Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
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Eine Firma die nach Geld strebt kann für eine Distribution schon eine große Hilfe sein. Ohne Firmen wie z.B. RedHat wäre Linux nicht das, was es heute ist. Ohne diese Firmen wäre Linux auf dem Stand von vor 10 Jahren oder vielleicht noch schlimmer. Viele Kernelentwickler werden auch von Firmen finanziert, wodurch Linux sogar ziemlich stark auf Kommerz basiert. Und unsere Ubuntucommunity verdanken wir auch nur Canonical und damit einer Firma. Nightsky, mich würde interessieren, warum Du gegen Kommerz bzw. Firmen bist. Genau hast Du das noch nicht ausgesprochen.
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Grimjiar
Anmeldungsdatum: 24. Mai 2012
Beiträge: 294
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Es ist ja völlig in Ordnung, dass Canonical Geld verdienen will. Aber dann müsste es eine kommerzielle Ubuntu Version geben. Nur mit Spenden Geld zu verdienen ist ja schon etwas frech. Es geht ja nicht nur darum, laufende Kosten zu decken, sondern wirklich Gewinn zu machen. So gesehen unterscheidet sich das eigentliche Ziel Canonicals kaum von Micorosoft oder Apple. Nur dass sie es nicht direkt über den Verkauf von Produkten machen wollen. So hat man zumindest den Eindruck. Canonical sollte wirklich richtige Produkte verkaufen. Anders wird man wohl das eigene Ziel nicht erreichen können. Dann würden auch solche Diskussionen nicht mehr nötig sein. Red Hat zeigt ja, wie es richtig geht. Eine kommerzielle Sparte (RHEL) und eine freie (Fedora). So könnte man alles unter einen Hut bringen und jeden glücklich machen.
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Renate55
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2009
Beiträge: 716
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Grimjiar schrieb:
Canonical sollte wirklich richtige Produkte verkaufen. Anders wird man wohl das eigene Ziel nicht erreichen können. Dann würden auch solche Diskussionen nicht mehr nötig sein. Red Hat zeigt ja, wie es richtig geht. Eine kommerzielle Sparte (RHEL) und eine freie (Fedora). So könnte man alles unter einen Hut bringen und jeden glücklich machen.
👍 Ich finde das auf jeden Fall besser als eine irgendwie moralische Verpflichtung zur Spende. Eine Ubuntu-Version mit Codecs und anderen Annehmlichkeiten als Bezahlversion, mit der man zusätzlich das Produkt unterstützt. Für die eigene Bequemlichkeit zahlen auch Heimanwender.
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Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
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Grimjiar schrieb: Es ist ja völlig in Ordnung, dass Canonical Geld verdienen will. Aber dann müsste es eine kommerzielle Ubuntu Version geben. Nur mit Spenden Geld zu verdienen ist ja schon etwas frech. Es geht ja nicht nur darum, laufende Kosten zu decken, sondern wirklich Gewinn zu machen. So gesehen unterscheidet sich das eigentliche Ziel Canonicals kaum von Micorosoft oder Apple. Nur dass sie es nicht direkt über den Verkauf von Produkten machen wollen. So hat man zumindest den Eindruck.
Warum ist es frech? Canonical macht auch Geld über andere Sachen, nicht nur über Spenden. Auch direktes Geld über Ubuntu One z.B. Ob es darum geht, wirklich Gewinn zu machen, ist abzusehen. Marc Shuttleworth ist Milliardär. Ich kenne sein momentanes vermögen nicht, aber es dürfte noch groß genug sein, dass Geld nicht sein Hauptbeweggrund ist. Wie es mit anderen Ubuntuleuten aussieht, weiß ich nicht. Aber puren Kapitalismus will ich ihnen nicht unterstellen. Bug #1 sieht vor Microsoft vom Markt zu verdrängen. Dazu werden sie viel Geld benötigen.
Canonical sollte wirklich richtige Produkte verkaufen. Anders wird man wohl das eigene Ziel nicht erreichen können. Dann würden auch solche Diskussionen nicht mehr nötig sein. Red Hat zeigt ja, wie es richtig geht. Eine kommerzielle Sparte (RHEL) und eine freie (Fedora). So könnte man alles unter einen Hut bringen und jeden glücklich machen.
Ich finde das Ubuntumodell besser, als das von RedHat. Canonical wollte mit Ubuntu armen Menschen die Chance geben mit Software erfolgreich zu werden. Vermutlich auch jungen Unternehmern, denen das Geld fehlt. Damit wollen sie vorallem auch eine Entwicklungshilfe in der 3. Welt sein, wie ich gerüchteweise mitbekam.
Ich finde das auf jeden Fall besser als eine irgendwie moralische Verpflichtung zur Spende.
Warum?
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nightsky
Anmeldungsdatum: 20. Januar 2011
Beiträge: 312
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glasenisback schrieb: Aber es braucht keine Firma, die das ganze stützt.
Natürlich nicht. Debian existiert einzig und allein von Luft und Liebe. Schau dir einfach mal die Liste der Unterstützer von Debian an: Hardware: http://www.debian.org/misc/equipment_donations
Partner: http://www.debian.org/partners/
Die Beziehung zwischen diesen Partnern und Debian dürfte kaum der Beziehung zwischen Canonical und Ubuntu entsprechen.
Natürlich arbeitet Debian mit Firmen zusammen, aber es ist nicht die persönliche Distribution einer Firma.
Ob diese Firmen finanzielle Interessen vertreten spielt keine Rolle, denn von diesen Interessen merke ich beim benutzen von Debian nichts.
Ihr versucht hier eklatante Unterschiede zwischen Debian und Ubuntu wegzuleugnen. @user unknown
Ich habe nirgends jemandem etwas verboten, lediglich meine Meinung gesagt.
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Grimjiar
Anmeldungsdatum: 24. Mai 2012
Beiträge: 294
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Unix Samurai schrieb: Grimjiar schrieb: Es ist ja völlig in Ordnung, dass Canonical Geld verdienen will. Aber dann müsste es eine kommerzielle Ubuntu Version geben. Nur mit Spenden Geld zu verdienen ist ja schon etwas frech. Es geht ja nicht nur darum, laufende Kosten zu decken, sondern wirklich Gewinn zu machen. So gesehen unterscheidet sich das eigentliche Ziel Canonicals kaum von Micorosoft oder Apple. Nur dass sie es nicht direkt über den Verkauf von Produkten machen wollen. So hat man zumindest den Eindruck.
Warum ist es frech?
Frech insofern, dass Canonical ja eine kommerzielle Firma ist und nach Gewinn strebt. Soweit ist ja alles ok. Aber jetzt sollen die User mit Spenden dazu beitragen? Ich persönlich habe da etwas Probleme mit an einen Milliardär zu spenden. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, an Facebook zu spenden, kostenlos ist es ja auch.
Canonical macht auch Geld über andere Sachen, nicht nur über Spenden. Auch direktes Geld über Ubuntu One z.B. Ob es darum geht, wirklich Gewinn zu machen, ist abzusehen. Marc Shuttleworth ist Milliardär. Ich kenne sein momentanes vermögen nicht, aber es dürfte noch groß genug sein, dass Geld nicht sein Hauptbeweggrund ist. Wie es mit anderen Ubuntuleuten aussieht, weiß ich nicht. Aber puren Kapitalismus will ich ihnen nicht unterstellen. Bug #1 sieht vor Microsoft vom Markt zu verdrängen. Dazu werden sie viel Geld benötigen.
Canonical sollte wirklich richtige Produkte verkaufen. Anders wird man wohl das eigene Ziel nicht erreichen können. Dann würden auch solche Diskussionen nicht mehr nötig sein. Red Hat zeigt ja, wie es richtig geht. Eine kommerzielle Sparte (RHEL) und eine freie (Fedora). So könnte man alles unter einen Hut bringen und jeden glücklich machen.
Ich finde das Ubuntumodell besser, als das von RedHat. Canonical wollte mit Ubuntu armen Menschen die Chance geben mit Software erfolgreich zu werden. Vermutlich auch jungen Unternehmern, denen das Geld fehlt. Damit wollen sie vorallem auch eine Entwicklungshilfe in der 3. Welt sein, wie ich gerüchteweise mitbekam.
Es gibt viele Linux-Distributionen, aber die wenigsten haben eine kommerzielle Absicht. Den hat Ubuntu aber mittlerweile. Debian gab es ja schon (lange) vor Ubuntu. Canonical hat ja nichts Neues erfunden, sondern einfach nur etwas vorhandendes populär und erfolgreich gemacht - nicht zuletzt, weil Ubuntu frei und kostenlos (ohne kommerziellen Hintergedanken) ist. Das jetzige Modell braucht ja nicht abgeschafft zu werden, sondern es sollte lediglich eine kostenpflichtige Version hinzukommen. Die muss ja nicht unbedingt nur an Firmen gerichtet sein. Ich als normaler User wäre auch bereit, mir ein Linux zu kaufen, wenn ich dudurch bessere Unterstützung/Software bekäme. Gerade der kommerzielle Linux Markt für Heimanwender könnte durchaus eine Innovation sein. Wer, wenn nicht Canonical hätte am ehesten die Möglichkeiten und das Interesse dazu?
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17432
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yollywau schrieb: 👍 Ich finde das auf jeden Fall besser als eine irgendwie moralische Verpflichtung zur Spende.
Ich sehe keine moralische Verpflichtung zur Spende. Eine Ermunterung ja, aber weder moralisch, noch verpflichtend.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17432
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nightsky schrieb:
@user unknown
Ich habe nirgends jemandem etwas verboten, lediglich meine Meinung gesagt.
Du hast geschrieben "Sonst [außer bei Ubuntu, u.u.] dürfen sie nach Geld streben wie sie wollen ...", also dass sie mit Ubuntu nicht nach Geld streben dürfen. M.a.W.: Du bestimmst, was Canonical darf und was nicht.
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Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
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Frech insofern, dass Canonical ja eine kommerzielle Firma ist und nach Gewinn strebt. Soweit ist ja alles ok. Aber jetzt sollen die User mit Spenden dazu beitragen? Ich persönlich habe da etwas Probleme mit an einen Milliardär zu spenden. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, an Facebook zu spenden, kostenlos ist es ja auch.
So lange sie die Spenden nutzen, um ihr Produkt zu verbessern, sehe kein Problem mit den Spenden bei einer kommerziellen Firma. Wenn die Spenden jedoch direkt ins Privatvermögen eines Milliardärs fließen, habe ich damit auch meine Probleme. Aber Canonical und Shuttleworth sind zwei unterschiedliche Personen, juristisch gesprochen. Darum glaube ich, dass die Spenden bei Canonical bleiben und nicht bei Shuttleworth. Da wir das aber alles nicht nachprüfen können, ist es bloße Spekulation. Ubuntu ist jedoch ein tolles Projekt und das Risiko wert eine Spende zu erbringen.
Das jetzige Modell braucht ja nicht abgeschafft zu werden, sondern es sollte lediglich eine kostenpflichtige Version hinzukommen. Die muss ja nicht unbedingt nur an Firmen gerichtet sein. Ich als normaler User wäre auch bereit, mir ein Linux zu kaufen, wenn ich dudurch bessere Unterstützung/Software bekäme. Gerade der kommerzielle Linux Markt für Heimanwender könnte durchaus eine Innovation sein. Wer, wenn nicht Canonical hätte am ehesten die Möglichkeiten und das Interesse dazu?
Wie gesagt, dass können sich viele nicht leisten. In manchen Ländern kann man sich nicht einmal Fleisch leisten. Aber was der genaue Grund für diese Entscheidung von Canonical war, weiß ich nicht. Shuttleworth meinte in einem Interview, dass Ubuntu nur ein erweitertes Debian sei. Vielleicht wollte er am Debianmodell nicht mehr viel ändern, da Debian damit auch ziemlich erfolgreich ist.
Ich sehe keine moralische Verpflichtung zur Spende. Eine Ermunterung ja, aber weder moralisch, noch verpflichtend.
Find ich auch.
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Lsf_Lf
Anmeldungsdatum: 27. September 2010
Beiträge: 2159
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Hier diskutieren die meisten am Thema vorbei, haben keine Ahnung von was die rede ist und hauen dann auch noch vieles durcheinander. Wenn ein Projekt wie Canonical wie beim aktuellen Modell um spenden bittet, dann weil die Entwickler bzw Projekte gezielter fördern wollen und nicht weil Canonical sich die Taschen voll stopft. So etwas ist nicht neu, das gab schon immer … auch von anderen und wird es auch immer geben. Schaut KDE' s viele Förderer und Sponsoren, da schreit auch niemand auf weil bspw Martin Gräßlin nun von Januar 2013 (lt. Blog Artikel) an eine Vollzeitstelle als Entwickler von und an KWin antritt … bezahlt von Blue-Systems. Deshalb ist KDE nicht weniger frei und unabhängig, auch Martin Gräßlin wird nun nicht seine unter Arbeitszeit erstellten Code gegen Bares raus rücken. Dennoch, wird sich auch Blue-System was davon versprechen, umsonst machen die das nicht. Man schaue mal ins Frühjahr zurück, da hat Sebastian Trüg (lt. seines Blog Artikels) sich das Fehler korrigieren und Funktionserweitern des Nepomuk Dienstes nach ähnlichem System spendieren lassen. Oder nehmen wir SUSE ~ Novell samt folgender Neueigentümer, die Entwickler bezahlen die u.a. auch an KDE, für openSUSE und andere Projekte arbeiten. Deshalb ist openSUSE, KDE und andere auch noch frei und unabhängig für alle verwendbar. Das erschaffene und getestete Resultat des Sponsorings, verwendet SUSE in deren Kommerziellen Produkten. Letztlich sehe ich das hier einzig und allein als Heuchelei an, vermischt mit ein klein wenig Neid. Nur weil es Canonical ist meinen hier manche auf den Busch hauen zu müssen. Alle die *buntu und/oder von Canonical unterstützte Projekte nutzen und von deren Unterstützung profitieren, sollten froh sein das es das gibt und es genießen solange es andauert. Fällt das mal weg und das muss sich alles mal selbst tragen, ist schnell Schluss mit Lustig … dann wird nämlich auch wieder gemeckert. Es wird niemand gezwungen, alles freiwillig … wer nicht will lässt es sein. Meiner Ansicht nach eine gute Idee, denn es lassen sich Projekte gezielt unterstützen und man sieht für was das gespendete verwendet wird … besser und Transparenter als die bisherige Möglichkeit. Nichtsdestotrotz spende ich persönlich teile meiner freien zeit und Engagiere mich nach Wissen und Möglichkeit am Projekt … das ist auch eine Art zu spenden. 😉
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Semreh
Anmeldungsdatum: 1. November 2008
Beiträge: 483
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Grimjiar schrieb:
Frech insofern, dass Canonical ja eine kommerzielle Firma ist und nach Gewinn strebt. Soweit ist ja alles ok. Aber jetzt sollen die User mit Spenden dazu beitragen? Ich persönlich habe da etwas Probleme mit an einen Milliardär zu spenden.
Sehe ich ähnlich. Das Geschäftsmodell einer kommerziellen Firma kann nicht auf Spenden angewiesen sein. Geht das Geld direkt an Shuttleworth macht es auch keinen Sinn da er Milliardär ist und Ubuntu (vermutlich) aus der Portokasse finanziert. Ich meine das nicht moralisch oder so, aber "gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen" & Bitte zur Spende paßt einfach nicht richtig zusammen... Hmmm..Vielleicht paßt aber auch die Bezeichnung "gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen" nicht?! Denke das Ziel ist vielleicht eher selbsttragend zu sein ähnlich wie eine öffentliche Einrichtung.
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Mankind75
Lokalisierungsteam
Anmeldungsdatum: 4. Juni 2007
Beiträge: 3050
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yollywau schrieb: Eine Ubuntu-Version mit Codecs und anderen Annehmlichkeiten als Bezahlversion, mit der man zusätzlich das Produkt unterstützt. Für die eigene Bequemlichkeit zahlen auch Heimanwender.
Dann würde Herr Shuttleworth das "Ubuntu Promise" brechen. Sowas wie eine Bezahlversion gibt/gab es bei Mandriva. Dort ist es so, dass im "Mandriva Powerpack" freie und proprietäre Software gebündelt werden. Beispielsweise wurde ein DVD-Abspielprogramm mitgeliefert und man bekam auch einige Zeit lang Updates für "Cedega" (kommerzielles Wine für Spiele). Zusätzlich gab es Websupport und auch früher Trainingsmaterial für die Linux LPI-Prüfungen. Das letzte Powerpack ist von 2011 und ob ein neues erscheint, ist noch nicht entschieden. Mandriva (bzw. Mandrake) war mal eine sehr populäre Einsteigerdistribution bevor Ubuntu kam.
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Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
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Sehe ich ähnlich. Das Geschäftsmodell einer kommerziellen Firma kann nicht auf Spenden angewiesen sein.
Firma ist nicht gleich Firma. Canonical ist zwar eine, aber viele ihrer Projekte werden unter einer freien Lizenz veröffentlich, wodurch sie mitunter auch eine Art von Wohltätigkeitsverein sind, was Spenden vertretbar macht. Aber nur dann, wenn die Spenden auch in freie Projekte fließen. Selbst wenn sie in Ubuntu One fließen und die Einnahmen von Ubuntu One letztendlich für freie Projekte genutzt werden oder der Server irgendwann sogar frei wird, wäre das für mich vertretbar. Canonical strebt zwar Gewinn an, aber investiert diesen Gewinn auch wieder ins Allgemeinwohl. Damit ist für mich alles ok.
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