig mehr "abgekoppelt" von der Nutzerschaft ist, als sie es vorher war.
Diesen Menschen muss man widersprechen, um FUD zu vermeiden. Sie beleidigen und nicht für voll zu nehmen, wie du es tust, und sie gar bestätigen, wie Shuttleworth es tut, ist kontraproduktiv.
Shuttleworth hat ihnen lange genug widersprochen. Hat es was gebracht? Nein. Man kann sich dann für einen Weg entscheiden. Shuttleworth hat sich für den Weg der Bestätigung entschieden. Und? Ist seine Entscheidung. Ich hätte es genau so gemacht. Nur noch krasser: "ihr wollt »evil«? Da, habt ihr!" und dann hätten die Herren Kritiker genau was gewonnen? Sie hätten den Triumph des Recht-Habens davon getragen. Verloren hätte jeder dabei. Es tut mir herzlich leid, aber ich kann Leute, die stoisch Dinge runtermachen, nicht für voll nehmen. Ich kann nicht für voll nehmen, wenn sich Leute bei z.B. Diskussionen über SystemD (hier und auch bei pro Linux) hinstellen und sagen "Upstart ist untauglich" - und das wars. Keine Begründung, nix. Die einzige Begründung, die man für so eine Aussage selbst "erfinden" kann, ist: "weil es nicht von Red Hat ist" bzw. "weil es von Ubuntu ist".
Doch dieses Entwicklungsmodell ist bei Canonical nichts neues - man denke an Launchpad, Unity oder die Rechtabtretung von Communityentwicklern an Canonical sowie die problematische Zusammenarbeit mit Upstream-Projekten.
all diese Dinge sind doch Peanuts. Ich verstehe es einfach nicht. Tut mir leid. Launchpad: ja, es war nicht frei... OMG. Der, der es entwickelt, entscheidet sich für die Lizenz. Wenn es nicht frei ist und das ist für jemanden wichtig: wird es eben nicht benutzt. Das Leben kann so einfach sein. Und wenn derjenige, der die unfreie Lizenz gewählt hat, merkt, dass es keiner will, stampft er es wieder ein oder macht es dann eben frei. Nein! Das geht nicht, da muss man ein riesen Trara um das alles machen... evil, evil, und nochmals evil brüllen... es einfach links liegen lassen? Geht nicht. Warum nicht, frage ich? Ja, weil man etwas zum "haten" braucht. Unity. Unity war frei, hat aber diese Unmenge an Patches und Anpassungsarbeit an Gnome 3... und, verdammt nochmal? Es ist eine andere Shell und wenn sie genau so wäre, wie Gnome Shell, wäre es...? Gnome Shell, oder? Der, der es entwickelt, entscheidet wie. Wenn ich zu Fedora gehe und denen auf die Nerven gehe, dass ihr System ohne Jockey und ohne prop. Treiber und dass ihre Paketverwaltung der letzte Schund ist, kriege ich was zu hören...? Dass sie entscheiden, wie ihr Produkt aussieht. Ach? hmm... Rechteabtretung... genau das gleiche wie mit Launchpad. Links liegen lassen. Geht nicht. Man braucht was zum "haten". Wenn nun Shuttleworth einlenken würde und jeden um Erlaubnis für diverse Dinge fragen würde, würde Canonical erstens zu nix mehr kommen. Zweitens würden die Hater doch nur eins tun: sie würden einen neuen Flamewar starten, der zum Inhalt hat, was Shuttleworth doch für ein Weichei, was für eine Memme usw. er wäre, weil er sich ihnen gebeugt hat. Das Ziel der Diskussion ist doch, wenn man ehrlich ist, nicht, Ubuntu und Canonical zu einem guten Player zu "erziehen", sondern es weg zu haben. ist zwar schon ewig alt, aber trotzdem nett: http://www.ofb.biz/safari/article/148.html
|
sitronen-
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. August 2012
Beiträge: 651
|
Steffen_FG schrieb:
für mich ist die Neiddebatte kein Totschlagargument, weil sie meiner Ansicht nach existiert. Das belegen die immer wieder geäußerten Kommentare, dass Canonical für diverse Vorhaben, Sponsordienste etc. Geld abgeben soll... das belegt sogar die Debatte um die Spendenseite auf ubuntu.com. Denn auch hier wurden wie selbstverständlich die Kommentare geäußert, dass sie die Kohle an die Upstream-Projekte verteilen sollen. Umschrieben mit "das wäre doch mal ne nette Geste" - heißt für mich: "die haben so viel Kohle, da können sie ruhig mal was abgeben". Mag sein, dass das eine Sache der Interpretation ist, aber es kommt sehr häufig in den diversen Kommentaren vor. Auch die "Affäre" um die Einnahmen aus dem Banshee Amazon Musikshop... usw. Andere tun es ebenso (Mint) und kein Hahn kräht danach. Ich denke schon, dass da was dran ist, an der Neiddebatte.
Das ist für mich weniger eine Neiddebatte ale eine Debatte darum, was von anderen Projekten übernommen wird und wie damit umgegangen wird und was zurückgegeben wird. Diese Debatte verfolgt Ubuntu/Canonical ja fast von Beginn an und ist nichts Neues. Immerhin wirft man Canonical fast seit Begin vor, wenig zurückzugeben - ob berechtigt oder nicht, sei hier offen gelassen, das wurde bereits oft genug diskutiert. Es mag allerdings sein, dass man mit Communityprojekten wie Mint oder Arch nachsichtiger ist als bei Firmen wie RedHat oder Canonical. Ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, aber der Community Vorwürfe zu machen, weil über den Weg und die Zukunft eines vermeintlichen Communityproduktes gestritten wird... ist irgendwie... nicht verstanden, worum es in Communities geht. Und der so denkt sollte nienienie Debian-Diskussionsmailinglisten lesen...
kann sein, dass ich es nicht verstanden habe, aber mir stellt es sich so dar, dass die Ubuntu-Entwicklung schon einige Zeit ein wenig mehr "abgekoppelt" von der Nutzerschaft ist, als sie es vorher war.
Es ging mir explizit nicht um die Zusammenarbeit mit der Community, sondern um die Kommunikation der Entwicklung gegenüber der Community. Es tut mir herzlich leid, aber ich kann Leute, die stoisch Dinge runtermachen, nicht für voll nehmen. Ich kann nicht für voll nehmen, wenn sich Leute bei z.B. Diskussionen über SystemD (hier und auch bei pro Linux) hinstellen und sagen "Upstart ist untauglich" - und das wars. Keine Begründung, nix. Die einzige Begründung, die man für so eine Aussage selbst "erfinden" kann, ist: "weil es nicht von Red Hat ist" bzw. "weil es von Ubuntu ist".
Solche Menschen kann niemand für voll nehmen, und tun auch nur wenige. Doch dieses Entwicklungsmodell ist bei Canonical nichts neues - man denke an Launchpad, Unity oder die Rechtabtretung von Communityentwicklern an Canonical sowie die problematische Zusammenarbeit mit Upstream-Projekten.
all diese Dinge sind doch Peanuts. Ich verstehe es einfach nicht. Tut mir leid.
Musst du auch nicht. Du kritisierst diese Dinge ja auch nicht. Würdest du die Kritik verstehen und unterschreiben, wärst du ebenfalls ein Kritiker. Ich verstehe die Kritik in weiten Teilen ebenfalls nicht. BTW: bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen - das Zitat ging weiter: Alleine aus diesem Grund bleibt vieles der in den letzten Tagen gäußerten Kritik FUD- Canonical hat sich nicht geändert, Marc hat lediglich diesen Ansatz explizit formuliert.
Launchpad: ja, es war nicht frei... OMG. Der, der es entwickelt, entscheidet sich für die Lizenz. Wenn es nicht frei ist und das ist für jemanden wichtig: wird es eben nicht benutzt. Das Leben kann so einfach sein. Und wenn derjenige, der die unfreie Lizenz gewählt hat, merkt, dass es keiner will, stampft er es wieder ein oder macht es dann eben frei. Nein! Das geht nicht, da muss man ein riesen Trara um das alles machen... evil, evil, und nochmals evil brüllen... es einfach links liegen lassen? Geht nicht. Warum nicht, frage ich? Ja, weil man etwas zum "haten" braucht.
Launchpad ist ein gutes Beispiel für fehlgeleitete Kritik: zwar ist der Quellcode nicht offen, aber das projekt immanent wichtig für viele Open Source-Projekte. Unity. Unity war frei, hat aber diese Unmenge an Patches und Anpassungsarbeit an Gnome 3... und, verdammt nochmal? Es ist eine andere Shell und wenn sie genau so wäre, wie Gnome Shell, wäre es...? Gnome Shell, oder? Der, der es entwickelt, entscheidet wie. Wenn ich zu Fedora gehe und denen auf die Nerven gehe, dass ihr System ohne Jockey und ohne prop. Treiber und dass ihre Paketverwaltung der letzte Schund ist, kriege ich was zu hören...? Dass sie entscheiden, wie ihr Produkt aussieht. Ach? hmm...
Rechteabtretung... genau das gleiche wie mit Launchpad. Links liegen lassen. Geht nicht. Man braucht was zum "haten".
Das ist in der Tat ein wunder Punkt, da er die Zusammenarbeit mit den Entwicklern in der Gemeinschaft stark erschwert. Das Ziel der Diskussion ist doch, wenn man ehrlich ist, nicht, Ubuntu und Canonical zu einem guten Player zu "erziehen", sondern es weg zu haben.
Dies ist in der Ziel vieler, das ist gut möglich. Doch gerade Leute, die Ubuntu nutzen und aktiv verbessern, dürften daran wenig Interesse haben, während sie kritisieren. Und wie gesagt, anderswo sind die Sitten noch rauer: Debian-Mailingslisten, KDE-VS-Gnome-Wars, 50% der Äußerungen von Linus. Ich fand dagegen viele Diskussionen hier im Forum recht argumentativ, wenn die Argumente auch oft schwach waren. Die Leute wollen teilhaben, auch wenn sie die falsche Form und den falschen Ort gewählt haben.
|
olli1973
Anmeldungsdatum: 18. Januar 2009
Beiträge: 275
|
Ich finde das das Entwicklungsmodell geändert wird, kommt jetzt nicht überraschend sondern ist fast schon eine logische Konsequenz wenn man sich die Ziele von Ubuntu anschaut!
Und das Beispiel Android passt da ganz gut, Google steht wohl ein wenig Vorbild!
|
Mikey
Anmeldungsdatum: 4. Juni 2006
Beiträge: Zähle...
|
@Steffen_FG Kann ich im Schnitt alles gut nach-vollziehen. Mag auch sein, dass Viele irgendwie aus Neid heraus "hate'ten". Ich kann das Gezeter mittlerweile gut überlesen. Interessiert mich nicht, weil man die Leute auch mit Engels-Zungen warscheinlich nicht in 1000 Jahren zu einer realistischeren Impulskontrolle bewegen könnte. Deshalb vergeude ich meine Kraft nicht an einer, aus meiner Sicht zwecklosen, "aufklärenden" Mission. So lange Emotionen im Spiel sind, könnte man Akten-weise sachlicher Argumente für eine gemäßigte Diskusion vorbringen. (?!) ...steht in keinem Verhältnis. Für mich steht die Frage im Vordergrund; "Wie möchte ich meine sperrliche Zeit verbringen?!". Die läßt sich bei Lichte betrachtet für mich immer häufiger, mit (zunächst scheinbar wenig definierten Zuständen/Umständen) *in Unabhängigkeit*, *in Sachlichkeit* und *in Ausgeglichenheit* beantworten. ... "blah!" Aber im Netz dies & das zu lesen, ist wie das Unterbewußtsein vieler Leute, konzentriert auf bestimmte "Dinge des Lebens" zu lesen ... (was auch immer dies bzgl thematisch in die nähere Auswahl gezogen wurde). Da fehlt der lebendige Echtzeit-Dialog mit dem Gegenüber, um sich im emotional-verbalen Ausdruck frühzeitig zu mäßigen, ...oder einfach ganz anders mit den betreffenden Diskutanten und der "Welt" rück-zu-koppeln. So kreiselt das unbewusste Ego eher um sich selbst und seine erkorenen Belange und verleiht sich im Netz entsprechend Ausdruck und "Gewicht" ... ja, man *be-schwert* sich geradezu. Ohh, warte?!? ... Von Zeit zu Zeit beobachte ich das auch mal bei mir! 😉 Ausserdem ist das natürlich kein Prinzip, das man nur in der Linux-Welt antrifft. Da kann man über Apple OSX/iOS/iPhoneX, M$-WindowsX (was weiß ich) und weit über Technisches hinaus, bis in Weltanschaulichkeiten und religiöse Ansichten hinein, überall sehr ähnliches Gezänk vernehmen.
Zum Neid gehören Personen. Die werden natürlich immer wieder gern her genommen, um auf sie ein-zu-schlagen, wenn die grad ungünstig rum-stehen. Auf Dinge schlägt's sich jedenfalls nicht so leidenschaftlich gerne ein! Die eigentlich nur für sich selbst verantwortliche Prominenz, hängt im Interessenkonflikt deshalb praktisch direkt vor Korn & Kimme eines Jeden, der seiner allgemeinen Unzufriedenheit Luft verschaffen will. Aber es scheint mir tatsächlich noch viel simpler zu sein als das. Was in den Köpfen der Leute nicht existiert, kann auch kaum kommuniziert werden ... folglich auch das nicht, was sie dies bzgl Negatives ab-zu-sondern hätten. Je mehr eine Idee in dem entsprechendem Milieu verbreitet ist, umso wahrscheinlicher wird darum mehr oder weniger sachlich gestritten. Es liegt gewissermaßen in der Natur existenter Dinge, dass man umso mehr um sie ringt, je mehr sie da sind und man sich für sie interessiert. Und Wer ringt da eigentlich meißt besonders emotional und unsachlich? Es sind diejenigen, die sich in einer gewissen Abhängigkeit zu diesen Dingen sehen. Deshalb sind besonders Diejenigen Leute verhaßt, die aus Freiheit einfach das tun, was sie tun ... oder eben die Dinge, die von ihnen getan werden! Obwohl sich natürlich jeder auch in seinen Abhängigkeiten um-entscheiden könnte ... aber man hat sich ja nun einmal festgelegt und möchte zunächst gern weiter daran festhalten. Schließlich entscheidet der Mensch gerne nachhaltig und besstenfalls ganz in seinem Sinne. ☺ So sind im Prinzip 2 Kategorien von Teilnehmern in diesem Treiben zu erkennen. Die Einen sind die Macher, die irgendwas machen ... und die Anderen fummeln an dem rum, was für Sie von den Erzeugnissen abfällt und ärgern sich in dieser Sache von Zeit zu Zeit ihrer eigenen Machtlosigkeit wegen, über die Entscheidungen, welche die Macher in erster Linie für sich allein und ihr Team getroffen haben, ...mit denen man aus Sicht des Users nicht übereinstimmt und an denen man eben nichts ändern kann. In gewisser Hinsicht und auf viele Bereiche des Lebens bezogen, ist jeder mal der Macher, meißtens aber der User. Ich denke das bringt unsere Arbeits-teilige Welt einfach so mit sich. Man kann nicht immer auf Alles einen Einfluss nehmen, wenigstens aber eine Meinung dazu haben. Macher und User gibts natürlich in stufenlosen und vielfarbigen Übergängen von bis Ultimo, und soll hier keine Wertung darstellen, sondern nur unausweichliche Tatbestände menschlicher Natur darstellen. Letztlich bleibt ja jeder ein Fachidiot mit seinem gutem Recht persönlicher Überzeugungen, Präferenzen und Meinungen. Wie könnte es auch anders sein?! Peace! 😉
|
Renate55
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2009
Beiträge: 716
|
Marc Shuttleworth ist für die meisten weit weg. Neid findet eher im eigenen näheren und weiteren Umfeld statt. Meine unmaßgebliche Meinung... ☺ Die Ohnmacht, selbst nicht gestalten zu können fällt mehr auf, wenn es irgendwie nicht paßt.
Mikey schrieb:
In gewisser Hinsicht und auf viele Bereiche des Lebens bezogen, ist jeder mal der Macher, meißtens aber der User. Ich denke das bringt unsere Arbeits-teilige Welt einfach so mit sich. Man kann nicht immer auf Alles einen Einfluss nehmen, wenigstens aber eine Meinung dazu haben. Macher und User gibts natürlich in stufenlosen und vielfarbigen Übergängen von bis Ultimo, und soll hier keine Wertung darstellen, sondern nur unausweichliche Tatbestände menschlicher Natur darstellen. Letztlich bleibt ja jeder ein Fachidiot mit seinem gutem Recht persönlicher Überzeugungen, Präferenzen und Meinungen. Wie könnte es auch anders sein?!
Das stimmt. Ich frage mich zwar, ob ubuntuusers jetzt der Ort ist, tiefschürfende Überlegungen darüber anzustellen, was genau die Triebfeder ist, diese oder jene Meinung zu äußern und wie frei der Mensch auch in untergeordneter finanziell abhängiger Position in dieser Gesellschaft ist.
Deshalb sind besonders Diejenigen Leute verhaßt, die aus Freiheit einfach das tun, was sie tun ... oder eben die Dinge, die von ihnen getan werden! Obwohl sich natürlich jeder auch in seinen Abhängigkeiten um-entscheiden könnte ...
Schaden tun diese Überlegungen auch wieder nicht.
|
Mikey
Anmeldungsdatum: 4. Juni 2006
Beiträge: 5
|
😉 ...war klar, dass in solchen Äußerungen meinerseits, wegen ungleicher Verteilung "Freiheit" gebender Finanzen, eine Anstößigkeit erkannt werden würde ... wenn ich Dich nun richtig verstanden habe. (???) Natürlich ist mir die Dimenson, des Freiheits-einschränkenden Faktors - eines persönlichen Finanz-Defizites - wohl bekannt! Ich gebe aber zu bedenken, dass ich hier des gegebenen Rahmens wegen, in meinen Ausführungen nicht alle nebenläufigen Facetten und Hintergründe, der von mir verwendeten Termini, in vollem Umfang mit-erläutern konnte, um auch einem durchaus berechtigt kontroversem, politischem und gesellschaftlichem Diskurs gerecht zu werden. Von finanziellen Aspekten der Freiheit und dies bezüglichen Gestalltungs-Möglichkeiten aber einmal abgesehen, und im Speziellen die Nutzung bestimmter Software-Technologien betreffend, mag es die Perfektion für eine optimale und nachhaltige Entscheidung zwar nicht geben, aber im Rahmen der Wahlmöglichkeiten wäre eine, als Belastung empfundene Abhängigkeit davon, aus meiner Sicht nicht zu rechtfertigen. ☺
|
Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
Beiträge: 3642
|
Das sind bestimmt sehr kluge Sätze, aber vielleicht solltest du sie kürzer und verständlicher halten, um sie mehr Lesern zugänglich und vor allem: zumutbar zu machen. Wirklich, es macht keinen Spaß, jeden Satz zweimal zu lesen, nur weil du mit Schlusspunkten geizt. 😉 Ich habe jetzt verstanden, dass es Alternativen gibt, auf die man ausweichen kann, wenn einem die Richtung eines Projekts nicht schmeckt - dem würde ich dann zustimmen ...
|