BaraMGB und Zeitenwende, bitte macht eure persönlichen Differenzen per PN aus – wenn es denn sein muss.
Vielen Dank.
Ehemalige
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BaraMGB und Zeitenwende, bitte macht eure persönlichen Differenzen per PN aus – wenn es denn sein muss. Vielen Dank. |
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Meiner Meinung nach wird der Umstieg des Auswärtigen Amtes überbewertet. Generell zeigen sich unsere Behörden/Ämter nicht wirklich Linuxfreundlich; diverse Projekte in Kommunen und einzelnen Ländern sind ja auch mehrheitlich gescheitert. Wenn die eben mit ihrem Windows glücklich werden ... ☺ |
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...kostet halt nur unsere Steuergelder.... Vieles liegt auch an der Schulung der Mitarbeiter. Ich habe vor zwei Jahren mal jemanden zum Job-Center hier in Berlin begleitet und im "Empfang" kamen die Mitarbeiter nicht in die lokale Dateiverwaltung (Windows). Der schon etwas älteren Dame hinter'm Monitor gab ich dann den Tipp den Rechner 'runter zu fahren und mit "F8" neu zu starten, abgesicherter Modus mit Netwerktreibern. 30 Sekunden (!) später: "Klasse, ich bin drin...". Das Job Center ging davon aus dass die Mitarbeiter zuhause eh einen Windows-PC benutzen und schon wissen was sie machen müssen wenn das System mal abschmiert. Die Mitarbeiterin hatte aber zuhause keinen PC, die war froh wenn sie nach 8 Stunden vor'm Monitor keinen PC mehr sehen musste. Und nun stelle man sich das mal unter Linux vor: "Hier Rechner - sieh zu wie Du klar kommst".... |
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Hallo alle Miteinander, was man nicht vergessen darf, ein Wechsel des Betriebssystems / der Software verursacht erstmal Kosten, die durch Kosteneinsparungen der Lizenzen langfristig reingeholt werden müssen. Nun sind Politiker dazu verdammt alle vier Jahre etwas zu presentieren, Langfristdenken hat hier wenig Chancen. Ein Aspekt ist sicher auch noch bedenkenswert ohne Microsoft jetzt Kungelei unterstellen zu wollen: der zuständige Leiter für IT des AA und der MS Vertriebsleiter kennen sich halt aus jahrelanger Zusammenarbeit. Man macht doch lieber Geschäften mit Leuten, die man kennt als mit Leuten, die man noch kennlernen muss. Außerdem, der politische Entscheidungsträger kann mit dem Namem Microsoft mehr anfangen als mit dem Namen Linux. Da die Entscheidungsträger häufig Juristen sind, können sie mit der juristischen Person Microsoft mehr anfangen als mit Linux oder Debian, die ja rechtlich nicht das selbe sind wie Microsoft. Es ist immer sehr einfach, den Politikern Vorteilsnahme zu unterstellen. Ich will politisches Fehlverhalten hier auch nicht schönreden, staatliches Fehlverhalten basiert wahrscheinlich nur zu einem geringen Prozentsatz auf politisches Fehlverhalten. Der Rest basiert auf wissenschaftliche Fehlprognosen, Strukturen aus den man nicht so schnell raus kann und den falsch eingeschätzen Wünschen der Wählerschaft. Ob hier irgendwas schiefläuft werden wir wohl nie erfahren. Solange bis wir es erfahren gilt die Unschultsvermutung, auch für Politiker. Gruß David Marien |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 40 |
...mit anderen Worten: Die Herrschaften Politiker, Abteilungsdienstleister und Politiker verfügen also über Wissen - aber haben keine Bildung - oder umgekehrt....? |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 332 |
Ja genau ☺ Politiker sind in Demokratien nicht dafür gewählt worden die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie sind dafür gewälht worden legale also rechtwirksame Entscheidungen und legitime also die erwarteten Entscheidungen zu treffen. Ob eine Entscheidung legal ist kann man noch leicht prüfen. Wann eine Entscheidung legitim ist schon schwerer nachprüfbar. Hierzulande wird als legitim erachtet was eine parlamentarische Mehrheit entscheidet bzw. wer durch ihre Entscheidung Kompetenzen bekommt. Uns mag der Deal zwischen AA und MS nicht schmecken, er wird aber legal und legitim sein. Ob diese Entscheidung die effizenteste und effektivste ist, kann keine Demokratie, kann keine Staatsform entscheiden. Damit meine ich natürlich nicht, dass wir uns mit unsachlichen, ineffektiven und ineffizienten Entscheidungen abfinden sollen, ganz im Gegenteil. Demokratie führt halt nicht perse zu einer Expertokratie. Die Experten müssen ausgewählt werden, es muss erstmal definiert werden wer ein Experte ist und ab wann ein Experte unparteisch ist. Selbst wenn ich die richtigen und unparteischen Experten gefunden habe führt dies nicht automatisch zu der richtigen Entscheidung. Ich kann mir vorstellen, dass gerade in der IT es schwierig ist, die richtigen und unparteischen Experten zu finden. Gruß David Marien |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 40 |
...was die IT-Experten also auszeichnen muss ist die Freiheit von Vorurteil, die Freiheit von wirtschaftlicher Abhängigkeit, die Freiheit von Parteizugehörigkeit sowie die Freiheit "über den Tellerrand des erworbenen Wissens und der erworbenen Bildung" zu schauen. das ist in diesem Gesellschaftssystem nicht machbar; dazu gehört auch mehr als eine äussere Veränderung des Gesellschaftstatuts. Anders herum: Wenn von Politik und Verwaltung schon kein tiefgreifender Massstab für die Anwendung von Ethik und Moral zu erwarten ist - wie soll das dann von "unabhängigen" Experten verlangt werden (können)? Grüsse aus der Nachbarschaft Thomas |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 186 |
Schließt "Freiheit von Vorurteil" ein, dass man nicht ständig das Vorurteil hat, dass jeder Umstieg auf Windows durch unlautere Mittel betrieben wurde? Eher nicht, oder? 😉. Du wirfst den Politikern das ganze vor, dabei bist du es doch selber nicht mal. Von Ethik und Moral im Bezug auf Software zu reden finde ich auch sehr fraglich, da Moral sowieso rein subjektiv ist und bei Ethik kann man darüber diskutieren, welche Ethischen Grundsätze denn vorstoßen werden, wenn sich irgendwer für bestimmte Software entscheidet. Ich hoffe aber für dich, dass du nur Kleidung kaufst, bei der du sicher bist, dass sie nicht durch Kinderarbeit hergestellt wurde, denn in dem Fall könnte man wirklich Ethische Bedenken anbringen (aber das interessiert doch eh niemanden wirklich, solange man nicht gerade einen Bericht darüber im TV sieht). Von Moral und Ethik zu reden, wenn man über Software spricht, finde ich doch recht lächerlich. |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 43 |
In Rahmen einer McKensey-Studie wurde dem Auswärtigen Amt empfohlen, die OpenSource-Strategie konsequenter durchzusetzen: |
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Hallo, ich glaube das Wechseln damals im AA war ein Fehler, Windows 7 läuft nun mal gut und ist, zumindest was Treiber und Smartphoneanbindung angeht, wesentlich flexibler, ja auch ich überlege wieder auf W7 zugehen und das nach 16 Jahren aber erst testen ob wirklich alles funktioniert. pitt |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 40 |
Hi Blubbie, im Prinzip hast Du recht - wenn da nicht die Kleinigkeit wäre, das in unserer Gesellschaft Korruption einen hohen Stellenwert geniessen würde. Klar, Bestechungen jeder Art sind verboten - aber nur insoweit als das man sich tunlichst nicht erwischen lassen sollte..... gemacht wird sie trotzdem. Begründet wird jegliche Bestechung mit dem wirtschaftlichen Vorteil an dem ja auch Existenzen und Arbeitsplätze hängen, diese wiederum sichern den Lebensunterhalt und und und... Letztlich erwächst der Anschein, als ob eine Gesellschaft - je komplexer sie wird oder ist - auf Korruption nicht verzichten kann und der Unterscheide zwischen einer "ehrenwerten Gesellschaft auf Sizilien" und eines Staatssystems nur darin begründet ist, das die einen regieren - und die anderen eben nicht regieren. Die Frage ob man aus Redmont mit Gratisfikation wedelt, ist berechtigt, trifft aber - gebe ich gerne zu - nicht den Kern der Dinge. Der Kern ist nämlich, das jeder Mensch im Leben von Gier getrieben wird. Die einen mehr, die anderen weniger. Das "Haben wollen" ist die Triebfeder des Seins- und das ist das Problem, die "zivilisatorische Krankheit". WEarum ist das Expreiment des Sozialismus gescheitert? Weil die jeweils Machthabenden den eigenen Kanal nicht voll genug kriegen konnten und sich auf die Beherrschung der Massen mit Polizei, Stasi und Paramilitär verlassen haben... Aus dem gleichen Grund scheitert über kurz oder lang auch das neoliberalistisch-kapitalistische Gesellschaftssystem; auch hier sind es Menschen in Führungspositionen, die den Hals nicht voll genug kriegen können. Übrig bleiben diejenigen in dieser Gesellschaft, die gezwungen sind den Mist mitzutragen, obwohl sie durchaus wissen dass das alles gequirlte Sch*** ist. Den Armen - und dazu gehört in Deutschland nicht alleine der Hartz IV-Empfänger, sodern so langsam aber sicher fast jeder Arbeitnehmer und grosse Teile des früheren Mittelstandes - bleibt nix anderes übrig als Klamotten vom Textildiscounter zu kaufen, obwohl sie wissen dass Gift in den Farben steckt und die Billigklamotten durch Kinderarbeit in China entstanden sind - weil sie sonst im Winter nackt durch die Gegend latschen müssen. Und angesichts solcher Zustände und Zwänge fragt man sich schon: Müssen die im AA unter erheblichem finanziellen Aufwand ihre IT-Lösungen ändern; ging's nicht auch anders und könnte man das ersparte Geld nicht eher in andere, sozial wichtigere Bereiche investieren? Ich sehe hier harte Zeiten kommen - man muss nicht "Prophet" oder "Hellseher" sein um mitzubekommen, das wir - weltweit - auf einen Bürgerkrieg der Habenixe gegen die Vielhabenden zusteuern. Wer glaubt diese bedrohliche Situation mit politischer Reform oder wirtschaftlicher Anpassung verhindern zu können - dürfte sich in einer Sackgasse bewegen. Dabei gibt's durchaus Alternativen - Beispiel "Ubuntu - das Teilen", Beispiel das Manifest der europäischen Föderalisten, Beispiel das Dorfmodell Abdul_Baha's, Beispiel Basisdemokratie.... (lässt sich alles "ergoogeln" wenn's jemand wirklich interessiert). |
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In einem Weltbild, in dem "fast jeder Arbeitnehmer" den Armen zugerechnet wird, steckt natürlich Korruption hinter der Entscheidung des Auswärtigen Amtes. Solange uns hier niemand Insider-Informationen liefern kann, die diese Entscheidung beleuchten, wissen wir allerdings nur, dass wir nichts wissen. Ersatzweise können wir ein bisschen über die Ungerechtigkeit in der Welt sprechen und warum bald der Aufstand der Massen kommt, also jetzt wirklich, bald, aber vielleicht ist das hier dafür doch der falsche Ort. |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 40 |
Hi Kelhim, über Weltbilder kann man streiten.... aber der Link von NIco1980 zeigt doch ziemlich genau "woher der Wind weht".... Und ausgenscheinlich hat die "netzwelt.org" interne Informanten, sonst käme sie kaum an die internen pdf's... Grüsse Thomas Hi pitt-admin, das Problem bei Windows - sind die Lizenzen, bzw. die Kosten dafür. Wenn irgendeine Behörde ihren Server mit Windows betreibt und die Mitarbeiter vom Arbeitsplatz aus mit ihren Desktops oder Laptops darauf zugreifen - muss jeder MMitarbeiter eine Lizenz für seinen Rechner haben. Und das wir teuer; das AA hat ja nicht gerade wenig Mitarbeiter. Schau Dir mal das Konzept "in the Cloud" an - da werden die Anwenderprogramme auf einen Server (mehrere Server) im Netz ausgelagert, der Nutzer hat nur noch sein Betriebssystem und greift auf Adobe Photoshop ebenso wie auf Gimp, auf MS-Office oder Open-Office per Internet zu. Und das kostet dann im Monat 10.- oder 20.- oder 30.- € (Preise sethen m.W.n. noch nicht fest). Und dann vergleich mal was Du bezahlen würdest, wenn Du einmal die Software Deiner Wahl kaufst und installeirts - oder wenn Du die aus der "Wolke" des Netzes nutzt und monatliche Miete dafür bezahlst - egal ob Du die Programme nun einmal im Monat oder 30 mal im Monat nutzt. Windows 7 eignet sich sehr gut für "die Wolke" (aber auch als Einzelplatzsystem; im Vergleich zu Vista ha'm 'se was gelernt, die Leut'). Jetzt denk' Dir noch dazu dass der nächste Schritt die komplette Verlagerung der Software inklusive der meisten Kernelfunktionen "in die Wolke" erfolgt und der Anwender im Prinzip nicht mehr an Basisfunktionen braucht. wie man heute in einem Smartphone stecken hat - dann ist das Internet, die Nutzung des Internet, komplett von den erhobenen Gebühren abhängig - Gebühren für den Zugang (haben wir heute auch), Gebühren für das OS (haben wir heute nur bei MS und Mac) und Gebühren für die Software die in der Wolke genutzt wird. Ob das so anzustreben ist, wag' ich mal sehr zu bezweifeln... Grüsse Thonas |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 232 |
Genau. Der Wind weht aus Redmond, wenn laut Interna 90 Prozent der Mitarbeiter bei Wahlfreiheit Windows benutzen (Quelle: http://www.golem.de/1102/81498.html). Haben die alle Ballmer ihre Kontonummern gegeben? Sagen wir es doch ungeschminkt, wie es ist: nicht die Entscheidung, zu Windows zurückzukehren, ist beklagenswert. Sondern die Entscheidung, als einziges Ministerium überhaupt auf Linux zu migrieren, ohne dass dies von einer Generalstrategie seitens Regierung und aller Ministerien gedeckt gewesen wäre. Muss man sich dann über Interoperabilitätsprobleme und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern wundern? Nicht wirklich. Am besten wird alles auf Apple migriert. Dann gibt's keine Probleme mehr. 🙄 |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 40 |
Hi kamijou, dass 90% der Mitarbeiter auf den Zug aus Redmont aufspringen - wundert mich auch nicht. Mac ist wegen des teilweisen recht hohen Anschaffungspreises nicht jedermanns Sache, und Open-Spurce hat einen schweren Stand wenn die Hersteller der Peripheriegeräte mit ihrer Firmware alleine auf Windows setzen. Das Problem: Wenn einer 90% der Nutzer auf sein Produkt vereinigen kann - hat er eine fast unbeschränkte Marktmacht. Und wer Macht hat - nutzt sie aus.... ist bei allen Monopolisten so. Im Falle einer regierungseigenen Verwaltunng ist das noch viel schwieriger: Wird die Handlungsfähigkeit einer Regierung oder einer Regierungsstelle am Ende durch den Monopolisten aus dem Ausland bestimmt - wenn MS nicht will, ist das AA beim nächsten Update lahmgelegt...? |