KDE 4 bekommt neue Multimedia-Architektur
Phonon löst Arts-Framework ab
Die nächste Generation des Unix- und Linux-Desktops KDE wird mit Phonon eine neue Multimedia-Architektur nutzen, die das bisherige Arts ablöst. Phonon soll die Entwicklung von Multimedia-Anwendungen erleichtern und wird zusammen mit der Network-Integrated Multimedia Middleware (NMM) vor allem für den Einsatz in Netzwerken neue Funktionen bieten.
Die neue Programmierschnittstelle für Multimedia-Anwendungen in KDE 4 wird den Namen Phonos tragen. Nach Angaben der Entwickler soll die Arbeit mit dem API einfacher sein als mit dem bisherigen System Arts, so dass auch der Einsatz von Multimedia-Funktionen in KDE-Anwendungen zunehmen soll. Dabei sind die einzelnen Programme nicht mehr selbst für die Konfiguration der Hardware zuständig, sondern können auf eine zentrale Konfiguration zurückgreifen.
Phonon soll die Nutzer vor allem nicht mehr auf die Verwendung eines speziellen Soundservers festlegen. Unter anderem wird das Framework auch die an der Universität des Saarlandes entwickelte Network-Integrated Multimedia Middleware (NMM) als Backend nutzen können. Diese stellt Anwendungen Multimedia-Funktionen zur Verfügung und unterstützt beispielsweise auch die gleichzeitige Ausgabe von Audio- und Videoinhalten auf allen über ein Netzwerk angeschlossenen Systemen.
Zwar konzentrieren sich die Phonon-Entwickler derzeit auf das NMM-Backend, allerdings ist Phonon als Wrapper konzipiert und wird so auch andere Backends unterstützten. In Zukunft sollen beispielsweise auch GStreamer, libxine und Helix hinzu kommen. Derzeit befindet sich Phonon noch in der Entwicklung, auch wenn die ersten Schritte bereits abgeschlossen sind. Die Entwickler wollen das API im dritten Quartal 2006 in den Quelltext von KDE 4 integrieren.